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MMM für WM lM ck < I 1 75. Jahrg Nr. 20. Dienstag, den 15. Februar 1916 Amtlicher Teil // Soweit die Fleischwaren von obigen Karteninhabern Nr. s—500 nicht beansprucht s 5 s—300 über 300 Bezugspreis in der Stadt vierteljährig- Haus, abgeholt von der Expedition 1,30 M unsere Landausträger bezogen Mr die Königliche Arnis. MptmannfchafL Meißen, m WiLsdruft iowie für das Röms werden, kommen diese von nachmittags 3 Uhr ab an die Fleischkarteninhaber mit den Nummern über 1ÜÜ0 zum verkauf. Die greise sind am verkaufslokale ersichtlich. Ins ertionsp reis 15 Psg. pro fünsgeipattene KorpusMk. Außerhalb des Amtsgerichrsbezirks Wilsdruff 20 Psg. Verkaufsfolge: von 8—i/zsO Uhr an die ^Narkeninhaber j—j50 Lokalblatt kür Milsäruff Birkenyam, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg Huhndorf, Aaufbach, Kesselsdon, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, WHE*" bei Wilsdruff, Noitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeliqsiadt, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf S^inbach bei Mohorn, Spechtshausen, T^nneberg. Taubenheim, Ullendorf, Unkersdorf, Weistropv, Wildberg, Zöllmen. Mit taufendkr Uuterhaltungs-Gsman-Wtilage, VöchtNilicher illustrierter Kellatze „Arlt im Kild" mb MEicher Keilaze „jtssere tzeimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Mr die Nedabian veiantwrnliw: Oberlehrer Gärtner. Wilsdruff Erscheint wöchentlich dreimal und zwar DtenStagS, Donnerstags und Sonnabends. Inserate werden tags vorher bis mittags 11 Uhr angens« NM Stadtrat Wilsdruff. MWer FW- und MPerlms. Mittwoch, den 16. Februar d. I. Verkauf an die Inhaber der Fleischkarten mit den Nummern s—500. Ausgabe /der Kontrollmarken Dienstag, den s5. d. 2N., von vormittags 8 Uhr ab im Rathaus. Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 50 Prozent Aufschlag. E Jeder Anspruch aus Rabatt erlischt, wenn der Betrag dmch R FU M U Klage eingezogen werden muß od. der Auftraggeber in Konkurs gerät. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Mr das Königliche Amtsgericht und den StadtrM Forstrentamt ru Tharandt. i. 10 Mk. frei ins ^die Post und MHZ /2 t" tt „ „ ,, „ kl Uhr ab „ „ eortletrung cies amtlichen Teiles in aer üeiisge. Das große Dölkerringen. tzelbftblockacle. Mit dem Versuch, die deutschen Küsten wenn auch nicht direkt, so dock indirekt, durch weite, vor den Aus gängen der Nordsee gezogene Patrouillenketten von jeder Ein- und Ausfuhr abzusperren, fing es an. Das half aber nicht viel, denn es gibt auch noch eine Ostsee, und schließlich verfügen wir auch über Landgrenzen, bis zu denen englische Kriegsschiffe doch nicht vordringen können. Also ging die britische Admiralität dazu über, den Warenverkehr der neutralen Länder unter Kontrolle zu nehmen: ihnen die Vorräte, deren sie zur Volksernährung, zur Aufrechterhaltung ihres Wirt schaftslebens bedürfen, nach eigenem Gutdünken zuzumessen und ihnen im übrigen für die Über wachung ihres binnenländischen Grenzverkehrs Ver pflichtungen aufzuerlegen, die sich mit der Würde eines unabhängigen Staates nicht in allen Fällen vertragen. Aber auch diese Maßnahmen haben nicht viel geholfen. Der englischen Regierung haben sie eine Unmenge von Arger und Scherereien aller Art eingetragen, und wie weit sie sich, falls Amerika jetzt ernstlich an seine Abrechnung mit der britischen Seewillkür Herangehen sollte, werden aufrechterhalten lassen, ist auch noch gar nicht zu übersehen. Aber Deutschland ist trotz dieser doppelten Art von Blockade bis jetzt weder verhungert noch wehrlos geworden Wir haben uns ein neues Tor für unsere Ein- und Ausfuhr geöffnet, bis zu dem weder die Land- noch die Seegewalt des Vierverbandes heranreicht, und der inneren Unbequemlichkeiten sind wir immer noch Herr ge worden: auch ist der zweite Kriegswinter bald vorüber, und wenn erst die Sonne wieder warm am Himmel steht, wird der liebe Herrgott uns schon weiter helfen. Einst weilen können wir uns aber daran erfreuen zu sehen, wie aus diesen Verhältnissen heraus eine Selbstblockade Eng lands entstanden ist, von der sich wohl niemand im An fang des Krieges etwas hätte träumen lassen. Die englische Kriegsflotte ist groß, und seine Handels flotte unermeßlich. Wenn man aber in den Seeverkehr aller Völker seine Finger hineinstecken und daneben den gewaltigen Anforderungen eines Weltkrieges gerecht werden will, so muß selbst britischer Reichtum schließ lich versagen. Und so ist es jetzt wirklich so weit gekommen, daß man in England sozusagen aus freiem Entschluß sich eine Beschränkung seiner Einfuhr auferlegen will, weil nicht genügend Schiffsraum vorhanden ist, um den Bedarf der Nation im bisherigen Umfange zu decken. Ein Beispiel: der Handelsminister Runciman, der sich schon jetzt den Kopf darüber zerbricht, wie er den deutschen Handel auch nach dem Kriege von Englands heuigen Küsten fern halten kann, empfängt eine Kommission des umomstischeu Geschäftsausschusses des Unterhauses, E der er sich zmei Stunden lang ausspricht, um ihr schließlich zu erklären, daß die Raumbedürfnisse von Heer und Flotte so groß seien, daß eine Einschränkung der Einfuhren eine unbedingte Notwendigkeit wäre. Man ist deswegen auch schon daran gegangen, gewisse Be standsaufnahmen im Lande vorzunehmen, um danach zu bestimmen, in welchen Bedarfsgegenständen einst weilen die Einfuhr völlig eingestellt werden müsse. In erster Reihe wird die so erzwungene Ein- schränkung die britischen Kolonien und ihre Handels- ausstchlen schädigen, so z. B. Australien durch das bereits erfolgte Früchteverbot und Kanada durch das Verbot der Einfuhr von Zellulose, Gerste und Mais. Also eine regel rechte Selbstblockade des Mutterlandes gegen seine Kolo nien, die sich auf diese Weise für ihre eifrige Mitarbeit an der Verteidigung des Reiches belohnt sehen. Um Verstim mungen oorzubeugen, wird bereits oorgeschlagen, auf anderen Gebieten Vvrzugsmaßnahmen festzusetzen, damit der jetzige Geist der Einigkeit und Zusammengehörigkeit keinen Schaden leide. Nicht minder tief greifen die Verstimmungen zwischen England und seinen Verbündeten, denen die britische Handelsflotte ja nahezu alles liefern soll, was sie zum Leben und zur Kriegführung brauchen. Ein Übermaß von Aufgaben, vor dem die Londoner Staats männer schier zu verzagen beginnen, denn der zur Ver fügung stehende Schiffsraum nimmt, man kann ruhig sagen, täglich ab und wird, wenn erst die Verschärfung unseres Unterseebootkrieges begonnen hat. hoffentlich in noch rascherem Tempo zusammenschmelzen. Sind schon allein in Liverpool im Januar dieses Jahres 61 Schiffe mit 158194 Tonnen Raumgehalt weniger als im gleichen Monat des Vorjahres eingetroffen und 82 Schiffe mit 259 062 Tonnen Äaumgehalt weniger aus gelaufen, so kann man sich ungefähr denken, wie groß da nach schon jetzt der Gesamtausfall für die englische Schiff fahrt sein muß. Der Pfeil, den die britische Admiralität gegen den deutschen Handel abgeschossen hat, ist also auf den Schüben zurückgeprallt, während unsere Kampfmittel gegen Englands Seeverkehr ausfchließlich in der von uns gewollten Richtung zur Geltung kommen. Sie haben sich wieder einmal ins eigene Fleisch ge schnitten, die überklugen Inselbewohner, die sich Mr völlig unangreifbar hielten, und nun nicht bloß von der Luft her, sondern auch in ihrem empfindlichsten Elebl ent, dem Wasser, die Überlegenheit eines festländischen Gegners zu spüren bekommen. Der Krieg hat uns gerade England gegenüber Möglichkeiten erschloßen, die im höchsten Grade überraschend hervorgetreten sind. Um so mehr müssen und werden alle Anstrengungen darauf gerichtet sein, sie für den Sieg unserer gerechten Sache dis zum letzten Tüpfelchen auszunützen. ver ^rieg. Der Ueutfcke Genenalftabsbenickt. Großes Hauptquartier, 12. Februar. Westlicher Kriegsschauplatz. Nach heftigstem Feuer auf einen großen Teil unserer Front in der Champagne griffen die Franzosen abends östlich des Gehöftes Maison de Champagne (nordwestlich von Massiges) an und drangen in einer Breite von noch nicht 200 Metern in unsere Stellung ein. — Auf der Combres-Höhe besetzten wir den Rand eines vor unserem Graben von den Franzosen gesprengten Trichters. Oestlicher Kriegsschauplatz. Vorstöße russischer Patrouillen und kleinerer Abtei lungen wurden an verschiedenen Stellen der Front ab gewiesen. Balkan-Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Oberste Heeresleitung. Amtlich durch das W.T.B- Grotzes Hauptquartier, 13. Februar. (Wtb.Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: In der Champagne drangen nach lebhaftem Artillerie kampfe Patrouillen und starke Erkundungsabteilungen in die feindliche Stellung ein. Sie nahmen einige wirkungs volle Sprengungen vor und machten südöstlich von Boesinghe über 40 Engländer zu Gefangenen. Englische Artillerie beschoß gestern und vorgestern die Stadt Lille mit gutem sachlichen Ergebnis. Verluste oder militärischer Schaden wurden uns dadurch nicht verursacht. Auf unserer Front zwischen dem Kanal von La Basses und Arras sowie auch südlich der Somme litt die Gefechtstätigkeit unter dem un sichtigen Wetter. In den Kämpfen in der Gegend nordwestlich und westlich von Vimy bis zum 9. Februar sind im ganzen 9 Offiziere, 682 Mann gefangen genommen worden. Die Gesamtbeute beträgt 35 Maschinengewehre, 2 Minenwcrfer und anderes Gerät. Unsere Artillerie nahm die feindlichen Stellungen zwischen der Aisne und Reims unter kräftiges Feuer. Patrouillen stellten gute Wirkung in den Gräben des Gegners fest. In der Champagne stürmten wir süd lich von St. Mane-a-Py die französischen Stellungen in einer Ausdehnung von etwa 700 Metern und nahmen 4 Offiziere, 200 Mann gefangen. Nordwestlich von Massiges scheiterten zwei heftige feindliche Angriffe. In dem von den Franzosen vorgestern besetzten Teil unseres Grabens östlich von Maison de Cham pagne dauern Handgranatenkämpfe ohne Unterbrechung fort. Zwischen Maas und Mosel zerstörten wir durch fünf große Sprengungen die vorderen feindlichen Gräben völlig in etwa 30 bis 40 Meter Breite. Lebhafte Artilleriekämpfe in Lothringen und in den Vogesen. Südlich von Lesse (östlich von St. Denis) drang eine deutsche Abteilung in einen vorgeschobenen Teil der französischen Stellung ein und nahmen über 30 Jäger gefangen. Unsere Flugzeuggeschwader belegten die feindlichen Etappen- und Bahnanlagen von La Panne und Poperinghe ausgiebig mit Bomben. Ein Angriff der feindlichen Flieger auf Chistelles (südlich von Ostende) hat keinen Schaden angerichtet. Oestlicher Kriegsschauplatz: Die Lage ist im allgemeinen unverändert. Westlich von Baranowice wurden zwei von den Russen noch auf dem westlichen Scharaufer gehaltenen Vorwerke gestürmt. Balkan-Kriegsschauplatz: Nichts Neues. Oberste Heeresleitung. -t- französisches Linienschiff „tzuffren" versenkt. Durch ein deutsches U-Boot an Syriens Küste. Durch Wolffs Telegraphisches Bureau wird die folgende amtliche Mitteilung des deutschen Admiralstades verbreitet: Ein deutsches Unterseeboot hat am 8. Februar an der syrischen Küste jüdlich von Beirut das französische Linien schiff „Suffren" versenkt. Das Schiff sank innerhalb zwei Minuten. Der Verlust des Linienschiffs .Suffren" trifft die französische Marine sehr empfindlich. Der „Suffren" war ein starkes Kampfschiff von 12 370 Tonnen, führte neben starker Mittelartillerie 4 Stück 30,5-Zentimeter-Kanonen an Bord und hatte im Frieden eine Besatzung von 655 Mann, jetzt wahrscheinlich 100 Mann mehr. Er war 1899 vom Stapel gelaufen. Mit Mann und Maus. Außer der deutschen Mitteilung liegt über die Tor pedierung des „Suffren" noch die folgende der türkischen amtlichen Telegraphen-Agentur Milli vor: Das französische Linienschiff „Suffren" wurde am 8. Februar auf der Höhe von Beirut von einem deutschen Unterseeboot versenkt. „Suffren" sank in zwei Minuten. Die über achthundert Mann betragende Besatzung konnte nicht gerettet werden. Daß das Unterseeboot sich am Rettungswerk höchst ns durch die Ausnahme einiger weniger mit den Wellen Rin genden hätte beteiligen können, ist selbstverständlich. Aber, da das Schiff so schnell unterging, scheint Mann und Maus