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WMM für WilskD 8 la« Almis Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff Forstrentamt zu Tharandt. für die Königliche Amtshauptmannschaft Meißen, für das fowie für das Königliche Vas Wochenblatt für Wilsdruff erscheint wöchentlich dreimal und zwar Montags, Mitt wochs und Freitags abends 6 Ubr für den folgenden Tag. — Bezugspreis bei Selbstabholung von der Druckerei sowie allen Postämtern monatlich 55 Pfg., vierteljählich f,60 Mk., im Stadt bezirk zugetragen monatlich 60 pfg., vierteljährlich ^75 Mk., bei Selbstabholung von on'eren Landausgabestellen monatlich 60 j?fg., vierteljährlich !,65 Mk., durch unsere Landausträger zugetragcn monatlich 65 j?sg., vierteljährlich 1,85 Mk. — Im Falle böherer Gewalt, Ärieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen der Betriebe der Zei- Preises. 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Lokalblatt für Wilsdruff Birkenhain, Blankenstein, Braunsdvrs, Burkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdors, Herzogswalde mit Landberg, Huhndorf, Kausbach, Kcsselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Spechtshausen, Tanneberg, Taubenheim, Ullendorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich Oberlehrer Gärtner, Elsdruff. Sonnabend, den 8. Juli 1916. Nr. 79. 75. Jahrg. Der amtliche Teil befindet sich in der Beilage. SIM kiMe M smzWe AUW «Weich cheWM. Der mMme UWitiMMrbiMch im Westen. — WWW niWe MWe. - An WMsMk MM bei SWoW M ms mgc- Mn. - Die AW nus Kermanschütz mickven. - Deutsche Handelsschiffe «Ummt angegriffen. - ll 35 ans Cartagena MMehrt. Vie freikeitskämpker. (Mit Blut, sagte Ministerpräsident Briand den in Fans lebenden Amerikanern ins Gesicht, schreiben die Alliierten die Befreiungsurkunde für die Welt, und die «eilige Sache der Völker und der Freiheit muß in dem gegenwärtigen Kampfe zum letzten Male gegen Lie von verbrecherischem Ehrgeiz getriebene Tyrannei verteidigt werden. Er schmeichelte Len Söhnen der amerikanischen RevMtion, daß sie sich durch das übertriebene Geschrei Ler Propagandisten nicht hätten irremachen lassen, wobei es dahingestellt blieb, wen er mit Lieser Kenn zeichnung im Sinne hatte. Wir können, was die Haltung des amerikanischen Volkes im ganzen be trifft, leider nicht in Abrede stellen, daß es sich für die Vierverbandsgenossen hat einsangen lassen. Das ist natürlich noch lange kein Beweis für die Vortrefflichkeit Sache; das Gemeingefühl des Angelsachsentums hat sich Großbritannien gegenüber bewahrt und mutzte sich wohl auch bewähren da England ia alle atlantischen Kabel beherrsMe^uud 'von seinem überwältigenden Einfluß auf die Presse der neuen Welt den rücksichtslosesten Ge brauch machte. Aber die Väter des heutigen Geschlechts in den Vereinigten Staaten werden sich wohl von den Vorkämpfern für die Freiheit der Welt andere Vorstel lungen gemacht haben. Sie haben die Unabhängigkeit ihres Landes gegen den britischen Weltbeherrscher er stritten, sie haben auch ein lebhaftes Empfinden dafür ge- zeigt, wo die Tyrannei zu Hause ist, die der Freiheit anderer Völker immer wieder gefährlich wurde. Ihre Nachkommen dünken sich dagegen schon wunder wie neutral, weil sie nicht die Waffen gegen uns ergriffen haben, und sie lassen fich von schönrednerischen Phrasen blenden, ohne auch nur den guten Willen zur Unbefangenheit des Urteils zu Zeigen. Wenn jetzt wieder eine Hundertmillionen- Dollar-Anleihe für Frankreich in Newyork zum Ab- ichluß gebracht worden ist, so ist das natürlich voll- komw.en in Ordnung, ebenso wie die englisch-fran- Esche Offensive an der Somme mit amerikanischen Kampfmitteln zur Ausführung gelangt. Eins kommt Eben zuni andern, und doch bleibt Amerika neutral. Auch Laß zur Ausführung der neuen Anleihe eigens eine Ge sellschaft aus Bankleuten der Ententestaaten in Newyork gebildet wird, die dort schalten und walten soll wie in London oder in Paris, dagegen läßt sich nicht das geringste einwenden; von dieser Seite kann ja die Freiheit der Umon überhaupt nicht bedroht werden. Wenn es durch- au-> iem muß, schickt man ein- oder zweimal im Jahre »^Protestnote übers Meer, um die Freiheit Les ameri- kamichen Handels oder des Weltpostverkehrs mit vielen m su verteidigen; danach ist man aber sofort wieder nnd eine Seele miteinander und hört mit satter Zu, wenn ein Briand oder Asquith für diese s Mitarbeit am Werke der Völkerbefreiung " " Mi- ^vollen Festreden dankend quittiert. Omnien es doch mit anderen Völkern schon ge- „ narnb^ vierverbandlichen Befreiungsplänen nicht ^riee-Truü entschlossen widerstanden! Da-ist der r°GRaft in ^»Holland, eine private Überwachungs- g cmndenen «Wüschen Diensten, die ihre ursprünglich zu- gestanoenen Schritt für Schritt zu erweitern verband mws ch schon so sicher und mächtig fühlt, daß i erlaub verbietet, die nach den Gesetzen des Landes . imd, und daß sie ihre kontrol lierende - sogar auf die niederländische Re- gierung U .en Organe ausdehnt, als wäre sie die höchste Gewalt rm Staate. Sie verbietet den hollän dischen Pnanz - rhre Erzeugnisse, die holländisches E-gentum swd- aus holländischen Schiffen nach Holland zu schicken - und gegen dwse freche Willkür einer fremden Gelellschaft gwt eS temen Rechtsweg im Lande. Auch Waren, die der Regierung gehi^ dürfen nur den Hafen passieren, wenn der wohttobliche ubersee-Trust damit ein verstanden ist. Den selbstbewußten Holländern liegt Lieser unerhörte Zustand gewiß schwer im Magen, aber wenn ste den Mund öffnen, geschieht es zumeist doch nur, um — am Deutschland zu schelten. Die Schweiz soll letzt auf dle gleiche Tiefe der Rechtlosigkeit hinabgedruckt werden. Auch sie erfreut sich einer ähnlichen Aufstchtsmstanz un Dienste des Vierverbandes, die ihren Grenzverkehr mit Argusaugen überwacht. Jetzt will sie die ihr ursprünglich noch gelassene Bewegungsfreiheit im Interesse der Äuf- rechthaltung ihres Wirtschaftslebens ausnützen. Da Deutschland nicht für alle Zeiten bloß der gebende Teil sein will; aber ihre Abgesandten sind unverrichteter Sache aus Paris zurückgekehrt. Bitten mutz der Schweizer Bundesrat um das bißchen Leben, das die Eidgenossen brauchen, und er begegnet bei demselben Herrn Briand tauben Ohren, der die Amerikaner soeben für den Freiheits kampf der Völker warm gemacht hat. Aber die Schweizer, wenn sie den Mund öffnen, ziehen es gleichfalls vor, gegen Deutschland zu eisern. In diesem Falle sind wir indessen in der Lage, gleiches mit gleichem zu vergelten, und wir werden es hoffentlich an uns nicht fehlen lassen, wenn unsere For derungen unberücksichtigt bleiben sollten. Auch wir haben es auf uns genommen, einen Freiheitskampf zu führen, ohne allerdings die Fähigkeit zu besitzen, andere Völker dabei durch reichlichen Gebrauch von Zuckerbrot und Peitsche hinter uns herzuziehen. Wir werben unsere Freiheit wie bisher so auch weiter mit allen Kräften verteidigen, und wer sich uns in den Weg stellt, muß es eben leiden, wenn er nach Verdienst behandelt wird. Ver Krieg. Großes Hauptquartier, 6. Juli. Westlicher Kriegsschauplatz. Von der Küste bis zum Ancrebach verstärkte sich zeit weise die Artillerietätigkeit; im übrigen keine Veränderung. — Zwischen Ancre-Bach und Somme, sowie südlich der selben wurde weiter gekämpft. Geringe Fortschritte der Engländer bei Thiepval wurden durch Gegenstoß aus geglichen; in einer vorgeschobenen Grabennase vermochten sie sich festzusetzen. Die Dorfstätte Hem im Somme- Tal wurde von uns geräumt; Belloy nahmen die Franzosen; um Estrees steht das Gefecht. Französische Gasangriffe verpufften ohne Erfolg. Im Gebiet der Aisne versuchte der Feind vergeblich einen Angriff in schmaler Front süd lich von Ville-aux-Bois, der ernste Verluste kostete. — Links der Maas fanden kleine für uns günstige Jnfanterie- kämpse statt; rechts des Flusses wurden feindliche Vor stöße im Walde südwestlich der Feste Vaux ebenso zurück gewiesen, wie gestern am frühesten Morgen unternommene Wiedereroüerungsversuche an der „Hohen Batterie von Damloup". — In den Kämpfen in Gegend des Werkes Thiaumont hoben wir vorgestern 274 Gefangene gemacht. — Bei Chazelles (östlich von Luneville) kehrte eine deutsche Erkundnngsnbteilung mit 31 Gefangenen und zahlreicher Beute in ihre Stellung zurück. — Südwestlich Cambrai griff heut morgen ein feindlicher Flieger acks geringer Höhe durch Bombenabwurf einen haltenden Lazarett-mg an; 8 Verwundete wurden getötet. Östlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des GeneralfeldmarschaUK v. Härden- burm Südöstlich von Riga, sowie an vielen Stellen der Front zwischen Postawi und Wischnew sind weitere russische Teilangris e erfolgt und abgewiesen; südöstlich von Riga wurden im Gegenstoß 50 Mann gefangengenommen. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold vou Bayern. Ter Kampf, der besonders in der Gegend östlich von ( lorodlschische nnd südlich von Darowo sehr heftig war, ist überall zu unseren Gunsten entschieden. Die Verluste der öiuffeu sind wieder sehr erheblich. Heeresgruppe des Generals v. Lmsingen. Die Ge fechte bei Kosiinchuowka und in Gegend von Kolki sind uocy nicht zum Stillstand gekommen. Armee des Generals Grafen v. Bothmer. Im Frontabschnitt von Barysz ist die Verteidigung nach mehr facher Abwehr feindlicher Angriffe teilweise an den Koropiec-Abschnitt verlegt worden. — Oftmals brach sich der russische Ansturm an den deutschen Linien beiderseits von Chociuirz (südöstlich von Tlumacz). Balkan-KriLgsschauPlatz. Die Lage ist unverändert. Oberste Heeresleitung. Amtlich durch daS W.T.B 2ur I-age. Im Westen toben weiter hmw Kämpfe. Starke eng lische Angriffe auf beiden Seiten der Somme, südlich der Linie Albert—Bapaume, wurden zurückgeworfen, ebenso bei Curlu.s Südlich der Somme konnten sich die Fran zosen nach längerem Hin und Her des Dorfes Belloie be mächtigen. Ihre Versuche, darüber hinaus vorzudringen, wurden vereitelt. Um ein kleines Gehöft, bei Estreye, in das die Franzosen nach heftigem Trommelfeuer ein drangen, geht der Kampf weiter. Mehr nach Süden zu wurden alle Angriffe zurückgeschlagen. Auch nord westlich von Reims hatten die Franzosen mit einem starken Vorstoß keinen Erfolg, ebenso im Maasgebiet mit erneuten Angriffen auf Thiaumont und die Höhenbatterie von Damloup. Die tatsächlich durch die englisch-franzö sische Offensive erzielten Erfolge sind außerordentlich gering fügig. Was der Feind an Raum gewonnen hat,. steht außer jedem Verhältnis zu seinen Verlusten nnd hält sich völlig in den Grenzen der unvermeidlichen Schwankungen des Stellungskrieges. Von irgendeiner entscheidenden Be deutung ist überall nicht die Rede. Wir dürfen dem Ver lauf der Kämpfe mit vollstem Vertrauen entgegensehen. Im Osten wurde eine ganze Reihe von russischen Vor stößen an dem nördlichen Teil der Front abgewiesen. Die Armeegruppe Linsingen steht weiter im Kannst. Außer ordentliche Hitze erschwert ihn beiden Teilen. Ein Ab schnitt der Südarmee, der von ganz besonders überlegenen russischen Kräften berannt wurde, mußte in die Linie von Koropiec zurückverlegt werden. Zwischen Dnjestr und Kolomea gehen die Kämpfe weiter. Auch hier ist keinerlei Grund zu irgendeiner Beunruhigung vorhanden. Ole gewaltige äeutkcke Miderstanäskrafu Die englische Presse, die seit Wochen mit pomphaften Worten die sicheren großen Erfolge der Riesenoffensive ankündete, sucht jetzt die hochgeschraubten Erwartungen im eigenen Lande und bei den Verbündeten herabzuschrauben. Nachstehend einige bezeichnende Sätze aus Berichten eng lischer Korrespondenten: Es liegt nicht in der Absicht der Engländer, große Gebietsstrecken zu besetzen, sondern die Widerstandskraft des Feindes, die so gewaltig sei, wie man sie eben nur von Deutschen erwarten könne, zu zermalmen. — Die Deutschen haben vermutlich 26 Divisionen an der Angriffs front versammelt, von denen der größte Teil den Eng ländern gegenübersteht, während den Franzosen nur drei bis vier gegenüberliegen. Der Feind habe die Richtung des Angriffs gekannt, da die notwendigen Munitions- und Truppenverschiebungen sich nicht'verheimlichen ließen. Auf einen Angriff der Franzosen seien die Deutschen nicht so gut vorbereitet gewesen, während gegen die Engländer die deutschen Massen rechtzeitig in Bewegung gebracht werden konnten, um Gegenangriffe auszuführen, ehe es den Eng ländern gelang, den Widerstand der kleinen Feldbesatzungen zu brechen. Mau sieht, daß die Engländer schon jetzt französisches Vorwürfen vorweg die Spitze abbrechen wollen. Jure Entschuldigungen zeigen am besten, daß sie rem gar nichts erreicht haben. Das Scharfschützen-Negiment Gordon aufgerieben. Englische Korrespondenten meiden ferner, die Eng länder hätten bei den letzten Angriffen dadurch überaus beträchtliche Verluste erlitten, daß sie glaubten, verlassene Schützengräben zu stürmen, aus deren Unterständen jedoch plötzlich ein höllifches Maschinengewehrfeuer in ihrem Rücken eröffnet worden fei, das alles niedermähte. Bei Montauban z. B. fei das Scharfschützen-Regiment Gordon beinahe aufgerieben worden. Aber bei einigen stark ver teidigten Dörfern in der deutschen Linie sei die Vor bereitung durch die englische Artillerie weniger wirksam ge wesen als man gehofft habe. Die Deutschen hätten wiederum im Schützengrabensystem ganz neue VerteiLigungsmöglich- keiten eingeführt, die in vielen Fällen die anstürmenden Angreifer haben in Verwirrung bringen können. Ein Berichterstatter rühmt den Heldenmut der Deutschen. Bei einem englischen Sturm betraten deutsche Truppen selbst