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Mit welchem Jubel, mit welch überschwenglichen Hoff nungen wurde im Mai 1924 die neugewählte Französische Kammer begrüßt.' Wie klar und offen schien der Weg da- Mregen für die Politik des zahlenmäßig so stark ange ichwollenen Blocks der Linken! (/in paar Wochen darauf war PoincarS gegangen, hatte Herriot das Steuer ves Staatsschiffes in seine Hände genommen und den Kurs nach links abgedreht. Die Außenpolitik abzuändern war das eine Ziel, Frankreichs Steuer- und Finanzsystem zu sanieren war das andere. Aber all die Blütenträume lener Zeit sind nicht in Erfüllung gegangen; denn gerade ver französische Parlamentarismus ist in ganz besonderem Maße Tummelplatz persönlichen Ehrgeizes und rück- nchtsloser Eitelkeiten. Dazu kam auch noch der Krieg ln Marokko, der die Sozialisten zu ganz unsicheren dNolgsmannen des Blocks der Linken machte, kam vor auem der unterirdische Widerstand der zwar sehr erschütter- "ber keineswegs ganz geschlagenen Rechten, die in der bn'„ Kammer, dem Senat, sogar die Mehrheit hatte. Ein .. "st Wir Briand konnte seine persönlichste Politik, naumch eine Neuordnung der Verhältnisse mit Deutsch land, nur deswegen durchzwingen, weil die Gegner sich dock, scheuien, offen dieser Entwicklung entgcgenzutreten. Aber es war schon bedenklich, daß die Französische Kam mer die Verträge von Locarno erst nach auffallend lan ger Debatte bewilligte: die Gegner lagen auf dem Sprunge. Der jetzige Sturz Briands ist durchaus nicht in Paral lele Zu stellen zu seinem früheren Sturz, als ihn die Kam mer auf Veranlassung Poincarös aus dem Konferenzsaal von Cannes hcrbeiholte. Denn damals wollte man seine Politik eines Entgegenkommens gegen Deutschland nicht zulassen, fanden Poincarös Pläne eines schroffen Vorgehens deutlich unterstrichene Zustimmung. Wenn jetzt Briand an einer Nebe «frage der Steuerreform gescheitert ist in einem Augenblick, da er schon den Zug nach Gens besteigen wollte, so bedeutet das kein Protest gegen die Politik von Locar no. die auch ein Poincar« nicht mehr hintertreiben kann. Zweifellos ist sie aber durch die Briand-Krise zum minde ste» gehemmt und, wenn wir in Frankreich jetzt -ine Rcchtsentwicklung erhalten sollten, werden sich gerade beim Völkerbund die in letzter Zeit doch recht deutlich geworde ne« Gegensätze noch weiter zuspitzen. Das eine aber ist ganz zweifellos: Deutschland wird, um einer solchen Gefährdung von vornherein die Spitze abzubiegen, fester als schon bisher jedem Versuche entgegentreten, in letzter Minute unseren Eintritt in den Völkerbund noch an irgend- kMe Bedingung zu knüpfen. Wäre der Gedanke nicht fast absurd, so könnte man den Sturz Briands fast als ein taktisches Manöver ansehen, mit dem Ziel, die französischen Absichten wegen der Umgestaltung des Pölkerbundratcs doch noch durchzuführen, indem man dabei die Person Briands als Hebel für die Erreichung deutschen Entgegen kommens zu benutzen versucht. Das wäre ein Plan, der allerdings allzufein gesponnen ist, als daß er auch nur die geringste Aussicht auf Verwirklichung haben könnte. Gerade im Gegenteil: Briands Position in Genf ist durch seinen Sturz weit schwächer geworden als zuvor: die Aussicht, seine Absichten in Genf durchznführen, ist nun ganz geschwunden. Mag Frankreichs Volksvertretung die Verantwortung für ihr Vorgehen selbst wagen: Deutschland jedenfalls hat nicht die geringste Veranlassung, wegen der Person Briands von dem bisher eingenomme nen Standpunkt irgendwie abzuweichen. ver bMKlanrirrr siokknimgen Um 8,45 Uhr abends traf Sonnabend die deutsche Delegation, Reichskanzler Dr. Luther, Außenminister Stresemann, Staatssekretär von Schubert, Staats sekretär Kempner, Ministerialdirektor Dr. Gauß und Dr. Kiep von der Presseabteilung, sowie dem übrigen Per sonal in Genf ein. Die Automobile der Delegation fuhren in die Bahnhofshalle, und. nachdem fick Reichskanzler und Außenminister den Photographen gestellt hatten, fuhren die Delegationsmitglieder in das „Hotel „Metropole", vas die Delegation beherbergt. Der deutsche Gesandte Dr. Adolf Müllerin Bern begleitete die deutsche Delegation von Basel ab. Generalkonsul Dr. Aschmann begrüßte die Delegationsmitglieder beim Aussteigen aus den Salon wagen und geleitete sie zu ihren Automobilen. Dr. Luthers Erklärungen. Kurz nach seiner Ankunft in Genf erklärte der Reichs kanzler Dr. Luther ans zahlreiche Anfragen von Pressever tretern, er freue sich, daß er wieder einmal in Genf weilen könne, dann sagte er: „Politische Erklärungen werden Sie heute von mir nicht erwarten. Den deutschen Standvunkt zu den großen politischen Fragen, die hier in Genf zur Beratung stehen werden, habe ich ja erst vor einigen Tagen in meiner Hamburger Rede klar zum Ausdruck gebracht. Er ist gekennzeichnet durch den Leitgedanken, daß für Deutschland von dem Augenblick seines Eintritts in sen Völkerbund an in der gemeinsamen Arbeit die großen Ziele des Bundes und das Interesse der Gesamtheit seiner Mit glieder maßgebend sein werden. Ich hoffe zuversichtlich, daß die kommende Tagung in diesem Sinn erfolgreich ver laufen wird." Erläuterungen zu der Kabinettskrise lehnte der Kanzler ab. Briand ebenfalls eingeiroffen. Gemeinsam mit dem in Paris angelommenen eng lifchen Außenminister Chamberlain ist der gestürzte Ministerpräsident Briand nun doch Sonnabend gegen 9 Uhr von Paris nach Genf abgereist und Sonntag früh eingetroffcn. In dem offiziellen Pariser Kommnniqnd wird betont, daß Briand nur für 48 Stunden nach Genf gereist s.i, um an der Konferenz über Aufnahme Deutschlands und sine eventuelle Vermehrung des Rates teilzunehmen. Er werde weder an den Natsihnngen noch an der Vollsitzung tcil- nehmen, sondern alsbald wieder nach Paris zurückreisen. Vas MWrsNiß in -er MßMW Die Einigungssormel der Regierungsparteien. Das von den Parteiführern der Negierungskoalilion m der Rcichsregienmg vereinbarte Kompromiß siebt eine Nr, 57 — 85 Jahrgang. Telegr.-Adr.: „Amtsblatt- Wnadruff-Dresdeu Postscheck: Dresden 2640 Rationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Da, .WNsLruffrr Taa-dlat!» erscheint täglich nachm. s Uhr für den Tag. Bezugspreis: Bei Abholung in der »Uchäft-ltell« und den Ausgabestellen 2 Md. im Monat, bei Zustellung durch die Boten 2,M Mb., bei Postdestellung 2 W». zurüalich Adtrag- — . s. gebühr. Einzelnummern lbPs°.M-P°stanst-i^ Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend P°ftb-.-nundnn!-r°«us- uüger und Geschäftsstellen — —— , nehmen ,u jeder Zeit Be- ftelltmaen entgegen. Im Falle höherer Gewalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen besteht kein Anspruch aus Lieferung »1 Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. - Rücksendung eingesandter Schriftstücke ersolgt nur, wenn Porto beiliegt. K-rnspr-cher- Amt Wilsdruff Nr. 0 LULN'WL Obernau»«-» Anzeigen übernehmen wir keine Garantie. Iebcr Rabattanjpruch erlischw-un ber B^raa durch Klage eingezogen werden muß oder derAustra ggeberin Konkurs gerät. Anzeigen nehmen alle Bcrmiülungsstrllen entgegen! Drcttcttung der umstrittenen Vermögensmassen vor. Der erste Teil, der den, Staate zufällt, soll sich aus alle Objekten znsamrnensetzcn, die von den früher regierend« Häusern auf Grund des Völker-, des Staats-und des öffew lichen Rechts oder gegen Leistungen erworben sind, die nu kraft der früheren souveränen Stellungen bewirkt worden sind Hierzu gehöre« n. a. Sls, die Schmnlkadencc Forste«, Flatow Krojanke-Glienicke^ Es ka«« aber der Gegenbeweis versuch werden, daß es sich um privates Eigentum handelt. De> zweite Teil behandelt Objekte, die durch privatrechttich, ! Vorgänge erworben wurden. Kadinen ist z. B. Privaterwerb Aus diesem Privateigentum kann der Staat aber alles heraus ! nehmen, was er aus kulturellen, volkswirtschaftlichen und gc sundheitlichen Erwägungen der öffentlichen Hand zusnhre, will. Entschädigungen sollen nur gezahlt werden, wenn du Objekte dein Lande finanziellen Nutzen abwersen. Zum drit- tcn Teil der Vermögeusmasse gehören alle Objekte, die sich nicht mit Sicherheit oder nur nach langwierige» Beweise« in den ersten oder zweiten Teil eingliedern lassen. Hier hat der Staat vorweg einen freien und cntschädigungslosen Zugriff auf alle Objekte, die der ösfcutlichen Besichtigung und Benutzung freigegeben worden sind. Diese Objekte werden vom Staat elitschadlgmlgs- los übernommen, Wenn er nicht aus diesen Elnrlchtuugen einen finanziellen Nutzen zieht. Weiter ist im Kompromiß fest gelegt, daß die Aufwertung nach den gesetzlichen Bestimmungen erfolgt Sämtliche Zivillisten, Kronsideikommißrenten fallen entschädigungslos fort. Die Bestimmung, daß die gewährten Gelder nicht für politische Zwecke verwendet werden dürfen, wird aufrechterhalten. Rückwirkende Kraft ist ausgesprochen. Sie tritt nicht ein, wenn Land und Fürsien- familie einig sind. Erledigt sind daher die Auseinandersetzun gen i« Bayern, Baden, Sachsen, Braunschweig und Anhalt. Noch nicht erledigt sind die in Preußen und Thüringen. Eine Anfechtung der Vergleiche liegt in Hessen und Lippe-Detmold vor. Auslegungsstreitigkeiten bestehe« i« Oldenburg, «wama- burg-LiPPe und Mecklenburg-Strelitz. Auswertungssttettw- keite« sind in einem Teil der Länder vorhanden. Der deutsche Kronprinz in der Schweiz. " Luzern. Der ehemalige deutsche Kronprinz Freilag auf der Durchreise ab und reffte Der König von Belgien wird hier zu längerem erwartet. wandt hatte, mit 274 gegen 221 Stknmen zu. Das fran zösische Kabinett ist also mit 53 Stimme» in ver Minderheit geblieben. Briand verließ sofort mit seinen MinisterkoLegcn den Sitzungssaal nnd begab sich zum Präsidenten der Republik, um diesem die De Mission des Kabinetts zu übergeben. Der Präsi dent nahnr diese Demission an, bat jedoch Briand, nie Regierungsgeschäfte vorläufig wetterzuführen. Die Verhandlungen über die Neubildung o e r Regierung werden sofort am Montag nach der Rück kehr des Präsidenten der Republik aus Lyon üegm.reu, wohin er zur Eröffnung der Handelsmesse gereist ist. In parlamentarischen Kreisen rechnet man mit einer langen Dauer der Krise, da die Möglichkeiten einer neuen parla mentarischen Kombination sehr gering sind. * Nuhige Auffassung in Bettin. Erregung in Genf. Der überraschende Sturz Briands ist von den Ber liner amtlichen Stellen ruhig ausgenommen worden. Berliner amtliche Kreise erblicken in der innerfranzösischen Entwicklung keine Gefahr für die Völkerbundtagung. Der deutschen Delegation wurde die Nachricht über den Sturz Briands in Heidelberg bekannt. Die Delegation setzte ihre Reise nach Gens indessen fort. In Genf hat die Nachricht von der Demission des Kabinetts Briand starke Beunruhigung hervorgerusen. Es wurden sogar Stimmen laut, die die Genfer Tagung für gefährdet hielten. Indessen trat später in Genfer Kreisen die Auffassung hervor, daß sich an der Aufnahme Deutsch lands tu den Völkerbund und an der Wahl Deutsch lands zum ständigen Ratmitglied nichts ändern werde, gleichgültig, ob Briand an der Genser Tagung teffnmum »der nicht. Annahme cker Demission. Die Stenerberatungen tu der Französischen Kammer, dl« sich schon wochenlang hinzieheu und schon oft den Be- Briand gefährdet haben, haben nun beiaeMw?^ und feiner Ministerkollegcn her- eine GrbU'" ^ner Nachtsitzung die Kammer k75 ?». fra^ Tabaksteuer beschlossen hatte, ' . Z a in duriamcnt ein harter Kampf um die sogenannte Z a h,» n g s st x „ der Verhandlungen, während der sich "ne Aarse Ovvv sition gegen diese Steuer .... Hause bemerkbar macht? e? ^riff auch Briand das Wort, um die E> Kun,.»» " unter allen Umständen durchzubringe«. ^ ihm lag, kann man daraus ersehen, daß er bei dieser Gelegenheit so gar die Vertrauens frage stellte. Gleichfalls drohte er dem Parla ment, falls ihm das Vertrauen verweigert würde, nicht zur Völ kerbund- Versammlung nach Genf zu gehen. Die Französische Kam mer ließ sich indessen durch diese Drohungen nicht einschüchtern, son dern stimmte einem Ver- tvgungsantrag über die Zahlungsstener, gegen den Briand sich gs- carnv,nachte statt. Briand traf 11,3« Uhr in Gens ein und besuchte sofort Chamberlain. Er erklärte, noch heute abend abreisen zu müssen, nm Montag in Paris zu sein. * Genfer G» mmungen (Telephonische Meldung eines besondere» Mitarbeiters.) «n. Genf, 7. März. Wenn sonst Genf zu einer Völkerbundtagung gerüstet so konnte man die Vorzeichen schon beim flüchtigen Durchschreiten der Stadt merken. Diesmal ist nichts davon Die Stadt macht einen ungewöhnlich stillen und unbelebten Eindruck. Im Hotel Metropol, wo die deutsche Legation Zimmer bezogen hat, ist das Fenster Dr. Suchers mit einer schwarz-rot-goldenen Fahne gekennzeichnet. Der Sturz Briands steht natürlich im Vordergrund der Un- terredung der anwesenden Diplomaten und Berichterstatter. Die Schweizer Presse ist fast einstimmig der Auffassung, daß die Forderung eines ständigen Ratssitzes für Polen nicht ssssr Ass, streue gegenüber Deutschland bedeuten, sondern in unabsehbare neue Verwicklungen bringen A rde, d« v-elleicht lei"- völlige Arbeitsunfähigkeit beweisen ei» in französischem Solde stehendes Gen fer Blatt halt den Augenblick der Ankunft der Deutschen iür das deutsche Volk unter Hinweis aus die in ver- ^Edenen Städten Deutschlands geplanten Wolkenkratzer- als die geschmackloseste, anmaßendste und hochnäsigste Zu besch^ " Brieln langen HetzarMei zu warnen und Gens. 7. März, 12 Uhr mittags. Das „Hotel Metropol", in dein die Deutschen wohnen, ist von einer neugierigen Menge schon seit den frühen Mor genstunden umlagert. Als Reichskanzler Dr. Luther seinen Morgenspaziergang machte, wurde er von dem Publikum leb haft begrüßt. Auch Reichsaußenminister Dr. Stresemann, der im Spcisesaal erschien, wurde von zahlreichen Persön lichkeiten bewillkommnet. Das „Hotel Mötropol" scheint über haupt ^>er Mittelpunkt der Diplomatenwelt zu sein/ Es heißt, daß Dr. Luther und Dr. Stresemann mit Briand und Chamberlain speisen werden. Bei dieser Gelegenheit sollen die ersten sachlichen Unterhaltungen stattfinden. Amerikas MWWBne. Ligeljei FernIprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". New York. Die Berufung deS Londoner Botschafters Houghton nach Washington findet überall größtes Inter esse. Washingtoner Kreise erklären, Frankreich berufe sich dar auf, daß eine allgemeine Abrüstung nicht in Betracht komme, falls Polen nicht zum Völkerbundrat zugelafsen werde. Hough ton sei am besten über die Entwaffmmg Deutschlands unter richtet. Daher wären feine Informationen besonders wert voll. Mau nimmt an, daß man sich in Washingtoner Kreise« von Houghton bestätigen lassen will, daß Deutschland auge- rüstct ist, so daß Frankreichs Ausreden als nicht stichhaltig erscheinen. Washington besteht mit allem Nachdruck auf de!« Zuftandetonunc« der Entwassnungskonfercnz