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Klatt für die Königliche Amtshanptmannschast Meißen, für das sowie für das Königliche Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff Forstrentamt zu Tharandt. Infertionrprns 15 für die 6-gespaltene Korpuszcile oder deren Raun:, von außer halb des Amtsgerichtsnezirkes 20j?sg., Reklamen 45 s?fg. Zeilrauüender und tabellarische: mit 5V Prozent Aufscblag. Bei Wiederholung und Jahresumsätzen Rabatt nach Tarif. Bekanntmachungen ^im ^amtlicben Teil (nur oorl Behörden > ^alrzeile 40^75. 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Lokalblatt für Wilsdruff Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Möhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Kesseisdors, Steinbach bei Mohorn, Spechtshausen, Tanneberg, Taubenheim, Ullendorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. Druck und Vertag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich Oberlehrer Gärtner, Wilsdruff. . 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Anonvnie Zuschriften bleiben unberücksichtigt. — 8 I W Fernsprecher Amt Wilsdruff Nr. t. — Telegramm-Adresse, Amtsblatt Wilsdruff. Nr. 51. Dienstag, den 2. Mai 1916. 75. Jahrg. Ker amtticke Lei! beiinckel lick in üer keiisge. Heftige Kämpfe an der Höhe Toler Mann. ZiMAs MdriM der MWii M Nmcz-See. — M Pek«!W des Falls M M el Amm. — EWlisßmg Mlins d»rch Trmen des 8e»enls MM. — Ein TrniMiM m S»l«itj versM. — Nie NentsHen Amerikas We» den Krieg z» nerhintern. — Ans Kamern« enlkmmene MW in Spanien. ein feindlicher Vorstoß nordwestlich des Gehöfts Thieaumont. Rabenschrei im Teutoburger Wald. Fr. Gegen England, den neuen Drachen zu Babel, zieht immer stärker von allen Seiten der Nemesis schwarzes Gewölk herauf. Daß in der vergangenen Woche der „King Stephen", jener berüchtigte Fischdampfer aus Grimsby, als Patrouillenboot den Streitkräften unserer Hochseeflotte zum Opfer fiel, die abermals in der Morgen frühe eines ereignisreichen Tages Englands Ostkuste bom bardierten, darin darf der Bischof von London getrost den auf britischen Kanzeln so gern beschworenen „Finger Gottes" erblicken. Ein aktiver Mörder war der „Baralong"-Kapltän Mac Bride gewesen, der bekanntlich flüchtende und schwim mende deutsche V-Boot-Mannschaften von Bord des „Ni- cosian" aus niederknallen ließ; ein passiver Mörder war aber auch der Kapitän des nunmehr versenkten „King Stephen", der Kapitän und Mannschaft unseres „I-1S" untergehen ließ, obwohl er in Seemannsweise um Rettung angegangen und obwohl ihm das Ehrenwort eines deutschen Seeoffiziers für freiwillige Ergebung geboten wurde. Em Teil der englischen Presse wagte ihn trotzdem zu belobigen; hysterische englische Damen schickten ihm entzückt Geld geschenke; der Bischof von London glaubte seine Tat an heiliger Stelle feiern zu dürfen. Zwei Monate ist es her. Nun hat das Schicksal einen anderen Richterspruch ge sprochen. Und dieser britische Bischof, der vor drei Jahren erst in Deutschlands Städten Friede und Annäherung und christliche Verbrüderung beider „stammverwandten Völker" predigte, darf jetzt, ein anderer Hamlet, eine neue Ophelia suchen: „Schließe in dein Gebet all meine Sünden ein!" Dem Kapitän aber des „King Stephen", falls er in unserer Gefangenschaft ist, wird hoffentlich nach Seemannsrecht der Prozeß gemacht werden wegen böswilliger Verlassung in Seenot Kaum hat inzwischen das englische Kabinett einen notdürftigen Ausweg gefunden um Wehrpflicht und Dienst pflicht, so stürzt der mühselige Brückenbau in offenem Parlamente wieder zusammen. Vor dem Unterbause muß Herr Asquith, der immer mehr ein grauer Sünder an der Verführerhand Sir Edward Greys geworden ist, die in tausend Nöten zusammengeleimte Bill zurückziehen und sich weitere Erklärungen zur kommenden Woche vorbehalten.. Es ist, als hörten wir unheilverkündenden Rabenschrei aus dem Teutoburger Walde, in den; einst die Legionen des römischen Weltreiches zwischen des Himmels Gieß bächen und dem Schwerte Hermanns des Cheruskers unter fingen Ganz Irland hat man von vornherein von dieser Dienstpflicht ausnehmen müssen. Ein bedenkliches Zeichen! Aber all diese Vorsicht und Nachgiebigkeit Hat nicht ge- hmden, daß zu gleicher Zeit auf der grünen Insel, die lcn dem Sommer des Jahres 1914 auf Selbstregierung, am Hvmerule wartet, die Fahne' der Empörung erhoben woroen sit. Dublin, des Landes Hauptstadt, ist seit Tagen "ÄV "f der Gewalt der Aufständischen. Nach dem tat Herr Asquith noch grobmächtig und erttar.e, baß mit geringenOpfern an Toten und Verwundeten, me liwgemmt noch nicht einmal die Zahl 100 erreichen sollten, E f-uuwrung niedergeworfen, das Hauptquartier der die Ruhe wiederhergestellt worden sei. ^ver immi am^Lage darauf mußte er bekennen, daß noch immer eimge^ L-mdtteiie in der Hand der Aufrührer seien. Lreit dm ^u-.,en des ourenkrieges spukte die Möglichkeit eurer neuen Ergebung der Söhne Sankt Patticks gegen die britt.men ^"'Pl^ren Ungefüge Reden gegen Eng land wurden daun.!» gehalten; sogar irische Offiziere er hoben ihre Stimme zu einen;: „Krieg England!" Aber die Irländer uwgejamt hatten sich doch zu sehr an das Parlamentteren im Londoner Unterhause gewöhnt. Die stärker natwnal-revoiutwnaren El waren nach Nord amerika ausgewandert; es fehlte die Organisation. Nun aber bat cue Srn-sein-Bewegung ihr Haupt erhoben. Sin-fem das bedeutet: „wir selbst". Irland den Irländern — fit ihre Parole. „Unser der Acker, unser die Pacht; unser die Arbeit, unser der Lohn." Seit zwei Jahrhunderten hat dmer Schlachtruf sich in ungezählten Verschwörungen ausgetobt und ausgeschwelt. Die Fenier- Verschwörung ist die bekannteste, gewaltsame Entladung dieser Kräfte. Und erst 35 Jahre ist es her, daß die -smaraadene Insel" nächtlicherweile von jenen „Wovdi^atn- öcmden" durchzogen wurde, die mit Pulver und Blei, mit Dolch und Gift sowohl die englischen Grund- Herren des Landes, als auch die irischen Pächter dem Richter Lynch überantworteten, die sich etwa erlaubten, trotz des nationalen Verbotes, den Pachtschilling an die englischen Grundherren weiter zu bezahlen. Dem Fana tismus irischer Verschwörer und Empörer entsprang da mals auch der Name und das System des Boykotts. „Jung Irland", „Weiße Burschen", „Eichenherzen" — alle diese Namen bedeuten irische Verschwörerbunde. Vor genau 51 Jahren geriet die Hauptstadt Dublin schon einmal in die Gewalt der irischen Aufständischen; und als damals der Fenier-Häuptling Burke in London ins Gefängnis geworfen wurde, sprengten seine Anhänger im De zember des Jahres 1867 mitten in London das Clerkemvall- Gefängnis in die Luft. Wenn der neue irische Aufruhr von der gleichen Kraft düsterer Entschlossenheit beseelt wäre, müßten wir in den nächsten Monaten zu hören bekommen, daß eines Tages der altberühmte Tower in London in die Luft geflogen sei, denn dort hat England soeben den Sir Roger Casement festgesetzt, den man durch einen un glücklichen Zufall scheinbar gefangen genommen hat, als er im Begriff stand, sich an Bord eines Schiffes seiner irischen Heimat zu nähern, deren Wiedererhebung er mit allen Kräften Kat vorbereiten betten. Der Krieg. KuMINe s^ieäenlLge am st-faroer-See. 6600 Gefangene; 1 Geschütz, 28 Maschinengewehr«, 10 Minenwerfer erbeutet. Großes Hauptquartier, 29. April. Westlicher Kriegsschauplatz. Auf der Front zwischen dem Kanal von La Basste und Arras andauernd lebhafter für uns erfolgreicher Minenkampf. In der Gegend von Givenchy-en-Cohella machten wir neue Fortschritte und wiesen zwei da gegen angesetzte starke englische Handgranatenangriffe blutig ab. — Im Maasgebiet sind abermals fran zösische Gegenstöße an der Höhe „Toter Mann" und östlich davon zum Scheitern gebracht worden. — Unsere Abwehrgeschütze holten südlich von Moronvilliers (Champagne) einen französischen Doppeldecker herunter; seine Insassen sind tot. Oberleutnant Bölke schoß südlich von Vaux das 14. feindliche Flugzeug ab. Östlicher Kriegsschauplatz. Südlich des N«rocz-Sees m«chten unsere Truppe» gestern einen Vorstost, um die am 26. März zurückge- wonnenen Beobachtungsstellen weiter zu periefsern. über die vor dem 2<i. März von uus gehaltenen Gräben hinaus wurden die russischen Stellungen zwischen Stanarocze und Gut Stachowee genommen. 5600 Gefangene mit 58 Offi zieren, darunter vier Stabsoffiziere, ein Geschütz, 28 Maschinengewehre, 10 Mincnwcrfer sind in unsere Hand gefallen. Die Russen erlitten außerdem schwere blutige Ver luste, die sich bei einem nächtlichen in dichten Massen ge führten Gegenangriff noch stark erhöhten. Der Feind ver mochte keine» Schritt des verlorenen Bodens wieder zu gewinnen. Unsere Luftschiffe griffen die Bahnanlagen bei Wenden und an der Strecke Dünaburg—Rjczyca an. Balkan-Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Oberste Heeresleitung. Amtlich durch das W.T.B. Großes Hauptquartier, 30. April. (Wlb. Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Nachts wiederholten die Engländer ihren Gegenan- gr ff auf Givenchy- En Goheüe, ohne einen Erfolg zu er ringen. Nördlich der Somme und nordwestlich der Oise fanden für uns erfolgreiche Patrouillengefechte statt. Links der Maas griffen gestern abend starke französische Kräfte unsere Stellungen auf der Höhe Toter Mann und die an schließenden Linien bis nördlich des Caurettewäldcheus an. Nach hartnäckigem Kampf auf dem Ostabfall der Höhe ist der Angriff abgeschlagen. Rechts des Flusses scheiterte Ein deutscher Flieger schoy über Verdnn-Velle-Ray im Kampfe mir dre: Gegnern einen derselben an Östlicher Kriegsschauplatz: Südlich des Narocz-Sees wurden nachts noch 4 Ge schütze und ein Maschinengewehr erbeutet, sowie 83 Gefangene emgedracht. Balkan-Kriegsschauplatz: Nichts Neues. Oberste Heeresleitung. auf ein russisches Scklacntsckk'ff. Im Meerbusen von Riga. Amtlich. Berlin, 28. April. Am 27. April haben drei öentsche Flngzcnge SaS russische r-inieuschisi „Stnwa" im Rigaischen Meerbusen mit Kt Bumben beworfen. Mehrere Dresser und Brandwirkiing sind einwandfrei beobachtet worden. Trotz heftigster Dr- ichiestnug sind sämtiiche Flugzeuge unversehrt zurückgekehrt. Der Ehef des Adwiralstabcs der Marine. Das russische Linienschiff „Slawa" ist 1003 erbaut, bat eine Verdrängung von 13 730 Tonnen, und ist u. a. mit vier 80,5 Zentimeter-Geschützen bestückt. Es hat im Frieden eine Bemannung von 825 Mann. Erfolgreiches Seegefecht ar: der Doggerbank. Ein weiteres amtliches Telegramm unseres Admiral stabes, das durch W.T.B. verbreitet wird, meldet uns einen weiteren Erfolg unserer Marinestteitkräste im Kampfe mit der englischen Flotte. In der Nacht vom 26. zum 27. April wurden von Teilen unserer Vorpostenstreitkräste auf der Doggerbank ein grüffercs englisches Bewachnngsfahrzeug ver nichtet und ein englischer Mchdampfer als Prise aufgebracht. Die englischen Blätter versuchen die deutschen Erfolge zur See in gewohnter Weife zu verkleinern und behaupten, daß bei dem Gefecht vor Lowestoft und Uarmouth die weit unterlegenen englischen Kreuzer den Deutschen hart zu gesetzt und sie stark beschädigt hätten. Dem steht der deutsche Bericht gegenüber, daß sämtliche deutschen Schiffe völlig unbeschädigt zurückgekehrt sind. Das Bombardement von Varmouth und Lowestoft. Auch die Wirkung der Beschießung von Varmouth und Lowestoft sollte nach dem englischen amtlichen Bericht nur gering gewesen sein. Jetzt meldet aber der „Corriere della Sera", daß 240 Häuser zerstört wurden. Der Korrespondent des Blattes findet es daher höchst merkwürdig, daß nach dem englischen Zugeständnis nur vier Tote und zwölf Ver wundete zu verzeichnen gewesen sein sollen. AllMfeke j>fjecieriLge am Die Russen haben bei dem Versuch, mit dem linken Flügel ihrer Kaukasusarmee gegen Bagdad vorzudringen und über den Kleinen Taurus hinweg die Türken in Mesopotamien zwischen zwei Feuer zu bekommen, eine schwere Schlappe erlitten. Der türkische Heeresbericht vom 27. April meldet: Au der Kaukasusfrout haben feindliche Truppen, un gefähr eine Brigade, auö drei Einheiten zusammengesetzt, am 25. April unsere Stellungen auf dem rechten Flügel im Gebiete des Ortes Surcm, unmittelbar südlich von Bittis angegriffen; der Angriff dauerte acht Stunden. Bei seinem Vorgehen wurde der Feind in einer Ent fernung von 300 Metern von unserer Stellung von uns seiuerscitö angegriffen, so daß sein Angriff scheiterte, und unter großen Verlusten zwei Kilometer weit nach Norden zurückgetriebcn. « Bitlis liegt südwestlich vom Wan-See. — Im Zentrum der Kaukasusfront herrfchte Ruhe, auf dem linken türkischen Flügel wurde ein russischer Angriff im Abschnitte von Dschewislik in der Nacht zum 26. April verlustreich ab gewiesen. F Das Treffe» am Suez-Kanal. Während die Engländer behaupten, die Türken aus der Gegend von Katia, 45 Kilometer östlich des Suez- SmialL, oartri tbeu zu hab«», wtedmtzoüe drr tüLtücbe «nt-