Volltext Seite (XML)
ml? den Deilagen- Lrv« «m Md, «grar.Wartt- ^ablo.ZeswNA- Mußestuudeu, Au« alter mr- «euer Zelt, ModemIeltung, Gchurttmustervesel». >eüe oder deren Raum 20 Reklame« bl« vier- «A für Anzeigen, Alberi Schiller in Recht vor, Anzeig« au« b« Ml !? -192S GonrraHenA/ Ken 2. Mai M W-Ä SLIM UMÄWMk M BWA» MU »r s L 5. k»rkLrK »ULM «Ger i f- Str. 34 »lauf )oniA l- c- Französini, Sichtvermerk 784 vom 6. 8. Moskau. Deutsche Botschaft, ferner eine Estella Kälbl aus Königsberg und ein Ella Ginsburg aus Krisanow in Nnß- Die Strecke Dirschau bis Stargard ist gesperrt. Der Zugverkehr wird durch Umlei tung aufrechtcrhalten. ZV 2S 20 >2 12 1« » r «sl-, »clee a ab siss M such (eine 1825. Frau Frl. land. OerKampf gegen Stresemann In den parlamentarischen Kreisen sind gegenwärtig Gerüchte über einen angeblich bevorstehenden Rücktritt des Außenmi nisters Dr. Stresemann verbreitet. Amt lich werden diese Gerüchte nicht bestätigt, aber man läßt durchblicken, daß der Außen minister sich für die nächste Zukunft die größte Zurückhaltung auferlegt hat und nicht daran denkt, persönlich bei der Erörte rung der wichtigen politischen Tagesfragen hervorzutreten. Man will daher neuerdings auch wissen, daß Reichskanzler Dr. Luther gegenwärtig in der Außenpolitik völlig den Ausschlag gebe und Dr. Stresemann nichts unternehme, ohne vorher den Reichskanzler befragt zu haben, der daran festhalte, bei wichtigen Anlässen die Meinung des Gesamt kabinetts einzuholen. Die deutschnationalen Angriffe gegen den Außenminister haben neuerdings eine Wie derholung erfahren, und zwar würde in ver schärfter Form in. dec deutschnationalen Presse erklärt, daß die nationalen Parteien mit dem gegenwärtigen Außenminister keinen Schritt wei ter zus a m mengehendürften. Unter anderem wurde dabei zum Ausdruck ge bracht, daß Dr. Stresemann in der SiHer- heitsfrage ohne Einverständnis des Reichs kanzlers selbständig vorgegangen sei. Die Regierungskreise behaupten allerdings noch immer, daß Reichskanzler Dr. Luther absolut entschlossen sei, die Politik des Außenmini sters mit seiner ganzen Person zu decken. Rechtsstehende parlamentarische Kreise wol len demgegenüber wissen, daß der Reichs kanzler keinen allzu großen Wert mehr auf die Außenministerschaft Dr. Stresemanns lege, daß er es aber für ganz undiskutabel halte, unmittelbar nach der Reichspräsiden tenwahl einen Wechsel im Außenministerium vorzunehmen. Aus diesem Grunde werde es noch einige Zeit dauern, bis der Kampf um den Außenminister durchgefochten sei. Wie wir hören, sind gegenwärtig Versuche im Gange, um die Position Dr. Strese manns wieder zu befestigen. Reichskanzler Dr. Luther hat bereits die deutschnationalen Führer wieder zu einer Besprechung einge laden, um sie zu veranlassen, der Haltung des Außenministers in der Sicherheitsfrage ihre Zustimmung zu geben. Das gesamte Reichskabinett sei der Ueberzeugung, daß Deutschland auf die eine oder andere Weise doch noch zu einem Sicherheitspakt kommen müsse, wenn es sich nicht der Gefahr aus- setzen soll, verschärfte Bedingungen in der Militärkontrollfrage entgegenzunehmen. Die Aussprache zwischen dem Reichskanzler und den deutschnationalen Führern, der auch der Außenminister beiwohnen dürfte, ist für die nächste Woche anberaumt worden. Bis da hin dürfte über den Konflikt um Dr. Strese mann keine Entscheidung zu erwarten sein. Im Reichstag spricht man davon, daß der Außenminister veranlaßt werden soll, noch innerhalb der nächsten l 4 Tage ein außen politisches Programm zu entwickeln. . Alle Parteien seien gleichmäßig daran interessiert, endlich zu wissen, was das Auswärtige Amt in den letzten Wochen unternommen habe, um die außenpolitische Situation zu klären, und welche Aussichten hinsichtlich dep Lösung der Räumungsfrage bestehen. Dis Reichs regierung hat zurzeit noch keine Entscheidung darüber getroffen, bis zu welchem Zeitpunkt man im Reichstag in eine Erörterung der außenpolitischen Situation eintreten kann, aber es scheint, daß bereits in allerkürzester Reichskanzler Dr. Luiker bat an den Gene raldirektor der Deutschen Reichsbahngesell schaft ein Telegramm gerichtet, in dem er bit tet, den Angehörigen der Verunglückten und den Verletzten die auirichtiae Teilnahme der Neichsregiernng auszusprcchew. Ein Attentat Ans Schncidemühl meldet der Draht unter dem 1. Mai: Mit dem am Freitag um 3 Uhr nachmit tags in Schneidemiihl einlaufendcn Korridor zuge kamen in zwei Schlafwagen des verun glückten Zuges auch die geretteten Schlafwa genschaffner Hames. Drechsler und Grüber «Berlin) an. Nach ihrer Aussage ist das Zug unglück auf ein Attentat zurückzuführen. Wie leftgestellt werden konnte, wurden an den Schienen einige Haschen gelöst, die man später in der Nähe ausfand. Der erste polnische Hilfszug traf etwa zwei Stunden nach der Katastrophe an der Anfall- stclle ein. Vorläufige Hilfe wurde den zahl reichen Schwer- und Leichtverletzten von zwei in dem verunglückten Zuge fahrenden Acrzten und zwei Krankenschwestern geleistet. Die Zahl der Toten hat sich von LS ans L8 erhöht. 25 konnten bisher identifiziert werden, die übrigen sind derart verstümmelt, daß eine Er kennung zur Stunde noch nicht möglich war. Unter den Toten befindet sich u. a. eine Mut ter von fünf Kindern. Die Schwerverletzten wurden zum größten Teil dem Krankenhaus in Dirschau zugeführt. Die leichter Verletzten konnten ihre Reise fortsetzen. Vom polnischen Begleitpersonal wurde niemand getötet. Nur- einige Beamte sind leicht verletzt. In den beiden Schlafwagen wurden Personalien von Reisenden gefunden, die noch nicht ermittelt werden konnten: Frl. Valentine Sonkina Der Eisenbahnverkehr durch den polnischen Korridor ist durch das Pariser Abkommen vom 21. April 1921 geregelt. Danach haftet für alle auf den Eisenbahnstreckeu des Korridors vor- kommenden Unfälle dieienige Verwaltung, der die Unterhaltung der betr. Unfallstelle obliegt. Da sich die Stätte des gestrigen Unglücks im Bereich der polnischen Eisenbahndirektion be findet und außerdem der Zug vor der Ein fahrt in den Korridor von polnischen Beamten übernommen wurde, ist die polnische Eisen bahnverwaltung für sämtliche Schadenersatzan sprüche sowohl des Reiches als auch für die der Hinterbliebenen, der Getöteten und Verletzten zuständig. Ueber irgendwelche Streitigkeiten entscheidet ein ebenfalls im Parber Abkommen vorgesehenes Schiedsgericht in Danzig, das sich aus einem Deutschen, einem Danziger und einem Polen unter dem Vorsitz des dänischen Generalkonsuls in Danzig zusammensctzt. Unter den Toten des Eisenbahnunglücks befindet sich Btbliothcksrat Dr. Krieger, der eine bekannte Persönlichkeit in Königsberger wissenschaftlichen Kreisen und Führer der nenprotestantischen Bewegung in Ostpreu ßen ivar. Güte hatten, spreche ich Ihnen meinen ver bindlichsten Dank aus. Ich ersehe aus ihm zu meiner Freude, daß Sie auf dem gleichen Standpunkt stehen, den auch ich selbstverständ lich im Falle Ihres Sieges bei der Wahl ein genommen haben würde. Ihre Wünsche für unser schwer darniederliegendes Vaterland sind dse meinigen. Mögen sie sich erfüllen durch selbstlose einigende Arbeit aller, denen Deutschland Höber steht als die Partei. Bis jetzt ÄS Leichen geborgen Die politische Lage nach der Wahl Ein D-Zug einen Abhang hinabgestürzi Schncidemühl, 1 Mai. Der I>-Zug 4, Eydkuhnen—Berlin, ist heute morgen, 1 Uhr, im polnische» Korridor, zwischen den Statio nen Saroschi» nnd Pre«ß. Stargard, anf f eier Strecke entgleist, wobei die Lokomotive und mctj.erc Wagen den ziem ich steilen Ab hang hinunter!'-siezte«. Wie von Reisenden gcw idet wird, stehen nur noch der Schlafwa gen und ein Wagen 1. Klaffe. Nach Angaben vor Reifenden soll die Anzahl der Toten 80 bie g betragen. Die Zahl der Verwundete« wi d vorläufig aus 4V geschätzt. Au der Ent- gleisnugSstelle macht der Bahnkörper eine große Kurve Der Zug wird durch de» Korri dor von polnische« Beamten gefiih t. Mit Polen ünd vorläukia alle Vcrbindugen nntcr- b ochcn da die Leitungen durchgerissen sind. Rn hiesiger amtlicher Stelle liegt «och keine amtliche Meldung vor. MU «r. 34 TagesMilmg für üen AmLsserrcktsberrrk Mlsörrrff § :iswcrt Der Bericht eines Augenzeugen Von dem Eisenbahnunglück bei Preußisch-Star- qard gibt ein Augenzeuge einen Bericht, in dem es u. a. heißt: Der aus den ersten Schlafwagen 3. Kl. folgende, sowie der nächste Wagen 3. Kl. sind ineinandcrgcschoben worden und in der Mitte ourchgcbrochgn. Sie sind dann die 2 bis 3 Meter hohe Böschung, die sich an der Unfallstclle befindet, heradgestürzt. Der fünfte Wagen, so wie die übrigen Wagen stehm auf den schienen; es sind dies hauptsächliü« Wagen 2. Kl., der Schlafwagen 2. Kl. und der Postwagen. Die Lo komotive ist ebenfalls die Böschung h'nabgestürzt. Der Lokomotivführer konnte sich durch Abspringen retten, er trug lediglich eine leichte Verletzung davon. Der Heizer ist unversehrt geblieben. Die Toten sind also hauptsächlich unter den Insassen der auf den Schlafwagen 3. Kl. folgenden Magen M suchen. Nicht gering ist auch die Zahl der Verletzten, die sich Arm- und Beinbrüche zuge- zogcn haben. Ungefähr um 1 Uhr, eine Stunde nach dem Unglück, dam aus dem etwa 1—1l/z Kilometer entfernten Preuspsch-Stargard die erste Iulius Barmai in der Eharitee Iulius Barmal ist gestern, nachdem ihn Ge heimrat Kraus für hastunfähig erklärt hat, wie derum in die Charits übergcführt worden, wo er vorerst acht Tage verbleiben soll. Die Verteidi ger haben nunmehr «inen neuen Haftentlassungs antrug eingereicht, in dem darauf hmgewiesen wird, daß für Iulius Barmat eine Lebensgefahr bestehe, wenn er länger in Untersuchungshaft verbleibe. Weiter behauptet die Verteidigung, daß Barmat durch die Untersuchungshaft für sein ganzes Leben ruiniert worden sei, und beantragt eins Unter suchung darüber- ob sein Leiden erst durch die Untersuchungshaft entstanden sei, oder ob es sich in der Haft verschlimmert habe. Jedenfalls, so betont die Verteidigung weiter, dürfe nicht ge duldet werden, daß Julius Barmat das Schick sal des Dr. Höfle erleide. Auf die lange Bank geschoben Der Londoner Berichterstatter der Agentur Ha nas glaubt mitteilen zu können, dach die diplo matischen Verhandlungen zwischen London und Paris über die dewisch-en Sicherheitsoorschläge kaum vor Mitte Juni in eine entscheidende Phase treten könnten. Bis deh'n würden die Regierungen ihren Meinungsaustausch nur in großen Linien behandeln. Briand wolle die Lage'm eingehend ster Weise mit seinen unmittelbaren Mitarbeitern prüfen, bevor er sich auf Verhandlungen einlasse. Darüber sei das Foreign Office gestern durch den französischen Botschafter verständigt worden. Die französisä)e Regierung wolle der französisch-briti schen Zusammenarbeit durch eine gewissenhafte Vor bereitung die festeste Grundlage geben sowohl in Wirtschafsflagten wie in diplomatischen Angelegen heiten. Auch die britische Regierung wolle sich nicht überstürzen. Die erste zur Erörterung ge langende. Frage betreffe die Antwort auf den deutschen Paktvorschlag. Hierfür werde die fran zösische Regierung einen Antwortentwurf liefern, der jedenfalls nicht vor 19 Tagen überreicht wer den könne. Wenn die französische, die englisch«, die belgische und die italienische Regierung, sich ge einigt hätten, würden sie am gleich:» Tage aber jede für sich der deutschen Regierung eine Ant wort erteilen. Dies würde der Ausgangspunkt für Verhandlungen größeren Umfanges sein. Da neben würden di« englische und die französische Re gierung die Mitteilungen des Marschals Foch an die Botschaftcrkonferenz prüfen. , d«! verspäteter l« Anrechnung ..... „ lag» »der Konkurs de« Auftraggeber«. Alle Erscheinen von Anzeigen an' bestimmten Tagen und Plätzen, ebenso für die Richtigkeit von Anzeigen, welch» durch Fernsprecher auf- rank!» übernommen. Für Fall« Häberer Gewalt, Krieg, Streik« usw. besteht kein An- hlieferu»-dir Zeitung »der Rückzahlung de« Lesegelbe«. Erfüllungsort - Wil-druff. Lokomotive, die einen Arzt mitbrachte. Dieser leistete mit Unterstützung eines im Zugs -fahren den Arztes die erste Hilse. Da kein Verband material vorhanden war, wurden die Bettbezüge ous den Schlafwagen 2. Kl. als Verbandzeug »benutzt. Es kamen dann zwei Personenwagen aus Preußisch-Stargard, die zunächst einen Teil der Verwundeten nach dort brachten. Dis übrigen Reisenden aus den zerstörten Wagen wurden von den sich dort kreuzenden internationalen D-Zügen nach Königsberg bczw. Berlin mitgenommen. Bis 3 Uhr nachts habe ich Sanitätspersonal nicht gc- fehen. Um diese Zeit erschien auf dem Bnbnhof Preuhisch-Stargard der e-ste Feuerwehrmann. Dann fanden sich auch allmählich Rote-Kreuz-Ko!onnen -ein. Um R/z Uhr erschien der Präsident der polnischen Eisenbahnen im Extrazuge aus Danzig. Fraktionssitzungen im Reichstage Im Reichstage tagte am gestrigen Freitag eine Reihe von Fraktionen. Nach der Sitzung des Untersuchungsausschusses für die Ruh sntschädi- gungen trat um 2 Uhr raciM'itiags die demokra tische Reichstagsfraktion fast vollzählig zusam men, um zur Rcichspräsidentsnwahl und den sich aus ihr ergebenden politischen Folgen Stellung zu nehmen. Außerdem beschäftigte sich die Frak tion mit dem Steucrentwurf und den Zollvorlagen. Auch die Zeirtrumsfraktion hielt eins mehrstün dige Sitzung ab, die sich fast ausschließlich mit d«n Steuer- und Zollvorlagen befaßte; ebenso tagte die Fraktion der Deutschen Bolkspariei. Der Arbeitsplan des Reichstags für. die näch sten Monate ist außergewöhnlich »umfangreich. Nach dem jetzt vom Präsidenten Löbe im Ein- vernchmen mit dem Aeltestenrat ausgestellten Pla» sind bis zum 4. Juli 43 Plenarsitzungen vorge sehen. Zur Pfingstzeit wird der Reichstag eine Pause eiirtreten lassen, die vom 28. Mai bis zum 8. Juni einschließlich dauern soll. In den weiteren Wochen bis zum Juli ist fast jeden Ta; eine Plenarsitzung vorgesehen. * Hindenburgs Antwort an Marx Hindenburg hat auf das an ihn gerichtete Schreiben des Reichskanzlers a. D. Marr gc- antwortet: Für Ihr freundliches Schreiben, das Sie am 28. April an mich zu richten die Oie preußischen Stimmen bei der Präsidentenwahl Wie der „Amtliche preußische Pressedienst" mitteilt, sind nach amtlicher Zusammenstellung aut Grund des vorläufigen Ergebnisses der Reichspräsidentenwahl am 26. April im Frei staat Preußen insgesamt 19 954 592 gültige Stimmen abgegeben morden. Bon diesen cnt- ficlcn ans Generalfeldmarschall Hindenburg. 8 827155 Reichskanzler a. D. Marx 8 984 689 Thälmann 1281451 Nach Prozenten berechnet hat Htndenbnrg 46,8, Marx 47,1, Thälmann 6,5 Proz. erhalten; auf die zersplitterten Stimmen fällt 0,1 Proz. — Bet der in fast absolut sicherer Aussicht stehenden Auflösung des preußischen Landtages haben diese Zahlen wertvolle Bedeutung für die Statistik wie für den Politiker. Erscheint täglich mit Au-nahr ft« in« Hau« monatlich Ml. . , eingehend« Manuskripte lst Rückporto belzufügen, kein« Garant!«. Verlag; Wll-dmffrr Nachrichlra, Wilsdruff l. Sa. Druck, MemeM Landgraf Na»s»la«r, Freital. Leitung der RedMoa, MAbsld Stoll«, vrrantworMrh für den Trkttell, Ernst Lraun, d«kde k Freital, L— , in Wilsdruff. Mr behalte« m« au« technisch«. Gründen ausdrücklich da« aeget-en werden, wub kein« Garansi, uv«, Ml«truff«r Nachrichten «ich !» ander«, Zeltm^» wchre« »«lage-t ab,»druck«, auf Llestnm« bez«. Nachlieferung ' » * ».„„.schift«».«.-»«.»«,» Vreidner Straß« S2 - Fernsprecher, Nr. 44S Mtzem eb,U Mr dir RlsEl