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MsdmfferAgeblait Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft- Nr. 62 — 90. Jahrgang Sonnabend, den 14. März 1931 Wilsdruss-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Telegr.»Adr.: .Amtsblatt' Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Anzeigenpreis: die 8 gespaltene Raumzeile 20Rpfg., die 4 gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Raich-- Pfennig, die 3gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile 1 Reichsmark. Nachweisungsgebühr 20 Reichspfennige. Vsr- geschriebeneErscheinungs- —, _ tage »ub Platzvorschrifte« werden nach Möglichkeit Ke^NsvV0MSVI AMt Wilsdruff Nk. 6 derückfichtigt. Anzeige», annahme bis vorm.16Uhr. --- —— Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Garantie. Jeder Rabattanfpruch erlischt, wen« derBetrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerüt. Anzeigen nehmen alle Vermittlungsstellen entgegeu. TageblattE erscheint an allen Werktagen nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis: Bei Abholung in zu ü «ck Ad^ d*" Ausgabestellen 2 AM. im Monat, bei Zustellung durch die Boten 2,30 AM., bei Postbestellung Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgehend ""^egeru 3» Falle höherer Gewalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen besteht kein Anspruch auf Lieferung »er Settung oder Kürzung des Bezugspreises. — Rücksendung eingesaudter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Porto beiliegt. Das Allgemeinwohl. Französischer Chauvinismus. — Lärm um Chaplin. Das Geisterschifs. Frankreich ist in Gefahr. Frankreich ist immer in Gefahr, aber dieses Mal ganz besonders. Vor kurzem Hai der Deutsche Reichskanzler Brüning in seiner Rede bei der Zehnjahrfeier des Studentischen Hilfswerks über den Begriff des Patriotismus gesprochen und dabei gesagt, wirkliche Vaterlandsliebe zeige sich nicht in hemmungs losem Toben noch in der Aufwendung hohler Phrasen. Die Vaterlandsliebe sei vielmehr der Entschluß, ruhig und unablässig mitzuwirken an der Sorge für die All gemeinheit und für den Staat. Ohne übermäßige An strengung des Mundwerks. Vielleicht ist diese Erkenntnis nicht vereinzelt, vielleicht lebt sie auch in diesem und jenem französischen Herzen. Jedenfalls ist sie nicht Allgemein gut jenseits des Rheins. Aber der Chauvinismus — das Wort stammt aus Frankreich! — treibt dort immer noch seltsame Blüten. Kann man es anders bezeichnen, wenn der Deutschenhaß heute noch so lebendig ist, daß er imstande war, ein Konzert des berühmten Musikers Weingartner in Paris zu verhindern, daß er ferner hin mit Entsetzen aufschrie, wenn eine deutsche Fußball mannschaft sich zum erstenmal bei einem „Länderspiel* mit einer französischen messen sollte? Weingartner wies in einem geharnischten Briefe an den Ministerpräsidenten Laval kurz und knapp die gegen ihn erhobenen Bcschuldi- gunacn zurück. 1917 schon habe er die beanstandete N^-vtebrikt unter den Protest der 93" zurückgezogen. Das ibm veAie^ der Ehrenlegion bewahre er bei sich. die Ehrfurcht vor Herrn Laval verbleie ihm, die aanze wüste Hetze mit dem passenden Wort zu benennen. ^>ie deutschen Fußballer haben solche Verwahrung nicht einmal nötig, doch ttbernationalisten haben keine Ahnung von wirklicher Vaterlandsliebe. — ... * Freilich müssen wir wegen dieser Angelegenheit auch vor der eigenen Tür kehren. Hat es denn irgendwelchen Sinn, wenn ein Berliner Boulevardblatt ganz ernsthaften Tones dazu aufsordert, die nach Paris gehenden Fuß baller durch ein Volksbegehren zu küren? Das ist eine llbertreibung jedes gesunden Sportsinns und ver dient in der heutigen Zeit der Sorgen die schärfste Ver- ttrteilung. Aber das ist nicht minder notwendig, wenn der Deutsche sich in der Anbetung fremdländischer Götzen so weit erniedrigt, daß er die Würde eines aufrichtigen Deutschtums verleugnet und die Wertung des eigenen Könnens in die Rumpelkammer wirft. Wer ist Chap - lind Zugegeben, ein Komödiant auf der Leinwand, ein Komiker von Graden. Was machen die Berliner daraus bei seinem jetzigen Besuch? Einen Heros, einen Helden, der seinesgleichen anscheinend nicht auf dieser Erde findet. Die Polizei muß geradezu Herkuleskräfte aufwenden, um die hpsterische Begeisterung cinzudämmen Um was es sich handelt? Um das Schattenbild eines Mannes, in der Minute geschaffen, zur Unterhaltung für den Augenblick. * Still und unablässig an der Arbeit für das All gemeinwohl Mitwirken* — das ist nicht gerade Wesens eigentümlichkeit des heutigen Parlamentarismus. Denn „Parlament* heißt schließlich doch „Stätte des Redens*. Oder „des Verhandelns". Und in Deutschlands Parla ment wird dieses Verhandeln noch besonders erschwert dadurch, daß die ost am Schreibtisch entstandenen „Grund sätze einer Pa„ei zwar sozusagen heilig gesprochen werden, aber desto schärfer dann mit der Wirklichkeit und Ihren bitteren Tagesnotwendigkeiten karambolieren. Das ist dann .für die "Partei recht bitter, — und es ist daher der Sozialdemokratie gewiß nicht leichtgefallen, im Haushaltsauslchuß des Reichstages es durch Stimment haltung zu ermöglichen, dort die erste Baurate für den Panzer! re uz er k angenommen wurde, der nun schon so lange als Gelsterschisf durch die politischen Ge wässer schwimmt- -wer er ist eben selbst zu einer poli tischen Frage, ?um Drehpunkt unserer innenpoli tischen Kräfteverteilung geworden, und die Sozial demokratie war damit vor die — allerdings jetzt erst noch vorläufige — Entscheidung gestellt, ob sieh die Verteilung wirklich „drehen* würde oder nicht Freilich soll den Sozialdemokraten der endgültige Entschluß erleichtert werden durch Erfüllung und steuerpolt- ülchcr Wünsche aber auch darüber muß erst noch ^rbande," - gehandelt werden. Hoffentlich ^wcr mit dem Ziel, nach besten Kräften wenn auch nicht L' k° doch wenigstens „unablässig an der Arbeit für das -Ellenwmwohl mitzuwirken". Severing über die Polizei. Hvchslui politischer Versammlungen. über vie Zuvcrlässigkeil der preußischen Polizei äußerte siH nn Vauplausichuß ecs Preußischen Landtages ^nmmnlnme, „ ev/ring Er wies u. a voraus hin, vaß Vie größte sorg« 'm Augenblick vie Fürsorge für Vie Arbeitslosen sei. Deshalb Piennig mehr als »nbevinqi nöng für vie Polizei Aber es seien auch Astriche am Polizei- zu gesächrd^ die Schlagsertigkeil der Polizei i« ...u. n" der grötzi? Feind. Er ist auch Urmcbe wr o.e Vermelnuna der „olttilckieu Kn- EWO des ReWMcs in der WiersleWM In der Reichsratssitzung erklärte der Vertreter Thürin - gens, daß sür den Einspruch Thüringens gegen die Wieder einführung eines zollfreien Gefrierfleischlontingents die Er wägung maßgebend gewesen sei, daß die Wiedereinführung bei einer gegen die Vorkriegszeit gesteigerten Fleischerzeugung und bei dauernd sinkenden Viehpreifen eine schwere Schädi gung besonders der mittleren und kleineren Bauernwirt schaften zur Folge haben und dte Maßnahmen zur Hebung der Viehproduktion illusorisch machen würde. Für Preußen erklärte sich Staatssekretär Dr. Weißmann gegen den Ein spruch Der sächsische Gesandte führte aus. die sächsische Regierung verschließe sich nicht der Notwendigkeit, den durch vie Notzeit am schwersten Getroffenen vie Sorge um die Er nährung zu erleichtern. Sie wende deshalb der besseren Ver sorgung mit Frischfleisch im Wege einer Preisherabsetzung die größte Aufmerksamkeit zu Wenn al er aus diesem Wege nicht öer gewünschte Erfolg erzielt werden könnte, würde die sächsische Regierung vor einer neuen Sachlage stehen Lippe schloß sich der Erklärung Sachsens an. Ham burg, Mccklenburg-Strelitz und Lübeck erklärten sich mit Preußen gegen den Einspruch Hessen enthielt sich der Stimme. Reichsernährungsminister Schiele führte aus, die Reichsregierung habe bereits im September vorigen Jahres dem zuständigen Ausschuß des Reichstages eine Vorlage unterbreitet, in der Mittel angefordeit wurden für die 'Abgabe von verbilligtem Frischfleisch an die minderbemittelte Bevölkerung. Darauf erfolgte durch Mehrheitsbeschluß der Einspruch gegen das zollfreie Gcfrierfleischkontingcnt. Ministerpräsident Braun über die Fleischfrage. Ministerpräsident Braun äußerte sich nn Hauptausschutz des Preußischen Landtages auch über die Frage der zollfreien Gefriersleischeinsuhr Er erklärte, das Staatsministerium sei zu der Überzeugung gelangt, daß das Interesse der deutschen Landwirtschaft durch die Einfuhr nicht in einem Matze ge schädigt würde, daß es deswegen geboten erscheine, keine Rück sicht aus die großen Bevölkerungskreise zu nehmen, die sich von oer Gefriersleischeinsuhr eine Besserung ihrer Lage versprechen Hätte man seinerzeit die 20 Mil lionen zur Verbilligung des Frischfleisches verwenden können — es hätten sich da allerdings große technische Schwierigkeiten herausgestelli — dann wäre diese Gefriersleischeinsuhr nicht mehr notwendig gewesen. Weitere Beschlüsse des Reichsratts, Annahme der Agrarvorlage. Der Reichsrat nahm im weiteren Verlaus seiner Sitzung die Mitteilung über die Annahme des Zusatzabkommens zum deutsch französischen Handelsabkommen durch den Reichstag entgegen, ohne Einspruch zu erheben. Das Gesetz über Zoll änderungen, die sogen Agrarvorlage, wurde vom Reichsrat mit Mehrheit angenommen. Krisen- und WoWahrtserwerbslofenfürforge. Schwierigkeiten ihrer Vereinigung. Besprechung im Reichsarbcitsministerium. Im Neichsarbettsunnislerium werden die in der Reichs kanzlei begonnenen Besprechungen über die Notlage der Ge meinden fortgesetzt werden. Im Mittelpunkt der Erörterungen dürste der Vorschlag des Deutschen Städietages aus Ver einigung von Krisen- und Wohlsahrtserwerbsloseusürsorge stehen. An den Besprechungen sollen neben den Resjonver- tretern der Reichsregierung und der preußischen Regierung auch noch Vertreter anderer deutscher Länder teilnehmen. Im Reichsfinanzmiuisterium aber begegnet der Plan größtem Bedenken, weil hiernach die Mittel, die das Reich bisher in Höhe von 420 Millionen Mark für die Krisenfürsorge in seinen Haus halt eingestellt hat, um 280 Millionen Mark erhöht werden müßten, sür die der Reichssinanzminister keine Deckung hat. Die große AmilzkkWchtWNg H a u s h a l I a u s schu ß des Reichstages. Der Haushaliausschuß des Reichstages beriet in einer Abeudsitzuug den Haushali der allgemeinen Finanzverwattung Im Mittelpunkt stand der von der Deutschen Volkspartei, oom Zentrum, der Wirsichastspanci und den Ehrtftlich-Sozialen Angebrachte Antrag, der Reichsregierung die Ermächtigung zu geben: „Sofern im Verlaus des Rechnungsjahres Mehraus gaben oder Mindereinnahmen gegenüber den Ansätzen im Reichshaushaltplan zu erwarten sind, Ausgaben des ordent lichen Haushalts bis zu der Gesamlhöhe der Mehrausgaben oder der Mindereinnahmen abzusetzen." Reichssinanzminister Dr. Dietrich gab einen Überblick über die Entwicklung der Reichseiunahmen und betonte, daß der übertriebene Pcssimts- mus gewisser Kreise nicht in diesem Maße gerechtfertigt sei, wenn auch Gefahrenpunkte vorhanden seien, denen man recht zeitig begegnen müsse. Bei der Abstimmung wurde zunächst der Haushalt der all gemeinen Finanzverwattung angenommen. Dabei sand eine sozialdemokratische Entschließung Annahme, dafür zu sorgen, keine Polizeikostenzuschüsse an Länder zu gewähren, die An gehörige von Parteien, die mit oder ohne ausdrückliche Billi gung ihrer obersten Führung den gewaltsamen Umsturz pro pagieren, in die Schutzpolizei aufnehmen oder zu Vorgesetzten der Schutzpolizei machen. Der Antrag aus Erteilung einer Sparermächtigung an die Reichsregierung wurde zurückgeslellt. lammenstöße Dte Steigerung der Exzesse infolge der politischen Verwirrung mache eine sorgfältige Ausbildung nicht nur der Schutzpolizei sondern auch ver Kriminalpolizei zur Pflicht Er könne mit gutem Grunde die Versicherung ab geben, daß auch bei größeren bewaffneten Auseinandersetzungen, die hoffentlich nie eintretcn würden, die Polizei allen Anforderungen gewachsen sein werde. Sicher befänden sich unter ven Polizetbeantten hier einige Kommunisten, dort auch Nationalsozialisten Aber das bedeute keine Zersetzung oder Gefährdung der Schlag kraft der Polizei Er treibe keine Gesinnungsschnüffelei, aber selbstverständlich müsse und werde er gegen einzelne Personen vorgehen, die durch Zellenbildung politischer Art das Instru ment der Staatsexekutive zu gefährden suchten. Zur Frage des Reichsbanners ^klärte der Minister, daß die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe und Sicherheit in Preußen allein Aufgabe der Polizei sei und bleibe Bei der großen Anzahl von Ausgaben, die die Polizei zu erfüllen habe, kämen natürlich hier und da Miß- griffe vor, denn auch die Polizeibeamten seien nicht lauter Engel. Wer allerdings wehrlose Gefangene, die sogar unter polizei lichem Schutze stünden, als Polizeibeamter mißhandele, der sei nicht wert, in der Polizei zu bleiben Eine gute Polizei sei eine Voraussetzung für ungestörte Arbeit am Aufbau und Aufstieg unseres Vaterlandes. Abg. Metzenihln «D Vp.> wies aus dte ungeheuerliche Zunahme der Beanspruchung der Polizei bei Versammlungen hin. Aus 40 000 Versammlungen im Jahre 1928 seien 60 000 Versammlungen im Jahre 1930 geworden, die hätten überwacht werden müssen Noch stärker seien die Fälle gestiegen, in denen gewaltsam eingeschritten werden mußte Diese Fälle haben sich von 318 im Jahre 1928 auf 2494 im Jahre 1930, also fünfeinhalbmal. gesteigert. An den Versammlungsstörungcn sind zu 75 Prozent dte Kommunisten, mit 21 Prozent die Nationalsozialisten beteiligt, in 49 Fällen habe das Reichsbanner Versammlungen gestöri und in 35 Fällen komme der Stahlhelm in Frage Wenn der Minister diese Zahlen ansehe so müsse er zu der Erkenntnis kommen, daß der Hauptfeind der Ordnung links stehe. Auch die Notwendigkeit des Gebrauchs der Schußwaffen hat sich seit 1927 auf das Drei fache gesteigert. Ministerpräsident Braun verteidigt sich. Warum Hindenburg aus dem Stahlhelm austreten sollte. Die Vorberatung des Haushaltes des preußischen Staats ministeriums und des Ministerpräsidenten im Hauptausschuß des Preußischen Landtages gab wie in den Vorjahren zu einer größeren politischen Aussprache Anlaß, m die auch Ministerpräsident Braun eingrifs. Der Minister- vräsident erklärte zu dem Vertrag mit den evangelischen Landeskirchen, vaß nur noch ein strittiger Punkt vorhanden sei. Er hoffe, daß ver Vertrag alsbald Vein Landtag vorgelegl wcrven könne. Bezüglich ver O st h i l s e erklärte er, daß zwischen der Reichsregierung unv vem preußischen Staaisminlsierium nie mals Meinungsverschiedenheiten darüber bestanden hätten, vaß aas Osthilsegesetz nur mit den preußischen Behörden durchzu- sühren sei. Das Osthilfegesey sei nicht durch die preußische Regierung, sondern lediglich durch aas Verhallen ves Vertreters ver Provinz Ostpreußen im Neichsral gesährdet gewesen. Der Ministerpräsident wandte sich vann gegen den „U n s u g" ver im Preußischen Landtag von Kreisen, aie von ver Demokratie nichts oerstänven, mit ven kleinen Aniragen geinebcn werde Hinsichilich ves Stahl helm Volks begehrens verwies ver Ministerpräsident aus die Ausführungen ves Innenministers Severing, vie er vollkommen teile Zu seiner Bielesclder Reve erklärte ver Ministerpräsident, er habe damals gesagt, daß es vie übergroße Mehrheit ver Bevölkerung als erwünscht ansehen würde, wenn der Reichspräsident sein Verhältnis zum Stahlhelm löse. das er unter ganz anderen Voraussetzungen eingegangen sei. Bei seiner Gründung habe der „Stahlhelm" sich nämlich aus- vrücklich aus ven Boden ver republikanischen Smalssorm ge- steltt und alle Frontsolvaien zusammensasseu wollen. Damals habe ver Reichsprüsivcm vie Ehrenmitgliedschan angenommen. * Volksbegehren und VottsenischeL-. Die entscheidenden Slimmenzahlen Wieviel Stimmen sür die Annahme des Volksbegeh rens und des Volksentscheids notwendig sind, ergibt sich aus der in Preußen frstgcstcllten Zahl der Stimmberechtig ten für die letzte Ncichstagswahl vom 14 September 1930, die in Preußen 26 368 215 betrug Die Annahme des Volks begehrens erfordert die Listeneintragung von einem Fünftel der Stimmberechtigten, das sind 5 273 643 Stimmen. Die Annahme des Volksentscheids bedingt eine Mehr heit der Stimmberechtigten, also mindestens 13184108 Stimmen. Ser Mach des ReiGlmzlers a- S MN« Milechin ernst. Berlin, 14. März. Im Befinden des Reichskanzlers a. D. Hermann Müller ist keine Aenderung eingetreten. Sein Zu stand ist weiterhin ernst. In einer Aerztebefprechung wurde be schlossen, vorläufig von einer Operation Abstand zu nehmen. Für Scnnabendvormittag 9 Uhr ist eine weitere Beratung an beraumt, in der über die Frage entschieden werden soll, ob und wann eine Operation vorgenommen werden soll.