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W»chenbla«« für Wilsdruf, Lhsran-, Nossen, SieSettleh« und Vie AmgegenSett. Neunter Jahrgang. Freitag, den 16. Marz 1849. 1 !. Verantwortlicher Redakteur und Verleger: Albert Reinhold. tief» s««s«k«» «eschtlnt al« «r»ita« «In, «UMM». D» Vrel« «Sr »IN »lEIariaan« »»rügt ro «zr. AimmMq« Könlgl. v»» chet« de« Inland«« nehmen «est-llungen darauf an. «ekanntmaLunaen, «el»« tm nichsten Stu» erscheinen sollen, «erden ln wil«druf »tt Monta« Adend« 7 Uhr, inTharand bi« Montag Nachmittags »Uhr, und in »offen bi« Mittwoch Vormittag« IlUhr angenommen. Luch linnen bi« Mittwoch Mittag eingehende Zusendungen auf Werlangen durch die Poft an den Druelort befördert werden, so da» sie in der Ochsten Nummer erscheinen. Wir »bitten un« dieselben unter den Adressen: „An die «edaction de« Wochenblattes in WilSdruk", „<m »te Agentur de« Wochenblattes in Tharaud " und ,, an die Wochenblatt«. «epedition In «offen ». In Meisen werden Aufträge und Bestellungen in der Buchhandlung von E. E «linkicht und Sohn hesorgt. Etwaige veittage, «eiche der Lenden» de« Blattes entsprechen, sollen stet« mit großem Danke angenommen werden. —. — Die Redaktion. Wilsdruf, vcn 7- März l^4b). Es hat sich Jemand über eine Eorrcivoudenz in der Dresdner Zeitung, welche die hiesigen polni schen Zustande berrifft, geärgert und in Ler vorletzten Nummer d. Bl. seinen Ingrimm gegen die öorce- spondenz und den Corrcspondenten ausgeschültet. Der Geärgerte hat in einer eigenthümlich — doch ich will nicht in den schulmeisterlichen Ton verfallen, den er, der Geärgerte, angestimmt hat, sondern seine Arbeit, auch nach Abzug der Druckfehler dem Urthcile der Leser überlasten. Ich weist nicht, wer mein Gegner ist, allein er gehört zweifelsohne zu „den Weisen von Wilsdruf" oder stein m irgvnd welcher Verbindung mit diesen, denn er weiß ganz genau und laßt sich es merken, daß die Weisen unse. res Orts keinen Rath gehalten haben. Dem sei wie ihm wolle, eS ist möglich, daß der gleichzeitige Zutritt einer Anzahl unserer Mitbürger zum Bürgcrvereine Folge einer höheren tder über- Haupt einer Eingebung ist, welche aus jeden einzelnen derselben sich besonders herabgesenkt hat, es mag auch jener Zutritt in der Art, wie er erfolgte, und in den persönlichen und politischen Richtungen der Aufgenommeneu etwas Auffälliges gar mebr haben; — unverkennbar ist es, daß wenigstens der Ver fasser der Entgegnung m der vorletzten Nummer d. Bl. durch die von ihm gerügte Eorrespondenz in der Dresdner Zeitung sich irgendwie be — rührt gefühlt hat. Leid ihm es mir allerdings, daß die „Entgegnung" bei sonst ruhiger Haltung aus Din gen Gift saugt, welche in dec Thar keines enthalten und daß der Verfasser unter dem Vorwande, Vor würfe und Anschuldigungen zurückzugeben, Verdäch tigungen ausspricht. Das erstere anlangend, so ist eö hauptsächlich die Adreßangclegenhcit, welche ihn aufregt. Der Corrcspondent der Dresdner Zeitung hatte sich über eine Adresse an das jetzt abgetretene Ministerium Pfvrdten ausgesprochen, welche das letztere zu einer Zeit, in der die Minister ihr Ent- lassungSgesuch bekannter Maaßen bereits zurückge- nommen hatten, aufforderrc, diese Zurücknahme zu bewerkstelligen und im Amte zu bleiben. Die frag» liche Adresse ist nicht blos in Wilsdruf von Haus zu Haus geschickt worden, die deutschen Vereine haben sie im ganzen Lande colportiren lassen. Der Corr«, spondenl der Dresdner Zeitung halte diese verspä tete Adresse mit dem Zusatze getadelt, die gemach ten Erfahrungen zeigten, daß eine Partei im Lande mit den gesammelten Unterschriften zu prahlen beab sichtige und die Unterzeichner einer Adresse, welche nach ihrem Inhalte schnell und willig Unterschriften aller Parteien erlangen müsse, für ihre Anhänger und die Mehrheit des Volkes ausgeben wolle. Ich glaube der Verfasser der Entgegnung hatte die Ab sicht, diese Bemerkung selbst als unmoralisch zu schildern, behaupten mag ich es freilich nicht, weil der betreffende Satz verdruckt zu sein scheint, allein der Herr Verfasser muß in der Tagesgeschichte wenig bewandert sein, wenn er das Treiben jener Leme nicht kennt, welche z. B. aus Adressen nach zuweisen suchen, die Mehrheit des Sächsischen Vol kes sei für einen deutschen Erbkaher gestimmt. Will er sich darüber aufklaren, so weise ich ihn an den ehrenwcrlhen Reichstagsabgeordneten Biedermann und seinen Anhang in Sachsen; er wird Ausklärun gen zum Erschrecken erhalten und nicht mehr gegen meine noch dazu ganz allgemein gehaltene Behaup tung sein, daß die geschilderte Thatigkeit unmoralisch sei. Ich weiß nicht, ob der Herr Verfasser sich bei dieser Thätigkcit betheiligt hat, hoffe aber zu seiner Ehre, daß es nicht der Fall ist und denke ihn nun mehr über diesen Punkt beruhigt zu haben Der zweite Grund, aus welchem ich die Feder ergriffen habe, liegt in dem Umstande, daß der Der-