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ms b's Tharandt, Nassen, Menlehn nnd die Umgegenden eilig Erscheint wöchentlich dreimal und Mar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf, durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. No. 12 1897 in >ann i zu sthy- nng. 5on- ostct iden, mutz daß lAt.) sctzeS sein- I7- onen. Mich Ein sehen hrvch MliN, -ußm n, d. - alle auf. lasche eNers )amb. Eltern naben AK üegt :n den Pilgerfahrten aus Indien nach den Amgm Statten des Islam in Arabien. Im April finden die Massen an der Geburtsstätte Mohameds in Mekka, iin^uni an seinem Grabe in Medina sich ein und lagern auf den Plätzen, die seit vielen Jahrhunderten verseucht sind. Dort treffen die aus dem Pestherde kommenden Inder mit den Gläubigen aus der Türkei, Vorderasien und ver schiedenen Theilen Afrikas zusammen, und daß diese die Pest weiter verbreiten, daß sie aus Algier, aus Egypten, vom Balkan auch nach Europa gelangen kann, ist nicht unmöglich. Man hat angeregt, das Verbot der Pilgerfahrten für 1897 sollte allen Monarchen, die über Bekenner des Islam herrschen, empfohlen werden; aber die Machthaber werden dies sehr bedenklich finden. Der Sultan in seiner jetzigen Lage darf nicht wagen, einer Vorschrift des Korans sich offen zu widersetzen. Auch in Indien herrscht in Folge von Hungersnoth und Pest eine Erregung, die der eng lischen Regierung Vorsicht gebietet; die frommen Bekenner wollen gerade in dieser Zeit der Noth die Wallfahrt an treten, um vom Propheten Hilfe zu erbitten. Der Czar hat in Mittelasien die Gläubigen durch zarteste Schonung ihres religiösen Gefühls gewonnen (Toleranz ist in Ruß land nur Exportartikel), das Verbot der Pilgerfahrten von russischer Seite würde England zn Gute kommen. Uebrigens würde ein solches Verbot auch schwer durchzu führen sein. Scharfe Aufsicht in den indischen Häsen, im Suez kanal und in allen Ankunfthäfen wird das Einzige sein, was zur Abwehr der Seuche geschehen kann. Hoffentlich wird die in England herrschende Furcht die Regierung vermögen, mehr als früher ihre Pflicht zu thun und den indischen Beamten die strengsten Anweisungen zu ertheileu. Zwar schlagen auch viele Pilger den Landweg ein. und der anstrengende Marsch gilt als besonders verdienstlich; aber die Vermnthung spricht dafür, daß die nach viel- wöchiger Reise in Mekka Eintreffenden nicht infizirt sind. thun, um die Landbevölkerung, insbesondere die Arbeiterbevölkerung auf dem Lande in eine befrie digendere, gedeihlichere Lebenslage zu versetzen? Schon ganze Bücher sind darüber geschrieben worden, warmherzige Männer haben ernst darüber nachgedacht. Er will Neues zu jenem fügen, das Materielle mehr beiseite lasten, weil dies fast in allen einschlagenden Zeitschriften zu finden sei, sich mehr an's Ideelle halten, was in Sitten und Ge bräuchen sich findet, also dem Gemüthe angeht. Daher hat der Verfasser alle einzuschlagenden Wege zur Wohlsahrt der ländlichen Bevölkerung in einem größeren Werke herausgegcben: „Die Wohlfahrtspflege auf dem Lande!* Er weist hin auf die edlen Männer in dieser Beziehung, auf Freiherrn v. Rochow in der Mark und den wackeren Pfarrer Oberlin in Steinthal im Elsaß, die herrliche Beispiele ländlicher Wohlfahrtspflege geben. Klein sei leider die Schar ihrer Nachfolger! Und so theilt der Verfasser seine Arbeit nach den drei Theilen. I. Besserung der wirthschaftlichen und sozialen Zustände; II. Pflege des Geistes und Gemüthslebens: vor Allem auf dem Gebiete des Volksthums; III. Förderung der inneren Kolonisation, vornehmlich durch die unter I und II bezeichneten Aufgaben. Weiter zeigt der Verfasser, wie durch ein gesundes wirthschaftliches und soziales Leben auch ein ge sundes Volksthum sich entwickeln und erhalten kann und endet im zweiten Theile von Pflege des Geistes- und Gemüthslebens der ländlichen Bevölkerung. Durch Zerfall der frühem Verhälmisse zwischen de» Land bewohnern, untereinander in Geselligkeit zu verkehren nach alter Väter Sitte, sind verödete Zustände eingetreten. Der der Jugend aufgedrungene Vergleich zwischen Stadt- und Landleben, zwischen Niedrig und Hoch und der letztem Abschließung von den erstem, hat fast alles Ideelle im Volksgeist ersterben lasten. Selbstschöpferisch hatte der alte Volksgeist der Eintracht und Liebe in der Vereinigung aller Klassen ein BolkSthum ge schaffen, in dem Geistes- und Gemüthsleben gepflegt und niedere Eigenschaften durch Achtung und Ehrung des Alten niedergehalten wurden. Es trat gänzliche Verwahrlosung des geselligen Gemeinschaftslebens ein, Vergnügungssucht und Lebensgenuß trat mächtig hervor in sinnloser wüster Art. Die ländlichen Feste der Arbeitermaste legen beredtes Zeugniß besten ab. Wo die Augen der Eltern, Lehrmeister, Arbeitgeber rc. fehlen, da tritt das wildwuchernde Unkraut hervor: Zügellofig« um ockuen DJe Nb IN Mch ,a ge- erst'cki mehr dieser Sladt ofessor in die : aus- zramm ü der einem - das llenfch, , ant ährend nit der Iß ihm sic den ß vom ch dem Kropp wthettr icl ver- > wolle l-n er- n und mg >.s, lebmen. Vorfall m Weg hicd er. uf von sinn ist n wird dl hatte angenen -ig- ge- nmenlch zusetzen, gefrüh- dele war t. Die m Dfeb >ele, mit ind dem l in die FluDt Korridor ach und Blutthai hervor; Die Pestgefahr. England hat sich Monate hindurch, so oft auch Privat briefe meldeten, daß die indischen Behörden und die dortigen Heilungen die Seuchengefahr zu vertuscheu suchten, be schwichtigen lassen. Es ist geltend gemacht worden, daß die Pest im südlichen China schon lange grassire, ohne daß der starke Verkehr zwischen Ostasien und Europa dieses gefährdet habe; daß seit sechs Monaten die Epidemie von China nach Indien übertragen sei, die Zahl der Opfer aber nur weuige Tausend ausmache; daß Europa wegen der herrschenden Sauberkeit uud der Wachsamkeit der Aerzte und Der Gesundheitsbehörden nichts zu befürchten habe. Plötzlich hat jetzt eine Panik in England sich zu regen be gonnen, nachdem bekannt geworden ist, daß die vielen Tausende, die ans Bombay geflüchtet sind, die Senche in weiten Landstrichen verbreitet haben. Indien ist wie China von jeher eine Brutstätte für ansteckende Krankheiten gewesen; n "btt: der weniger geeignete Nährboden Europas der allen Bekannten ganz die Aufnahme verweigern würde, wenn ste auklopfte, ist doch sehr zweifelhaft. Mi Midien ist ein großer Theil der au der Pest Ge storbenen als von anderen Krankheiten hingerafft registrirt worden. Betreffs des Verhältnisses der an der Pest Ge storbenen zu den an ihr Erkrankten scheint aber die Wahr heit gesagt zu sein, daß es schrecklich groß ist, selbst in den Spitälern ungefähr 95 Prozent. Zwei bis fünf Tage nach der Ansteckung stellt sich heftiges Fieber ein, einen bis drei Tage beginnt die Bildung brandiger Beulen und die brandige Entzündung der Lymphdrüsen, in den meisten Fällen folgt dann innerhalb vier Tagen der Tod. Die Wissenschaft ist hilflos gegen das liebel; einzelne Aerzte haben sich zwar gerühmt, den Pestbazillus gezüchtet und durch Injektion von Abarten Kranke gerettet, Gesunde Men Ansteckung geschützt zu haben; aber die Behauptungen uud nnerwiesen und begegnen großem Mißtrauen. .. Der internationale Gesundheitsrath in Egypten hat wc Maßregln augeordnet, welche die Verschleppung der Seuche nach Europa zu erschweren geeignet sind. Ver- vachtige Schiffe, die den Suezkanal Passiren, werden unter ^uarantaine gestellt, Pestkranke vom Verkehr abgesperrt. sUolle Sicherheit giebt dieses Verfahren nicht, selbst wenn s ugland seiner alten Gewohnheit, englische Schiffe der "'"Muchung zu entziehen, entsagen sollte. Die größte Referat über Sohnrey's Buch: „Die Bedeutung der Landbe völkerung im Staate", gehalten von Herm Kantor Kranz- Grumbach im „Landw. Verein zu Wilsdruff". (Fortsetzung und Schluß.) Verfasser erörtert nun hie Frage: „WaS kann man >em voe !en er gar jetzt n." das ten, bach iv's Imlsblnll für die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Forstrentamt zu Tharandt. Bekanntmachung. Mit Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft Meißen wird bei eintretendem Schneefall und starken Schneewehen der Wen van narb ALM-- - o*"» Zeit d« - —— n ^oklr»»ü, Gem.-Vorst. Versteigerung. Nächsten Freitag, -sn 2S. Januar, Vormittags 11 Uhr sollen im hiesigen Gasthofe zum der am unteren Bach gelegene ibi«K«»n»t8N»vtvn und der luulnvs-unltii meistbietend versteigert werden. Die Be ¬ dingungen werden im Versteigerungstermine bekannt gegeben. Wilsdruff, den 26. Januar 1897. Der Kirchen vor st and. « Pfarrer, Vorsitzeuder. Bekanntmachung. Die zur kegsnsvken Konstuvsmssse gehörigen Gegenstände: als 2 Pferde, 1 Brettwagen, 1 Brotwagen, 2 Dezimalwagen, 2 Backtröge, einige Möbels, Ackergeräthe, Müllereiuteusilien, Holzvorräthe gelangen Freitag, den 29. Januar 1897, Borm. 10 Uhr im Regerschen Mühlengrundstück in Sachsdorf durch Herrn Ortsrichter Zschoche gegen sofortige Baarzahlung znr Versteigerung. Dresden, den 23. Januar 1897. Der Konkursverwalter. Rechtsanwalt Gustav Müller. Bekanntmachung, die Bierfteuer betreffe«-. Es wird hiermit bekannt gemacht, daß mit dem I. fednusn I887 die Menskeuei» in der Kemeinil« Vviskivopp in Kraft tritt; es werden des halb alle Lieferanten, welche Biere in hiesigen Ort liefern, darauf aufmerksam gemacht, daß alles hier eingebrachte Bier, welcher Art es auch sei, ob Einfach- oder Doppelbier, hier vor dem Verkauf erst versteuert werden muß. Die »ebesiell« befindet sich bei dem Bäckermeister aümsnn. Weistropp, den 22. Januar 1897. Der Gemeinderat h. Donnerstag, den 28. Januar