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WilsdnOrTageblatt Rationale Tageszeitung für die Landwirtschaft/ »» T«^»t«tt- «tch«t»> »» «I«, ««»»»««» ,»ch»in»,» 5Utzr. »ri «dd»l»A, t» »» »«ich«»»»-»- m,» »r» «>»,a»rst»»-» r «M. im »»—t, d«i g-skll»», »«ich »i« »otrn r^v «M., dki Poftd-ft-ll»», e MM. i»»>»Nch Adtr»,- . — »rbShr. Li«ze!xummcrn Wochenblatt für Wilsdruff u. Umaeaend P°ftd°.-n — U Nthmr» ,» j-dn ?,«i> Be. ML»«-» «»<«-,en. g« Kalle HSH-r-e »ewoil, «ei-, oder s»nfti,«r »ttrleb»ft»run,-n d-ft-ht kein M»Zp»ch «nf Liefern», d»»g«e»», oder»»!,««, de» «-,»,,pr^z». — «üchsend», rtn,es<mdler «chrtf,stücke eriolg, n»r, »t»» Porto deiliegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Mn,ri,enpr«i»: »i« M«»»»,-tle SüMps,., die tyelpeMr»« Zrilr der aMllichen Bed»n»tmach»»,e» psenni», dir Z,«ip»ltr»r Mrkl«»r,«Ur i» textliche» Teile 1 Mrichomark. Nachweis»»,«,-bühi L0 «eich»ps»»i,e. geschriebene Eriche»»»»«»- m«e und P!atz»orichr"e» weedk» »och W»,iichk«it Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 beeüchstchtiat. «»,-r«^ vnahme di» norm.IVUHr. " " " -— Für die Ätchli«d«a « durch Fee»r«fSder>niitelte»A»,ei,«v Sdeen-hmr» wir keincDara»«c. wieder N«b»I:ansPr:.ch-eiischI, wen» der Petr», d»--» Xla,e ei»,r,»,e» »»reden auch odrrderMnstea,,edcrin Koukur» ,erü>. An,-i«e» nehme» «ileDrrmilllungtftelle»,»»,«,-,. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstreniamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. Nr. 24 — 87. Jahrgang Te egr Adr: .Amtsblatt' Wilsdruff» Dresden Post check Dresden 2 40 Sonnabend, den 28. Javnar 1S28 ' EIMMVMINNr'X'W111 i««-E »«- —»-«M—— Amerikanische Experimente. Ein amerikanischer Haudegen. — Sünden europäischer Vergangenheit. — Die Probe-Ehe. Da streiten sich die Leut' herum — drüben in Amerika, wohlverstanden, nicht bei uns in dem kriegs- gesättigten Europa — ob und wann die Welt wieder einmal mit einem frischfröhlichen Kriegzu rechnen habe. Ein leibhaftiger Admiral der amerikanischen Flotte, ein Haudegen offenbar aus der guten alten Marineschule, dem das viele Gerede von der Notwendigkeit durchgreifender Abrüstungen zu Wasser und zu Lande wohl nachgerade das Blut ins Gehirn getrieben hatte, polterte gelegentlich einer nationalen Veranstaltung drauflos, als brauchte ein freier Bürger der Vereinigten Staaten auf Gott und die Welt nicht die geringste Rücksicht zu nehmen. Nach ihm gehen die Völker ganz unvermeidlich neuen kriegerischen Verwicklungen entgegen, und wer hören wollte, dem sagte er es seelenruhig ins Gesicht, daß nach seiner Überzeugung England demnächst vom Leder ziehen werde, weil es gar nicht anders könne, wenn es seine beherrschende Macht stellung zur See nicht kampflos an Amerika abtreten Wolle. Deutschland sei 1914 in den Krieg hineingeraten, einfach, weil es wirtschaftlich eine überragende Stellung in der Welt erobert hatte. Ebenso werde es jetzt den Ver einigten Staaten ergehen; wenn sie sich damit abfinden wollten, könnten sie ihre gesamte Flotte ruhig einstampfen und verfaulen lassen. Wenn aber nicht, dann hatten sie eben die Pflicht, vorzusorgen um jeden Preis, auf daß es ihnen nicht ergehe wie Deutschland, das heute nach den Diktaten seiner ehemaligen Feinde zu leben und zu arbeiten habe. Augenblicklich ist die Welt noch viel zu sehr mit näher liegenden Sorgen belastet, als daß sie dieser Alarmruf schon aus ihrer Gleichmütigkeit hätte aufschrecken können. Bis es dazu kommt, daß England und Amerika, also die angelsächsische Völkerfamilie, die Schwerter gegeneinander erheben, werden noch manche Friedens kongresse und Abrüstungskonferenzen an unserem Auge vorüberziehen und der Völkerbund wird Arbeit genug haben, um die kleinen Störenfriede im Zaume zu halten, die sich, weil die Weltgeschichte ihren Empfindlichkeiten und ihren Ehrgeizen nicht genügend Rechnung tragen Will, immer wieder unliebsam bemerkbar machen, über Polen, das fortfährt, seine deutschen Minderheiten schmählich zu entrechten, wird sich wohl bald wieder ein mal ein Genfer Gewitter entladen; und ob das kleine Litauen, dessen sogenannter Diktator jetzt in Berlin um gut Wetter bitten muß, die Geduld der Großmächte noch lange wird auf das Spiel setzen dürfen? Jedenfalls Werden wir noch Zeit genug brauchen, ehe die Sünden unserer europäischen Vergangenheit, auch der jüngsten, aufhören werden, als Kugel am Bein hinter uns hcr- zuschleifen. Die Amerikaner können frei ausschreiteu, so viel sie wollen — die Glücklichen! -k Das scheinen sie nun allerdings auch auf einem Gebiet tun zu wollen, das für das beliebte amerikanische Tempo vielleicht doch nicht ganz geschaffen ist. Man hört nämlich von drüben, daß mehr und mehr unter den jungen Leuten eine Art von Probe-Ehe aufkommt, mit der, wenn sie sich einbürgcrn würde, die ganze gesellschaftliche Struktur des Landes eine grundlegende Veränderung er fahren müßte. „Er", Student oder junger Mann, wie man hierzulande sagt, also Kaufmann in den ersten Semestern, oder Angestellter, oder Lehrling, „s i e", kleine Verkäuferin oder Schülerin irgendeines Kollegs, oder Tippfräulein in einem Anwaltsbureau oder Warenhaus. Warum warten, bis die wirtschaftliche Grundlage für eine regelrechte Ehe gezimmert ist, was selbst in der Neuen Welt nicht immer von heute auf morgen zu erreichen ist? Alfo schnell eine kurze Aussprache mit den beiderseitigen Eltern, danach ungesäumt aufs Staudesamt — und die „Ehe" ist fertig. Man tut sich dann auf einen Tag oder ein paar Tage zusammen, ohne im übrigen einen gemein schaftlichen Haushalt herzustellen, jeder Teil geht seinen bisherigen Geschäften weiter nach mit dem Vorsatz, wenn das Glück gut ist, je nach dem Fortschreiten auf der Bahn des Lebens dieses einigermaßen unverbindliche Verhältnis zu einer regelrechten Ehe auszugestalten — oder, wenn das Geschick es anders beschließen sollte, wieder in Frieden und Eintracht auseinanderzugehen. Die öffentliche Meinung in Amerika soll sich zurzeit über das Für und Wider dieser Probe-Ehe, deren Be deutung drüben durchaus nicht unterschätzt wird, ge waltig erhitzen. Und wenn wir etwas aus der Schule plaudern dürfen, fehlt es auch in Deutschland bereits nicht an Lobrednern dieser neuesten amerikanischen Erfindung, die sie lieber heute als morgen auf unters eigene Heran wachsende Jugend übertragen sehen mochten. In dieser Beziehung wird man aber doch Wohl besser daran tun, den Amerikanern die Probe auf das Exempel neidlos zu überlassen. Wir wissen sehr wohl, daß in unserer Jugend auch nicht mehr alles so ist, wie es sein sollte. Deswegen aber die Bande frommer Scheu sozusagen von Staats vegen vollends zu lösen,dazu werden d e u ts ch e E l t e r n sich gewiß nicht entschließen wollen und können. So weit wollen wir unsere eigenen Sitten und Gewohnheiten schließlich doch nicht abstreifen, nur um anderen Völkern jede Narrheit nachzumachen. Dann schon lieber mit dem »Makel" der Rückständigkeit behaftet bleiben k Dr. Sy. WllNasW Wen der SAsrage McktrittsaSsWen der Zentrumsminister. Die Simultanschulen sollen bestehen bleiben. Nicht zum erstenmal sind Krifengerüchte während des überaus schwierigen Weges laut geworden, den die Par teien wandeln, um endlich zu einem feststehenden Entwurf für das Reichsschulgesetz zu gelangen. Während aber vorher immer wenigstens eine gewisse Art von Verständi gung oder Hinausschiebung das Weiterarbeiten ermög lichte, hat sich bei der Schlußberatung im Bildungsaus schutz des Reichstages eine Kluft ausgetan, die zu schweren Bedenken Anlatz gibt. Man spricht bereits von einer offenen Krisis in der Regierungskoalition und vom Aus tritt der Zentrumsminister aus dem Neichskabinett. Im Bildungsausschutz wurde am Freitag zum ß 20, der die Frage der Siinnltauschulen behandelt, der Antrag der Deutschen Volkspartci angenommen, wonach es in den Simultanschulländern bei den bestehenden Zuständen ver bleiben soll. Die Annahme erfolgte mit 15 gegen 13 Stim men der Deutfchnationalen, des Zentrums, der Wirt- schaftspartei und der Bayerischen Volkspartei. Mit der Deutschen Volkspartei stimmten für ihren Antrag Demo kraten, Sozialdemokraten nnd Kommunisten. Es wird versichert, daß das Zentrum seine Minister aus der Re gierung zurückziehen werde, wenn die Verhandlungen mit der Deutschen Volkspartei zwischen erster und zweiter Lesung nicht zu einer Aufhebung des heute gefaßten Be schlusses führen. Die Negierung hatte vor der Abstimmung, die zu gleich den Abschluß der Arbeit des Bildungsausfchusses bedeutete, erklären lassen, daß der volksparteiliche Antrag eine Verfassungsänderung darstclle und eine Zweidrittel mehrheit im Plenum erfordern würde. In der dem bedeutungsvollen Entschluß voraus gegangenen Debatte hatte der Volksparteiler Dr. Runkel erklärt, man dürfe die Simultanschulen dort nicht zer stören, wo sie gesetzlich bestehen. Ein demokratischer Antrag, der die einzelnen Simultanschulländer aufzählt und den Weiterbestand der dortigen Schulen fordert, wurde mit 16 gegen 12 Stimmen abgelehnt. Der Antrag des Zentrums, der eine Schutzfrist von fünf Jahren vorsteht, wurde gegen sieben Stimmen des Zentrums und der Bayerischen Volkspartei abgelehnt. Ob von dieser ersten bis zur zweiten Lesung des Ent wurfs sich eine Verständigung zwischen Zentrum und Volkspartei anbahnen wird, das ist jetzt der springende Punkt für das Zustandekommen des Gesetzes überhaupt. Für das Zentrum, dessen Parieiausschuß am Sonntag zu Verhandlungen zniammentreten wird, ist die in der ersten Lesung zustande gekommene Form des Gesetzes sicher eine ebenso schwere Belastungsprobe wie für die Volkspartei ein etwaiges Nbweichen davyn. Zentrum und Bayrische Volkspartei be stehen auf Erledigung ihrer Forderungen zur Schulvorlage vor der zweiten Lesung im Ausschuß. Berlin, 27. Januar. Zur Schulvorlage erjährt die TU. von Zentrumsseite, daß das Zentrum und die Bayrische Volks- partei ihre Forderungen zur Schulvorlage, insbesondere zum 8 20, (Simultanjchule) m bestimmt formulierter Form bringen und auf ihre Erledigung in kürzester Frist, und zwar noch vor der zweiten länderlonserenz und VerwaltmMesorm. Eine Rede des Ministers Apelt. Vor einer Mitgliederversammlung des Dresdener Vereins der Demokratischen Partei äußerte sich der sächsische Innen minister Dr. Apelt über die Ergebnisse der Berliner Länder- konferenz und zu der Frage der Verwaltungsreform. Dr. Apelt führte u. a. aus, daß die an dem Verlaus der Län- verkonserenz geübte Kritik nicht völlig dem Umstand Rechnung trage, daß es sich dabei um eine grundlegende Erörterung des ganzen Problems handle, wenn die Konferenz, wie er an nehme, ein Auftakt zu weiteren Erörterungen sein werde, so sei sie schon als ein Erfolg anzusehen Die Konferenz sei be herrscht gewesen von dem Gegensatz zwischen der etwas nervösen und aus sofort greisbare Erfolge drängenden Berliner Stimmung und dem etwas bedächtigeren Süden. Dabei sei entscheidend gewesen die Haltung Preußens, das keineswegs bekundet habe, eine allgemeine grotzdemsche Politik zu treiben und in dem deutschen Einheitsstaat auszugehen. Es habe viel mehr erklärt, abwarten zu wollen Preußen wolle fest den Weg zum Einheitsstaat, der über ein Grotzpreutzen gehen müsse Natürlich habe diese Haltung bei den Vertretern der kleineren Länder starkes Befremden ausgelöst. Die schroft ablehnende Haltung der bayerischen und der württembergischen Vertreter gegenüber dem Einheitsstaat habe die Situation dahin vervollständigt, daß weder Preußen noch Süddeutsch- iand eine wirkliche Bereitschaft zur Bildung des Einheits staates bekundeten Der sächsische Ministerpräsident Heldt hatte demgegen über eine taktisch vermittelnde Stellung^ eingenommen, die,ja Lesung des Ausschusses, dringen werden. Es ist ausgeschlossen, daß beide Parteien sich etwa damit abfinden könnten, daß die Entschei dung erst im Plenum stattfinden könne. Auch Rücksichten auf Er ledigung des Etats werden die Haltung des Zentrums und der Bayrischen Volkspartei in keiner Weise beeinflussen. Sächsische Erklärung MmReU-Wlgefttz. Unter Führung der Deutschen Volkspartei. Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten des Freistaates Lachsen, Professoren der Universitäten Dresden und Leipzig, Schulmänner, Vertreter der Wirtschaft, darunter eine große Anzahl Mitglieder der Deutschen Volkspartei, wenden sich au den Reichstag mit einer Erklärung, in der es heißt: „Während im Nildungsausschuß der Entwurf eines Nmchs- schulgesetzes bmuen wird, erheben sich in der Öffentlichkeit Stimmen, die daraus hindeuten, daß das Gesetz an wirtschaft lichen oder sonstigen Bedenken auch diesmal scheitern müsse. Das dars nie und nimmer geschehen. Der gegenwärtige Reichstag hat die unabweisbare Pflicht, die in Artikel 146 der Reichsversassung enthaltene Zusage nun endlich einzu- iösen und nicht etwa wieder einer künftigen Volksvertretung diese Ausgabe zuzuschieben. Jeder weitere Aufschub wäre siir die christlich gesinnten Volksteile Sachsens um so unerträg licher. als hier ein unmittelbar vor der Reichsverfassung in Kraft getretenes Gesetz der evangelischen Bekenntnisschule, wie sie bis dahin bestand, jede Daseinsmöglichkcit unter bunden hat." Die Erklärung ist u. a. unterzeichnet von folgenden be- kannten Mitgliedern der Deutschen Votkspartei in Sachsen: Finanzdircktor Anders-Dresden, Professor Hickmann- Leipzig (Vizepräsident des Sächsischen Landtages), Ober bürgermeister Dr Hübschmann-Chemnitz, Rechtsanwalt Dr. Kaiser-Dresden, Oberlehrer L c u p o l l - Dresden, Geheimer Kommerzienrat Dr. N i eth am me r-Kriebstein, llniversitätsprofessor Dr. Richard Schmidt-Leipzig, Ge heimrat Dr. v. Vogel-Dresden. -i- Gschssn und die GchuSkosten. Das Rcichsschulgesetz. Im Bildungsausschutz des Reichstages hat bei der Debatte über das Reichsschulgesetz der sächsische Mimstcrial direktor Pötzsch Angaben über die Belastuna gemacht, die der sächsischen Regierung durch die Durchführung des Reichs schnlgesctzes entstehen würden. Wie man aus Kreisen der Reichstcilung der Rcichspariei des deutschen Mittelstandes erfährt, hat der sächsische Finanzminister Weber, der be kanntlich dieser Partei angehört, in einem Schreiben an die Reichsleitung der Partei erklärt, vaß die zahlenmäßige Er rechnung der Mehrkosten vom Volksbildungsminister erfolgt ist und von ihm in seiner Eigenschaft als Finanzminister nicht nachgeprüft werden konnte. Er hat in dem Schreiben jedoch erklärt, daß der vom Vollsbildungsministerium errechnete Mehrbetrag vom Sächsischen Staate und von der sächsischen Wirtschaft nicht getragen werden könne und verlangt, daß das Reich die Mehrkosten übernehmen oder den Ländern den Aus gleich beim Finanzausgleich gewähren müsse. Wie weiter bekannt wird, ist die sächsische Landtagssraktion der Reichspartei des deutschen Mittelstandes der Ansicht, daß so erhebliche Mehrkosten bei weitem nicht entstehen können und sie ist weiter der Meinung, daß die Kosten, die sich auf mehrere zzahre verteilen, im Interesse der Wiedereinführung der Be kenntnisschule getragen werden müssen. Jedenfalls legt die Fraktion den größten Wert aus die Durchführung des Neichs- schulgesetzes. Der Abgeordnete Petzold hat dem Minister Weber in einem Schreiben geantwortet, daß die endgültige Stellungnahme der Partei zwischen der ersten und Meilen Lesung erfolgen werde, wenn sich die finanziellen Auswirkun gen des Gesetzes klar übersehen ließen. Es sei selbstverständ lich, daß die, Erfüllung der kulturpolitischen Forderungen nicht mit großen Neubelastungen für den Mittelstand verbunden fein darf. nach Lage der Dinge den mmetoeutfchen Lanocrn zusauen solle. Die Vorwürfe, Ministerpräsident Heldt habe dabei dem Partikularismus das Wort geredet, seien nicht berechtigt. Man müsse sich klar darüber sein, daß zur Durchführung der Ver- fassungs- und Verwaltungsreform vor allem Geduld gehöre. Zur Berwaltungsrcsorm erklärte der Minister, daß diese durch die Länder inzwischen weiter betrieben werden könne und müsse, auch dann, wenn die große Reichsresorm nur langsam vorwärtsschreite. Die Hauptziele der Verwaltungsresorni der Länder erblicke der Minister in der mit Nachdruck zu fördern den Reichs angleichung und einer Vereinfachung und Verbilligung der Vcrwallungscrform. Durch eine einfache Übertragung der Befugnisse an die unteren Verwaltungsbehörden und an die Gemeinden werde keine nennenswerte Ersparnis eintreten. Notwendig sei es, die unteren staatlichen Verwaltungsbehörden, die Amtshaupt mannschaften, zu kräftigen und sie wieder zu eigentlichen Trägern der Verwaltung zu machen. Vor allem spreche sich der Minister für eine Vereinfachung des Jnstanzen- zuges aus. so Opfer eim PetroleumrpWn. London, 28. Januar. Wie Reuter aus Camey in Texas berichtet, sind die dortigen Petroleumanlagen explodiert. Alle 60 in den Anlagen beschäftigten Arbeiter sind ums Leben gekommen. Liner der Arbeiter wurde 8 Meter in die Lust geworfen und fiel daun in das Flammenmeer zurück.