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Für die Redaktion verantwortlich Oberlehrer Gärtner, Wilsdruff. Nr. 99. Donnerstag, den 24. August 1916. 75. Jahrg. Der amtliche Teil befindet sich in der Beilage. Wiederholung vergeblicher englischer Angriffe. MUMM WW HmdMMMemhmiW bei MMM. — Pei der Swermg MN UabenWen z smziWe Miere und m MM Wngeu. — WAMU neuer feindlicher SlelluM in den Karpnihen. - Wische Medererobernngsversnche ohne Ersuch. — Das Seegesechl in der Nordsee. Die 8aloniki-fronl. Man ist sich bei unseren Gegnern noch nicht recht darüber einig, wer diesmal angefangen hat: die Bulgaren »der General Sarrail. Ihre militärische Eitelkeit sträubt sich dagegen, die Initiative zu dem neuen Balkanfeldzug, der allem Anschein nach in der Entwicklung begriffen ist, dem Feinde zusprechen zu müssen; politische Berechnung wiederum treibt sie dazu, sich bei Rumänen und Griechen als die verfolgte Unschuld zu empfehlen, die sich gegen die vorormgenden Bulgaren ihrer Haut wehren müsse. Dieser Zwiespalt der Empfindungen wird indessen bald über wunden sein; alles hängt von dem Erfolg der eingeleiteten Bewegungen ab. Wir wissen, wie die Dinge nach und nach ihre jetzige Gestalt angenommen haben. Als Mackensen mit dem ser bischen Räuberstaat aufzuräumen begann und die Bulgaren in Macedonien einrückten, machte der Vierverband einen schwachen Anlauf zur „Rettung* seiner Getreuen um König Peter. Mit Saloniki als Basis wurde eine englisch-fran zösische Expedition vorgeschickt, die wie üblich den Mund furchtbar weit aufriß, als es aber zum Handeln kam, sich eilends nach rückwärts in Sicherheit brachte. Zu spät! lautete auch diesmal wieder das Schlußurteil. DieBulgaren drangen bis zur griechischen Grenze vor, wo sie Gewehr bei Fuß stehen blieben. Seitdem ist fast ein Jahr über den Balkan dahingegangen. General Sarrail breitete sich auf grie chischem Boden immer rücksichtsloser aus, auf Kosten des eigentlichen Hausherrn, der mit Hungerblockade und Revo- lutionsandrohungen unter gütiger Mitwirkung des einstigen Mlnlsterpräsidenten Venizelos kirre gemacht wurde. Das Expeditionskorps wurde unausgesetzt verstärk, die Reste des serbischen Heeres wurden ihm zugeführt und zuletzt sogar auch italienische Truppen nach Saloniki gebracht. So sammelte sich dort in der Tat im Laufe der Zeit eine gewaltige Streitmacht an, Lie schließlich dem einheitlichen Oberbefehle des Generals Sarrail unterstellt wurde. Die Entente meinte offenbar, damit allein schon sich die strategische Überlegenheit und das Monopol der Offensive gesichert zu haben. Sie bildete sich ein, die bulgarischen Heere zur Untätigkeit zwingen zu können, solange es ihr gefiel, mit dem Losschlagen zu warten, und ließ inzwischen in Bukarest alle Mmen springen, uin auch vom Norden her Hilfe herbeizuholen. Denn diesmal geht es aufs Ganze, das ist wohl völlig klar. Mit einem „glorreichen Rückzug" wie nach dem schmerzensreichen Reinfall des Dardanellen- Unternehmens dürfen sich die Schutzengel der kleinen Na tionen diesmal nicht zufrieden geben; sie haben ihre aller letzte Position auf dem Balkan zu verteidigen, und das Spiel ist für immer verloren, wenn sie nicht die äußerste Kraftanstrengung für ihre Sache einsetzten. Darum sollte dieser letzte Teil der großen und allgemeinen Offensive beginnen, nachdem an der Somme wie in Galizien und in Wolhynien be reits die Hauptarbeit getan war. Die Mittelmächte sollten gezwungen oder doch wenigstens in die Versuchung ge führt werden, ihre Balkanfront zu schwächen, um sich auf den europäischen Kriegsschauplätzen ihrer Haut zu wehren. So sollten die Bulgaren sich selbst überlassen bleiben; dann glaubte man das bekannte letzte Stadium des Welt krieges gekommen, für das die braven Rumänen ihre un geschwächten Kräfte liebevoll aufsparen. Die Rechnung war gut, nur hatte sie ein Loch, durch bas sich störende Unstimmigkeiten einschlichen. An der Somme haben sich schwere Stellungskämpfe entwickelt, die unseren Feinden wohl manchen kleinen Terraingewinn eingebracht, unsere Front im ganzen aber völlig un erschüttert gelassen haben. Im Osten ist es nicht viel anders, und Hindenburg ist an der Arbeit, um die russische Flut wieder zum Stehen zu bringen. So blieb auf dem Balkan die Freiheit unseres Handelns gewahrt, was immer schon so viel bedeutet wie der halbe Sieg. Ehe man sich in Paris und in London darüber klar wurde, wie es eigentlich gekommen, waren die Bulgaren in Florina, über schritten sie die Struma und nahmen sie Richtung auf Kawalla. Wir dürfen jetzt wieder einen täglichen General stabsbericht aus Sofia erwarten, wo die militärischen Pläne ja Zeit genug hatten zu reifen, und wo man nur zu reden pflegt, wenn man etwas zu sagen hat. Schon hat Radoslawow seinem Volke versichert, daß man auf alles vorbereitet sei, und nach Athen hin die beruhigendsten Zu sagen gegeben. Das griechische Heer ist — auf Ver langen des Vierverbandes — demobilisiert und in alle Winde zerstreut, kann also nicht mehr zu Handlanger diensten für Sarrail gepreßt werden. Er wird jetzt seine Sache allein ausfechten müssen. Schon hat die Front eine Ausdehnung angenommen, auf die er nicht gefaßt gewesen ist, und mit unverhüllter Sorge fragen die Verbands strategen, was der bulgarische Vorstoß gegen Kawalla eigent lich zu bedeuten habe und wie er ungehindert habe ge schehen können. Jekow und Mackensen werden ihnen viel leicht noch andere Rätsel aufgeben. In ihren Händen wissen wir das Schicksal des Balkans und damit der Mittelmächte in guter Hut und dürfen darum dem Fort gang der Ereignisse mit Vertrauen entgegensetzen. Der Krieg. Grohes Hauptquartier, 22. August. Westlicher Kriegsschauplatz. Die Kämpfe nördlich der Somme haben wieder größere Ausdehnung angenommen. Mehrfache englische Angriffe gegen unsere zwischen Thiepval und Pozisres oor- gebogene Linie wurden abgewiesen; eine vorspringende Ecke ist verlorengegangen. Nordöstlich von Poziöres und am Foureaux-Walde brachen die feindlichen Sturmkolonnen in unserem Feuer zusammen. Erbitterte Kämpfe entspannen sich um den Besitz des Dorfes Guillemont, in das der Gegner vorübergehend eindrang. Das württembergische Infanterie-Regiment Kaiser Wilhelm hat alle Angriffe siegreich abgewehrt und hat das Dorf fest in der Hand. Mehrere Teilunternehmungen der Franzosen zwischen Maurepas und Clery blieben ohne Erfolg. — Südlich der Somme griffen frisch angesetzte französische Kräfte im Ab schnitt Esttöes—Soyecourt an; verlorene Grüben sind im Gegenstoß wieder genommen. Ein Offizier, 80 Mann blieben gefangen in unserer Hand. Östlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg. Am Stochod setzten die Russen ihre hartnäckigen Angriffe in der Gegend von Rudka-Czerwiszcze fort. Bayerische Reiterei mit österreich-ungarischen Dragonern wies den Gegner unter für ihn größten Verlusten jedesmal ab, nahm 2 Offiziere, 270 Mann gefangen und erbeutete vier Maschinengewehre. — Erfolgreiche Unternehmungen gegen die feindlichen Vorposten bei Smolary brachten 50 Ge fangene und 2 Maschinengewehre ein. — Am Luh- und Graberka-Abschnitt und weiter südlich brachen russische An griffe im allgemeinen schon im Sperrfeuer zusammen. Bei Pieniaki und Zwyzyn drang der Gegner in kurze Graben stücke ein, bei Zwyzyn ist er noch nicht wieder geworfen. Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Karl. Wiederholte Gegenangriffe beiderseits des Czarny-Czere- mosz gegen unsere neuen Stellungen auf dem Stepauski und der Kreta-Höhe hatten keinerlei Erfolg. Balkan-Kriegsschauplatz. , Alle serbischen Stellungen auf der Malka Nidze-Ma- w-m sind genommen, der Angriff ist im Fortschreiten. Mehrfach ist der zum Gegenstoß angesetzte Feind am Dzemaat Jeri und im Moglena-Gebiet blutig zurückge schlagen. — Zwischen dem Butkova- und Tahinos-See sind französische Kräfte über den Struma geworfen, weiter öst lich ist der Kamm der Smijnica-Planina genommen. Oberste Heeresleitung. Amtlich durch das W.T.B. Vie militärische I-age am 21. Klugust. Nach der furchtbaren Niederlage, die Engländer und Franzosen bei ihrer gewaltigen Kraftentfaltung am 18. August erlitten hatten — sowohl an Somme wie Maas — herrschte am 19. August im Westen verhältnismäßige "fuhe, die an der Maas auch am 20. August anhielt. Dagegen lebte an der Somme die nach dem schweren Rückschlag gesunkene Gefechtstätigkeit unserer Gegner an diesem Tage wieder auf. Sie machte sich aber nur in zusammenhanglosen, wenn auch kräftigen Angriffen Lust, die sämtlich vergeblich verliefen. Im Osten wurden die Russen, die beiderseits von Rudka-Czerwiszcze den Stochod hatten überschreiten können, bei dem Versuch, ihre Stellun gen zu erweitern, blutig abgewiesen. Sonst herrschte mit Ausnahme des Karpathengebietes ziemliche Ruhe. Dort machten die deutschen Angriffe in der Gegend von Zabie weitere Fortschritte. Die wichtigen Höhen Stepanski und Kreta wurden erstürmt und gegen alle russischen Gegenstöße gehalten. Auf dem Balkan errangen die ver- vereinten Leutsch-bulgarischen Streitkräfte neue Erfolge, die unseren Feinden die Verbindung zwischen Wodena und Sorina unterbanden. Die Flanke der im Wardartal gruppierten Vierverbandstruppen wird durch den bulga rischen Vormarsch östlich der Struma schwer bedroht. Dao ^regefeckt in Lei« ^orcklee. Die Erfolge unserer V-Boote. Der amtliche Bericht der englischen Admiralität HM zugegeben, daß zwei leichte englische Kreuzer durch einen li-Bootangriff verlorengegangen seien. Dagegen fei die deutsche Behauptung, daß ein britischer Zerstörer und ein britisches Schlachtschiff beschädigt worden seien, unwahr. Der englische Bericht behauptete ferner, daß ein deutsches O-Boot zerstört, ein anderes gerammt und möglicherweise gesunken sei. Eine deutsche amtliche Erklärung hat in zwischen erneut festgestM, daß alle Angaben der ersten deutschen Mitteilung über die englischen Verluste in vollem Umfange aufrechterhalten werden. Eines unserer O-Boote sei, nachdem es einen geschleppten englischen kleinen Kreuzer der „Chatham"-Klasse vernichtet habe, durch den Ramm versuch eines englischen Zerstörers allerdings leicht be schädigt worden, aber wohlbehalten nach Hause zurück gekehrt. Zu Ler von englischer Seite behaupteten Vernichtung eines deutschen ^-Bootes könne erst Stellung genommen werden, wenn alle O-Bootsmeldungen ein gegangen seien. Jetzt wird deutscherseits der eingehende Beweis geliefert, daß auch ein englischer Zerstörer vernichtet worden ist. Zu den bereits amtlich gemeldeten Erfolgen unserer O-Boote werden im Hinblick auf die amtliche eng lische Veröffentlichung folgende Einzelheiten auf Grünt inzwischen eingegangener Meldungen bekanntgegeben: (Amtlich.) lk/iö., Berlin, 22. August. Am 19. August gegen fünf Uhr nachmittags sichtete eins unserer O-Boote fünf kleine englische Kreuzer mü südöstlichem Kurs, die von zwei Zerstörerflottillcn begleitet waren, hinter diesen standen sechs Schlachtkreuzer mit starker Zerstörersicherung. Dem tl-Boot gelang cs, auf eine» der sichernde» Zer- störcr, der vier Schornsteine hatte und anscheinend dem Typ Mohawo »»gehörte, zu Schuft zu kommen. Kurz nach dem Treffer sank der Zerstörer mit dem Heck hoch aus dem Wasser stehend. Als gleich darauf der gesamte englische Verband Kehrt machte, griff das Boot einen der nunmehr hinteustchenden 25 Seemeilen laufenden Kleinen Kreuzer vom Typ der ,.CHatham"-Klasse an. Es wurden zwei Treffer, der eine in der Back, der andere im Maschinenraum beobachtet. Das Schiff bekam sofort starke Schlagseite und blieb liegen. Wegen der starken feindlichen Sicherung gelang es dem V-Boot erst 2si- Stunden später, seinen Angriff auf den Kreuzer, der inzwischen ins Schlepp genommen worden war, zu wieder holen. Kürz vor dem Schuß des lt-Bootes wurde beob achtet, wie ein 300 Meter querabstehender Zerstörer mit äußerster Kraft auf das V-Boot zulief und es zu rammen versuchte, dies ging augenblicklich auf gröbere Wassertiefe und vernahm gleich darauf eine starke Detonation über sich. Die feindlichen Zerstörer verfolgten das Boot bis zur Dunkelheit. Das Boot ist inzwischen wohlbehalten zurückgekehrt. Der schwerbeschädigte Kleine Kreuzer ist später von einem anderen unserer A-Boote vernichtet worben. Dis versenkten englischen Kreuzer. Die verstnlten beiden englischen Kreuzer gehörten z^. den neuesten Schiffen der englischen Flotte. Die „Notting- h un" verdrängte 5580 Tonnen und hatte 400 Diann Be-