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rer-< zn« Lei- ube rei- ung ms- Die ten. ind, in erg. em- ns- ae'. üh- em- von »flicht »s r nach en soll, a alle» neide* mell Dl. MsdmfferTageblatt »«» „WNrdrufser Tageblatt' erscheint Werktag« nachm «Uhr Dezuglpr. monatl LRM frei Hang, bet Postbeftellung tMi RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer lv Rv> Alle Postanstallen. Pestdoten. unsere Auiiräger u Gejchäsldstelle Kalle HSHerer Gewalt oder Wochenblatt sÜk Wilsdruff U. UMgegLNd pmlttgei" Bettieb«st»r^n! I«u besteh, letn Anspruch aus Lielerung der Zei ¬ tung oder Kürzung de« Bezugspreise« Rücksendung eingesaudter Schrtltftücke erloigl nur, wenn Rückporto beNicgt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der und des Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt des Finanzamts Nossen Anzeigenpreis, laut aufltegender Pretllifte Rr. S. — Zisfer-Gebühr: 20 Rpfg. — Dorgeschrie« bene Erschetnunggtage und P atzwünsche werden nach Möglichleit berückstchtigt. — Anzeigen-Annahm« bi« vormittag« 10 Uhr oo Mr die Richligketl de, durch y-rnrus übermt«. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 telten Anzeigen überne». men wir keine Gewähr. > — Bet Konkurs uu« Zwang«vergletch erlischt jeder Anspruch «ul Nachlah. amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, sowie des Forstrentamts Tharandt. Nr. 245 — 97. Jahrgang Drabtanschrift: »Tauebialt' Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Mittwoch, den 19. Oktober 1938 Ei« aller SetzWMm sand seine WllW Reichsstatthalter Mutschmann bei der 125-Iahrfeier der Völkerschlacht in Leipzig Deutsche Anwaltschast judenrein Endgültige Trennung vom jüdischen Element. Nach dem Erlaß der Verordnung vom 25. Juli 1938, die die Säuberung der AerztcschSst vom jüdischen Element brachte und diesem verbot, über den 1. Oktober 1938 hin aus Kranke zu behandeln, die nicht ebenfalls Angehörige der jüdischen Rasse sind, hat nunmehr die Reichsregie rung einen weiteren entscheidenden Schritt der Trennung vom Judentum getan. In einer fünften Verordnung zum Reichsbürgergesetz wurde bestimmt, daß — im Alt reich bis zum 30. November 1938 — alle Juden aus der Rechtsanwaltschaft auszuscheiden hätten. Um die recht liche Beratung und Vertretung von Juden, insbesondere in den Fällen, in denen eine rechtliche Vertretung gesetz lich vorgeschrieben ist, sicherzustellen, sieht die Verordnung vor, daß in beschränkter Zahl jüdische Konsulenten zu gelaffen werden, die nur für jüdische Auftraggeber tätig werden dürfen. Als der Nationalsozialismus die Macht im Deut schen Reiche übernahm, fand er rund 19 500 Rechts anwälte vor, von denen mindestens 4500 Juden waren. Ein Viertel aller Rechtsanwälte und Notare waren also Angehörige einer fremden, dem deutschen Volke feindlich gesinnten Raffe. Dieses aus Juden bestehende Viertel der Anwaltschaft hatte es verstanden, sich der einflußreichsten Stellen ihrer ständischen Organisationen zu bemächtigen und damit die gesamte Anwaltschaft zu beherrschen. Sie waren es, die eine Berufsauffassung prägten, die deutlich die Wcsensmerkmale ihrer Raffe trug. Ueber die Anwalt schaft beherrschten sie den parlamentarischen Staat und dannt das politische Leben. Mit Hilfe des juristischen 2e"^wriftcnwesens, das sie ebenfalls zu einer Domäne zu machen verstanden hatten, sorgten sie geschäftig für die Verbreitung ihrer „Nechtsauffassung', kel'er^chlen die Kommentare zur Rechtsanwaltsordnung und Rcchtsanwaltsgebührenordnung. Sie fälschten den Begriff der Anwaltstätigkeit so um, daß der Träger dieses Berufes immer mehr an Ansehen verlor. Der Reichsführer des NS.-Rechtswahrerbundes, Neichsleiter Dr. Frank, hatte auf der Sondertagung des Reichsrechtsamtes der NSDAP, beim letzten Partei tag in diesem Zusammenhang erklärt, daß es allein den Juden zuzuschreiben gewesen sei, wenn das Ansehen des deutschen Rechtslebens im letzten Jahrhundert in der Weise, in der es der Fall war, herabgewürdigt wurde. Jüdische Anwälte seien es gewesen, die einerseits aus den Gerichten Börsenanstalten ihres Rechts- händlertums gemacht, andererseits aber beansprucht hätten, als Organe der Rechtspflege zu. gelten. Einen solchen Zustand konnte das von der NSDAP, getragene Dritte Reich nicht dulden. Durch das Gesetz über die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft vom 7. April 1933 wurde der erste Schritt zur Reinigung der Anwalt schaft getan. Nur diejenigen Juden, die Frontkämpfer Waren oder bereits vor dem 1. August 1914 ihre Zu lassung als Rechtsanwälte erhalten hatten, durften ihre Praxis fortführen. Während 1500 jüdische Rechtsanwälte auf Grund dieses Gesetzes ausschieden, blieben weiterhin noch 2900 Juden in den Gerichtssälen. Da infolge des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums, das sinngemäß auf die Anwaltschaft Anwendung sand, kein Zugang von Juden zu diesem freien Rechtswahrerberus mehr erfolgen konnte, sank die Zahl der jüdischen Anwälte durch natürlichen Abgang oder freiwilliges Ausscheiden. Immerhin waren am l. Januar 1936 aber von 18 800 Rechtsanwälten noch 2552 Angehörige der jüdischen Rasse, zwei Jahre später von 17 360 immer noch 1753 oder 10 v. H. Die Tatsache, daß auch 1938 noch jeder zehnte Rechtsanwalt ein Jude war, war ein unmög licher Zustand, dem nur durch ein neues Gesetz abgeholfen werden konnte. Allen zum 30. November ausscheidenden jüdischen Rechtsanwälten ist die Besorgung fremder Rechtsangelegenheiten entsprechend dem Gesetz zur Ver hinderung von Mißbräuchen auf dem Gebiete der Rechts beratung'untersagt. Um nun, wie eingangs erwähnt, die Juden nicht eines Rechtsschutzes entbehren zu lassen — deutschen Rechtsanwälten ist es von ihrer ständischen Organisation, dem NS.-Rechtswahrerbund, verboten, Juden vor Gericht zu vertreten —, wurde die Einrich tung des jüdischen Konsulenten geschaffen. Dieser ist keinesfalls als Rcchtswahrer zu betrachten — Rechtswahrer kann nur ein Mensch deutschen Blutes sein, denn er muß das Recht gegebenenfalls auch gegenüber den Interessen der von ihm vertretenen Partei wahren —, sondern allein Vertreter der Belange der jüdischen Partei. Für diese Tätigkeit erhält der Konsulent eine Vergütung ^sprechend den Bestimmungen der Verordnung. Völlig °usscheidenden Juden wird bei Bedürftigkeit und Wür- oigkeft Unterhaltszuschuß gewährt. echt nationalsozialistischem Geist wurde auch diese HU das deutsche Rechtsleben so brennende Frage gelöst, -iue deutsche Anwaltschaft ist judenrein! Eigene Vorsicht — bester Unfallschutz! Die große Feier zur 125. Wiederkehr des Tages der Leipziger Völkerschlacht fand am Dtenstag- nachmittag im Rahmen einer großen Kundgebung am Völkerschlacht Denkmal ihren Höhepunkt und Abschluß. Bei der Kundgebung sprachen, neben Kreisleirer Wett engel, Gauleiter Martin Mutschmann und der Reichssportführer von Tschammer und Osten. Nach der Feier, in deren Verlauf auch die große Grenz- landstaffel Breslau—Leipzig ihren Abschluß fand, erfolgte ein Vorbeimarsch auf der Straße des 18. Okto ber vor Reichsstatthaltcr und Gauleiter Mutschmann und General von Schwedler. An dem Vorbeimarsch nahmen Abordnungen aller Truppenteile, der Partei und ihrer Gliederungen sowie zahlreicher sonstiger Verbünde teil. Reichsstatthalter Martin Mutschmann führte in seiner Ansprache u. a. aus, daß in dieser Stunde die Augen von ganz Deutschland auf Leipzig gerichtet seien, wo sich vor 125 Jahren deutsches Schicksal von welthistorischem Ausmaß entschieden habe. Richt nur Napoleons Macht wurde damals gebrochen, sondern auch die Sehnsucht der damaligen Generation fand ihre erste Erfüllung: die Volkwerdung aller Deut schen. Als nach dem Weltkrieg, so sagte der Gauleiter Weiter, alles an einem Wiederaufstieg Deutschlands zwei felte, stand ein einzelner Mann auf, der an das deutsche Volk glaubte. Die Sehnsucht unserer Väter wurde endgültig erfüllt durch Adolf Hitler. Sein Name steht als der des größten Deutschen aller Zeiten schon jetzt mit eisernem Griffel im Buch der Weltgeschichte verzeichnet Unser Leben gilt dem Schöpfer und Vollender der großen deutschen Nation, es gilt dem freien, star- len und ewigen Deutschland! Als der Gauleiter geendet hatte, traf als letzter Läu fer der Grenzland st affel der Olvmpiakämpfer Luz Long aus Leipzig aus den: Festplatz ein und wurde mit riesigem Jubel begrüßt. Die Staffel hatte mittags uni 12 Uhr den Völkerschlachtkreis erreicht, nachdem sie kurz nach Mitternacht auf sächsischem Boden anaekommen war. Aus diesem Anlaß hatte auf dem Marktplatz von Seer hausen eine kurze Feier stattgefunden. An der Leipziger Stadtgrenze am Monarchenhügel wurden die beiden letz ten Läufer mit Fahnengeleit empfangen Luz Long, der erfolgt eiche deutsche Leichtathlet, übernahm als letzter Läufer den Köcher und übergab ihn am Völkerschlacht- denkmal dem Reichssportsübrer von Tschammer und Osten, der die Botschaften von Breslau, Gör litz und Bautzen an die Feststadt verlas. Fünf Musittorps beim Zapienffreith Am Vorabend des Hauptfefttagcs hatte in Leipzig ebenfalls eine eindrucksvolle Kundgebung im Rahmen der 125-Jahrfeicrn stattgcfunden, die bereits feit Sonnabend die festliche Stadt und ihre nähere und weitere Umgebung mit ihrem Glanz erfüllten. Auf dem AugnstnSplatz fand das immer wieder packende militärische Schauspiel des Großen Zapfenstreiches statt, zu dem sich unge heuere Menschenmengen eingefunden hatten. Sämtliche Fenster der den Platz umsäumenden Häu ser waren festlich illuminiert. Ueber die breite Front des Reichsinnenminister Dr. Frick, der im weiteren Verlauf seine Reise durch den Sudetengau nach Karls bad kam, wo seine Ansprache auf der dortigen Kund gebung wieder mit einem Jubel ohnegleichen ausgenom men wurde, machte einem Sonderberichterstatter des DNB. in einer Unterredung ins einzelne gehende An gaben und wichtige Andeutungen über den verwaltungs mäßigen Aufbau des Sudetenlandes. Der Neuaufbau der staatlichen Verwaltung im wte- dergewonnenen Sudetengebiet, so erklärte der Minister u. a., ist eine ganz andere Aufgabe wie die Uebernahme der Verwaltung in der deutschen Ostmark. Dort haben wir eine zentrale Verwaltung in Wien mit einem ge schlossenen Verwaltungsaufbau übernehmen können. Im Sudetenlande, abgesehen von den durch sude tendeutsche Volksgenossen geführten Gemeindeverwaltun gen, ist gar nichts vorhanden. Es muß also fast alles neu aufgebaut werden. Das hat den einen Vorteil, daß wir hier alles von Grund auf modern organisieren werden und eine volksnahe, niemandem anders als Neuen Theaters zog sich eine ununterbrochene Lichter kette. Von den Pylonen, die zu beiden Seiten der Mittel fahrbahn errichtet waren, loderten Gasfackeln in den nächtlichen Himmel empor. Pünktlich um 19.15 Uhr klang vom Georgiring her der Egerländer Marsch auf. Während die Straßenbeleuchtung ausgeschaltet wurde, marschierte der Große Zapfenstreich auf dem Platz vor dem Mendebrunnen ein. Unter der musikalischen Leitung von Stabsmusikmeister Musikdirektor Giltsch, Jnf.-Regi- ment 11, begann dann die Vortragsfolge. Nicht weniger als fünf Musikkorps waren beteiligt, und zwar vom Jnf.-Regiment 11, Jnf.-Regiment 32, Jnf.-Regiment 53, 1. Flak-Regiment 13 und das Trompeterkorps Art.- Regiment 14, ferner Spielleute des Jnf.-Negiments 11. Zunächst wurden einige Märsche aus der Zeit der Be freiungskriege gespielt. An diese schloß sich das Niederlän dische Dankgebet. Drei Freiheitslieder nach Texten von Theodor Körner folgten. Den Beschluß des ersten Teiles machten einige Märsche zur Erinnerung an den 18. Ok tober 1813. Und dann lockten die Spielleute zum Zap fenstreich. Von allen Musikkorps erklang der Säch sische Zapfenstreich, und das Trompeterkorps Art.-Neg. 14 fpielte den Zapfenstreich der berittenen Truppen. Wieder lockten die Trommeln, und das Kommando „Helm ab zum Gebet' hallte über den Platz. Gebet, abschlagen und Ruf nach dem Geleit leiteten zu den Liedern der Deutschen über, die von der vieltausendköpfigen Menge mitgesun gen Wurden. Unter den Klängen des Preußischen Zap fenstreich-Marsches erfolgte der Abmarsch. Telegramme an den Führer und an Wring Bürgermeister Haake hat im Namen der Reichsmesse« stadt an den Führer und Reichskanzler folgendes Tele gramm gesandt: „125 Jahre sind in diesen Tagen vergangen, seit auf Leipzigs Fluren im blutigen Ringen Deutschlands Freiheit erkämpft wurde. Es war der Sehnsuchtstraum aller jener Kämpfer von 1813, mit ihrem Blute das Großdeutsche Reich zu gewinnen. 125 Jahre mußte ver gehen, ehe unter Ihrer Führung das Sehnen Erfüllung fand, für das hier in und um Leipzig jene gewaltige Schlacht geschlagen wurde. Ich mache mich zum Sprecher der gesamten Bürgerschaft, wenn ich Ihnen, mein Füh rer, gerade heute unser aller tiefsten Dank mit der Ver sicherung stetiger und unwandelbarer Gefolg- fchaftstreue übermittelte. Leipzig Weitz, daß die große Tradition von 1813 ewige Verpflichtung bedeutet.' Dem Generalfeldmarschall Hermann Göring sandte Bürgermeister Haake das folgende Telegramm: „In den Tagen, da Leipzig das Gedenken an die große Völkerschlacht vor 125 Jahren feierlich begeht, ist es uns allen Herzensbedürfnis, Ihnen als dem Feld marschall des Dritten Reiches und treuen Gefolgsmann unseres Führers herzlichste Grüße zu entbieten. Vor 125 Jahren stritt auf unseren Fluren das deutsche Volk, so wie wir es auch heute in unserem deutschen Volksbcer wieder verkörpert sehen. In diesem Sinne ist Leipzig auch für die neue deutsche Wehrmacht heiligstes Symbol. Leipzig aber weiß, daß ihm aus dieser Tradition di* Pflicht ewiger und uneingeschränkter Hin- aabe an Volk unv Vaterland erwächst.' dem deutschen Volk dienende Verwaltung aufvanen werden.' Die Sudetendeutsche Partei wird bei einem Neuauf bau der staatlichen und gemeindlichen Verwaltung eine sehr wesentliche Aufgabe erfüllen, der die Reichsverwal tung in jeder Hinsicht Hilfsstellung leistet. Dadurch, daß in der Person Konrad Henleins das Amt des Reichs kommissars der sudetendeutschen Gebiete und das Amt des Führers der Sudetendeutschen Partei vereinigt sind, also Partei und Staat eins sind, wird der Aufbau der Verwaltung rasch und durchgreifend erfolgen Mit dem Wegfall der vollziehenden Gewalt der Wehrmacht werden diese Gebiete in die treu händ lerische Verwgltung der angrenzenden Gaue bzw. Regierungsbezirke unter der Oberleitung des Reichskommissars übergeben. Der vom Führer be fohlene Sudetengau wird sich in Regierungsbe zirke gliedern, um eine möglichst dezentrale und da mit volksnahe Verwaltung zu ermöglichen. Die Regie rungspräsidenten werden als Nachgeordnete Behörde dem Reichskommissar unterstellt sein. Es wird ganz neu ausgebaut Reichsminister Dr. Frick in Karlsbad - Die künftige Verwaltung des Sudetengaues