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WMM ßr Mmst Thamdt, Uchn, Mknlehn md die Umgegenden No. 43 Sonnabend, den 10. April 18S7 L2 Meißen, am 8. April 1897. frkr. v. Wangonsivim. !, dem hmeidig. haben/ :es Ver- etwo«. t, die ich im abeths seinen uchung ie ihre Selbst- keinen riff sich nd sich oeg, als wie ein igungen tete hier melte er, Generals :rö Sohn ^ts. f.) Staatssekretär Or. v. Stephan Der Reichs-Generalpostmeister Heinrich v. Stephan ist in der Nacht zum Donnerstag, 12 Uhr 30 Mm. früh sanft und ohne Todeskampf verschieden. wozu er sich selber gemacht hat. Heinrich v. Stephan war ein bedeutender Mann; unermüdlich arbeitend und anregend hat er seinen Namen unvergänglich in die Kulturgeschichte der Welt eingegrabeu und sein persönliches Andenken seinem Volksthum lieb und werth gemacht. der Hiel tet wor- getrunken, m konnte, der jeden- das Bier, Zwanzig- ungsmittel > nach dem Wohnung r Morgen r der Ver chen Kran en Bemühe ! vergebet April Königliche Amtshauptmannschaft von Schroeter. Mittwoch, den 14. dies. Mo»., Vorm. 1V Uhr gelangt an hiesiger Gerichtsstelle ein Brettwagen und ein Pferd zur öffentlichen Versteigerung. Wilsdruff, den 9. April 1897. Sekr. VusH, Gerichtsvollz. Bekanntmachung. Die in Gemäßheit von Art. II 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetzblatt S. 245 flgd. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarktortes Meißen im Monate Februar d. I. festgesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Qnartier- wirthen innerhalb der Amtshauptmannschaft im Monate Mürz d. I. an Militärpferde zur Verabreichung gelangte Marschfourage beträgt 7 Dl. 61,2 Pf. für 50 Kilo Hafer, 3 „ 67,5 „ „ 50 „ Heu, 2 „ 10 „ „ 50 „ Stroh. Was nach den letzten Meldungen unausbleiblich er schien, ist eingetretcn: Mitten aus der Arbeit heraus ist Staatssekretär v. Stephan im rüstigsten Mannesalter ab berufen worden. Einer der wenigen noch überlebenden Großen aus der Zeit der Neubcgründuug des Deutschen Reiches ist hinübergegangeu in die Ewigkeit. Die Reihen lichten sich und die Lücke, welche Heinrich v. Stephan hinter lassen Hal, wird lange schmerzlich empfunden werden. Ist doch mit ihm ein Mann ans deni Leben geschieden der ! mehr war als ein musterhafter Beamter und ein uuer- ! müdlicher Arbeiter. Er war eine schöpferische Kraft, deren i Gedankenreichthum gepaart mit außergewöhnlichem orqani- ' satorischen Talent nicht nur Deutschland, sondern der ganzen Welt unermeßlichen Nutzen gebracht und unserer Zeit mit . ibr Gepräge gegeben hat. In ihm verkörperte 'sich das Fdeal des Verkehrs. Er brach nicht nur die Schranken, welche die Kleinstaaterei m Deuschland aufgerichtet hatte, er verstand es nicht nur, befreundete Reiche ui ihrem Ver kehrswesen aneinanderzuketten, sondern überbrückte die Meere find umschlang die bekannte Welt mit einem inzwischen fast "ickenlos gewordenen Gürtel einheitlicher Bestimmungen. Der Weltpostverein bildet die Krönung des Gebäudes der ^erkehrserleichterungen. Er ist den, träumerisch ersehnte» Kel der Schwärmer, dem Weltfrieden, weit vorausgeeilt, ^schlechter werden diese Sehnsucht noch lange vergeblich ihrem Herzen tragen. Aber wenn einmal jener Tag ^uncu sollte, dann wird man ans den Weltpostverein als "uf seinen Uranfang znrückblicken müssen. .. Es ist schwer möglich, in kurzen Umrissen das Bild Mer merkwürdigen Persönlichkeit ansreichend zu zeichnen. Lebensgang erscheint wie ein Widerspruch gegen das Mnale. Aus ganz kleinen Verhältnissen hervorgegangen, eines Handwerkers in Stolp, hat er in seinen Au ggen alle die Hilfsmittel entbehren müssen, die in der Mm von einwandsfreier Protektion, von Geburt uud von „m^ung, ja sogar auch nur in der Form eines akade- ItWn Bildungsganges sonst einen Beamten in Dentsch- Ä fordern können. Einzig seiner eminenten Tüchtigkeit, Im er Fruchtbarkeit an Ideen, seiner unermüdlichen Rührig- batte er zu danken, was aus ihm geworden ist und im Plenum ebenso aussichtslos, wie der Gesetzentwurf über die Errichtung eines monumentalen Gedenkbaues für die Helden von 1870. Für den nachösterlichen Sessionsabschnitt des Reichs tages nun wird die Vorlage üher die Organisation des Handwerks das beherrschende Moment bilden. Wenn in dessen bisher die Meinungen über die Aussichten dieses be deutungsvollen Gesetzes vorwiegend pessimistisch lauteten, so hat bereits die Generaldebatte hierüber klar gezeigt, daß dasselbe erheblich mehr Freunde als Gegner im Parlamente besitzt. Da die leitenden Persönlichkeiten der maßgebenden Parteien mit der Regierung in dem entschiedenen Wunsche übereinstimmen, daß die Handwerker-Vorlage unter allen Umständen noch durchberathen werde so ist an dem Zu standekommen derselben nicht mehr zn zweifeln. Von weiteren gesetzgeberischen Berathungsstoffen stehen für die Zeit nach Ostern noch zur Erledigung der Entwurf über die Regel ung des Answauderungswesens, der in der Kommission ge nehmigt worden ist, die Novelle zu den Unfallversicherungs- gesetzen und zum Jnvaliditätsversicherungsgesetz, von denen aber letztere Vorlage noch nicht einmal zur letzten Lesung gekommen ist, das in der zweiten Plenarlesung steckende Margarinegesetz der Rechten, sowie die erst noch der Spezial- berathung harrende Beamtenbesoldungsvorlage. Daß der Reichstag auch alle diese letzteren Sachen in der Zeit zwischen Ostern und Pfingsten aufarbeiten soll, daran ist schwer lich zu denken, ein Theil von ihnen wird darum höchst wahrscheinlich unter den „Tisch des Hauses" fallen, wie z. B. vermuthlich die Novelle zum Jnvaliditätsversicherungs- gesetz. Dasselbe Schicksal würde ganz sicherlich auch der nun schon fo lange angekündigten Vorlage über die Re form der Militärstrafprozeßordnung beschicken sein, wenn dieselbe dem Reichstage wirklich noch nach Ostern Angehen sollte. Aber hoffentlich werden sich wohl die verbündeten Regierungen selber inzwischen von der Zwecklosigkeit eines solchen Schrittes angesichts der ihrem Ende zueilenden Session überzeugt haben, so daß die Einbringung der letztgenannten Vorlage erst zu Beginn der nächsten Reichstagssession zu erwarten steht. Dann kann auch das Parlament mit noch un- geschwächten Kräften an die Berathung dieses wichtigen Ge setzes Herangehen, und aus dem gleichen Grunde wäre viel leicht zu wünschen gewesen, wenn man regierungsseitig auch die Handwerkervorlage dem Parlamente erst zu Anfang der kommenden Session unterbreitet hätte. parlamentarische Ostern. Die Reichsboten sind nunmehr in die Osterferien ge gangen, um nach drei Wochen zum zweifellos letzten Male in dieser Session an die Stätte ihres gesetzgeberischen Wirkens zurückzukehren; denn daran, den Reichstag noch über Pfingsten hinaus zusammenhalten zu können, ist im Ernst nicht zu denken. In den letzten Sitzungen vor der österlichen Ferienpause hat der Reichstag noch eine der größeren Vor lagen des am 10. November 1896 eröffneten Sessionsab- schuittes, das neue Handelsgesetzbuch, unter Dach und Fach gebracht, was freilich nur dadurch ermöglicht wurde, daß die Versammlung dies paragrapheureiche Werk in der zweiten und dritten Lesung förmlich durchpeitschte. Glück lich noch vor dem 1. April zu Stande gekommen — was vielfach bezweifelt wurde — ist der Reichshaushaltsetat für 1897 98. Die gemachten bedeutenden Abstriche an den geforderten Summen für Schiffsnenbauten find hierbei von der Mehrheit des Hauses allenthalben aufrechterhalten worden. Von den sonstigen Vorlagen, welche den Reichs tag bisher zugingen, sind durch endgiltige Annahme zur Erledigung gekommen, der Handelsvertrag mit Nicaragua, die mit dem Bürgerlichen Gesetzbuche zusammenhängenden Entwürfe einer Gruudbuchordnung und eines Zwangsvoll streckungsgesetzes für das Reich, die Vorlagen über die Um wandlung der vierprozentigen Reichsanleihe und die Tilg ung von Reichsschulden im laufenden Etatsjahre, sowie noch einige kleinere Sachen. Dafür ist anderseits die wichtige und umfangreiche Novelle zu den Justizgesetzen in derSpezial- berathung abermals gescheitert, so daß die ganze, schon jahrelange Arbeit, welche auf die reformatorische Umgestalt ung der Reichsjustizgesetze verwand! wurde, leider völlig er- gebuißlos gewesen ist. Außerdem werden ganz sicherlich ein „stilles Begräbniß" in der Kommission finden die Novelle zum Neichspostdampfergesetz uud die bekannte Ehrenhalle- Vorlage. Von ersterer hat mau schon seit langer Zeit überhaupt nichts mehr gehört, die schwere Krankheit des Staatssekretärs Dr. v. Stephan scheint die Kommissions arbeiten an der Dampfergesetz-Novelle gänzlich zum Still stände gebracht zu haben; im Uebrigen wäre ML_lMere Generalversammlung der Bezirts-Armen- und Arbeits-Anstalt M Hilbersdorf Sonnabend, den 24. April 1897 Nachmitlafts 2 Uhr im Gewerbchaus zu Freiberg. Tagesordnung: 1. Nichtigsprechung der Jahresrechnung vom Jahre 1895. 2. Ablegung des Rechenschaftsberichtes vom Jahre 1896. 3. Vorlage des Haushaltplanes auf das Jahr 1897. 4. Ermächtigung zur Ausschreibung der 32. Anlage. 5. Neuwahl des Direktoriums und der Herren Ausschußmitglieder. LeMs-Armen- und Arbeits-Anstalt Hilbersdorf, 10. April 1897. ImlsblnU für die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrach zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Erscheint wöchentlich dreimal uud zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1M.55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Psg. pro dreigespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst.