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No. 14V. Sonnabend, den 29. November 1W2 61. Jahrg immer nndung n einige und die , die er cht auS- Neugier. er sich n aus- ht ver- npsahl; — Er h einst, — er er jetzt, senden lassen ichen." . «in, eerung wieder oerneß allein, er in Alles immen Ver- 1 von Nein, stätigte Leben weigen, ihrem Wittwe und den Töchtern meines Freundes zur Sette zu stehen. Die besonderen Umstände, welche das traurige Ereigniß begleiteten, sind mir zugleich Veranlassung gewesen, mich als Oberhaupt des Deutschen Reiches hier einzufinden, um den Schild des Deutschen Kaisers über dem -Hause und demAndenken des Verstorbenen zu hallen. Wer den Heimgegangenen näher gekannt hat, wußte, mit Welcker feinfühligen und empfindsamen Natur er begabt war, und daß diese den einzigen Angriffspunkt bieten konnte, um ihn tödtlich zu treffen. Er ist ein Opfer seiner unantastbaren Integrität geworden. Eine That ist in deutschen Landen ge schehen, so niederträchtig und gemein, daß sie aller Herzen erbeben gemacht und jedem deuischen Patrioten die Scdam- röthe aut die Wange treiben müßte über die unserm Volke -angethane Schmach. Einem kerndeutschen Manne, der stets nur für andere gelebt, der stets nur das Wohl des Vaterlandes, vor allem aber das seiner Arbeiter im Auge -gehabt hat, hat man an seine Ehre gegriffen. Diese That mit ihren Folgen ist weiter nichts als Mord, denn es besteht kein Unterschied zwischen demjenigen, der den Gifttrank «einem andern mischt und kredenzt, und demjenigen, der -aus dem sichern Versteck seines Redaktionsbureaus mit den vergifteten Pfeilen seiner Verleumdungen einen Mit menschen um seinen ehrlichen Namen bringt und ihn durch die hierdurch hervorgerufcnen Seelengualcn tödtet. Wer war es, der diese Schandthat an unserm Freunde beging? Manner, die bisher als Deutsche gegolten haben, jetzt -aber dieses Namens unwürdig sind, hervorgegangen aus -eben der Klasse der deutschen Arbeiterbevölkerung, die Krupp so unendlich viel zu verdanken hat, und von der Tausende in den Straßen Essens heute mit thränenfeuchtem Blick dem Sarge ihres Wohlthäters ein letztes Lebewohl Mwinkten. — (Zu den Vertretern der Arbeiter gewendet.) Ihr Kruppschen Arbeiter habt immer treu zu Eurem Arbeitgeber gehalten und an ihm gehangen; Dankbarkeit ist in Eurem Herzen nicht erloschen; mit Stolz habe ich im Auslande überall durch Eurer Hände Werk den Namen unseres deutschen Vaterlandes verherrlicht gesehen. Männer, die Führer der deutschen Arbeit sein wollen, haben Euch Euern Herrn geraubt. An Euch ist es, die Ehre Eures Herrn zu schirmen und zu wahren und sein Andenken vor Verunglimpfungen zu schützen. Ich vertraue darauf, daß Ihr die rechten Wege finden werdet, der deutschen Arbeiterschaft fühlbar und klar zu machen, daß weiterhin eine Gemeinschaft oder Beziehungen zu den Urhebern vieler schändlichen That für brave und ehrliebende deutsche Arbeiter, deren Ehrenschild besteckt worden ist, ausgeschlossen sind, - Wer nicht das Tischtuch zwischen sich und diesen Leuten zerschneidet, legt moralisch gewissermaßen die Mitschuld aus sein Haupt. Ich hege das Vertrauen zu den deutschen Arbeitern, daß sie sich der vollen Schwere des Augenblicks bewußt sind und als deutsche Männer die Lösung der schweren Frage finden werden." Näheres darüber besagen die bei der unterzeichneten Oberforstmeisterei und dem Königlichen Forstrcnlamte Tharandt in Empfang zu nehmenden speziellen Auktionsbe- kanutmachungen, sowie die von den Herren Revierverwaltern zu beziehenden speziellen Auktionsverzeichnisse. Jin klebrigen ist auf die in den umliegenden Gasthäusern aushäugenden Plakate zu verweisen. königliche Obersorstmeisterei Grillenburg, am 2l. November 1902. K. Tittmann. Kslitischs Rundschau. Der Kaiser, der Tags vorher au der Beisetzung Krupps in Essen theilnahm, wohnte Donnerstag Vor mittag in der Technischen Hochschule zu Charlottenburg- Berlin Vorträgen der Schiffsbautechnischen Gesellschaft unter dem Vorsitz des Großyerzoges von Oldenburg bei. (Kronprinz Wilhelm wurde von der Gesellschaft zum Ehrenmitglied ernannt.) Mittags empfing der Monarch den bisherigen nordamerikanischen Botschafter White, der sich verabschiedete. Am heutigen Freitag Mittag betheiligt sich der Kaiser an der Einweihungsfeier der Oberlausitzer Ruhmeshalle in Görlitz. Abends trifft er zur Jagd bei dem Fürsten Henke! v- Donnersmarck in Neudeck (Ober schlesien) ein. Deutscher Reichstag. Am Mittwoch, nach 27 Sitzungstagen, wurde die zweite Lesung des Zollgesetzes beendet. Eine längere Erörterung gab es noch über 12. Die Kommission hatte hier beschlossen, daß das Gesetz spätestens am 1. Januar 1905 in Kraft treten soll. Staatssekretär Graf Posadowsky erklärte diesen Beschluß für unannehmbar, worauf Abg. Spahn (Ctr.) mittheilte, daß seine Partei nach langer Ueberlegung beschlossen habe, für die Regierungsvorlage zu stimmen, welche die Festsetzung des Zettpunktes dem Bundesrath überläßt. Diese ursprüng liche Fassung wurde auch mit 196 gegen 76 Stimmen wiederhergestellt. — Am Donnerstag sollte die zweite Lesung des Zolltarifs beginnen, es ging jedoch sofort ein von der Mehrheit gestellter Antrag ein, den Tarif gleich im Ganzen nach den Kommisstonsbeschlüssen mit Ausnahme einiger wenigen Abänderungen anzunehmen, was bei der Minder heit Bewegung hervorrief. Präsident Graf Ballestrem hatte Bedenken, ob dieser Antrag nach der Geschäftsord nung zulässig sei, und eröffnete eine Erörterung hierüber, bat jedoch die Herren, sachlich zubleiben. Das war aber in den Wind gesprochen; die Geister platzten äußerst heftig aufeinander, und es hagelte nur so Ordnungsrufe. Die Redner der beiden freisinnigen Parteien und der Sozialdemokraten forderten einen Tag Bedenkzeit — eine „Galgenfrist", wie Herr Bebel meinte — Abg. Bassermann (ntl.) dagegen hielt eine Stunde für ausreichend, worauf die Sozialisten mit Gelächter antworteten. Abg. Singer (Soz.) nannte die Mehrheitsparteien eine „Räuberbande", warf ihnen niedrige Beweggründe vor und sprach von „totaler Nieder tracht". Er erhielt drei Ordnungsrufe, ebensoviel sein Ge- auf, den Saal zu verlassen. Die Antwort war: „Das brauche ich nicht!" Der Tumult setzte von Neuem ein. „Taschendiebe!" hörte man. Auch Abg. Stadthagen (Soz.) wurde zur Ordnung gerufen. Als die Abgg. Spahn und Bachem (Ctr.) sprachen, dauerte der Lärm unvermindert fort. Solche Scenen, die an Wien erinnern, gab es noch nie im deutschen Reichstage. Erst in später Stunde er folgte Vertagung. Es wird Ernst mit demZwangsverfahren gegen Venezuela. Die deutschen Kreuzer „Amazone", „Ariadne" und „Niobe" haben bereits Befehl erhalten, sich kriegs mäßig für Venezuela auszurüsten. Sie dürften Mitte nächste Woche seeklar sein. Die deutsche Streitmacht in Ansprache -es Kaisers an die Angestellten Krupps. Der Kaiser, der am Mittwoch, wie wir berichteten, Lurch fein Erscheinen bei den Trauerseierlichkciten in Essen seiner Theilnahme Ausdruck verliehen hat, nahm vor seiner Abreise noch Anlaß, laut zu verkünden, wie hoch er Krupp «als Freund schätzte. In einer Ansprache, die er im Warte saal des Essener Bahnhoss au die Mitglieder des Direk toriums und die Arbeiter der Kruppschen Werke hielt, that er dar, daß er sich als Oberhaupt des Deutschen Reiches verpflichtet fühle, das Andenken des verdienten deutschen Mannes gegen Verdächtigungen zu schützen. Die Rede hatte folgenden Wortlaut: „Es ist mir ein Bedürsniß, Ihnen auszusprechen, wie t"ief in in meinem Herzen durch den Tod des Ver ewigten ergriffen worden bin. Dieselbe Trauer läßt Ihre Majestät die Kaiserin und Königin Ihnen allen aus sprechen und hat sie das auch bereits schriftlich der Frau Krupp zum Ausdruck gebracht. Ich habe häufig mit meiner Gemahlin die Gastfreundlichkeit im Kruppschen Hause genossen und den Zauber der Liebenswürdigkeit des Verstorbenen auf mich wirken lassen. Im Laufe der Jahre haben sich unsere Beziehungen so gestaltet, daß ich mich als einen Freund Les Verewigten und seines Hauses bezeichnen darf. Aus diesem Grunde habe ich es mir nicht versagen wollen, zu der heutigen Trauerfeier zu -erscheinen, indem ich es für meine Pflicht gehalten, der den amerikanischen Gewässern wird damit auf sieben Schiffe anwachsen, denn die Kreuzer „Gazelle", „Vineta" und „Falke", sowie das Kanonenboot „Panther" befinden sich schon an Ort und Stelle. Der Kreuzer „Niobe" ist 100 Meter lang und 11,8 Meter breit; er fährt mit 8000 Pferdekräften und zwei Schrauben 21 Seemeilen in der Stunde. Bestärkt ist er mit zehn Geschützen mitt leren und 18 leichten Calibers, sowie mit zwei Torpedo rohren. Die Besatzung zählt 244 Mann. — Die Londoner Times schreibt u. A.: Wenn Castro ein Staatsmann wäre, würde er die gerechten Ansprüche Englands und Deutschlands schleunigst befriedigen, da seine Berufung auf dieMonroe-Doktrin (Verbotder Einmischungeuropäischer Mächte in amerikanische Verhältnisse) von Nordamerika nicht beachtet werde. Es sei kein Grund, anzunehmen, daß Venezuela dies nicht könne, und Deutschland und England hätten mit Recht beschlossen, sich von Castro nicht länger mit Versprechungen vertrösten zu lassen. Die Deutschen Oesterreichs haben es von Zeit zu Zeit immer wieder mit häßlichen inneren Angelegen heiten zu thun, zum Spott ihrer nationalen Gegner. In dies leidige Capital gehört auch der Beleidigungs prozeß des bekannten altdeutschen Abgeordneten Wolf gegen seinen früheren Parteigenossen Schalk. Der Prozeß, bei welchem es mancherlei schmutzige Wäsche gab, wurde am Mittwoch vor dem Bezirksgericht verhandelt und endete mit Freisprechung Schalks wegen Verjährung. Die Episode des jüngsten Streiks der französischen Bergarbeiter ist nunmehr vollständig adgethan; am Freitag haben auch die Bergleute des Loire-Kohlenbeckens, die bislang allein noch streikten, die Arbeit wieder ausge nommen. Inzwischen ist in Marseille ein Ausstand der zur Anwerbung vorgemerkten Matrosen ausgebrochen; die Streikenden nehmen eine drohende Haltung ein und ver hindern die Schiffe, in See zu gehen. Mit der Räumung Schanghais seitens der fremden Truppen geht es nur langsam vorwärts. Bis jetzt sind lediglich die japanischen Truppen abgezogen, über den Abzug auch der Deutschen, Engländer und Franzosen von Untzholzniassenanktron. Auf den Revieren des Forstbezirks Grillenburg sollen in dem kleinen.Kauf haussaale des Rathskellers zu Freiberg, Mittwoch, den 17. Dezember 1002, von Vormittags 11 Uhr ad, circa 17300 Festmeter weicher Nutzhölzer zum Theil in bereits anfbereilelem, zum Theil in noch aufzubereitenvem Zustande meist als Stamm holz in einzelnen Holzposten von 30 dis 460 Festmetern unter den in der Auktion be kannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Schanghai ist noch nichts zu vermelden. Attentat auf einen Schnellzug. Auf der Bahn strecke Heißen-Mülheim a. d. Ruhr wurden Mittwoch früh gegen 4 Uhr eiserne Bahnschwellen quer über die Geleise gelegt, die dem kurz darauf kommenden Schnell zuge Gefahr bringen konnten. Als der Streckenwärter das Hinderniß beseitigen wollte, wurde er von der Böschung aus von den auf der L^uer befindlichen Attentätern durch Steinwürfe schwer verl-ht, die mit der Drohung, „ein andermal wird es besser gehen", davonliefen. Bei der alsbald vorgenommenen Absuchung der übrigen Strecken fanden die Beamten auf den rheinischen Strecken je eine Schwelle in Nebengeleisen liegen, aus Bergisch-Märkischen Strecken je zwei Laschen auf Nebenschienen. Leider wurden die Thäter nicht gefaßt. -L S L ii >1 .9 IS ,7 18 Ä !Ä 38 26 14 11 öS ii v) 10) 01 24 93 44 «) X)) ! b »1 Bl >62 .28 ,'26 K6 147 W >00 1!1 334 932 OM SS« 997 24S 439 827 939 2IS WO >00) 636 601 > 13 SOL 386 474 394 320 793 839 >006 nosse Ullrich für verschiedene Zwischenrufe. Der Lärm, gegen den der Präsident vergeblich ankämpfte, war un geheuer. Verschiedene Sozialdemokraten schlugen mit Fäusten auf die Tische. Abg. Ullrich schrie: „Skandal! Skandal!" Konservative erwiderten: „Schmeißt ihn raus! Gemeine Kerls!" Der Präsident forderte Herrn Ullrich 'Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — BezugSvreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1Mk.54 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. - Jmertionspreis 15 Pfg. pro viergespaltrZe EorpuszeUe. Druck und Per!an von Martin Reraer in Mlsdrun. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daiewst. Tharandt, Wassen, Sieöentehn und die Amgegendm. Amtsblatt für die Rgl. Amtshauxtmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff,, sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswaldc, Groitzsch, Grumvach, Gnmo bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, Keffelsdorf, Kleinfchönberg, Klipphausen, Lamversdorf, Limbach, Loyen, ^Navorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Seeligstadl, Spechtsbaufen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistrovp, Wildberg.