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mit den Beilagen: Leben im Bild, Agrar-Warte, Radio-Zeitung, Mußestunde«, Aus alter und neuer Zeit, Moden-Zeitung, Schnittmusterbogen. Wen, Wilsdruff i. Ga. Druck: Mald Raum 20 Pf«., für Reklams, die vier- E der Anisen fSlW Sei »ersdatsker l-preis einscküeßllch Ser Seila^eu beträgt! Der Auzcigenxreiä beträgt für die acktaApal Stolles Äei'l- ÄW""Ar«im."'kÄtr"'in ^eiLl, für Änzeigt»: Mert GWer in WWdrnff. Mr gehalten unS aus ifWifckeu Dstlndtn ausdrücklich dass qegeSi Rc.^t rar, Anzeigen aä- den Wilsdruffer Nachrichten auch in anderen Zeitungen unseres Verlages abjudrucken. f sprach Erscheint täglich mit Ausnahmeder Senn-und Festtage. Der ÄSMsprri« eiyschhMch der Beilagen beträgtIDer Anzeigenpreis beträgt für die acktaekraltene Deiiireile oder der« frei ins Haus monatlich M. 2.-, durch die psst ohne ZuM«tzW monatlich Ml. L—. M unverlangt s gospaltrne PolKsrSe Ktz Kfg ZnsertionsbMäar sind sofort Sei Ebschsu eingehende Manuskripte ist Rückporto beieufügen, andernfalls übernehmen wir Zayluna wird der am Ta« der raffluna aNtiaeHn-W^ m obreMmU keine Garantie. Vertzg^ Mlsdruffer NachrWen, Wilsdruff i. Ja. Druck: Hauptgeschäftsstelle: WllS-kUff gebracht. Rabattanspruch ^cht bei versp/t-tei- Zahlung!^a^ Dresdner Girant b2 - Fernsprecher: Nr. s4S des Auftraggebers. Für Erscheinen von Anzeigen an b-stmimten Tagen un» V;ür s^h-herer" «A^Kri^'KreR Am res Verlages abzudrucken. I spruch auf Lieferung bezw. Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des LcftWdes. Erfüllungsort - MMruf. 39 Kreiiag, den 29. Mm ^925 Einigung über die Abrüstungsnote? Mmds Md die SlWmslMlM zahlenden Schadenersatzes.- te. Trotz dieser Hoffnungen bereitet der di vlomatische Korrespondent des „Daily Te- V legraph" schon heute darauf vor, bah noch im letzten Augenblick eine Verzögerung ein des der den Vorläufig keinerlei Antwort Der parlamentarische Berichterstatter „Daily Telegraph" meldet, das Ergebnis Erörterungen des Sicherheitspaktcs durch Eine weitere Entscheidung besagt, daß Deutsch land verpflichtet sei, die amerikanischen Be sitzer für den Verlust eines Teils der Ladung des Dampfers „Kerwood" zu entschädigen, der nach dem Waffenstillstand infolge eines Zu sammenstotzes mit einem deutschen Untersee boot untcrgeganqen ist. In dem Kerwoodfalle sprach der Schiedsrichter der Firma Gebrüder Disenbach eine Entschädigung von 15 250 Dol lar zu. Oer „Druckhebel" Amerikas Associated Preß meldet aus Washington: Der offenbare Wunsch der amerikanischen Re gierung, auf die europäischen Schuldnernatio nen einen stärkeren Druck auszuüben, habe er neut dazu beigetragen, daß der Regierung in Washington nahegelegt wurde, nunmehr die von privater amerikanischer Seite zu bewilli genden Anleihen an das Ausland genau zu prüfen. Dor einiger Zeit sei im Staatsde partement bekanntgegebcn worden, daß Präsi dent Coolidge gewillt sei, die Prüfung der privaten Anleihen als Hebel zu benutzen, falls len und die Tschechoslowakai nicht dem „deutschen Appetit" opfern könne: denn ab gesehen davon, datz England mitverantwort lich für die Schaffung dieser Staaten sei, würde die deutsche Flut sofort wieder nach Westen sich erziehen, wenn erst die östlichen Barrieren niedergebrochen seien. Das was der Pakt jetzt Vorschläge, würde anstatt zum Frieden „zur Vernichtung Polens und der Tschechoslowakei und der Vereinigung Oester reichs mit dem Deutschen Reiche führen". gestrigen Ministerrat scheine zu sein, daß wahr scheinlich keinerlei Antwort auf die deutschen Vorschläge vor der Zusam menkunft des Vülkerbundsrates in Genf, die in der zweiten Junimoche beginne, gesandt werde An dieser Zusammenkunft würden voraussichtlich Chamberlain und Briand teil nehmen. Hierbei würden beide Minister Ge legenheit haben, die Frage zu besprechen. Da von werde vermutlich Sie endgültige Entschei dung über die an Deutschland zu sendende Ant wort in erheblichem Maße abhüngcn. In zwischen werde in maßgebenden Kreisen er klärt, daß der Fortschritt der Verhandlungen, wenn er auch zweifellos langsam sei, doch nicht als unbefriedigend betrachtet werde. irgendwelche ernsthafte Bewegung sich nnler den Schuldnernationen entwickeln sollte mit dem Ziele, die Schulden nicht anzucrkenncn. Oie italienische Demarche Wie Havas aus Washington berichtet, legt das amerikanische Schatzamt der vom italienischen Botschafter unternommenen Demarche eine außerordentliche Bedeutung bei. Der italienische Botschafter habe sich über die Ansichten des Schatzsekretärs Mel lon über die interalliierten Schulden unter richten wollen. Er habe auseinandergesetzt, daß Italien keineswegs daran denke, seine Haltung nach der Frankreichs zu richten! Er habe von der Gewährung eines Moratoriums bei der eventuellen Regelung und von der Amorri- sierung der Schuld selbst durch Barzahlung gesprochen. Regierung im Reichstage eine Niederlage er litten hätte, so würde bei allen wichtigen diplo matischen Verhandlungen ihre Position eine außerordentliche Schwächung erfahren haben, denn die gegnerischen Regierungen könnten dann immer mit dem Argument auftreten, daß das deutsche Reichskabinctt nicht die erforder liche parlamentarische Mehrheit zur Annahme wichtiger Abmachungen besitze. Von der Rege lung der Wirtschaftsfragen hängt zum Teil auch das Schicksal der wichtigen politischen Probleme ab. Man müsse sich deutscherseits darüber klar sein, daß nur dann eine' Be reinigung der politischen Atmosphäre erfolgen kann, wenn die Streitfragen auf wirtschaft lichem Gebiet gelöst werden können. Deutsch land habe auch die Beobachtung machen kön nen, daß die dentsch-sranzösischen Wirtschafts- Verhandlungen einen außerordentlich starken Einfluß auf die außenpolitische Lage ausgeübt haben. Wenn es jetzt nicht gelingt, mit Frank reich zu einer Einigung zu kommen, so wer den damit alle Aussichten auf eine erträgliche Lösung des Konfliktes in der Entwaffnnngs- iragc zerstört. AuS diesem Grunde muß inan die Voraussetzungen dafür schaffen, daß die Wirtschastsverhandlnngen von vornherein nicht Botschafterkonferenz am Sonnabend Die Pariser Blätter kündigten Donners tag an, daß am Freitag nachmittag oder spätestens am Sonnabend die Botschafter- konserenz die Note an die Reichsregrerung über die Abrüstung des Reiches und die Räumung der Kölner Zone redigieren werde. Es mutz bemerkt werden, datz die näheren Angaben über die bevorstehende Einigung aus englischer Quelle stammen und datz sie von. einem Tei? der Pariser Presse bezweifelt werden. Das „Echo de Paris" erklärt die Meldung, datz die Räumung Kölns bis zum September,erfolgen könne, als „bizarr" und wirft wieder einmal den Engländern ihren Optimismus vor. Immerhin ist es wahr scheinlich, datz über die aus den Feststellungen der Kontrollkommission gezogenen Folgerun gen in den nächsten Tagen etwas zu hören sein wird. Hingegen dürfte vom Garantiepakt erst wieder gesprochen werden, nachdem Briand. Chamberlain und Benesch bei der Siknng des Völkcrbundsratcs in Genf zusammen- getrosscn sind, also nach dem 7. Juni. Nach den Londoner Blättern zu schlichen, scheint man wenigstens in den Verhandlungen über die Abrüstungsnvte einen Schritt weiter gekommen zu sein. „Einigkeit" soll sowohl über die Forderungen an Deutschland wie über den Begleitbrief erzielt worden sein. Die Note würde voraussichtlich Dienstag nach Berlin übersandt werden, wo sie Mitt woch von Lord d'Abernon, dem Doyen der alliierten Botschafter, überreicht werden könn- treten könne, da man „sich über die Liste der deutsche» Verfehlungen noch nicht ganz einig sei". Der französische Vorschlag bestehe darauf, ein oder zwei Verfehlungen in die Liste auf zunehmen, von denen besonders eine von den englischen Sachverständigen nicht im glei chen Lichte betrachtet würde. Wie Reuter aus zuständiger französischer Quelle erfährt, „kann Deutschland die neuen Abrüstungs forderungen in den wenigen Wochen, auf jeden Fall bis Ende September erfüllen, wenn es guten Willen zeigt". Die Note lege ganz unzweideutig dar, was Deutschland zu erfüllen habe. Frankreich sei der Ansicht, datz Deutschland alles in allem seinen Ver pflichtungen hinsichtlich der Abrüstung und der Zerstörung von Kriegsmaterial nachgs- kommen sei, doch „gebe cs noch einige Fabriken, etwa dreißig bis vierzig, die ans den Friedcns- betrieb «mgestcllt werden müßten". Unter diesen befänden sich Krupp und die Spandauer Werke, die nach französischer Ansicht in sehr kurzer Zeit grotze Mengen Kriegsmaterial Herstellen könnten. Auch hin sichtlich der Polizei, der Stäbe und in einigen kleineren Fragen habe Frankreich noch For derungen zu stellen. Was die Räumung des Ruhrgebietes und der Städte Düsseldorf, Duisburg und Ruhrort betreffe, so würden diese entsprechend den Vereinbarungen zwi schen Deutschland und Herriot und Theunis am 16. August geräumt werden. Diese Ge biete hätten nichts mit dieser Frage zu tun und würden als Gegenleistung für das ge räumt werden, was Deutschland bereits in Erfüllung seiner Verpflichtungen aus dem Dawes-Bericht geleistet habe. Die Paktnote wird, wie die „Times" mit teilen, noch einer genauen Analyse in einigen technischen Punkten „unterzogen". Man müsse sorgfältig prüfen, „inwieweit der lokale und beschränkte Pakt, den England befürwor Deutschland zu te, von den weltergehenden Forderungen Frankreichs verschieden sei". Frankreich wür de seine Paktnote jetzt noch nicht nach Deutsch land absenden, da sie in ihrer gegenwärtigen Form keinen Anspruch darauf erheben könne, auch von England gutgeheitzen zu sein. England mache deshalb den Franzosen seinen Standpunkt unzweideutig klar, daß der Pakt, „gegenseitig beschränkt, einfach und ehrlich sein müsse", das heisst, datz er keine Spitzfindigkeiten ent halten dürfe. Der Korrespondent, der bis jetzt eine Erneuerung des belgischen Garantie- Vertrages von 1839 an Stelle des Sicher heitspaktes vorschlug, kommt heute hiervon ab, um den luxemburgischen Neutralitätsver trag vom 11. Mai 1867 als Grundlage für künftige Westyakts neu zu sichern. Der Kor respondent will hierfür die Zustimmung wei ter diplomatischer Kreise gefunden haben. Während fast die gesamte Presse den Stand punkt der Regierung gutheitzt. die von öf fentlichen Verpflichtungen nichts wissen will, stellt sich das Blatt der Diehards ziemlich unzweideutig aus die Seite Polens und Frankreichs. Freilich geht auch die „Mor- ning-Post" nicht so weit, von der Regierung eine Garantie für die polnisch-tschechische Grenze zu verlangen, dafür aber richtet die „Morningpost" an die Wilhelmstratze eine ..energische Warnung und beruhigende Zn- icherung an Frankreich", datz England Po- Die deutschen Entschädigungs verpflichtungen Der Schiedsrichter der deutsch-amerikani schen gemischten Kommission hat entschieden, Deutschland sei nicht verpflichtet, amerikanische Staatsangehörige zu entschädigen, wenn sie Einbußen an in Aussicht gestandenen Einkom men oder den Verlust wahrscheinlicher Ge winne infolge' der Zerstörung ihres Eigen tums erlitten hätten. Parker ist indessen der Ansicht, datz die Verdienstkraft des zerstörten Eigentums Beachtung finden könne bei der Ermittlung seines vernünftigen Hanöelswer- tes als Grundlage für die Festsetzung des von Der angenommene deuisch- spanische Vertrag Die Annahme des deutsch-spanischen Vertrages Der Reichstag hat, wie gestern berichtet, infolge Stimmenthaltung der Sozialdemokra ten die Mehrheit für den deutsch-spanischen Handelsvertrag aufgebracht, sodaß die Regie rung Luther-Ttrcsemastn wieder einmal von ihren parlamentarischen Schwierigkeiten be freit ist. ES hat ernste Auseinandersetzungen gekostet, bevor die Parteien sich dazu entschlie ßen konnten, den Wünschen des Außenmini- .sters sich zu Leugen, der aus die Gefahren einer wirtschaftlichen Isolierung Deutschlands mit allem Nachdruck hingewicfen hat. Minister Dr. Stresemann fand bei seinen energischen Schritten bei den Parteien die Unterstützung des Reichskanzlers Dr. Luther, der seinen ganzen Einfluß anfbot, um eine ernste Regie rungskrise zn vermeiden. Da Dr. Stresemann mit dein Rücktritt gedroht hat, Hütten feine Gegner den voll ihnen längst erwarteten An laß begrüßt, den Minister zn stürzen. Den Ausschlag gab jedoch die Tatsache, daß damit keineswegs etwas erreicht worden wäre, denn ein Außenministerwechsel wäre im gegenwär tigen Stadium der Dinge ganz untragbar ge wesen. Außerdem lag die Gcsahr nahe, daß eine allgemeine Kabinettskrise entstanden wäre. Ans diesen Erwägungen heraus dürfte die deutschnationale Partei ihre Haltung zugun sten des Vertrages geändert haben, denn die Deutsche Volkspartci ließ keinen Zweifel daran, datz sie im Hinblick aus die wirtschaft liche Lage an der Annahme des Vertrages außerordentlich interessiert sei. In den deutschnationalen Kreisen verlautet, datz es für die Partei schwer sein werde, die Verantwortung für die nachträgliche Annahme des Vertrages vor ihrer Wählerschaft zu tra gen, und daß daher in Zukunft Lei allen außen politischen Schritten der Reichsregieruug mehr Rücksicht aus die dcutschnationale Fraktion ge nommen werden müsse, die als Regierungs partei nicht darauf verzichten könne, aus die Rcgicrungspolitik einen maßgebenden Einfluß auszuüben. Im Lager der Mittelpartcien ist man davon überzeugt, daß die Deutschnationalcn es nie mals vermeiden können, sich den außenpoliti schen Erfordernissen zu unterwerfen. Man müsse ebenso wie bei der Annahme deS deutsch- spanischen Vertrages auch in anderen Fragen von den Deutschnationalen verlangen, daß sie die Regierung unterstützen und daranf verzich ten, Schwierigkeiten hervorznrufen. Von maßgebender Regicrungsseite erfährt man, daß das Neichskabinett bei der Behand lung des dentsch-spanischcn Vertrages von dem Grundsatz ansging, bas außenpolitische Prestige der Reichsregierung zu wahren. Wenn die Verschärfter Druck angekündigt Die regierungsossiziöse „Washington Post" kün digt in einer redaktionellen Auslassung an, falls sich die europäischen Schuldncrnationen nicht inner- haib kürzester Frist dazu entschließen, «inen Schritt zur Lösung des Schuldenproblems zu unternehmen, so Avne 'nichts weteres als ein ultimativer Druck übrig, zu dem sich Präsident Coolidge durch das Drängen der amerikanischen öffentlichen Mei nung genötigt sehen winde. Die Ungeduld, so fühir das Blvi aus, sei im Wachsen, und die Verstimmung über d e Tüuschungsoersuche und Aus flüchte der europäischen Negierungen nehme immer mehr zu. In Washington sei man über die wirk- liciy: Lage der Dinge sehr genau unterrichtet und man wisse, datz di« nekantmorilichen Persönlich keiten in Europa ihre eigenen Völker über die tatsächlichen Verhältnisse nach immer zu täuschen suchten. Die Zeit zum Handeln sei gekommen. Die Tragweite dieser bemerkenswerten Prcsse- Hutzcrung wird noch besonders unterstrichen durch das Dcßanntwerden der Besprechungen, die Prä sident Coolidge und di« Staatssekretäre Kellogg und Mellon mit Senator Borah hatten. Die Washingtoner Regierung ist offenbar entschlossen, ihren Druck auf die europäischen Schuldnerstaaten weiterhin zu verschärfen, um wenn irgend möglich noch vor Eröffnung der nächsten Kongretztagung im Herbst über den toten Punkt der'Schulden^ frage hinwcgzukommen. Der französische Franks erreichte gestern an der Ncuyorkcr Börse seinen grössten Tiefstand seit zwei Monaten, mit einem Verlust von fünf Punkten auf 5Z5 Cents.