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ThmM, DD, Mrnlchn md die DiMndeil No. 16 SottNKbeud, den 6. Februar 18S7 gen, zu- Alsbald rechtwies, revoltirten die Herren Studenten. folgten die Studenten der Universitäten Rom und Neapel mit lärmenden Kundgebungen nach, und jetzt werden studentische Tumulte auch aus Messina, Siena und Macerota gemeldet. In Rom und Neapel haben die Universitäten wegen der stattgesundenen Unruhen einstweilen sogar ge schlossen werden müssen. London, 1. Februar. Die Schneestürme in Schott land dauern mit unverminderter Heftigkeit fort. Nach einem gestern Abend aus Aberdeen eingetroffenen Tele gramm ist nunmehr der Eisenbahnverkehr in ganz Nord schottland gesperrt. Dabei herrscht große Kälte/ sodaß die Aufräumungsarbeiten gestern Nachmittag ausgesetzt werden mußten. Auch die Telegraphenverbindungen sind durch den Sturm vielfach unterbrochen worden. Die englische Regierung rafft sich endlich zu einer etwas energischeren Stellungnahme gegenüber der indischen Pestgefahr auf. Der Staatssekretär für Indien wies den Gouverneur von Bombay telegraphisch an, alle von Bombay aus iu See gehenden Schiffe vor der Abreise einer genauen Untersuchung zu unterwerfen. Diese An ordnung hätte aber doch schon längst getroffen werden müssen! — In England haben die Sammlungen zu Gunsten der durch die Hungersnoth in Indien Betroffenen bisher mehr als 200 000 Pfd. Sterl., also über 4 Millionen Mark ergeben. Auch auf Kreta geht es wieder drunter und drüber, Christen und Mohamedaner liefern sich abermals förmliche Gefechte. Es scheint, daß die Mohamedaner der Insel angefangen haben, sie sind ergrimmt wegen der ihren christlichen Landsleuten von der Pforte zugestandenen Re formen. Halbamtliche Berichte aus Constautinopel stellen schule, welche den italienischen Justizminister bei einem Besuche in Bologna mit feindseligen Rufen empfin Tagesgkschichte. Der Kaiser ist am Spätabend des Dienstag von Bekanntmachung, -ie öffentlichen Wege betreffend. Im Hinblick ans das zu erwartende Thauwettcr werden die Wegebarchflichtigen des hiesigen Bezirkes veranlaßt, auf den Wegen lagernde Schneemaffen soweit möglich, Moch ohne die Schlittenbahn zu beeinträchtigen, von den Wegen zu entfernen, Wasserabzüge nach den Seitengräben hcrzustellen, die Schleusenmündungen frei zu machen und den sich bildenden Schneeschlicker schleunigst zn beseitigen, damit Wasseransammlungen und Durchweichungen der Wege vermieden werden. Aus den Ortschaften, in welchen durch Verwehungen größere Schneemaffen sich augesammclt haben, ist der Schnee wegzufahren. Meißen am 3. Februar 1897. " ' " Königliche AmLshKUptmannschaft. I. V. Regierungsasfessor. Beweis der Huld, den er seinem Regiment gespendet hat. Se. Majestät hätte kein besseres Geschenk machen können; denn was ist dem Soldaten lieber und was schätzt der Soldat höher, als seine Fahne? Er schwört zu ihr, er dient unter ihr, er ficht für sie, er fällt für sie! An die Zeichen der Huld früherer Chefs des Regiments, die aus wrbeergekrönten Zeiten herrühren und die zurückführen ?uf die Daten, an denen besonders der Monat Februar Io reich ist, in Bezug auf die Beziehungen der Waffen- Mderschaft aus vergangene» Tagen zwischen dem Heere Majestät und dem Meinigen reihen sich die neuen sMnenbänder würdig an. Das Regiment und Meine , ri"ee empfinden diese Ehrung iu ihrer ganzen Bedeutung M, danken dafür aus vollem Herzeu. Ich bitte Sie, Sr. Majestät zu versichern, daß das Regiment nicht nur mit ^olz auf diese neueu Fahnenbänder blickt, sondern auch niit besonderer Freudigkeit sich der Tage entsiuucn Ard, wo Se. Majestät aus Allerhöchstcigeuer Entschließung M an die Spitze Seiner Fahnen setzte und dieselben unter den, Jubel der Bevölkerung in die Stadt Breslau mehrte, deren Namen dauernd die Beziehungen Seiner Vorfahren und der Meiniaen verkörvern werde Mi,- „Ew. Ma jestät versichere :ch, daß ich die gnädigen Worte Ew. Ma jestät meinem Herrn getreulich mittheilen werde. Nunmehr aber rufe ich: „Se. Majestät Kaiser Wilhelm Hoch! Hoch! Hoch!" Der Reichstag hat am Mittwoch seine Verhand lungen nach Aägiger Pause wieder ausgenommen und zwar mit der ersten Lesung der Grundbuchordnung für das deutsche Reich. Im liberalen Theile der Tages presse ver gnügt man sich an langen Erörterungen über die Mög lichkeit eines künftigen engen Zusammenschlusses der ver schiedenen liberalen Gruppen und Parteien Deutschlands. Diese Betrachtungen sind durch neue Anregung des Vor standes der Freisinnigen Vereinigung beim Äbg. Eugen Richter, als dem Führer der freisinnigen Volkspartei, über ein Wahlcartell zunächst der genannten beiden Richtungen des Liberalismus hervorgerufen worden, das dann wohl als Grundlage für ein Zusammengehen aller liberalen Elemente, also einerseits die süddeutsche Volkspartei, andererseits die Nationalliberalen, mit einbegriffen, dienen soll. Aber der Versuch der Herren Rickert, Bamberger u. s. w., endlich die „große liberale Partei", von welcher schon früher geträumt wurde, zusammenzuschweißen, darf schon jetzt, in seinen ersten Anfängen, als gescheitert be trachtet werden. Der Abg. Eugen Richler hat es abgelehnt, — wenn auch in verklausulirter Weise — ein Wahlbünd nis; mit der Freisinnigen Vereinigung einzugehen, und bei dem maßgebenden Einflüsse des freisinnigen Führers in den Reihen seiner Parteigenossen kann es wohl als selbst verständlich gelten, daß an seinem ablehnenden Bescheid nichts mehr geändert wird. Hiermit fällt natürlich auch der ganze Plan einer Vereinigung aller Liberalen ins Wasser, es wäre freilich auch unerfindlich, wie solche einander widerstrebenden Elemerte, wie z. B. die süddeutschen Demokraten einerseits und die National-Liberalen auderer- werden würden, wurde von der Bochumer Delegirten- versammlung noch kein Beschluß gefaßt. Der Zeitpunkt des Gegenbesuches des Kaisers von Oesterreich beim Czaren in Petersburg ist nunmehr auf den 27. April festgesetzt worden, wie die „N. Fr. Pr." zu melden weiß. Der Kaiser wird hierbei vom Minister des Auswärtigen, Grafen Goluchowski, begleitet sein, was hinlänglich die politische Bedeutung dieser Reise des öster reichischen Herrschers beleuchtet. — Der österreichisch- ungarische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand ist mit größerem Gefolge zu vorläufig noch unbestimmtem Aufenthalt in Algier eingctroffen. Die Studentencrawalle an den italienischen Universitäten nehmen ihren Fortgang. Bologna machte den Anfang; weil die Polizei demonstrationssüchtiae Museuföhne sozialistischer Gesinnung der dortigen Hoch ImlsbluU für die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den ^tadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Lorstrentamt zu Tharandt. Hßeatersonderzug Uotschappel - Wilsdruff. In der Nacht vom »iei.8<nx, «'< " LO. H < «I. verkehrt im Anschluß an den 11 Uhr 40 Mm. Abends von Dresden-Altstadt abgehenden Personenzug ei» PersoucnsonSerzug von Potschappel nach Wilsdruff 7 in folgendem Fahrplane: Abfahrt von Potf ch a p p el: 12 Uhr 10 Min. Vorm. . , „ . Ankunft in W i lsdruff: 12 Uhr 58 Min. Vorm. Zur Benutzung des Sonderzugev welcher an allen Verkchrsstelleu der Linie hält, berechtigen die gewöhnlichen Fahrkarten. Wilsdruff, am 5. Februar 1897. Königliche Bahnverwaltung. Sr. Majestät des Allerhöchsten Chefs des Kaiser-Alexander- , .. ... Garde-Grenadier-Regiments, Se. Majestät der Kaiser der Theilnahme der Kieler Tauffestlichkciten wieder in Nikolaus Hurrah! Hurrah! Hurrah!" Auf diesen Trink- Berlin eingetroffen. Der Erbgroßherzog von Baden ist spruch des Kaisers und Königs erwiderte der kaiserlich am kaiserlichen Hof eingetroffen, um sich in seiner Eigen- russische Flügeladjutant Oberst'Nepokoichitzki: " schäft als einstweiliger Kommandeur des 8. Armeecorps " beim Kaiser zu melden. Berlin, 4. Februar. Der „Reichsauzeiger" ver öffentlicht den Dank des Kaisers für die Geburtagsglück- wünsche, die in solcher Fülle eiugiugen, daß eine Beant wortung im Einzelnen unmöglich sei. „Diesen Kund gebungen treuer Anhänglich^ herzlicher Theilnahme sowie den festlichen Veranstaltungen in, ganzen "ande bereiteten Mir eine innige Festfreude. Mögen Alle die dazu beitrugen Meines wärmsten Dankes versichert'sein! Den höchsten Lohn Meiner Arbeit erblickte ich iu der Liebe und Danbarkcit des deutschen Volkes, welches diese Gefühle dem ersten Kaster in so reichem Maße enlgegenbrachte und sich anschlckt, der Verehrung für den Verewigten über das Grab hinaus durch eine nationale Feier weiteren Ausdruck zu geben." , — Bei der heutigen Frühstückstasel in der Bildergalerie des Schlosses anläßlich der feierlichen Ueber- gabe der vom Kaiser von Rußland dem Kaiser-Alexander- Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 verliehenen und durch den kaiserlich russischen Flügel - Adjutanten Obersten Nepokoichitzke überreichten 4 neuen Fahnenbänder brachte der Kaiser folgenden Trinkspruch aus: „Mein verehrter Herr Oberst, Ich bitte Sie, der Dolmetsch meiner Gefühle, der Vermittler des Dankes zu sein, den Ich im Namen des Regiments Sr. Majestät und im Namen Meiner ganzen Armee für Se. Majestät ausspreche für den neuen Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1M.55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Martin Borger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. seits, unter einen Hnt gebracht werden sollten. Die in Bochum abgehaltene Delegirtenversamm- lung der christlichen Bergarbeiter-Vereine Deutschlands hat am Dienstag ihre Berathungeu nach dreitägiger Dauer wieder geschlossen. Einstimmig genehmigt die stark besuchte Versammlung in ihrer Schlußsitzung eine Resolution, welche die Forderungen einer Erhöhung der Bergarbeiter löhne gemäß der steigenden Konjunktur der Kohlenindustrie der Bildung von Commissionen von Seiten der Arbeit geber wie der Arbeitnehmer zur Regelung der Lohnver- , . , . ... hältnisse, der Einführung achtstündiger Arbeitsschichten, der diese Vorgänge iu der üblichen türkischen Beleuchtung dar freien Aerztewahl für die Knappschaftskaffen u. s. w. aus- und schieben die neuen Unruhen auf das^Schuldkonto von