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Lob fand, da nahm an, als ugthuung ms, was da rang illzu groß aen, was alles ge- Rückkehr :r Trauer rnen, daß Und das folgt.) , Sie trotz ien, bin ich S" — Herr: Dank ver- nlsam): Js tenring bis , ma kunnt' ch Recht, ich er weit und dort net? und Börsel te wenigsten Wurm Storm. rnigcrove. Tlilirmdt, md die Umgrgendtk. ImlsölM für die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrach zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Erscheint wöchentlich dreimal u. zwar Diens tags, Donnerstag und Sonnabends. Bezugspreis Viertels, f Mk. 30 j)f., durch die Post bezogen f Mk. 53 Pf. Einzelne Nummern f0 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs unk Freitags bis spätestens Mittag» (2 Uhr angenommen. Insertionspreis f O Pf. pro dreige spaltene Eorpuszeile. Druck und Verlag von Martin Berger in Firma H A. Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion H. A. Berger daselbst. No. 4. Dienstag, den 8. Januar 18S5. Bekanntmachung. Die Gemeinden ,'und .'selbstständigen GutSbczirkE>verden hierdurch auf ihre Verpflichtung, bei starkem Schneefalle für das ungesäumte Schneeauswerfen auf den öffent lichem WegenFund nach Befinden für Absteckung von Winterbahnen Sorge zu tragen, hingewiesen. Gleichzeitig werden die Fuhrwerksbefitzer darauf aufmerksam gemacht, daß bei gefallenem Schnee dasIFuhrrperk mit Geläute ru versehen itt. Meißen, am 4. Januar 1895. KöniglicheMmtshauptmannschaft. VSN Schrseter. Bekanntmachung. Herr Bezirksthierarzt Schleg in Meißen ist vom 21. Dezember vor. Jahr, ab vorläufig auf 3 Wochen ibeurlaubt und wird während dieser Heit durch Herrn Beurkstbierant Hartenstein in Döbeln vertreten. ° ° Meißen, den 3. Januar 1895. Königliche Amtshauptmannschaft. vsn Schrseter. Was hat die Görse im Lahre 1894 verdient? Unter dieser Ueberschrift bringt die „Deutsche Tagesztg." einen Artikel, welcher nicht als Original gekennzeichnet, aber auch nicht mit Quellenangabe versehen ist. Da der Inhalt des Artikels großes Interesse bei unseren Lesern beanspruchen darf, geben wir ihn nachstehend wieder, ohne jedoch eine Ver antwortung für die Richtigkeit aller angegebenen Thatsachen übernehmen zu können. Der Aufsatz lautet: Während das verflossene Jahr die wirthschaftliche Kratt der Völker besonders in Mitteleuropa um ein Bedeutendes herabgemindert hat, war für die Börse das Geschäft nicht nur ein glänzendes, sondern es wurde sogleich der „Nährboden" geschaffen, aus welchem im neuen Jahre die Börsenspekulation weitere Milliarden schöpfen soll. In Berlin setzte die Börse schon mit der ersten Jahreswoche — in genauer Uebcrein- stimmung mit der Wiener uud Pester Börse — mit der wildesten Kurstreiberei ein, die jedoch bald abgebrochen wurde. Es war noch nicht an der Zeit, zumal der deutsche Reichstag noch immer nach einem neuen Börsengesetz verlangte und die Erhöhung der Börsenstener bevorstand. Deshalb mußte man sich in Berlin, Hamburg und Frankfurt ein wenig zurückhalten, um wenigstens schwach den Anschein zu erwecken, als werde das „legale Börsengeschäft" durch die börsenfeindlichen Absichten der ReichStagsmehrbeit beeinträchtigt. In Wahrheit aber hat eine solche Beeinträchtigung gar nicht stattgefunden, denn die Herren Jobber verlegten ihr Hauptgeschäft einfach nach Wien! Daselbst wurde die Hausse das ganze Jahr ununterbrochen fortgesetzt, mit Ausnahme der üblichen Pausen, in denen durch einen plötzlichen kurzen Rückschlag die beliebten Abschlachtungen der kleinen Gimpel vorgenommen wurden. Pest behielt freilich noch vor Wien einen Vorsprung, da hier die „glorreiche" liberale Negierung eines Wekerle in ihrer Unterstützung der Börse soweit ging, daß sic den Banken die Baarvorräthe der Regierungskassen ohne Weiteres zur Verfügung stellte! — Zum Verständniß der Börsenlage ist deshalb die Thatsache wohl zu beachten, daß in diesem Jahre die fünf Börsen: Berlin, Hamburg, Frankfurt, Wien und Pest ein regelrechtes Kom- pagn'egeschäft betrieben baben. In Pest wurde das Aufwärts putschen der Kurse planmäßig betrieben, in Berlin (mit Ham burg und Frankfurt) spielte man die Baissepartei, während Wien die mittlere Stellung einzunehmen und als Verkaufsplatz m dienen hatte. In den Oktober- und Novembertagen, als die Spielwutb und die Kurstreiberei an der Wiener Börse auf das Höchste flieg, betrug der Umsatz daselbst an einem Tage bisweilen drei bis vier Milliarden Gulden. Davon entfielen zwei Drittel auf die au« Berlin, Hamburg und Frankfurt ein- laufenden Aufträge! In den Börsenberichten wurde während dieser Zeit fortwährend von einem „Börsenduell Berlin-Wien" gesprochen, wobei der Unkundige glauben sollte, die beiden mitteleuropäischen Hauptbörsen lägen mit einander im Kriege. Doch die Sache war sehr einfach. In Berlin verkaufte man und in Wien kaufte man. Deshalb blieben die Berliner Kurse naturgemäß immer ein wenig hinter Wien zurück. Die Haupt sache aber war, daß damit wenigstens zwei Drittel der an den reichsdeutschen Böisen fälligen Börsensteuern er—spart wurden! Allerdings ist hiervon ein kleiner Betrag an die Reichskasse doch wieder zurückgeleitet worden, und zwar in Form von Tele- graphengebühren. Herr v. Stephan hat ja in diesem Jahre wieder etwas höhere Ueberschüsse abliefern können und es würde vom volkswirthschaftlichen Standpunkte aus jedenfalls sehr weithvoll sein, wenn der Herr Staatssekretär näher angeben wollte, wieviel von dieser Einnahmesteigerung auf die Erhöhung des telegrapdischen Verkehrs zwischen den reichsdeutschen und österreichisch-ungarischen Börsen entfällt. Immerhin aber ist di.o nur ein ganz winziger Ersatz für die gewaltige Börfcn- steuelh.nlerziehung, die thatsächüch stattgefundcn hat, Wiener Börsenstatistiker berechnen den Umsatz (natürlich ist hier der Spiel-Umsatz beim Differenz- und Termingeschäft gemeint) an der Wiener und Pester Börse von Anfang September bis Mitte Dezember auf 110 bis 120 Milliarden Gulden, wovon auf die Aufträge aus dem Deutschen Reiche zum Mindesten die Hälfte entfällt also etwa 100 Milliarden Mark, die wohl eine recht annehmbare Steuersumme für die Reichskasse abge worfen hätten, während in Oesterreich und Ungarn das „Ge schäft" noch fast ganz frei ist. Danach wird man auch be greifen, weshalb sich die Börsenpresse des Reiches so sehr für die Erhaltung der liberalen Rcgierungsherrlichkeit in Oesterreich und Ungarn ereifert; sie weiß nur zu gut, daß sowohl in Wien, wie in Pest sofort eine scharfe Börsensteuer eingeführt würde, sobald daselbst wieder konservative Regierungsgrundsätze zur Geltung kämen. Und dann würde erst die Besteuerung der Börse in Deutschland ihren Zweck erreichen. — Andererseits ist aber auch zu beachten, daß die deutschen Reichsanleihen in diesem Jahre auch an der Londoner Börse eingeführt wurden, wodurch den deutschen Banken die fast steuerfreie Jobberei in den Reichswerthen auf englischem Boden ermöglicht worden ist! Fragt man nun, was die Börse mit diesem Spiel im laufenden Jahre thatsächlich verdient hat, so kann darauf aus nahmsweise eine ziemlich genaue Antwort ertheilt werden. Da das ganze Börsengeschäft heute zu neun Zehnteln Differenz spiel ist, so bedeutet die „Differenz" den Gewinn. Die Kurs steigerung aller in Oesterreich-Ungarn böcsenmäßig eingeführten Werth- und Spielpapiere beziffert sich für die Dauer dieses Jahres genau berechnet auf 700 Millionen Gulden. Im Deutschen Reiche war die Kurssteigerung zwar bedeutend schwächer; da aber hier zweiundeinhalbmal so viel Papierwerthe im Umlauf sind und zugleich die russischen, italienischen und rumänischen Staatsanleihen auf dem deutschen Geldmärkte wieder ihre hauptsächlichste Stütze gefunden haben, so ergiebt die Kurssteigerung der im Berliner amtlichen Kurszettel ver zeichneten Wertpapiere für dieses Jahr doch bereits 1200 Mill. Mark. Dabei ist allerdings der Kursverlust in den vier- prozentigen Konsols, in Griechen und Mexikanern, nicht be rechnet, da hiermit die Börse ja in entgegengesetzter Richtung ebenfalls ein Geschäft macht. So haben wir also für Deutsch land und Oesterreich-Ungarn eine Kurssteigerung von rund 2'/g Milliarden Mark, die also gemeinschaftlichen Differenzge- winn der großen Bank- und Börsengeschäfte beider Weiche dar stellen. — Dazu kommt dann noch der „legale" Gewinn der Konversionen, Emissionen und Gründungen aller Art, die ja das eigentliche Geschäftsgebiet der Großbanken barstellen. Und solche Gewinne werden von Geschäften eingestrichen, deren Gc- sammtzahl in den Hunderten verbleibt, während Hunderttausende von Landwirthen in demselben „Segensjahre" der Börse aus jeden Gewinn aus ihrer mühevollen Arbeit verzichten mußten. Tagesgeschichte. Die Ueberstedelung des kaiserlichen Hofes aus dem Neuen Palais bei Potsdam nach dem Berliner Residenz schlosse findet voraussichtlich in den nächsten Tagen statt. ^Nach beendigter Ueberstedelung werden dann die herkömmlichen ! Winterfestlichkeiten am Berliner Hofe ihren Anfang nehmen. Der Reichstag nimmt heute Dienstag seine Arbeiten nach Ablauf der parlamentarischen Wcihnachtsferien wieder i auf, wodurch die mancherlei mit der gegenwärtigen Session ! verknüpften Fragen wieder in den Vordergrund des politischen Tagesinteresses treten. Allseitig wird zugegeben, daß die par lamentarische Wuhnachtspause in die bestehende unsichere po litische Lage nach keiner Richtung hin Klarheit gebracht hat, eine solche wird demnach wohl erst das Fortschreiten der Session ^selbst bringen. Diese Ungewißheit macht es vielleicht auch er- klärlich, wenn sensationelle Gerüchte wissen wollten, Reichs kanzler Fürst Hohenlohe beabsichtige nach Erledigung der „Um sturzvorlage" und des Tabaksteuer-Gesetzes zurückzutreten, doch ist diese Nachricht inzwischen von anderer Seite als jeder Be gründung entbehrend bezeichnet worden. Die Blättermeldungcn über die Aussichten der Tabakfabrikatsteuer-Vorlage werden seitens der „Nordd. Allg. Ztg." als bloße Vermuthungen charakteristrt und meint das offiziöse Blatt weiter, die einzelnen Bundesregierungen hätten überhaupt noch keine bestimmte Stellung zu der genannten Vorlage genommen, welche An gabe freilich recht zweifelhaft erscheint. Was die schon vor Weihnachten aufgetauchte „Präsidentenfrage" im Reichstage an- b-langt, so gehen hierüber eine ganze Menge uncontrollirbarer Gerüchte; sicherlich steht gleich von dem Beginne der Reichs lagsverhandlungen im neuen Jahre eine Aufklärung in Be treff der Herrn von Levetzow zugeschriebenen Rücktrittsgedanken zu erwarten. Der Kreis der Aufgaben für die gegenwärtige Reichs tags) ession mit den in der Thronrede angekündigten und dem Parlamente zum Theil bereits zugegangenen Vorlagen ist noch keineswegs abgeschlossen. Vielmehr werden von offiziöser Seite verschiedene neue gesetzgeberische Stoffe angekündigt, von denen sich in der Thronrede gar keine Andeutung fand. Hierher ge hören j>ie in letzter Zeit stgnalistrten Novellen zu bestehenden Zucker- und Branntweinsteuer-Gesetzen, sowie der dem Bun- desrathe zugegangene Entwurf der Ausnahmebestimmungen über die Sonntagsruhe in der Industrie. Der Entwurf hat schon die zweite Lesung in den zuständigen Ausschüssen passtrt, er be darf also nur noch der Zustimmung des Bundesrathsplenums, um dann auch an den Reichstag zu gelangen. Die Vorar beiten in Sachen der Reform des MilitärstrafprozesscS nehmen ihren ungestörten Fortgang, wie die „Nordd. Allg. Ztg." ge genüber anderweitigen Nachrichten mitzutheilen weiß, die Ein bringung des Gesetzentwurfes über die Bekämpfung des un lauteren Wettbewerbes im Bundesrathe gilt als bevorstehend. Das verflossene Jahr ist für die Entwickelung unserer vaterländischen Malinesin in jeder Beziehung bedeutungs volles gewesen und ein Rückblick zeigt, daß unsere Flotte in einem verhältnißmäßig kurzen Zeitabschnitte einen außerordent lichen Schritt vorwärts gethan hat und jetzt mit einem Fuße in der Reihe der Streitkräfte der maritimen Großmächte steht. Dieser große Schritt nach vorwärts und die neue Rangstellung unserer Marine sind in erster Linie eine Folge des in diesen, Jahre vollendeten Ausbaues unserer Schlachtflotte im Sinne der Denkschrift zum Marineetat von 1889/90, welche die Noth wendigkeit eines aus gleichen Schiffen bestehenden Kernes der Schlachtschiffe begründete. Dieser Kern ist in einem Zeitraum von 4 Jahren geschaffen worden und seit Oktober des ver flossenen Jahres verfügt unsere Marine über 4 mobile, hoch moderne Schlachtschiffe, die Panzerschiffe 1. Klasse „Kurfürst Friedrich Wilhelm", „Brandenburg", „Wörth" und „Weißen burg", welche nunmehr unter der Flagge des ViceadmiralS Koester vereinigt sind, und die erste Division der Manöverflotte bilden. Unsere mobile Flotte ist durch Einstellung dieser Pan zerschiffe um rund 40000 Tonnen an Deplacement vermehrt und unsere Wehrkraft zur See durch sie ungemein erhöht worden. Hand in Hand mit dem Ausbau dieses Kernes unsrer Schlachtflotte ist auch der Bau der im Flott "bauprogramme vorgesehenen Panzerschiffe der „Siegfried"-Klasse vorgeschritten, von denen in diesem Herbste das sechste, der „Hagen" fertig gestellt worden ist und bereits als Stammschiff der Reserve division der Ostsee Dienste thut. Auch durch diese kleineren Panzerschiffe 4. Klaffe, von denen noch eins, der „Odin" in Danzig, ein anderes, „1" in Kiel, sich im Bau befinden, ist unsere Flotte eine nicht genug zu schätzende Verstärkung er wachsen, die ihrem Kern eine kräftige Unterstützung bietet und unserer Küste und speziell dem Nordostseekanal ein wirksames Vertheidigungsmittel liefert. Eine hochungesehene englische Fach schrift nennt die Schiffe der Siegfriedllasse Panzerkreuzer. In gewissem Sinne sind sie es, da ihre vorzüglichen nautischen