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RchMM K MlsilrW Tharandt, Wassen, Sieöentehn und die Umgegenden. Amtsblatt für die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrach zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. l Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Hcr^-gLivalde mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, Kefselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu» tanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Rshrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach b. Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf, Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Martin Berqer in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. No. 131. Dienstag, den 6. November 1900. S8. Jahrg. vi. von Brescius, Bez -Ass ' Tr. Zu 1179 E. einige der Dampfer genannter Gesellschaft, welche mit zur Beförderung des deutschen Expeditionscorps nach China dienten, Verwendung finden. Von ihnen ist der Dampfer „Batavia" bereits auf dem Wege von Moje (Japan) nach Wladiwostok, um dort 2500 Mann russischer Truppen an Bord zu nehmen. Amerik a. Die Präsidentenwahlbewegung in Nord amerika nimmt, je näher der entscheidende Wahltag heran rückt, einen immer erbitterten Charakter an; es werden für den Wahltag an vielen Orten der Union ernste Un ruhen befürchtet, besonders in New-Nork. Dort drohen sich Republikaner und Demokraten gegenseitig bereits mit Gewaltthätigkeiten; das republikanische Nationalkomitee erließ eine Kundgebung, in welcher erklärt wird, die Leiter der republikanischen Partei würden Maßnahmen zum Schutze jedes Wählers und der Wahlfreiheit treffen. — Der demokratische Präsidentschaftskandidat Bryan gab in einer zn Chicago gehaltenen Rede seiner festen Ueberzeug- ung Ausdruck, daß Indiana und Missouri demokratisch wählen würden. Die Amerikaner auf den Philippinen. Von den Philippinen wird in einem Privatbrief geschrieben: „Alle Bemühungen der Amerikaner, im Philippinen-Archipel festen Fuß zu fassen, sind vergebens. Es ist selbstverständlich, daß die Eingeborenen nicht vermögen, die amerikanischen Truppen aus dem Lande zu jagen, sie führen aber mit Hartnäckigkeit den Guerillakrieg fort. Die amerikanische Verwaltung übertrifft in Mißgriffen und Härte die spanische Kolonialwirthschaft. Unter solchen Umständen kann eine amerikanisch gesinnte Partei im Lande nicht entstehen, und es ist daher begreiflich, daß die ab und zu vorkommenden Ecgebenheitsbetheuerungen der Philippinos nur Verstell ung sind. Die Aufständischen verfügen über soviel Truppen, daß Aguinaldo erklären mußte, es möchten sich nicht so Die Vertilgung der Blutlaus «ud Maßnahmen gegen Pilzkrankheite« mW. an den Obstbänmei betreffend. Die schweren Nachtheile, welche dem Obst- und Garteubaue durch verschiedene Schädlinge, insbesondere aber durch die Blutlaus zugefügt werden, veranlassen die Königliche Amlshauptmannschaft, den Besitzern und Inhabern von Obstbäumen hier durch erneut ihre Verpflichtung zur Ergreifung von Vcrtilguugsmaßregeln in Erinnerung zu bringen und hierbei anderweit aus die im Frühjahr 1897 in Plakatform zur Be- tkämpfung der Blutlaus im hiesigen Verwaltungsbezirke verbreitete Anleitung mit Lem Bemerken hinzuweisen, daß bei Unterlassung wirksamer Vertilgungsmaßregeln gegen tue hierzu Verpflichteten mit Gelostrafe bis zn 30 Mark — Pfg. und eventuell mit entsprechender Haftstrafe vorgegangen werden ivird. Hierbei sei bemerkt, daß auch die fortgesetzt von der Königlichen Straßenbau- Verwallung betriebenen Lertilgungsmaßregeln an den Bäumen der Staatsstraßen so lange erfolglos bleiben müssen, als diese Maßregeln nicht auch an den im Privateigen- thume befindlichen Bäumen von den Besitzern und Inhabern bez. Wegebaupflichtigen ernstlich und unausgesetzt angcwcndet werden. Die Ortstwhörden des hiesigen Lcnvatlnngsbkzukcs aber werden angewiesen, zur Vermeidung eigener Verantwortung nicht nur darüber zu wachen, daß die Besitzer und Inhaber von Obstbäumen die erforderlichen Berliigungsmaßregeln in aus reichender Weise treffen, sondern auch innerhalb einer Zuständigkeit gegen Säumige selbst mit Geldstrafen einzuschreiten und Lez. wegen der Bestrafung von hier aus Anzeige an her zu erstatten. Hieruächst haben sie auch dafür zu sorgen, daß dle erforderlichen Ver- tilgungsmaßregeln an den an Kommunikations- und Winhfchaftswegen stehenden Obft- bäumen gehörig zur Ausführung gelangen. . Was endlich die au Obst- und anderen Bäumen, Sträuchern ustv. hier und da rvahrgcnommenen Schädigungen durch verschiedene Pilzkrankhcilen, außerdem aber noch durch Insektenfraß, Insektenstiche usw. anlangt, so sind von der Königlichen Versuchs anstalt für Pflanzenkulturen zur Abschwächung der verderblichen Wirkung der fraglichen Schmarotzer bez. Vernichtung derselben folgende Mittel bezeichnet worden: 1 Sorgfältiges Lammeln des gesammten abgefallenen Laubes der von den Pilzen usw. befallenen Bäume und Vernichtung dieses Laubes (Ver mengen mit gebranntem Kalk); 2 . Entfernung aller nach dem Laubabfall im Herbst auf den Bäumen zurück gebliebener, vertrockneter und von den Pilzen stets sehr stark bedeckter Aepfel und Birnen; 3 Bespritzen der Bäume kurz vor dem Knospenanfbruch im Frühjahre und In das Güterrechtsregister ist heute eingetragen worden, daß der Postagent Seinrich Gustav Kohl und dessen Ehefrau Johanne Helene Antonie Kohl geb. Mühle in Kesselsdorf durch Vertrag vom 25. Oktober 1900 Gütertrennung ver einbart haben. Wilsdruff, deu 1. November 1900. königliches Amtsgericht. Schubert. Bekanntmachung. Von nächstem Dienstag, den b. dieses Msnats an sollen die Motoren an das neue Netz angeschloffen werden. In Folge dessen kann cs sich nöthig machen, daß der Strom zeitweilig abgestellt werden muß, da jedenfalls die Anschlüsse nicht überall unter Sirom sich bewerkstelligen lassen werden. Wir wollen Gelegenheit nehmen, hierauf besonders hinzuweisen. Wilsdruff, am 3. November 1900. Der Stadtrath. Kahlenberger. der deutsche Dampfer „Marie" in Camaren, der südlich von Farsan gelegenen Insel, worauf sich bas internationale Lazareth befinde!, und suhr kurze Zeit darauf mit einem Gesundheitspaß angeblich nach Parim. In Wahrheit aber war der Dampfer gen Farsan gefahren, hatte dort inner halb kürzester Zeit 55 Tonnen Kohlen ausgeschifft, den großen Kohlenhaufen mit Pallissaden umzäunt und am Thor die türkische Inschrift befestigt: „Diese Kohle ge hört dem deutschen Kaiser." Die Erwiderungsnoten sämmtlicher Mächte auf die Mitthcilung von dem Chinabkommen zwischen Deutschland nnd England sind nunmehr in Berlin und London einge gangen. Sie lauten ausnahmslos zustimmend hinsichtlich der beiden ersten Punkte des Abkommens, die sich be kanntlich auf Gewährleistung voller Handels- und Ver- kchrsfreiheit in China für die Angehörigen aller Nationen und für die Aufrechterhaltung des territorialen Besitzstandes des chinesischen Reiches in seinem gegenwärtigen Umfange beziehen. Betreffs des dritten Punktes der deutsch-eng lischen Vereinbarung, der sich lediglich auf eine Sonder- vcrstäudigung zwischen Deutschland und England für den Fall bezieht, daß irgend eine andere Macht für sich territoriale Vorlhctte in China aus den gegenwärtig dort spielenden Wirren zn erlangen suchen sollte, haben sich entweder die Mächte freie Hand Vorbehalten vder erklärt, sich amtlich hierzu nicht äußern zu können. Es muß gegenwärtig noch abgewartet werden, ob infolge dieser ausweichenden Stellung nahme der übrigen Mächte zn Punkt 3 des deutsch-eng lischen Abkommens dasselbe nicht doch vielleicht noch ein mal zu diplomatischen Weiterungen führt. Die Hamburg-Amerika-Linie ist mit der Rückbeför derung der aus Ostasien zurückzuziehenden russischen Truppen beauftragt worden; die Truppen sollen sämmtlich in Odessa gelandet werden. Zu diesem Zweck werden O-litische Rundschau. Der Kaiser ist am 2. November gegen 7Uhr Abends von seinen ' Besuchen in Hildesheim und Wernigerode wieder im Neuen Palais bei Potsdam cingctroffen. Am nächsten Tagt.' hielt der Kaiser die herkömmliche Sl. Hubertus- jagd ab, die jedoch diesmal nicht M Grunewald, sondern am Döberitzer Truppenübungsplätze statlfand. Awas post kestum ist, gleich der Rede des Kaisers NU Rathhaus- saale zu Hildesheim, nu^ auch der Wortlaut der Erwiderung bekannt geworden, welche der erlauchte Monarch dem Bischof von Hildesheim auf dessen Begrüßungsansprache im dortigen Dom zu Theil werden ließ. Der Kaiser betonte hierbei, daß er schon von seinem Großvater und seinem Vater viel Gutes von Bischof Wilhelm gehört habe, er wünsche herzlich daß Gott einest Renten und würdigen Prälaten, der immer ein MuI -lvcre gewesen noch lange am Leben erhalten n fvor seiner Wtederabreise von Hildesheim beau».,- . » 'der Kaiser den Regieiuiigs- PrSsWm v "-.Mbom' dem Bischof Wilhelm den Kronenorden !. ^r. zu'überbFngen und ihm dabei zu er- klaren, ^ie tief dem Kaiser die Ansprache des Bischofs Herzen gegand"!! sei. Auch verschiedene Mlnftterreden werden aus Hildesheim noch nachträglich gegauer bericht^ . U. A.. hat Finanzminister Dr. v. Miquel beim Festmahle im Saale der Union eine Rede gehalten, in der er namcnttich darauf hinmies, wie sich Deutschland unter Kaiser W Helm II zu einer Weltmacht entwickelt habe, und von c fer Stellung des Vaterlandes habe Je dermann die glichen Vortheile, nur dürften die wirth- . schaftlichen Fragen nicht auttdie Spitze getrieben werden. ——wüsche Okkupation der im »GGAdA— bringen italienische , September landete einige Wochen nach beendeter Blüthe mit Bordelaiser Brühe nach den Anweisungen der Abhandlung der „Biologischen Abtheiluug des Kaiserlichen Gesundheitsamtes" von Professor Frank in Berlin; 4 . Umpfropfen der Bäume, d. h. Bepfropfen solcher Aepfel- und Birn sorten, die sich als besonders stark befallen von der Krankheit erwiesen haben, mit Sorten, die als widerstandsfähig und unempfänglich gegen diese parasitische Krankheit erkannt worden sind. Die Ortsbehörden werden angewiesen, dafür zu sorgen, daß auch die vorstehend unter 1—4 empfohlenen Bekämpfungsmittel allenthalben gehörig angewendet und aus geführt werden. Die hierin säumigen Besitzer und Inhaber von Obstbäumen sind be- huss weiterer Maßnahmen anher auzuzeigen. Königliche Amtshauptmannschaft Meißen, am 1 November 1900. 4729 A. 99. von Schroeter. — W. Herr Ernst Otto Rüter aus Neutanneberg ist heute als Trichinen- fchauer für Alt- und Neutanneberg hier in Pflicht genommen worden. Königliche Amtshauptmannschaft Meißen, am 29 Oktober 1900