Volltext Seite (XML)
WgHenblaH für Wilsdruff, Tharandt, Rossen, Siebenlehn und die Umgegenden. Mmtsö^att für das Königliche Gerichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst. 40. Dienstag den 23. Mai 1871. * V _ . - _ , „»...„»I I. II, B e k a n n t ul a ch u n g. Von dem unterzeichneten Gerichtsamt sollen in Einverständniß mit den Erben des Wirthschaftsbesitzer Carl Gott lob Wittig aus Wilsdruff, die zu des letzteren Nachlaß gehörigen Grundstücke: a., das Scheunen- und Gartengrundstück Fol. 128, d., das Haus- und Feldgrundstück Fol. 330, o., das Gartengrundstück Fol. 331, ä., das Gartengrundstück Fol. 340, 6., das Feldgrundstück Fol. 396, Q das Feld- und Gartengrundstück Fol. 465, 8-, das Feld-, Wiesen- und Gartengrundstück Fol. 477 des Wilsdruffer Hypothekenbuches, welche einen Flächeninhalt von 14 Ackern 211 Quadrat-Ruthen mit 346,„ Steuer-Einheiten umfassen und auf ungefähr 6000 Thlr. —- —- gewürdert worden sind, verkauft werden, weshalb man Kauflustige mit dem Bemerken, daß die Kaufsbedingungen an hiesiger Amtsstelle einzusehen sind, ersucht, Ihre Offerten bis zum 22. Juni 1871 mündlich oder schriftlich hier anzubringen. Königl. Gcrichtsamt Wilsdruff, -m M« -sn. Leonhardi. Von dem unterzeichneten Gerichtsamt soll den 4. September 1871 das dem Schmiedemeister Carl Gottlob Börner zugehörige Haus-, Garten- und Feldgrundstück Nr. 9e. des Katasters, Nr. 43 des Grund- und Hypothekenbuchs für Lampersdorf, welches Grundstück am 17. Mai 1871 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 1066 Thlr. 20 Ngr. — Pf. gewürdert worden ist, an hiesiger Amtsstelle nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Königliches Gcrichtsamt Wilsdruff, am 19. Mai 1371. Leonhardi. Tagesgeschichte. Dresden. Nach den jetzt getroffenen Dispositionen wird die Landessynode ihre letzte Sitzung vor dem Pfingstfcste am Freitag halten. Die geistlichen Mitglieder der Synode empfinden das dringende Bedürfuiß, namentlich die Landpastoren, an einem oder an beiden Pfingstsciertagen in der heimathlichen Kirche zu predigen. Die nächste Sitzung der Synode würde aber sofort am dritten Feiertag Nach mittags 3 Uhr staltfindcn, da man bis zum 3. Juni die Bcrathungen der Landessynode beendigt zu sehen wünscht. Es steht namentlich noch die Berathung des Kirchengesetzes bevor, welches ein Obercon- sistorium, bestehend aus gleichviel weltlichen als geistlichen Mitglie dern, organisirt und dafür die geistlichen Abtheilnngen in denKreis- directionen aufhebl. Damit wird eine solche Vereinfachung der In stanzen und Behörden vorbereitet, daß vermuthlich auf dem nächsten Landtag schon die Aufhebung der Kreisdirectionen keinem ernstlichen Bedenken mehr begegnen wird. (Dr. N.) Dresden, 19.'Mai. Das „Dresdner Journal" meldet, daß unsere Frau Kronprinzessin auf der Rückreise von Compiegne gestern in Brüssel eiugetroffen ist und daß auch die Frau Prinzessin Georg nächste Woche'zurückerwartet wird. — Weiter zeigt das „Dresdner Journal" an, daß der vorbereitete erweiterte Sommerfahrplan der SMatseisenbahnen sistirt bleiben muß, weil in der nächsten Zeit der Rücktransport mehrer deutscher Armeecorps aus Frankreich zu er warten steht. Die „L. N." berichten ans Leipzig vom 18. Mai: Wie man hört, ist gestern Herr Bürgermeister I)r. Koch nach Berlin gereist, um in Gemeinschaft mit den dort zum Reichstage befindlichen Herren Vicebürgermeister 0r. Stephani, Professor Biedermann und I)r. Ge orgi, dem Fürsten Bismarck und dem Grafen Moltke die Chren- bürgcrbricfe zu überreichen. Am 17. Mai sand in Leipzig vor dein dortigen Bezirksgerichte die erste Civiltrauung nach dem Gesetz, die Einführung der Civil- standsregister für Personen, welche keiner im Königreich Sachsen anerkannten Religionsgesellschaft angehören rc. betreffend, vom 20. Juni 1870, zwischen einem Israeliten und einer Christin, durch Herrn Gerichtsrath vr. Jerusalem statt. Aus Anna berg-Vuchholz meldet die „D A. Z.", daß die Posamcntenfabrik des'Erzgebirges eine Höbe erreicht habe, wie noch niemals erlebt worden sei. Der Grund davon ist, daß die Englän der und Amerikaner, welche bisher blos die gröberen Nummern der Posamcntirwaaren aus Sachsen bezogen, hingegen die feinem Artikel dieser Branche in Frankreich bestellten, durch den Krieg gezwungen worden, die Probe zu machen, aus dem Erzgebirge auch die theuerern Qualitäten zu beziehen. Diese Versuche sind glänzend gelungen. Die im Erzgebirge geschaffenencn feineren Dessins können sich den fran zösischen au die Seite stellen und es scheint, als ob es nur des Krie ges bedurft hätte, um den Erfinduagssinn unsrer Arbeiter zu schärfen. Zu Commerau in der Lausitz hat ein bedeutender Brand statt- gesunden. Zwölf Besitzungen brannten in einer halben Stunde fast ganz nieder. Ein 8 Jahre alter Knabe hatte wieder einmal mit Streichhölzchen gespielt und so den Braud verursacht. Einige Schweine, die in ihrer angebvrnen Dummheit in die brennenden Ställe zurück- trabtcn, verbrannten mit. Auch konnte an Mobilien nur wenig ge rettet werden. Ein Correspondcnt der „W.-Z." constatirt, daß die am 16. Mai gemeldete Verlegung des Hauptquartiers der Armee des Kronprinzen von Sachsen von Compiegne nach Margcncy wesentlich in Voraus sicht der sofort nach erfolgter Ratification des Friedensvertrages in Aussicht genommenen Dislokationen erfolgt zu sein scheint. Die Rück berufung der preußischen Garde, des V. und VII. Armeecorps, so wie eines Theils des königl. sächsischen (XII.) Armeecorps, dürfte nach Austausch der Ratificationen sofort erfolgen, namentlich mit