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»Wilsdruff, Tharandt, Nossen, * Siebentel)» und die Umgegenden. Ä Amtsblatt I m das Königliche Gerichtsamt Wilsdruff und den Dtadtrath daselbst. .. ^jährlicher Pränuinerationspreis 10 Ngr. — Jnsertion^sebühre» für den Raum einer gespaltenen Cvrpuszeile 8 Pf. — Annahme von Inseraten bis Montag rejp. ^^^DonnerStag Mittag. — Etwaige Beitrage, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, werden mit großem Danke angenommen, nach Befinden honorirt. Ireitag, den 6. November 1888. (Eingesandt.) T a g e s g c s ch i ch t e. u. e Zrück^ . Zweigbahn von Nossen über Wilsdruff nach Dresden. Die .^ilitäl dieser Strecke wird wohl Niemand bezweifeln, besonders j Md dwect nach Johanngeorgenstadt 1137 Thlr. 20 Ngr. 7 Pf., ^Ntnr tZ 39 Tblr. I Ngr. der Bahnhof nach der Altstadt Dresden gelegt und dadurch der h" von Bewohnern der Hauptstadt der weite Weg nach StA?Mtadt erspart würde. "" " " Wem möchte cs dann wohl einfallen, Dresden aus über Meißen nach Döbeln, Leisnig rc. zu fah- so es ließe sich voraussehen, daß der Hauptverkehr zwischen jg und Leipzig auf die Linie über Wilsdruff verlegt würde, v- svir aber diese Linie haben, so müssen wir uns rühren; auf . Maseiitirtcllcr wird sie uns nicht gebracht werden. Eine Peti- .ec^w.^ Conccssion an die königl. Negierung und an den Landtag D^ ^s ^och vor Zusammentritt des letzteren zu Stande kommen; das nothwcudige Geld lvürdc sich bei der voraussichtlichen Ren- i»!^ ohne Schwierigkeit finden; ja, wir sind der Ansicht, daß Eisenbahncompagnie die Strecke selbst übcr- hci^ denn sie sicht, daß Ernst gemacht wird. Jedenfalls würde j^ahn auf dem Landtage mehr Fürsprache finden, als manches 68. e Project, das der Negierung vorliegt. ..Zn wenig Wochen wird nun die Eisenbahn, welche dieMulden- mit Leipzig und Dresden in Verbindung bringt, vollständig dem ^ehr übergeben werden. Der Jubel über diese Errungenschaft ist begreiflich. Und doch mischt sich überrall in die Freude das Be- daß die Bahn nicht dircct über Wilsdruff nach Dresden wie ursprünglich beabsichtigt war, sondern den bedeutenden über Meißen macht. Letztere Stadt selbst, die große Anstreng- ffir die nun ausgcführte Linie gemacht hat, freut sich weit sHer, als man erwarten Zollte, da die Verwaltung der Leipzig- ^dncr Eisenbahngesellschaft beharrlich einen Bahnhof am linken „ ^fcr verweigert, ja nicht einmal eine Haltestelle bewilligen will, s^gt man sich jetzt verwundert, wie es möglich gewesen, solche Sackbahn Zu bauen, statt eine Linie zu errichten, die die M Hauptstädte des Landes unmittelbar verbindet und den Durch- ,Mcrkehr befördert, wie man, statt eine neue Gegend aufzuschlie- eine Stadt einlcnkt, die schon Bahnverbindung besitzt. Si- Zm Vernehmen nach bedauert jetzt auch die Direktion der Leipzig- Z^r Bahn seit dem Tode Harkort's, des Hauptvertheidigers ^iiic Noffen-Meißen den gefaßten Entschluß, besonders, da sich gestellt hat, daß die Bauten im Triebischthale die Bahn viel Akliger machen, als ursprünglich angenommen worden war. ^Die städtischen Eollcgien Dresdens, die Handels- und Gcwerbc- .^r, alle Personen von Einfluß sprachen sich vor 4 Jahren und sich noch heute aus, daß die Linie Nossen-Meißen ein Fehler M ist. Wenn nun diese Bahn nicht wieder rückgängig zu machen ist, hoch der Fehler wieder gut gemacht werden durch den Bau - bcibehalten darf, wird sich fragen. - immer, wenn auch spärlich, geben Beiträge für denSchul- - / ^.övhanngevrgenstadt ein. Nach der neusten Quittung vom 19. — zf waren als Gesammtertrag der in den Schulen Sachsens zu Id"'.^ Zwecke veranstalteten Pfcnnigsammlung überhaupt eingesendet Zs. / den Cantor Fischer in Döhlen 1170 Thlr. 49 Ngr. 5 Pf., «al / j- Redaction der sächsischen Schulzcitung 2330 Thlr. 20 Ngr. Mx^sden, 3. Nov. Die heutige Generalversammlung der Ac- der Albcrtsbahn hat den von dem Direktorium befürworte- j'^gleich dem Finanzministerium wegen Abtretung der Bahn - Regierung mit großer Majorität genehmigt. Gcucke in Dresden zeigt ail, daß er sein Dienstmann- wieder eröffne, aber gleichfalls nicht mehr mit Gewährung ö,K??hne. Ob er nun Autorisirung erlangt und Abzeichen für sein In Elsterberg im Voigtlandc bat der Pflegesohn des dortigen Postverwalters M. verschiedene Geldbriefe unterschlagen, deren Ge- sammtwerth die Höhe von 150 bis 200 Thlr. erreicht. Derselbe war als Posterpedicnt angestellt und führte ein sehr leichtsinniges Leben. Sein Pflegevater hat sich die bittern Erfahrungen an seinem Pflege befohlenen so sehr zu Gemüth gezogen, daß er vor Kurzem gestorben ist. Der untreue Beamte befindet sich jetzt im Gefängnis; in Plauen. In Sachsen fanden i. I. 1867 700 Brände mit 2870 beschä digten Gebäuden statt. Von diesen 750 Bränden sind 354 durch Brandstiftung entstanden. Bei 377 Bränden waren die Mobilien gar nicht, bei 124 zum Theil und bei 147 ganz versichert. Der Schaden der allgemeinen Brand-Versicherungs-Anstalt betrug I,564,f)34 Thlr. Man berichtet der „Bob." aus Wien: Banquieur Philippson aus Dresden ist gegenwärtig hier, um bei dem k. k. Handelsministerium die Conccssion für eine Eisenbahn von Pirna über das Erzgebirge nach Mariaschein oder Tur zu erwirken. Diese Bahn soll von'Pirna aus gehend über Naundorf, Zwiesel, Hellcndvrf und Arbesau und von da nach Mariaschein oder Dux geführt werden. Bei Hellendorf und Tvssau soll diese bereits tractirtc Linie das Erzgebirge überschreiten und wegen des auf einer ziemlich langen Strecke sich ergebenden Stei- gungsverbültnisscs von 1 : 30 und i : 40 beim Ucbergange über's Erzgebirge das Fell'sche System in Anwendung kommen,' welches zu letzt am Mont-Cenis versucht wurde. — Dieses Prvject hat sicherm Vernehmen nach in Sachsen große Svmpathien und soll von Pirna nach der Lausitz fortgesetzt werden. Dadurch würde der jetzt in Tet- schen-Bodenbach liegende Centralpunkt dcS Verkehrs für den Handel und die Industrie des nördlichen Böhmens jedenfalls eine für Böh men ungünstige Aenderung erfahren. Ta durch das Bundesgesetz vom 4. Mai d. I. das Heirathcn sehr erlcichert ist und den wilden Ehen damit plötzlich ein Ziel ge setzt wird, so hat der Kirchenrath in Weimar die Ephorien ermäch tigt, im einzelnen Falle zur stillen Training ohne Aufgebot kostenfrei Dispensation zu ertheilen. Die Dichter Geibel und Paul Hevse sind gute Kameraden, sie wurden von König Mar zusammen nach München berufen und wenden jetzt gemeinschaftlich München den Rucken. Geibel wurde seine Pension entzogen, weil er wünschte, daß der preußische Adler vom Fels zum Meere fliege, Heyse hat in einem Briefe freiwillig auf seine Pension verzichtet, weil er gleicher politischer Ansicht sei, wie sein Freund Geibel. Da hats der dritte Dichter Freiligrath besser. Ihm haben seine Freunde und Verehrer in ganz Deutschland eine Dotation von 5,4,000 Thlr. verschafft und diese ist unwiderruflich. In Köln fordert das Scharlachficbcr viele Opfer; an enzelnen Tagen 3—6 Kinder im Alter bis zu 9 Jahren, auch in Wcstphilen grassirt das Scharlachfieber. Wien, 21. Oct. Gestern Abend hat fick' eins der stärksten Ge witter über Wien entladen. Dreiviertel Stunden zuckten die Blitze, rollte der Donner und strömte ein mit Hagel gemischter Sturmrcgen hernieder. In Ungarn, Galizien, Siebenbürgen, in der Bukowina und in Niedcrösterreich herrscht die Rinderpest. Bayern hat daher gegen die Einschleppung dieser Seuche ernste Vorkehrungen getroffen. Im Kanton Bern ist allen Minderjährigen däs Tabakrauchen bei einer namhaften Geldstrafe oder entsprechendem Gcfängniß, wenn sie nicht bezahlen können, untersagt wordey. Paris, 29. Oet. Das „Memorial diplomatigue" veröffentlicht einen Brief des Prätendenten Don Carlos, in welchem dieser den Höfen die zu seinem Gunsten erfolgte Entsagung seines Dalers anzeigt. In dem Briefe heißt es: Wenn Golt und die Umstände mich auf den Thron Spaniens setzen, so werde ich bestrebt sein, die nützlichen Einrichtungen der Vergangenheit in loyaler Weise in Einklang zu bringen. Die dreifache Karte von Europa ist in Paris erschienen. Der jenigen Karte, welche die gegenwärtige politische Gestalt Europa's darüellt, ist eine Erläuterung bcigcfttgt, in welcher es heißt: Unter