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MsdEerTagebsM -l'NUSdrusfer Tageblatt' erscheint werktags nachm. 4 Uhr DezugSpr. monatl 2RM. frei HauS. bei Postbestellung »LO RM zuzttgl Bestellgeld Einzelnummer 10 Nv« Alle Postanstalten. Prstboten. unsere Austräger u Geschäftsstelle «ehmen zu leder Zeit Be- stelÜingen entgegen Im 8-lle»öb»erSewall°dki Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend lontttger Bcirt«bs»örun. gen besteht kein Anspruch - aus Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung deS Bezugspreises Rücksendung etngesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto be,liegt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der und des Stadlrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt des Finanzamts Nossen Anzeigenpreis, imi aufltegender Preisliste Rr S. — Zifser-Gebühr: 2V Rpfg. — Dorgeschri» bene ErscheinungSlage und P atzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeige». Annadm« bl« vormittags lv Uhr , Mr die Rtchttgketi °e« durch Fernrus übermtt. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 20v leiten Anzeigen üderne» mcu wir leine Gewähr. - — —— — Bet Konkurs »»I Zwangsvergleich erlischt leder Anspruch «k Nachlaß amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, sowie des Forstrentamts Tharandt. Nr. 259 — 97. Jahrgang Drahtanschrift: .Tageblatt' Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 5. November 1938 Zahlen trügen nicht Volkseinkommen stieg gegen Borjahr um 6 Milliarden Mark — Gesunde Binnenschiffahrt — Die Bilanz der Leipziger Herbstmesse Die Statistik spiegelt immer am deutlichsten den Stand der Wirtschaft Wider. Zahlen trügen nicht, sie enthalten mehr Wahrheiten, als sie uns dicke Bücher in Worten vermitteln können. So ziehen wir denn auch immer am besten die Zahlen heran, wenn wir uns den Aufstieg der deutschen Wirtschaft, den wir überall um uns feststellen können, einmal deutlich vor Augen führen wollen. Den besten Zahlenbeweis für die allgemeine wirt schaftliche Besserung, an der jeder deutsche Volksgenosse ohne Unterschied teilhat, gibt die Feststellung über das Volkseinkommen. Es ist selbstverständlich, daß mit dem Aufstieg der Wirtschaft auch das Volkseinkommen ständig Wächst. Seit 1933 hat es sich nach den Feststellun gen des Statistischen Reichsamtes ganz erheblich erhöht. Im Jahre 1937, über das jetzt die abschließenden Zahlen vorliegen, beträgt der Einkommenszuwachs 6 Milliarden Mark. Damit hat die Gesamtsumme des Volkseinkommens nahezu 71 Milliarden Mark erreicht. Diese günstige Entwicklung ist vor allem der weiteren Ausdehnung der gewerblichen Produktion und der Er tragssteigerung zu danken. Da sich nun im vergangenen Jahr gegenüber 1936 die Lebenshaltungskosten nur ganz unwesentlich erhöht haben, so stellt diese Zunahme des Volkseinkommens eine Steigerung des Realein kommens (d. h. das mit dem Preisstand von Sach gütern in Beziehung gesetzte Einkommen) dar. Dieses Realeinkommen, das 1936 noch niedriger war als im letzten Vorkriegsjahr 1913, ist im vergangenen Jahre erst malig um 2 v. H. über den Vorkriegsstand hinausge- ganaen. Durch die Eröffnung des Mittellandkanals und die dabei gehaltenen Reden sind wir auf die Bedeutung der deutschen Binnenschiffahrt aufmerksam geworden. Beim deutschen Vinnenschiffahrtstag in Magdeburg hat dann Staatsrat Dr. Jarres aufschluß reiches Zahlenmaterial gegeben, das das Interesse der breitesten Oeffentlichkeit beansprucht. Danach beträgt die Länge des deutschen Schissahrtsstraßennetzes einschließlich Oesterreich 13 700 Kilometer, wovon etwot 2200 Kilometer auf künstliche Wasserstraßen entfallen. Nach Eingliede rung des sudetendeutschen Gebietes kommen noch 60 Kilo meter Elbstrecke hinzu. Diese 13 700 Kilometer sind bei geringen Ansprüchen für die Schiffahrt völlig nutzbar. Was die Ausnutzung der Wasserwege betrifft, so werden die Wasserstraßen in Belgien am meisten ausgenutzt, denn dort kommt auf einen Kilometer Betriebslänge eine Ver kehrsmenge von 20 000 Tonnen, die in Holland etwa 10 000, in England und Frankreich 3200 Tonnen beträgt. Die durchschnittliche Verkehrsmcnge in Deutschland ist mit 8500 Tonnen je Kilometer Betriebslänge festgesetzt. 1913 wurden 96 Millionen Tonnen an Gütermengen von der deutschen BinneNschifsahrt befördert. 1937 waren es 133,1 Millionen Tonnen. Dabei muß berücksichtigt werden, daß die deutsche Binnenflotte, die im Jahre 1907 auf 26 235 Schiffe mit 5,9 Millionen Tonnen Tragfähigkeit berechnet worden ist, durch die Abtretung deutschen Bodens im Osten und Westen 486 Kähne und 74 Schleppdampfer ver loren hat. Die Ablieferungen bedeuteten eine Verminde rung der Tragfähigkeit der deutschen Binnenflotte um 7,4 v. H. Wenn die deutsche Binnenflotte, die 1937 17 836 Schiffe mit 6,4 Millionen Tonnen Tragfähigkeit zählte, diesen furchtbaren Aderlaß nicht nur überstanden hat, sondern eine erhöhte Tragfähigkeit verzeichnen kann, dann ist das ein Beweis für ihre gesunde Grundlage und recht fertigt die gewaltigen Pläne und Vorschläge zum Ausbau der deutschen Wasserstraßen, die nach Heimkehr Oester reichs und des Sudetenlandes eine Verdoppelung des nach der Machtübernahme ausgestellten ersten Programms aus insgesamt 2 Milliarden Mark vorsehen. Einen erfreulichen Beweis für das Vertrauen der Wirtschaft aus die politische Führung, liefert der eben vorgelegte Bericht des Werberates der Deutschen Wirt schaft über die Leipziger Herbstmesse 1938. Wir werden daran erinnert, daß diese Messe zu einer Zeit stattfand, als die politische Lage ziemlich gespannt war. Es darf uns nicht wundern, daß also der Messeumsatz mit ^1 Millionen Mark um 7 Millionen Mark unter dem Ergebnis von 1937 lag. Trotzdem ist eine Zurückhaltung des deutschen Handels in seinen Einkaufsdispositionen in "ur geringem Maße festzustellen. Auf das Inlands- Beschs ft entfallen von dem gesamten Messeumsatz 92 Millionen Mark, während das Ausfuhrgeschäft mit 19 Millionen Mark um 6 Millionen Mark geringer war als 1937. Der geringe Rückgang des deutschen Jnland- gcschäfts beweist die trotz der Ungewißheit der politischen Lage große Stabilität unserer Wirtschaft. Der Rückgang des Auslandsgeschäfts, der sich schon in dem Rückgang der Einkäufer um'etwa 15 v. H. ausdrückt, entspricht genau dem Rückgang der Welthandelsnmsätze vom zweiten zum dritten Vierteljahr 1938. Interessant ist, daß trotz des schwächeren Messebesuches ein Fünftel der Aussteller 8«ue Auslandskunden gewinnen konnten. MkUinmsW - WlWüinsW Konrad Henlein eröffnete -as WinteehilsSwerk im Gan Sndetcnland Das Sudetenland ist heimgekehrt ins Reich. Dte Sudetendeutschen sind, nun auch nach außen hin, einge- gliedert in die große deutsche Volksgemeinschaft. Noch groß ist die Not drüben. Die Sudetendeutschen wollen mithelfen an der Behebung dieser Not. Darum Hal Kon rad Henlein zum Winterhilfswerk auch in seinem Gau Sudetenland aufgerufen. Es wurde in Gablonz mit einer Kundgebung eröffnet, in deren Verlauf Gauleiter Kon rad Henlein u. a. ausführte: Ich habe Euch in den Tagen, da der Helle Jubel und die stolze Freude über die Befreiung unserer Heimat in unsere Herzen einzog, aufgerufen. Eure ganze Kraft einzusetzen für den Aufbau des Sudetengaues. Heute for dere ich die erste Bewährung Eures Bereitschaftswillens, mitzuhelfen am gewaltigen Werk des Führers, das Grotz- deutschland heißt. Mit der Eröffnung des deutschen Winterhilfs- wcrkcs seid Ihr eingereiht in die große deutsche Opfergemeinschaft. Zwanzig Jahre unserer Geschichte haben es uns Stunde um Stunde in grauenhafter Deutlichkeit erleben lassen, was Not, was Opfer heißt. Ich bekenne offen, es wurden in mir manchmal Zweifel wach, ob diese ver armte Volksgruppe noch die innerliche Kraft aufbringen weroe, auszuharren und durchzuhalten. Wenn ich aber dann den Blick in die ernsten, aber entschlossenen Augen der Arbeiter senkte, dann Hane ich die Ueverzeugung, daß diese Menschen treu sind und treu bleiben werden. Wir gedenken in Ehrfurcht derer, die durch bange Jahre in unsäglicher Geduld ein Leben trugen, das so manchem nicht mehr lebenswcrt erschien. Ein Dasein, aus dem nur der unerschütterliche Glaube retten tonnte, daß wir nicht allein stehen in der Welt. Dieser Glaube, im tiefsten Herzen eingegraben, war Deutschland, war Adolf Hitler! Wir sind nicht an der Not -erbro-i'v" sondern innerlich gewachsen! Einen schönen Beweis für die Opferfreudigkeit hat alljährlich das Ergebnis der Sudetendeutschen Volkshilse erbracht. Mit diesem Hilfswerk, das vom Bund der Deut schen betreut und geführt wurde, hat das Sudetendeulsch- tum seinen Lebenswillen und Opfersinn bewiesen. Es ist trotz der störenden Eingriffe der tschechischen Behörden gelungen, aus eigener Kraft und eigenen Mitteln die Aermsten des Volkes vor dem Untergang zu bewahren. Henlein dankte dem Bund der Deutschen und seinem Bundesführer Pg. Gottfried Wehrenfennig, und sagte: Die Sudetendeutsche Volkshilfe ist abgeschlossen. Unser Einsatz gilt nun dem deutschen Winter hilfswerk! Uns allen brennt noch die unaussprechliche Freude und Dankbarkeit im Herzen, mit der wir den Führer und seine Soldaten in unserer befreiten Heimat begrüßt haben. Aus vollen Händen schenkend, haben uns die Brüder und Schwestern im Reich begrüßt. Denkt an die Worte des Führers, die über die sudetendeutsche Not bei der Eröff nung des Winterhilfswerkes sprach, in denen noch die erschütternden Eindrücke oom Besuch-unserer Notstands gebiete nachhallten. Und welch stolzes Zeugnis der Opfer bereitschaft, daß an dem Tag, da dieses größte Werk der Menschlichkeit und Nächstenliebe für diesen Winter seinen Anfang nahm, bereits ein Sammelbetrag von Millionen genannt werden konnte, der für die bei uns gewohnten Verhältnisse alle faßbaren Grenzen übersteigt. Wir haben diese Hilfe mit tiefer Dankbarkeit cnt- gegcngcnommcn. Sie legt uns aber auch die heilige Ver pflichtung auf, durch unsere Arbeit und durch unser Opfer milzuhelfen am großen gemeinsamen Werk des deutschen Volkes. Wir wollen beweisen, daß der Führer zu allen Stunden auf uns bauen kann, wenn immer er uns ruft, wenn immer es gilt, ein Opfer zu bringen. Der hat die Idee des Nationalsozialismus noch nicht begriffen, der nur so viel gibt, als er gerade entbehren kann. Unser Führer hat uns aus tiefster Not herausgeführt zu Frei heit und Licht. Unser Dank sei die Tat, das Opfer und treue Gefolgschaft! Anlvrache Hilgenseldtr Hauptamtsleiter Hilgenfeldt, der vor Konrad Hen lein sprach, schilderte nach dem Hinweis darauf, daß die Sudetendeutschen jahrelang in einem fremden Staats verband unter den schwersten Verhältnissen um die Er haltung des Volkslebens gegen fremdes Volkstum kämp fen mutzten. Weg und Ziel des WHW. und der NSV., die nicht nur den Zweck hätten, Hungernde zu speisen und Notleidenden zu helfen, sondern deren Aufgabe es auch sei, die Volkskraft und Volksgesundheit zu erhalten. Die Gemeinschaft der Mensche« könne nur damr eine erträg liche werden, wenn sich jeder einzelne vewuyt werve, daß er sich unterordnen müsse unter das Gesetz der Gemein schaft, der er dienen müsse und der er verpflichtet sei. Das Leben sei Einsatz und sei Dienst; anders könne nie mals ein Volk emporsteigen Es sei ein Ringen uns ein Kämpfen, und durch diesen Kampf werde ein Volk stark und leistungsfähig. Hilgenfeldt erläuterte dann den praktischen Einsatz der NSV. und des WHW. in der Hilfe für den Nächsten. Bon lautem Beifall wurden seine Ausführungen unicr- brochen, als er klar herausstellte, daß das Wimerhilfs- werk und die NSV. nie den Kampf um die deutsche Seele aufgeben werde. Die Kraft des Volkes liege einzig und allein in den seelischen und körperlichen Kräften, die in ihm schlum mern. An der Wiege des Lebens, bei Mutter und Kind, müßten alle Schäden im Voll beseitigt werden. Hilgen- feldt schloß seine Rede mit den Worten: „Nur dann ist ihr Leben wie unser aller Leben erfüllt, wenn sie in die sem Leben arbeiten und kämpfen!" Ucberall, wo es gilt, sich voll und ganz für die Volksgemeinschaft einzusetzen, sind auch die Kampf formationen der nationalsozialistischen Bewegung dabei und erfüllen ihre Pflicht mit einer Freude und Hingabe, die uns immer wieder stolz auf diese ein satzbereite Kampfgemeinschaft macht. Wenn nun die Männer der SA., ^., des NSKK. und NSFK. die Sammelbüchsen werbend klingen lassen, werden wir diesem Klang willig unser Ohr leihen und dafür sorgen, daß sich die Sammelbüchsen für das WHW. möglichst rasch füllen. (NSV.-Bild stelle.) Für unser Scherflein wird «ns diesmal eine herrliche Erinnerungsgabe an die wiedergewonnene Ostmark gegeben. Die kleinen Seidenplaketten mit den Trachtenbildern legen Zeugnis dafür ab, daß Millionen Menschen ins Reich heimkehren durften, weil die Opferbereitschaft der Nation und der unerschütterliche Wille des Führers, diesen Opfergeist, wenn es das Schicksal erheischt hätte, auch einzusehen, ihren schönsten Triumph durch den Sieg des Frredens erlebten. Unsere paar Groschen für das Winterhilfswerk sind, gemessen an den erreichte« Zielen, nur ein kleiner Dank. ' Jeder Groschen, der in die Sammelbüchsen ge tan wird, ist ein kleiner Beitrag für das große Hilfs werk, durch das wir unseren notleidenden Brüder« in der Ostmark und im Sudetenland erst malig in diesem Winter jedes Bangen und Sorge« nehmen. Wie im Altreich, so soll auch in den be freiten Gebieten niemand unverschuldet zu hunger« oder zu frieren brauchen. Auf die Leistungen des deutschen Volkes und seines Führers darf aber nur der stolz sein, der selbst an ihnen tätigen Anteil nimmt. Hier ist die Gelegen heit gegeben, ein Bekenntnis zum Werk des Führers abzulegen und Dank zu sagen für das gewaltige Geschehen, das unserer aller Herzen aufs tiefste be wegte. Die Kämpfer der Bewegung rufen dich. Höre ihren Ruf und opfere!