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Wchckatt für MW Erscheint wöchentlich zweimal u.zwarDienstagS und Freitags. — Abvuuementspreis vierteljährlich 1 Mk., durch die Post bezogen 1 Mk. 25 Pf. — Einzelne Nummern 10 Pf. Tharandt, Wn, Meckha md die UmgkMden. Umlsblull Inserate werden Montags und Donnerstags bis Mittags 12 Uhr angenommen. Ansertionspreis 10 Pf. pro dreigespaltene Corpuszeile. für die Agl. AmLshaupLmannschaft Meißen^ für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrach zu Wilsdruff, sowie für das Agl» Lorstrsntamt zu Tharandt. No. 8. Dienstag, den 27. Januar Kommenden Dsnnerstag, den 2Y. -s. Mts., Nachmittags 6 Nhr, öffentliche Stadtgemeinderathssitzung. Wilsdruff, am 26. Januar 1891. Der Stadtgemeinderath. Ficker, Brgmstr. 18S1. Vom 2. bis spätestens den 14. Februar -s. I. ist der I. Termin Grundsteuer, städtische Anlage und Hundesteuer an die Stadtkämmerei abzuentrichten. Wilsdruff, den 26. Januar 1891. Der Stadtrat h. ^ielrvv, Brgmstr. Bekanntmachung, - die Anmeldung der Wehrpflichtigen zn Rekrutirungsflammrolle betreffend. Auf Grund der Bestimmungen in § 23 der deutschen Wehrordnung vom 28. September 1875 fordern wir alle am hiesigen Orte aufhältlichen männlichen Personen, welche im Jahre 1871 innerhalb des deutschen Reichsgebietes geboren sind oder deren Eltern oder Familienhäupter an irgend einem Ort desselben ihren Wohnsitz haben, sowie alle diejenigen, welche bei früheren Gestellungen vom Militärdienste zurückgestellt worden sind oder ihrer Militärpflicht überhaupt noch nicht Genüge geleistet haben, bei Vermeidung von Geldstrafen bis zu 30 Mk. — oder Hast bis zu drei Tagen andurch auf, in der Zeit vom vom 15. Januar bis zum 1. Februar 1891 unter Abgabe ihrer Geburts- und Loosungsscheine sich persönlich zur Aufnahme in die Rekrutirungsstammrolle in der hiesigen Rathsexpedition anzumelden. Diejenigen Militärpflichtigen, welche keinen dauernden Aufenthalt haben, oder von hier, als dem Ort, wo sie ihren dauernden Aufenthalt haben, zeitig abwesend sind — wie auf der Reise begriffene Handlungsdiener oder auf der See befindliche Seeleute, u. s. w. — sind von ihren Eltern, Vormündern, Lehr-, Brod- oder Fabrikherrn, bei Vermeidung der angedrohten Strafen, während des oben festgestellten Zeitraums zur Stammrolle anzumelden. Wilsdruff, am 31. Dezember 1890. Der Stadtgemeinderath. dicker, Brgmstr. Bekanntmachung. Die Anmeldung -er Oflern -. I. schulpflichtig werdenden Ainder, welche durch die Eltern oder sonst Erziehungspflichtige selbst, keineswegs aber durch Kinder zu erfolgen hat, nimmt der Unterzeichnete in seiner Expedition (Zimmer No. 9) entgegen und zwar Mittwoch, den 4. Febrnar, nachm. von 1—4 Uhr. Schulpflichtig sind alle Kinder, welche bis Ostern das 6. Lebensjahr erfüllt, schulberechtigt nur diejenigen, welche bis mit 30. Juni d. I. das 6. Lebensjahr vollendet haben. Später geborene Ainder finden unter keinen Umständen Aufnahme. Bei der Anmeldung sind beizubringen: 1. Das Taufzeugnis (der nicht in hiesiger Parochie geborenen Kinder). 2 Der Impfschein. Gleichzeitig ist die nähere Angabe der Religion bez. Confession zu machen, auch die Erklärung abzugeben, in welche Bürgerschule das betreffende Kind ausgenommen werden soll. Der Tag der Aufnahme wird später bekannt gegeben. Wilsdruff, den 24. Januar 1891. Der Direktor der städt. Schalen. Bekanntmachung. Im Gasthofe zur Tanne in Tharandt sollen Freitag, den 5«. Januar -. I., Vormittags von 10 Uhr an, die auf Tharandter Forstrevier in den Abtheilungm l—6, 8—17, 21, 23—28, 33, 34, 40, 50, 51, 54, 55 und 58 aufbereiteten harten und weichen Nutz-und Brennhölzer meistbietend versteigert werden. Nähere Angaben enthalten die bei den Ortsbehördcn und in den Schankstätten der umliegenden Ortschaften aushängenden Plakate. König! Revierverwaltung und König!. Forstrentamt Tharandt, am 22. Januar 1891. ZUM Heöurisiage Sr. Majestät des deutschen Kaisers Wilhelm II. Durch Deutschland geht ein festlich frohes Rauschen, Und jede Fahne neigt sich rings umher; Ein Jubel, dem Europas Völker lauschen, Ertön-t hell vom Felsen bis zum Meer. Den Kaiser tag grüßt ein beglückter Staat, D>n Tag, der einst des Reiches Schirmer gab. Heil, Wilhelm, Dir, Du Mann der deutschen That, Gott segne Dich, Du Stütze uns und Stab! Vertrauend seh'n die Völker auf Dein Wandeln, Sie wissen es, Du hältst, was Du gelobt; Deutsch ist Dein Sinn und deutsch Dein kraftvoll Handeln, Jung ist Dein Arm und doch schon mutherprobt. Das höchste Ziel hast selbst Du Dir gewählt: Die Arbeit adeln, sie von Sorg' befrer'n, Dem deutschen Fleiße reichen, was ihm fehlt, Und deutscher Arbeit Lohn uud Schutz verleih'». Wo wär' ein Ziel, daß diesem zu verglichen? Heil, junger Aar, der sich so hoch gewagt! Und kannst Du, E»ler, alles nicht erreichen — Groß ist Dein Wollen, hoffe unverzagt! Die Besten Deines Volkes steh'n hinter Dir Und sind zum Friedensschutze mit bereit; Zu gleichem Zwecke sind gerüstet wir, Denn Frieden ist Bedürsniß unsrer Zeit. Gott schütze Dich bis zu den fernsten Tagen, Vertrau' dem Stern, der Deinem Hause glänzt! Für Dich die Herzen aller Deutschen schlagen, In jeder Hütte ist Dein Bild bekränzt. Ein Jeder aber von dem großen Reiche, Dem nie des jungen Kaisers Huld erblich, Wir rufen, diesem hohen Tag zur Ehre: Heil, KaiserWilhelm! DeinVolk grüßtheut' Dich! Zu Kaisers Geburtstag. Am 9. Marz 1888 hat der Heldenkaiser Wilhelm I. seine treuen Augen für immer geschloffen, ihm ist sein heldenhafter Sohn Friedrich III. und, nachdem Gott diesem nur kurze Tage zu regieren vergönnt, schon am 15. Juni des selben Jahres der Enkel, unser jetziger theurer Kaiser Wilhelm II. gefolgt. Er steht im dritten Jahre seiner Regierung; am 27. Januar feiern wir seinen 32. Geburtstag. Wir dürfen ihm an diesem Tage bezeugen, daß auch er gehalten hat, was er bei Uebernahme der Regierung dem deutschen Volke in diesen Worten verkündet hat: „Ich bin entschlossen, als Kaiser und König dieselben Wege zu wandeln, auf denen Mein Hochseliger Herr Großvater das Vertrauen seiner Bundesgenossen, die Liebe des deutschen Volkes und die wohlwollende Anerkennung des Auslandes gewonnen hat. Daß auch Mir dies gelinge, steht bei Gott, erstreben will Ich es in ernster Arbeit!" „Ernste Arbeit!" Wer möchte leugnen, daß deren Kaiser Wilhelm II. viel geleistet hat. Unseres großen Schlachten denkers Moltke Wappenspruch: „Rast'ich, so röst' ich," scheint auch der seine zu sein. Nie gönnt er sich Ruhe, immer sehen wir ihn dabei, Anregungen zu geben und die Ausführung ge gebener Befehle zu überwachen. Auf allen Gebieten, in der inneren wie in der äußeren Politik ist er selbst thätig; fast beschleicht den Bedächtigten und Zaghaften angesichts dergroß artigen Rrformthitigkeit, die er plötzlich sich entfalten sieht, eine gewisse Besorgniß. Aber das Herz der Jugend schwillt höher, sie fühlt sich mit ergriffen vom Feuereifer des jugend lichen Monarchen, dessen Pflichteifer für alle vorbildlich ist und dessen kühne Thatkraft und auf die höchsten Ziele gerichtete« Streben begeisternd wirkt. Die Jugend aber ist nicht an di« Jahre gebunden, sie findet sich überall und bei Allen, denen ein treues deutsches Herz im Busen schlägt, das mit Stolz erfüllt ist ob der wiedergewonnenen Größe des Vaterlandes, das in glühender Liebe an diesem hängt und dessen Ehre für die eigene Ehre achtet, das bereit ist, für dessen Wohlfahrt Alles, auch Gut und Blut, wenn es sein muß, einzusetzen. Solche Jugend aber giebt es im weißen, wie im braunen Haar, in dem Heranwachsenden Geschlecht, wie in dem, das seine Jahre zu Ende gehen sieht. Zu ihr rechnen auch wir uns und weil wir uns dazu rechnen, so bringen wir in rechter deutscher Treue und nicht bloß aus Pflichtgefühl, sondern in dankbarer Anerkennung dessen, was er schon bisher uns war, und in der frohen Hoffnung, daß er auch ferner mit Gottes Hülfe und gestärkt durch dessen Kraft als der rechte Pilot sich er weisen werde, der Deutschlands Schifflcin mit sicherer Hand durch die brandenden Wogen der Zeit und ihre Klippen leitet, dem Kaiser zum heutigen Geburtstage in Ehrfurcht unsere Huldigungen dar. Gott schütze und behüte ihn und da« ganze kaiserliche Haus, Gott segne unter ihm und durch ihn da« Reich und verleihe ihm, daß er durchführen könne, was er sich vorgenommen, und daß eS gereiche zur Ehre Gottes und zum Segen der Völker.