Volltext Seite (XML)
WschcMait für Wilsdruff, Tharandt, Rossen, Siebenlehn und die Umgegenden. Amtsökatt für das Königliche GerichLsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst. Dienstag den 2. Januar 1872. Herzinnigster Dank. Für die große und innige ^heilnahme während der Krankheit, beim Tode und Begräbniß unseres heißgeliebten Kindes Paul, ganz besonders für den überaus reichen Blumenschmuck, sprechen hiermit allen hohen Gönnern und lieben Freunden ihren tiefgefühltesten Dank aus U. Kerger und Frau. Vuchdrnckerei Wilsdruff, am 31. December 1871. Ass deÄsche Herz MM mmn Ahr. Schau' auf! Der blaue Bogen, Neu täglich ausgespannt Und wieder aufgezogen Von alter Meisterhand, Er ist nicht blos der Eine mehr, Der er von alten Zeiten her, Er ist so hier als dorten Ein deutscher Himmel worden. Und mit der Lippe Flehen, Geflüstert himmelwärts, Steigt heute zu den Höhen Auch auf das deutsche Herz, Und das ist nicht das alte mehr, Das ist durch unsrer Mannen Wehr Und Golt, so hier als dorten Erst ganz das deutsche worden. Wie an der erste Morgen Des letzte Jahres brach, Da gaben wohl die Sorgen Längst schon der Hoffnung nach; Denn deutscher Muth und deutsche Kraft, Sie hatten Großes schon geschafft; Doch fehlte noch zum Lohne Dem Riesenbau die Krone Die hat er. Tausend Strahlen Verkünden's weit und breit: Wir wissen heim zu zahlen, Sucht ihr vermessen Streit. Alldeutschland fürchtet sich nicht mehr, Alldeutschland hat ein einig Heer; Alldeutschland wird ihn hüten, Den heiß erkämpften Frieden. So fühlt beim Jahresgraucn Das Herz, das deutsche, sich; Es lernte Selbstvertrauen Und hebt sich ritterlich, Und weit von welschem Stolz entfernt, Hat es im Siegeslauf gelernt: Der Geist nur kann den Waffen Den rechten Schliff verschaffen. Und mit dem Heldenkaiscr Vergaß der ersten Pflicht Trotz aller Lorbeerreiser Im Siegesrausch es nicht. Ihn, der im Kampf der Helfer war, Hat es gesucht am Hochaltar, Und tauscndstimm'ge Chöre, Die gaben ihm die Ehre. Und heut' am Scheidewege? Da recht erst sucht es ihn, Daß er uns schirm und pflege, Was gnädig er verlieh'n. — Herr Gott, vom Himmel sieh darein, Laß fest uns stets und einig sein! Mach', daß er nie erbleiche. Sein Stern, dem deutschen Reiche! Und willst du mehr noch geben, So sieh auch gnädig an Das Kleine, das daneben Still wandelt seine Bahn. Herr, segne unser Sachsenland Und jeglich Haus und jeden Stand, Und laß uns vorwärts schauen, Deutsch auch im Gotlvcrtrauen! (CH. Tgbl.) Diejenigen im Bereiche des Dresdner Regierungsbezirks nach ZZ 20 und 149 der Militär-Ersatzinstruction für den Nord deutschen Bund vom 26. März 1868 gestellungspflichtigen jungen Leute, welche die Berechtigung als Freiwillige zum einjährige!. Militär dienste zu erlangen wünschen, werden hierdurch zur diesfallsigen schriftlichen Anmeldung bei der unterzeichneten Commission (Schloßstraße 3t o. 15 I) bis zum 1. Februar 1872 aufgcfordert. Vor vollendetem 17. Lebensjahre kann die gedachte Berechtigung nicht nachgesucht werden, andererseits gehen Diejenigen des Anspruchs verlustig, welche sich nicht spätestens am 3l. Januar des Kalenderjahres anmelden, in welchem sie das 20. Lebensjahr er reichen. Der schriftlichen Anmeldung sind Nachweise beizufügen über a., die Staats-Angehörigkeit, (Heimathschein rc.) 1)., den Tag der Geburt (Geburtsschein rc.) e., die Einwilligung des Vaters rcsp. Vormundes ä., die Unbescholtenheit (bei Zöglingen höherer Schulen vom Director der betreffenden Lehranstalt, bei andern von der Polizeibehörde des Aufenthaltsorts) o., die erlangte wissenschaftliche Ausbildung. An Diejenigen, welche zur Prüfung zu verweisen sind, wird vor Beginn der letztem (26. Februar 1872) besondere Ladung ergehen. Dresden, den 22. December 187l. Königliche Prüfungs-Commission der Freiwilligen zum einjährigen Militärdienste. ss,