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für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. »I- «respalrn« R«m«,eUe 20 «pfg.. »»«eckpaUe« 8n!' drr amtttchc^ Dtkannlm-chl-isr- 40«itch». di- z,r»°U«»e Im t-Mchea T-U« I Rrtch»m-r». N-chM-iju»,»j>cd!>br 20 Rii<t,«ps«>»it««. S»« Fernsprecher: A»rr Wilsdruff Nr. 6 «-vobm-di.vonn.lt> Uhr. — — i Für L« da durch F-rnr»,üb-rmIl,rl!-nÄ»,ri,e>>kdrrurd'.ne,>-ii»cint«k>«ianNe. Ard-rSt-dati-nspri-ch-rttschl, wcnn der»ett»,»»rch Ivlagr eingezvvkv »erden muß oderderArisLriggederiu Konkurs ^erät. Lnzeigeu nehmen aUeDerattrtlungsstelleneLtsegea. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff,' des Forstremamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, G« .««»»«ff« L«««*««»- «tchrtnr «, «Irn W«»««^-n »«chAi«»,» 5 LH«. Br,ng«prrt«: »ei «dh»t»n, m S^ch««,Kkll- »ud »« »»»«oirKrllru 2 RM. im «»»««, dri Zust-Ü»»« »urch »t« «»Irv 2ZV «M., d«i P»ftd«ft«v»ug 2 *M. .. «rdühr. Lluikiuummtin Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgeoeud P°ftdo!cn°,.d>>n,rr-«»!.. ! U 2—2 --hm-, ,, jrdrr 8«'> «-< gnSuur«« e»t,«gen. 8«KaIIc I>»h«rm G-wult, ^-i-2 odersunftt,crBr»ried,ft»rnn,rn drftedl k-in Änspruch «us LIcterun« »« oder KKrr»«, der Be,N-«Pr-ve«. — «üchsrudu», ct»,rs«nd«kr Schnstf!ü<i-e «rfului uur, »k«u Porto driUrg:. Nr 18 — 87. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Amtsblatt" Wtl»dr«fs-- Dresden Postscheck: Dresden 2646 SoNNabkUd, de« 2!. JSKUak 1^28 Ausstellungskrieg. Mailand und Köln. — Lärmende Siegesfeiern Mussolinis. — Der „Feind" in der Wüste. — Krieg gegen Seelen .Wer von Hause aus eine streitbare Natur ist, dei findet, wenn er will, jederzeit Veranlassung oder Vor wand, um aus der Reihe zu tanzen. Bei Mussolini hat man den Eindruck, daß er von Zeit zu Zeit immer wieder des trockenen Tones satt wird und Händel sucht, oder, wen« man diesen Ausdruck bei einem Staatsmann nicht anwenden darf, seinem unbändigen Tatendrang irgendwo und irgendwie Lust machen mutz. In diesem Sommer will Italien in Mailand auf einer großen wirtschaftlichen Ausstellung seine Leistungen von aller Welt bewundern lassen und Deutschland hatte zu gesagt, sich an diesem internationalen Wettbewerb, dem allgemeinen Völkerbrauch entsprechend, zu beteiligen. Hatte einen besonderen Neichskommissar für diese Zwecke bestellt und bereits nicht unbeträchtliche Ausgaben fest- gelegt, um sich in seiner selbst wie des gastgebenden Landes würdiger Form bei dieser Gelegenheit präsen tieren zu können. Da plötzlich fällt es Herrn Mussolini ein, mit dieser Mailänder Messe eine große Jubel feier zum Andenken an den zehnten Jahrestag des Sieges der West möchte über Deutschland und Österreich zu verbinden, und als daraufhin selbstver- stündlich Deutschland erklärt, daß es unter solchen Um ständen von einer Beschickung der Mailänder Veran staltung Abstand nehmen müsse, antwortet der italienische Ministerpräsident seinerseits mit der Zurückziehung der amtlich längst versprochenen Beteiligung an der inter nationalen Presseausstellung in Köln. Nun, die „Pressa", wie sic heißen wird, wird diesen Verlust verschmerzen können, wenn es anders nicht fein kann; sie wird alle großen und sehr viele kleine Kulturstaaten in ihren Räumen vereinigt sehen und es steht jetzt schon fest, daß die Veranstaltung als Ganzes nicht sehr darunter leiden wird, wenn Italien schließlich in der Tat auf seiner Weigerung beharren sollte. Die Art, wie der Faschismus die eigene Presse behandelt, ge hört ja auch nicht gerade zu den besonderen Ruhmestaten seines Herrn und Meisters. Ebenso wird wahrscheinlich auch die Mailänder Messe ohne deutsche Beteiligung ihren Weg machen, wenngleich eine Industrieausstellung unter Ausschluß dessen, was die deut s ch e Industrie gerade auf Grund der erstaunlichen Entwicklung der letzten Jahre der Welt zu zeigen hätte, wohl einen etwas hinter wäldlerischen Eindruck machen müßte. Aber Herr Musso lini scheint, so hoch er die stolzen Gefühle seines eigenen Volkes einschätzt, die Selbstachtung anderer Nationen doch nicht richtig würdigen zu können^ Und wie er nun einmal beschaffen ist, wird er in diesem Punkt wohl ziem- lich unbelehrbar bleiben. Er mag glauben, durch lär mend Siegesfeiern der Mailänder Messe vermehrten Zu lauf sichern zu können, auch auf die Gefahr hin, daß damit alte Wunden wieder aufgerissen werden. Wir aber verspüren nicht die geringste Lust, bei solchen üblen Spektakelstücken auch noch als Dekoration und Staffage zu dienen, und ebenso werden gewiß auch die -Österreicher sich bestens dafür bedanken, das, was die Italiener ihren glorreichen Sieg über die Mittelmächte nennen, jetzt gar noch im Schatten des Mailänder Domes verherrlichen zu helfen. -i- Aber Mussolini gibt sich mit einem bloßen Aus» stellungskrieg nicht zufrieden; der ist mit nichts als Papier und Tinte zu gewinnen oder — zu verlieren. Der Abwechslung halber ließ er, kaum, daß das neue Jahr begonnen hatte, drüben in Afrika eine großzügige mili tärische Operation durchführen, um die gesamte Tripolis- kolonie militärisch zu durchdringen und die Landverbin- dungen auszubretten und sicherzustellen. Eine große An zahl strategisch wichtiger Punkte wurden besetzt, Flug zeuge und Panzerwagen wurden benutzt, um den Ein geborenenstamm, der das eigentliche Ziel der Operationen war, auseinanderzusprengen, Gefangene gemacht, Nind- weh und Kamele zu Tausenden erbeutet und der „Feind" in die Wüste zurückgetrieben, wo er den Italienern nicht mehr viel wird anhaben können. Hier hat der Völker bund ja „nix to seggen" und der nach kriegerischen Lor beeren lüsterne Soldatengeist konnte sich rasch einmal ab seits von Europens übertünchter Höflichkeit etwas austoben, ' Um so naher für "Ns der dritte Schauplatz, aus dem Mussolini seinem Herrschbedurfms die Zügel schießen läßt. Ein Dekret seiner Regierung bestimmt für das deutsche Südtirol, daß künftig der Religions unterricht in sämtlichen Volksschulen ausschließlich in italienischer Sprache erteilt werden muß und daß alle deutschen Neligionsbücher in Schule und Haus fortan verboten seien, weil durch sie der nationale unter richt und die nationale Erziehung vereitelt würden. Ein schamloserer Mißbrauch dieser „nationalen" Notwendig keiten, ein grausamere.! Verstoß gegen die natürlichen Elternrechte ist wohl noch niemals erhört worden. Hier wird ein Krieg gegen Seelen geführt, bei dem kein Blut vergossen wird, der „nur" ein fortgesetzter Mord heiligster Gefühle ist. Es geht „nur" gegen Deutsche, wie es sich in Oberschlesien, im Saargebiet, in Danzig und in Memel ja mich „nur" um Deutsche handelt, die man Ter Reichskanzler Wer die Wdns-Wre Reichstagsauösprache zum Ltai 1928 überraschende Erklärungen. Berlin, 20. Januar. Dm zweiten Tage der Aussprache über den Etat für 192k bot der Reichstag schon ein anderes Bild als bei der ein leitenden Begründung am Donnerstag durch den Finanz minister. Die Erwartungen der dichtbesetzten Zuschauer tribünen richteten sich offenbar auf die angckündigte Rede des früheren preußischen Innenministers Severing, der in seiner Eigenschaft als sozialdemokratischer Kritiker siche, manche spitze Redewendung gegen die jetzige Rcichsrcgierung und die sie stützenden Koalitionsparteien anbringen würde. So etwas zieht immer.. Aber auch die Loge der auswärtigen Diplomaten, die Donnerstag gähnende Leere zeigte, hatte sich gefüllt, die Ministerbank bot kaum eine Lücke und hinter ihr drängte sich die Bcdeckungsmannschaft der Kommissare in Hellen Haufen. Und die Neugierigen kamen voll auf ihre Rechnung. Nicht allein durch die Wort gewandtheit Severings, der in diesem Saale seit Kriegs beginn Wohl nicht mehr gesehen worden war, aber deutlich bekundete, daß er von seiner scharfen Dialektik und Angriffs lust nichts verloren Hal bei dem längeren Verweilen im preußischen Ministerium. Natürlich versuchte er, den Etat wie den gegenwärtigen Rcgicrungskurs bis aus die Flaum federn zu zerpflücken und mit im voraus triumphierendem Hinweis aus die kommenden Wahlen bis in den Abgrund der Hölle zu verdonnern. Als er bei der Polemik gegen einige Marineoffiziere einen falschen Zungenschlag wegen des Prinz- Heinrich-Besuches erlitt und von der „Kaiserlichen Marine" sprach, zollte ihm sogar die Rechte ob dieser Entgleisung gut gelaunten Beifall, was Herr Severing sicher nicht oft erlebt Hai. Aber sein Auftreten war keineswegs das einzige Er eignis des Tages. Vorausgcgangen waren die Darlegungen des Reichskanzlers Dr. Marx gleich zum Sitzungsbeginn zu der Phöbus-Angelegenheit, über die so viel geschrieben und gesprochen worden ist. Richt einmal nur wurde beteuert, die Sache sei lediglich aufgebauscht worden, in Wirklichkeit sei gar nichts Unzulässiges passiert. Diese Behauptung läßt sich nun allerdings nach den Aufklärungen des Reichskanzlers nicht mehr festhalten Zwar einen Tei! der vielfältigen Behauptungen über die Unterstützung der Phö- bus-Film-A.-G. konnte der Kanzler als Übertreibungen zu- rückweisen. Ferner sei die jetzige Reichsregierung nicht ver antwortlich zu machen. Aber die Untersuchung habe einen Tatbestand erwiesen, der entschieden gemißbilligt wer den müsse. Derartige Dinge dürsten sich auf keinen Fall Wiederholen; sind Schuldige vorhanden, müssen sie bestraft werden. Doch auch damit waren die Sensationen noch nicht er schöpft. Der am Ministertisch erscheinende, eben ernannte neue Reichswehrminister Gröner trat unvermutet aus den Plan und kündigte an, er werde Herrn Severing recht bald auf seine Vorstöße gegen die Verhältnisse bei der Wehr macht antworten, wenn er das begreiflicherweise auch heute noch nicht Inn könne. Den sonstigen politischen Attacken Severings stellte sich de, ehemalige preußische Staatsminister — es war eben heute zwar kein Ministcrrat, aber ein Ministertag — und frühere Reichstagspräsidenl Wallras für die deutschnationale Fraktion entgegen. Sein Hinweis, die Politik der Linken be stünde darin, alles und jedes Böse in Innen- und Außen politik, in der bewohnten und unbewohnten Welt den Deutsch nationalen aufzubürden, erweckte heiteres Schmunzeln im Hause von hüben und drüben, woran der bei aller Ent schiedenheit in der Sache im Klang gemütlich bleibende rheinische Dialekt des Redners nicht ohne Mitwirkung ge wesen sein mag. Selbst im Reichstag macht manchmal der Ton tzie Musik. Nach Wallraf sprach noch der Abgeordnete Thäl mann für die Kommunisten, Abgeordneter von Graefe vertrat den völkischen Standpunkt und Abgeordneter Cremer die Deutsche Volkspartei. Die Äußerungen des Zentrumsführers GuSrard wurden auf morgen verschoben. * Sitzungsbericht. <363. Sitzung.) OL. Bertin, 20. Januar. Das Abkommen über die vorläufige Regelung des Holz verkehrs aus Polen nach Deutschland wird in allen drei Lesungen angenommen. Ebenso das Übereinkommen mit der nieorrger gehenden Volkern zu beliebiger Mißhandlung ausgeliefert hat. . Ob Mussolini auch diesen seinen kleinen Krieg ge- wlvnen wird? Wir wollen es nicht hoffen, sowenig wir auch leider Gottes dazu tun können, daß er ihn verliert. Sem Name aber wird in der Geschichte mit keinem größeren --Schandfleck behaftet bleiben als mit dem „Nach ruhm gerade dieses Unterdrückungsfeldzuges in den schönen Tiroler Bergen. Dr. Sh. Republik Finnland über Unfallversicherung. Die erste Lesung des Reichshaushaftsplanes für 1928 wurde dann fortgesetzt. Reichskanzler Or. Marx nahm sofort das Wort und erklärte, er hatte cs für zweck mäßig, vor der allgemeinen Aussprache eine Erklärung zu der sogenannten Phöbus-Angelegenheit abzugebcn. (Es handelt sich hierbei bekanntlich um die un erlaubte Hergabe von Staatsmitteln an die Filmgesellschaft Phöbus, die in der Öffentlichkeit beträchtliches Aufsehen erregt.) Die Ermittlungen des Reichssparkommissars hätten ergeben, daß die in dieser Angelegenheit von der Presse ge machten Angaben zu einen« erheblichen Teil zutreffend seien. Weiter wurde fcstgestellt, daß die Angriffe einer Zeit an gehörten, die «veit zurückliegc und für die eine Verantwortlich keit der gegenwärtigen Reichsregierung nicht bestünde. Es hätte sich ein Tatbestand ergeben, der von der Regierung aus das energischste gemißbilligt werde und der Maßnahmen erforderlich mache, die eine Wiederholung solcher Vorgänge verhinderten. Die Kredite und die Akftenbeteiligung seien von Kapitän Lohmann eigenmächtig gegeben worden. Er wollte damit von der Filmgesellschaft die tatsächlich bestehende Überfremdungsgefahr abwenden. Dem Reiche ist dadurch ei» Verlust von 675 000 Mark entstanden. Die Mittel für diese Beteiligungen und Kredite hätte Kapitän Lohmann aus dem Fonds für die Abwicklung des Krieges und seiner Folgeerscheinungen genommen. Diese Mittel seien heute völlig erschöpft. Er bemerke ausdrücklich, daß dem Wehrministerium Mittel dieser Art nicht mehr zur Verfügung ständen. Die Verbindung mit der Phöbus-A.-G. sei abgestotzen bzw liquidiert worden. Die Behauptung, daß Lohmann und andere mit Mitteln des Geheimfonds weitere Geschäfte gemacht hätten, habe sich nicht erweisen lassen. Um eine Wiederholung derartiger Fälle nnmöglich zu machen, sei die Einsetzung einer Kontrollkommission beschlossen, bestehend ans Vertretern des Wehrministeriums, des Reichsfinanzministeriums und des Rechnungshofes. Gegen Kapitän Lohmann sei ein Verfahren eingeleitet, das noch schwebe. Beim Etat des Reichswehrministeriums werde dar über weitere Aufklärung gegeben werden. Daraus wurde beschlossen^ die kommunistische Interpellation zur Phöbus-Angelegenheit mit der allgemeinen Etatsdebattc zu verbinden. Abg Severing (Soz.) erklärte, die Behauptung, daß der Etat für 1928 gesund sei, halte einer näheren Prüfung nicht stand. Es wäre Selbstbetrug, die Augen vor den unerfreuliche«« Erscheinungen aus den« Arbeitsmarkte zu verschließen. Hier zeigt sich schon die Folge des Feldzuges gegen die öffentliche Wirtschaft der Kommunen. Der Redner forderte, daß endlich Schluß gemacht werden müsse mit Gesetzen die nicht den geringsten Nutzen brächten und eine Menge Geld kosteten. Er nannte das Reichsschulgesetz und das Gesetz gegen Schund- und Schmutzschriften, das ein Schlag ins Wasser ge wesen sei. Von der Länderkonferenz könne man sagen: refolu- tionär, aber nicht resolut Die Hauptrolle bei der« Erörterun gen über die Verwaftungsresorm spiele das Verhältnis Preußens zum Reiche. Trotz der nicht gerade günstigen Behandlung seitens des Reiches hätte Preußen immer, besonders in Zeiten schwerer Gefahr, nur ein Interesse gekannt: Deutschland zu schützen und zu stützen. Die wachsenden Differenzen zwischen dem Reich und Preußen fänden ihre Ursache zum großen Teil in der Person des Innenministers von Keudell. Der Redner wandte sich rann gegen jede Stärkung der Befugnisse des Reichsfinanz ministers als eines Finanzdiktators. Den vom Reichsrat be- * schlossenen Änderungen im Etat stimme er zu. Die für den Panzerkreuzer erforderlichen Mittel würden in den nächften Jahren unmöglich auszubringen sein. Der Redner fragte, was bei der versprochenen Reform der Reichswehr herausgekommen sei. 1920 sei die Reichswehr ein Bäumchen gewesen, das man leicht hätte biegen können. Der Besuch des Prinzen Heinrich auf der „Berlin" und die Art der Ahndung dieses Vorfalles sei ein glatter Hohn aus die republikanische Wehrmacht. Zur Außenpolitik erklärte der Redner, daß die beste Grcnzverteidigung gegen Fiankreich der Friedenswille des deutschen Volkes sei, den demnächst die Rcichstagswahl gegen alle Störenfriede hüben und drüben nachdrücklichst erweisen würde. Unter allgemeiner Spannung erhob sich der neue Reichswehrminister Gröner und erklärte: Vom Vorredner sei eine Reihe von Angriffen gegen das Reichswehrministcrium zur Sprache gebracht worden. Man werde nicht von ihm erwarten, daß er heute auf diese An griffe antworte. Er dürfe aber diese Angriffe nicht ohne Widerspruch und mit Stillschweigen ins Land hinausgehen lassen. Er werde die verschiedenen Punkte auf das ernst hafteste prüfen und zu gegebener Zeit daraus antworten. Abg. Wallraf (Dtn.) weist darauf hin, daß die Partei der Linken alle Geschehnisse der auswärtigen und der inneren Politik aus den einfachen Nenner bringe, daß die Deutsch nationalen schuld seien. Es sei zwecklos heute, lange vor den Wahlen sich so nach Art der homerischen Helden gegenseitig zu schmähen. Gerade die Erfahrungen mit Locarno und Thoirv zwingen uns zu der dringenden Forderung, keine deutschen Leistungen mehr gegen fremde Versprechungen zu geben. Ist Frankreich bereit, sich auf den Boden der Gleichberechtigung mit uns zu stellen, so werden wir einer Verständigung nicht im Wege sein. Die wichtigste Aufgabe der Außenpolitik bleibe für die nächste Zeit