Volltext Seite (XML)
«nd Amgegenö Amtsblatt I 7«. JahrK. Nr. 103. Dienstag, den 5. September LN11 Köttlglich-S Amtsgericht. keF. 105/11. Meißen, den 1. September 1911. 420« Die Köxigltche AmtShauptmanvschaft. 1114 d. V. 42« en. i en, ^gt, klein; Zcht's, ;rsipjs« ? : VsjivrL lptk ISljnk erlag von 16. . Rich- edamuf siejedes n müs- en also behmip- Ovn nur bekannt len mir Zersvna- Wann n?" — r Piäsi- ich nicht weiß ich Hören- Gukav Adam in Wilsdruff und der Eintritt des Kaufmanns Herrn Curt Avam in Wilsdruff als neuen Inhaber eingetragen worden. Wilsdruff, den 4 September 1911. Hof- rind Kerfonalnachrlchton. Se. Majestät der König ist vom Kaiser zum Chef des 2. Garde-Ülanen-RegtmentS ernannt worden. Der König unternahm am Freitag nachmittag einen längeren Ausflug mit Automobil nach dem Grunewald. Unterwegs verließ der König den Wagen und machte einen Spaziergang. Der Weg führte den König auch nach dem Freibade Wannsee, das an diesem warmen Tage wieder von zahlreichen Badegästen besucht war. Den König interessterte daS lebhafte Treiben außerordentlich. Er ging den ganzen Strand ab, ohne jedoch von de« Badegäste« erkannt zu werden und schaute vergnügt de« Badenden zu. Hierauf besichtigte er auch die Einrichtungen de» BadeS. — Ausgabe eiues neue« Postwertzeichens. Am 1. Oktober tritt zu den im RetchSpostgebiete geltende« Postwertzeichen eine Freimarke zu 60 Pf. hinzu. Sie wird auf weißem Papier in violetter Farbe in der Aus führung der übrigen Pfrvniawerte hergestellt. Freimarken seobach- uft die si, noch it, das rn ganz )rüben? n?" — ip mir epentlich Schützen en, und das im mmens- erlangt e Segler hte sein Händen illigen nd zwar ifsvollen r Dös- Auf Blatt 52 deS hiesigen HaibelsreglsterS, die Firma Gustav Adam in WtlSdruff betr, ist heute das Ausscheiden des bisherige« Inhabers Herrn Karl Netter aus aller Welt. Vor dem Kaiserpaar, dem König von Sachsen und zahlreichen Änderen Fürstlichkeiten sand in Berlin die große Parade des Gardc- korps statt. Vorgestern wurde in Potsdam das Steubendenkmal in den Anlagen des Stadtschlosses enthüllt. Der Kaiser erwiderte aus die Rede, mit der das Denkmal von der amerikanischen Sondergesandtschast übergeben wurde, mit einer Ansprache. In Gegenwart des Königs Friedrich August crsolgte vorgestern in Chemnitz die Einweihung des neuen Rathauses. Die erste Zusammenkunst zwischen Kiderlen-Wächter und Cambon sand in Berlin am Sonnabend statt. Acht Beamte der Berliner Sittenpolizei sind wegen schwerer Verfehlungen sofort vom Dienst suspendiert worden. Die Hygiene-Ausstellung wurde bis einschließlich 1. September von 3 644008 Personen besucht. In Ostpreußen wurde ein neues, sehr reichhaltiges Bernstein- lager entdeckt. In Sulzbad (Unter-Elsaß) wurden zwei Studenten unter Spionageverdacht verhaftet. Der Pariser „Matin" hat mit dem Abdruck der Lebenserinnerungen der Frau Toselli begonnen. Infolge der Lebensmittelteuerung hat die französische Regierung beschlossen, die Bahntarise siir landwirtschaftliche Produkte zu ermäßigen. Aus England, Frankreich und Spanien kommen alarmierende Meldungen über Kriegsvorbereitnngen. Ministerpräsident Canalejas wurde zum Abschluß eines deutsch spanischen Marokkovertrages ermächtigt. Der spanische Ministerpräsident erklärte die alsbaldige Besetzung von Santa Cruz als Notwendigkeit. In Brüssel sind 2500 Flachsspinnereiarbciter in den Ausstand getreten. Englische Blätter berichten, daß der Abschluß eines englisch russischen Freundschaftsvertrags für Südpersien bevorsteht. Di- Nationalversammlung von Kreta beschloß, die Insel zur Republik auszurufen. Nach einer Meldung aus Norton (Kansas) stürztes der irische Flieger Frisbie aus hundert Metern Höhe ab, geriet unter den Motor und wurde so schwer verletzt, daß er bald darauf starb. Alaul- und Rlauenseuche. In Sora ist die Maul, und Klauenseuche erlösche«. Der Octsteil Kneipe scheidet aus dem Sperrbezirk Klipphausen auS. Die Gemeinde Sora und der OctSteil Kneipe von Klipphausen werden nun wieder in das gemeinsame, in sich geschloffene Beobachtungsarbtet einbrzogen. Für daS BeodachtungSgebiet gelten die in Nr. 76 und 86 dieses Mattes ver öffentlichten Bestimmungen und Strafandrohungen. N-ue Seuchenausbrüche sind in Kesselsdorf und Röhcsdorf vorgekommen. im Retchshaushaltetat für 1912 recht wett kommen wird. Hierüber wird offiziös geschrieben: Einmal wird sich die größte, jetzt noch im außer ordentlichen Etat stehende Ausgabe, die für die Marine, um einen recht beträchtlichen Posten ermäßigen. Sodann werden wie für 1911 auch für 1912 beträchtliche Posten zur Herabminderung der Anleihe bereit sein. Der regel mäßige Schuldentilguugsbetrag und der Gewinn auS der Münzprägung werden ohne weiteres zur Beifügung stehen. Mit dem großen Abbürdungsposteu wird allerdings nicht mehr ebenso wie für 1911 operiert werden können. Be kanntlich hat infolge des günstige« Abschlusses des Rechnungsjahres 1910 der abzubüidende Betrag der uu- gedickten Mairikularbeiträge des Jahres 1909 bis auf einen kleinen Rrst auS der Welt geschafft werden können. ES dürfte« aber von den ordentlichen Einnahmen des Reichs auch für 1912 an diesem Punkte die gleichen Millionen zu demselben Zwecke zur Verfügung bleiben. Nur wird man mit ihn-n wohl formell anders als für 1911 Verfahren müssen. Sie werden wohl im ordentlichen Etat zu verrechnen sein. Da bietet sich aber der Ausweg, daß ein entsprechender Teil der bisher im außerordentlichen Etat geführten AuSqaben auf den ordentlichen, wohin er tatsächlich auch gehört, genommen wird und somit auch weiter die außerordentlichen Ausgaben vermindert werden. Nach alledem dürsten einmal die außerordentlichen Aus gaben des Etats für 1912 an sich zurückgehen, sodann dürste« sie zum Teil auf den ordentlichen Etat übertragen werden und drittens dürften für den Rest mindestens die gleichen Deckungsmittel auS dem Ordinarium wie für 1911 zur Verfügung stehen. Danach ist gearündcte An sicht vorhanden, daß die Anleihe im Etat für 1912 noch geringer als die für 1911 sein wird und daß der Idee, mit der Anleihe nur Ausgaben werbender Natur zu dicken, möglichst nahe gekommen werden wird. S-da«f-i-r« a« der Westgreuze. Wie die „Köln. Volkszeitung" mitteilt, haben in Essen (Ruhr) 46 Vereine, darunter 31 Kriegervrreine, mit Rücksicht auf die gegenwärtige politische Lage das Sedanfrst, das dort 16 Jahre hindurch nicht mehr gefeiert wurde, in diesem Jahre ganz besonders glanzvoll begangen. 200 politische Verhaftung-« i« Moskau. In Moskau wurden in vorletzter Nacht über 200 politische Maffenverhaftungen vorgenommen. Unter den Verhafteten befinden sich zwei Staatsräte, viele Rechts anwälte und zahlreiche Beamte. Kerr Keinrich Mruno Most ist heute als Schutzmann und Verwaltttngsvollstreckuns»beamter für hiesige Stadt in Pflicht genommen worden. Wilsdruff, de« 4. September 1911. ßen, ringk, >gt, sen. Aus Stadt und Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise sür diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 4. September. Hedanksnroisen. Wer nicht in die Sommersrische reisen konnte, malt sichs vielleicht wenigstens aus, wie schön es wäre, wenn . . . ., wenn .... Die Gedanken können mit Blitzesschnelle reisen, und sie entwersen dabei Phantasiegemälde mit mehr als kino- haster Abwechselung. Auch zur Unzeit wollen die Gedanken manchmal spazieren gehen. Eigentlich sollte man mit fleißiger Geistes-Konzentration über einem Koniobuche, einer wichtigen Schreiberei, einer geschäftlichen Schwierigkeit brüten, aber da sind die Gedanken auch schon wo anders. Was sie lockt und ablenkt. Ach, irgend ein stiller Wunsch, den man zur Vordertüre hinausgeschickt halte, schlüpft durch ein Hinterpförtchen wieder ein. Staunend bemerkt inans. Man möchte unwillig werden, und es geht doch nicht. Im Nu sind wir in Gedanken, und wer uns jetzt sicht, hält uns für recht zerstreut. Komisch kauns wirken, wenn über dem freien Reisen der Gedanken die nächste und selbstverständlichste Umwelt so sehr vergessen wird, daß man eben ganz gedankenlos erscheint. Der Profesfor der Witzblätter, der berühmte Zeistreutentypus, der immer wieder herhalten muß, ist ja eine Uebertreibung. Aber es passieren doch genug Dummheiten in der Zerstreutheit, auch bei Leuten, die keine Fühlung mit der Gelehrsamkeit haben. Die versalzene Suppe der an ihren Schatz denkenden Kiichensee steht ost aus ähnlichem Niveau, wie tausend kleine und große Vergeßlichkeiten im gesellschaftlichen und öffentlichen Leben. Bisweilen wandern die Gedanken weit über daS Reich des Realen und Alltäglichen hinaus. „Nur wer irgend ein Ideal," fagt Jean Paul, „das er ins Leben ziehen will, in seinem Inneren hegt und nährt, ist dadurch gegen die Gifte und Schmerzen der Zeit verwahrt." Das ist ja der Trost aller Unverstandenen, und Entdecker, Künstler, Gelehrte und Reformatoren haben sich an ihm ebenso erlabt, wie kleinere und unbekanntere Menschen, denen auch etwas schies ging. Es schadet nichts, wenn vor allem die Jugend ihre idealen Träume hat, und man mag hier an die Bemerkung Heines erinnern, daß die Jugend „uneigennützig im Denken und Fühlen" sei, und deshalb ost die Wahrheit „am tiessten" suhle. Zu warnen und zu hemmen ist nur, wenn die Gedankenreise ins Ideologische und Phantastische sich verirren, und wenn darüber die nächstliegenden Pflichten und Ausgaben sträflich versäumt werden. Unter Umständen ists nur Feizheit und Schwäche, wenn sich eins in ein nebelhaftes Wölkenkuckucksheim einfpinnt, und mit tragisch verachtender Pose aus die hcrabsieht, die sich im praktischen Lebenskampse redlich schinden und plagen. Ja, gerade im Kämpfen wird das Glück geboren, und da mag der fchöne Traunr des Lebens ost eine überraschende Verwirk lichung finden. Und zuletzt? Wenn die Gedanken prüfend und klärend die Lebensreife noch einmal überfliegen? Nun, es möchte wohl mancher gern mit Julius Große empfinden: „Raufchende Bäche quellenden Lebens, fplllt ihr mich fort einst in Wogenfchaum, singen dann wiL ich: nicht vergebens, hab ich geträumt den irdischen Traum!" Feste, klare Ziele, die im Bereiche einer wirklichen Möglichkeit liegen, wenn sich aus solche also gleichsam ideal-realen Lebcnspunkte die Gedanken richten, dann ists keine bloße Gedankenspielerei. Die Gedanken haben — nach dem alten Mark Aurel — ihre physiologische, ihre patologische uud ihre dialektische Seite. Man wolle das bedenken, wenn sie bald hierhin, bald dorthin wallen, und man nehme sie überhaupt etwas kritisch, die vielen und ost so plötzliche» Gedankcnreisen .... Jnsertionspreis 15 Psg. Pro viergespaltene KortmSzeile Außerhalb des AmtSgerichtSbezirkS Wilsdruff 20 Psg. Zeitraubeuder und tabellarischer Satz mit 50 Prozent Ausschlag. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingczogcn werden muß oder der Austraggeb. in Konkurs gerät. politische Rundschau. Wil 8 druff, den 4. September. Di- U-b-rnahm- des Danzig-r Kommandos . durch de« Kronprinzen. «»in» » »««mehr fest, daß der Kaiser und der Kro«- Uebera^?^" nach Danzig-Langfuhr komme«, reaiments an^n Kommandos des 1. Leibhusare«. wffd entgegen Laut „Danziger Zeitung" in Bestimmung die Kron- Der außerordentliche Etat 1912. Nm nächste« ReichshuuShaltetat interessiert besonders der außerordentliche Etat. Schon im Etat für 1911 ist es gelungen, die Anleihe, die früher regelmäßig sehr hohe Poften ausmachte und noch im Etat für 1900 nahezu 172 Mill. Mk- betrug, auf 97 Mill. Mk. zu reduziere« ES war dies nur möglich, weil aus den ordentlichen Ein nahme« des Reichs zur Deckung außerordentlicher Aus- «abe« recht bedeutende Poste« verwendet werde« konnten. Trotzdem wurden mit den 97 Mill. Mk. auS der Anleihe noch Ausgabe« nichtwerbender Natur gedeckt. Ma« will aber 1« Zukunft durch Anleihe möglichst nur «och Aus. gäbe« Werbeoder Natur bestreiten und eS ist wahrscheinlich, daß ma« mit der Verwirklichung dieser Absicht bereits flir die Kgl. AmtshauptmannschafL Meißen, für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff, sowie für das Kgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt Vitt WilSdruff, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, BurkhardtSwalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, HerzoaSwalde mit La«dberg, Hühndorf, KmstaH Kesselsdorf, Klrinschönberg, Klipphause«, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorv, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, OberhermSdorf, Pohrsdorf, RöycSdttf bet WilSdruff, Roitzsch, Rothschösberg mit Per«e, SachSdorf, Schmtedewalde, Sora, Steinbach bet Kesselsdorf, Steinbach bei Mohor«, Seeligstadt, Spechtshause«, Tanneberg, Taubenheim, Unkersdorf, WetStropp, Wildberg. Mit -er wöchentliche« Geitage „Welt im Vild" und der monattiche« Seitage „Ansere Heimat". Druck und Verlag vou Arthur Zschuule, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Zschunke, Wilsdruff. ! dreimal und zwar DienStagS, Donnerstag« und Svnna^ndS. Inserate werden tagS vorher bis mittags 12 Uhr angenommen. ?"^Ejährlichfrei ins HauS, abgeholt von der Expedition 1,30 Mk., durch die Post bezogen 1,54 Mk. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresje: Amtsblatt MlSdrnfs. De» Stadtrat. Kahlenberger. Der preußische Gesandte am sächsischen Hofe, Prinz HanS zu Hohenlohe-Oehrtngen, hat sein Abschiedsgesuch eingeretcht. Der amerikanische Botschafter in Berit« Hill wurde vom Kaiser in Abschiedsaudienz empfangen.