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Wochenblatt für für die König!. Amtshauptmannschast zn Meißen, das König!. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Wilsdruff. Reununddreitzigster Jahrgang. 1879. Nr. 15. Freitag, den 21. Februar Erscheint wöchentlich 2 Mal (Dienstaz und Freitag), Abonnementsprcis vierteljährlich 1 Mark. Eine einzelne Nummer kostet 10 Pf. Jnseratenannabme Montags u. Donnerstags bis Mittag 12 Uhr. Erscheint wöchentlich 2 Mal (Dienstag und Freitag). Abonncmentspreis vierteljährlich I Mark. Eine einzelne Nummer kostet-w Pf. für Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden Von dem unterzeichneten Königlichen Gerichtsamte sollen Sonnabend, den ersten März 1879, die dem Gutsbesitzer Christian Gotthelf «Klingner in.Herzogswalde zugehörigen Grundstücke Nr. 29 des Katasters für Her zogswalde, Nr. 30 und 92 des Grund- und Hypothekenbuches für gedachten Ort, welche Grundstücke am 19. December 1878 ohne Berücksich tigung der Oblasten auf zusammen > 20,878 Mark — gewürdert worden sind, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Wilsdruff, am 20. December 1878. Königliches Gerichtsamt daselbst. vr. Gangloffs Friedrich. Spruchliste der für die 1. Ouortalsitzuug des Bezirks-Gcschmorucngericht zu Dresden ausgeloosten Geschworneu. I. Haupt,eschworne: d-r Jähr-sust-. 1. Herr Carl Gottlieb Jacob, Dampfschneidemühlenbesitzer in Augustusberg. 251. 2. - Carl Samuel Richter, Erbgerichtsbesitzer in Hartmannsdorf. 368. 3. - Gottlob Ernst «Kleber, Gutsbesitzer und Landrichter in Obercunnersdorf. 362. 4. - Hermann Meinhold, Kaufmann und Grundstücksbesitzer in Blastwitz. 195. 5. - Eugen Lothar von Lüttichau, Rittergutsbesitzer und Kammerherr in Gamig. 326. 6. - Ernst Adolf Scharfe, Fleischermeister in Radeberg. 210. 7. -- Karl Gottlieb «König, Lederfabrikant in Radeberg. 152. 8. - Friedrich .Hartmann, Baumeister und Grundstücksbesitzer in Blasewitz. 125. 9. - l'r. plui. Louis Ernst Burmester, Professor in Dresden. 31. 10. - Gottlieb August Frenzel, Wirthschaftsbesitzer und Gcmeindevorstand in KleinröhrSdorf. 79. 11. - Heinrich Zieger, Stemlieserant und Stadtverordneter in Königstein. 350. 12. - Gustav Adolph Ädom, Königl. Hofmundbäcker in Dresden. 1. 13. - Louis Friedrich Gottschalch, Gutsbesitzer und Gemeindeältester in Prohlis. 101. 14. - Friedrich August Estler, Hausbesitzer und Gemeindeältester in Laubegast. 63. 15. - Carl Wilhelm Zschuppe, Kaufmann in Großenhain. 292. 16. - Hermann Heimbach, Bäckermeister in Dresden. 112. 17. - Heinrich Dietrich Heine, Königl. Hofschlosscrmeister in Dresden. 113. 18. - Hermann Hammer, Bäckermeister in Dresden. 107. 19. - Carl Ernst Hantzsch, Blumenfabrikant und Stadtverordneter in Sebnitz. 318. 20. - Eduard Mostler, Kaufmann in Potschappel. 194. 21. - Carl Theodor v. Götz, Oberstlieutenant z. D. in Dresden. 98. 22. - Guido v. Brestler, Hauptmann z. D. in Dresden. 25. 23. - Friedrich August Grundmann, Lohgerbermeister in Riesa. 243. 24. - Clemens Striegler, Rittergutspachter in Kreischa. 370. 25. - Alfred .Hauschild, Architekt in Dresden. 110. 26. - Moritz Perle, Rittergutsbesitzer in Glaubitz. 272. 27. - Friedrich Adolf «Kreyer, Fleischermeister in Radeberg. 151. 28. - Friedrich Wilhelm Harz, Gutsbesitzer, Gemeindeältester und Landschöppe in Kleinpestitz. 126. 29. - Ernst Ferdinand Lommatzsch, Rentier in Nossen. 260. 30. - Heinrich Ferdinand Rudolph, Rentier in Freiberg. 369. II. HilfSgefchworne: 1. Herr Friedrich Moritz Bothe, Bäckermeister in Dresden. 2. - Richard Scheller, Commerzieurath und Fabrikbesitzer in Dresden. 3. - Rudolph Baro«, Architekt in Dresden. 4. - Gustav Adolph Gebler, Bäckermeister in Dresden. 5. - Anton Hermann Heckel, Privatus in Dresden. 6. - Carl Rein, Kaufmann in Dresden. 7. - Carl Franz Josef Erdmann ^Inders, Posamentirer in Dresden. 8. . Heinrich Warmuth, Kaufmann in Dresden. 9. - Carl Wilhelm. Hermann Gehlert, Holzhändler in Dresden. 10. - Otto Aberholdt, Rentier in Dresden. 11, - Carl Ferdinand Corner, Bergingenieur in Dresden. 12. - Horst 4tpfelstädt, Kaufmann in Dresden. Dresden, am 15. Februar 1879. Das Königliche Bezirksgericht. Wehinger. Nummer der Jahresliste. 9. 29. 10. 16. 22. 28. 2. 30. 19. 1. 11. 3. Tagesgeschichte. An Stoff fehlt es im Reichstag gleich zn Anfang nicht. Der Österreichische Handelsvertrag ist bereits mitgctheilt und wird wohl Gelegenheit zu einer größeren zollpolitischen Debatte geben, sonst aber, freilich nicht, ohne daß einzelne Anstände hervorgehobcn werden ohne Clausel genehmigt werden. Eingegangen ist auch der Entwurf über die Gebühren der Rechtsanwälte, welcher zur 1. Lesung schon am Montag steht. Er wird jedenfalls an eine Commission verwiesen werden. Die Anwälte,-welche noch viel daran auszustcllen haben, werden am 1. März einen Änwaltstag in Berlin abhalten. Außer - einem kleinen Entwurf ist auch bereits die Etatsvorlage, der Reichs haushalt für 1879/80 vollständig mit allen Special-Etats und Nach weisungen ertheilt. Der Etat ist im Ganzen mäßig gehalten. Er weist in der Ausgabe 7,776,981 Mk. mehr bei den fortdauernden Ausgaben, 4,713,756 Mk. mehr bei den einmaligen Ausgaben, und dazu 1,509,151 Mk. Minder-Einnahmen nach, im Ganzen also 13,999,888 Mk. Ausfall, also genau die Summe, welche durch Erhöhung der Ma- tricularbeiträge gedeckt werden muß. Die in diesem Reichstag schon zur Berathung kommende Erhöhung der indirekten Einnahmen, also Tabaksteuer und Finanzzölle, wird in den einzelnen Gesetzvorlagen vorbereitet und in nächster Zeit an den Reichstag gelangen. Aber auch, wenn diese Steuern verwilligt werden, würden sie immerhin, nicht sofort, sondern erst nach geraumer Frist in Kraft treten, so daß sür dieses Jahr immer noch die Matricularbeiträge vorhalten müssen. Von großer Bedeutung ist das am 15 Febr. vom Landtage in Braunschweig angenommene Regentschaftsgesetz. In den Mo tiven zum Gesetz steht ausdrücklich, daß (der Welfe) Herzog von Cumberland unter den präsumtiven Thronfolgern nicht figuriren dürfe, da er sich weigere, die deutsche Bundesverfassung anzuerkennen. Die Braunschweiger halten zu Kaiser und Reich; sie wollen ihr Land nicht zum Tummelplatz mißbrauchen lassen für Wühlereien gegen den Bestand der deutschen Einheit und man wird ihnen das um so weniger