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Der amtliche Teil befindet sich in der Beilage. öüW- -er MO m Mumi Oe Wtz für -eil Fein-, Nm MWse Men TieMl m- MeM-S'PM. - Zu ChaM-Mld drei imMsihe Miere Md 227 Mm zesWen. — Me 8e- imgenenzahl « FleW-MM ms 18 Miere md L78 Mam MM — Bordrechende rassische Meilmge» am Siachod durch (WM zmitzeschlagea. - Erstämmg der Mn non Czereimz in den KarMchen. — Türkische Angriffe ans den SM«!. Oie lckutLbeäürftige englische Mäkrung. (Von einem deutschen Finanzpolitiker.) Der kanA in Oouvell (Kronrat), die Spitze der eng lischen Regierung, hat auf Grund des Reichsverteidigungs- gesetzes durch Erlaß die Verbreitung von Gerüchten unter Strafe gestellt, die „das Vertrauen in die Umlaufsmittel zu untergraben" geeignet wären, so melden englische Blätter. Mehr als ein Volkswirtschaftler wird sich beim Lesen dieser Nachricht wohl unwillkürlich an den Kopf fassen, um festzustellen, ob er träumt oder ob wirklich der Glaube an das Pfund Sterling, Englands teuerstes Palladium und einst — nicht etwa nur nach englischer Meinung I — der Angelpunkt und der ruhende Pol der Weltfinanz des Schutzes durch den Straf richter bedarf. Die guten Kaufleute, die die Briten zweifellos sind, beginnen anscheinend, den jüngst wieder holt erörterten Niedergang der englischen Finanzkraft selbst zu empfinden, denn was der Erlaß weiter hinzusetzt, „der gleichen Sünder gottlob, sind selten Landeskinder" — es seien Ausländer oder eingebürgerte Ausländer, die diese Gerüchte verbreiteten, ist ein Ausfluß der englischen Kriegspsychose, beinahe ein schlechter Scherz. Es scheint aber wirklich, als ob die Götterdämmerung für Englands Götzen, seine Geldmacht, langsam zwar, jedoch unabwendbar heraufzöge. Denn gleichzeitig meldet der Draht, daß die Bank von England die Veröffentlichung der Angaben über die Goldbewegung eingestellt habe, die bisher alltäglich erfolgte. Welche Absicht die Bank — oder die Regierung — damit verfolgt, daß sie in Zukunft nicht mehr bekanntwerden lassen will, welche Summen Goldes und aus welchen Ländern der Bank zugegangen sind, welche und nach welchen Staaten sie verlassen haben, ist in, Augenblick noch nicht mit voller Klarheit zu erkennen. Erinnert man sich aber, daß sie allein im Juli mehr als 160 Millionen Mark an das Ausland — die Ver einigten Staaten, Spanien, Skandinavien usw. — zur Stützung der englischen Währung im Auslande hat abgeben müssen, trotzdem gleichzeitig riesige Posten von Auslandswertpapieren zum gleichen Zwecke verkauft und große Darlehen in den verschiedensten Staaten ausgenommen worden sind, daß ferner die Goldtribute in der nächsten Zeit eintreffen müssen, die das Jnselreich seinen Verbündeten auferlegt hat, vornehmlich Rußland und Frankreich, dann werden einem wenigstens einige von den Zwecken deutlich, die die britische Kinanzleitung mit dieser neuen Verschleierungsmaßnahme verfolgen. Ob sich die Briten scheuen würden, auch weiter öffentlich über die Ankunft solcher Goldtransporte zu quittieren, ist allerdings fraglich; aber man muß wohl die Empfindlichkeit der Bundesgenossen schonen und dann — wozu braucht denn jeder sofort zu wissen, wohin diese Goldströme weiter fliegen und wie stark sie sind . . . Die Goldpolitik der Russischen Reichsbant und der Bank von Frankreich im Weltkriege haben seit langem schon Mulbruchige Stellen, aber die Bank von England, die „alte Dame aus der Nähnadel-Straße", wie sie der Brite mft einem gewissen zärtlichen Stolze gern nannte, war doch m seinen Augen etwas ganz anderes. Eine nahezu 225 fahrige Geschichte, die stolze Tradition als älteste, vornehmste, dem Kapital nach und wohl auch sonst größte Notenbank der Welt — es muß ein peinliches Gefühl sein, ein solches Institut auf eine Stufe nahe der Russischen Reichsbank oder der Bank von Portugal herab gleiten zu sehen. Und unter diesen, Gesichtspunkte ge ¬ winnen die eingangs erwähnten Gerüchte ein ganz eigenes Gesicht. Die Zeichen sind schlunm für den „Geldmarkt der Welt", sehr schlimm und das Wort des seitdem gegraften Sir Edward Grey, daß es für England keinen wesentlichen Unterschied bedeute, ob es am Kriege teilnehme oder nicht, hatte schon lange keinen so höhnischen Klang wie jetzt . . . 0er Krieg. Großes Hauptquartier, 4. August. Westlicher Kriegsschauplatz. Der Artilleriekampf erreichte nördlich des Ancre- Baches wieder große Stärke. Er wurde zwischen Ancre und Somme mit unverminderter Heftigkeit fortgesetzt. Kräftige feindliche Angriffe sind nördlich von Ovillers, südwestlich von Guillemont und nördlich des Gehöftes Monacu abgewiesen. Südlich der Somme scheiterte nachts ein Angriff des Gegners bei Barleux. — Den Franzosen gelang es gestern abend sich in den Besitz unserer Stellungen am Dorf Fleury und südlich des Werkes Thiau- mont zu setzen. Unsere heute morgen einsetzenden Gegen angriffe brachten uns wieder in den vollen Besitz des Dorfes Fleury und der Gräben westlich und nordwestlich dieses Ortes. Feindliche Angriffe nordwestlich des Dorfes Thiaumont und gegen unsere Stellungen im Chapitre- und Berg-Wald wurden gestern abend unter großen Verlusten des Feindes abgewiesen. Die Lage ist jetzt wieder so, wie sie vor dem mit überaus starken Kräften geführten französischen Angriff war. — Leut nant Mulzer setzte im Luftkampf bei Lens seinen neunten, Leutnant Frankl vorgestern bei Beaumetz seinen sechsten Gegner außer Gefechte — Ferner wurden ein feindlicher Doppeldecker gestern beiPöronne, zwei weitere, wie nachträglich gemeldet, am 1. August südwestlich von Arras und bei Lihons von unseren Fliegern abgeschossen. Durch Abwehrfeuer wurde je ein feindliches Flugzeug bei Berles-au-Bois (südwestlich von Arras) und bei Namur beruntergeholt. Letzteres aus einem Geschwader, das Namur mit geringem Sachschaden angegriffen hatte. Östlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg. Nordwestlich von Postavy zwangen wir durch Feuer den Feind zur Aufgabe vorgeschobener Gräben und wiesen in der Gegend von Spiagla (zwischen Narocz- und Wisniew- See) Vorstöße gegen unsere Feldwachstellungen ab. — Am Serwetsch östlich von Gorodischtsche und an der Schtschara südöstlich von Baranowitschi lebhafte Handgranatenkämpfe. — Bei Lubieszow scheiterten abermals starke feindliche Angriffe. — Im Abschnitt Sitowicze—Wielick entspannen sich heftige Kämpfe, in deren Verlauf der Gegner in das Dorf Rudka - Mirynska und die anschließenden Linien feindrang. Im Gegenangriff gewannen deutsche und österreichisch-ungarische Bataillone sowie Teile der polnischen Legion den verlorenen Boden restlos zurück. Sie machten 361 Gefangene, erbeuteten mehrere Maschinen gewehre und wiesen erneute russische Angriffe glatt ab. — Weiter südlich sowie bei Ostrow und in der Gegend östlich von Swiniuchy kamen feindliche Unternehmungen in un serem Feuer nicht über die ersten Ansätze hinaus. Front des Feldmarschalleutnants Erzherzogs Karl. Bei der Armee des Generals Grafen v. Bothmer keine besonderen Ereignisse. In den Karpathen in (Her Gegend des Kopilas gewannen deutsche Truppen Boden. Balkan-Kriegsschauplatz. Vor den Stellungen südlich von Bitolj fanden für die bulgarischen Vorposten erfolgreiche Gefechte mit serbischen Abteilungen statt. Oberste Heeresleitung. Amtlich durch das W.T.B. Großes Hauptquartier, 5. August. Westlicher Kriegsschauplatz. Wie nachträglich bekannt wird, haben sich die gestern berichteten Kämpfe nördlich der Somme auf breiterer Front und gegen starke englische Kräfte abgespielt. Sie dauerten zum Tei! tagsüber noch an. Die im Abschnitt nördlich Ovillers zum Foureaux-Walde vorbrechenden Eng länder sind unter großen Verlusten für sie an ein zelnen Stellen nach hartnäckigem Nahkampf zurück- gewiesen. Neue Kämpfe sind heute bei Poziöres im Gange. Ein französischer Teilvorstoß wurde nach mittags südlich von Maurepas abgeschlagen. — Im Aisne- Gebiet machte der Feind zahlreiche Patrouillenunterneh mungen, die überall erfolglos blieben. — Rechts der Maas wurden bei unseren gestrigen Gegenangriffen im Abschnitt von Fleury 463 Gefangene von vier verschiedenen Divisionen eingebracht. In der Gegend des Werkes Thiaumont entwickelten sich von neuem erbitterte Kämpfe. — Im Somme-Gebiet wurden zwei feindliche Doppel- oeaer im Luftkampf abgeschossen. Östlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg. Übergangsversuche der Russen über die Düna bei Dweten wurden vereitelt. — Die Zahl der bei Rudka—Mirynska eingebrachten Gefangenen ist auf 561 gestiegen. — Am Sereth nordwestlich von Zalosze wurden mehrfache feind liche Angriffe abgewiesen. Bei Ratyscze über den Sereth vorgedrungene russische Abteilungen mußten einem Gegen stoß wieder weichen. Bei Miedzygory und Czystopady hält sich der Gegner noch auf dem Südufer. Front des Feldmarschalleutnants Erzherzogs Karl. In den erfolgreichen Karpathenkämpfen wurden bisher 325 Russen gefangengenommen und zwei Geschütze er beutet. Balkan-Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Oberste Heeresleitung. Amtlich durch das W.T.B. Großes Hauptquartier, 6. August, (wtb. Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Die Kämpfe bei Pozieres dauern an. Abends scheiter ten feindliche Teilangriffe im Foureaux-Walde und hart nördlich der Somme. Im Maasgebiet, besonders rechrs des Flusses, eniwickelte die Artillerie starke Tätigkeit. Um das ehemalige Werk Thiaumont fanden erbitterte Jufanteriekämpfe statu Die Gefangenenzahl im Fleury-Abschnitt ist auf 16 Offiziere, 576 Mann gestiegen. Im Chapitrswalde machten wir ge stern weitere Fortschritte. Hier sind an unverwundeten Ge fangenen 3 Offiziere, 227 Mann in unsere Hand gefallen. Nordöstlich von Vennelles, in den Argonnen und auf der Combreshöhe haben wir mit Erfog gesprengt. Feindliche Patrouillen sind an mehreren Stellen abgewiesen, eigene Unternehmungen sind bei Craonelle und auf der Combres höhe geglückt. Durch Abwehrfeuer wurde ein feindliches Flugzeug nördlich von Fromelles, im Luftkampf eins nordwestlich von Bapaume abgeschoffeu. Östlicher Kriegsschauplatz: Front des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Eine südlich von Zarecze (am Stochod) vom Gegner besetzte Sanddüne wurde gesäubert. Gegenangriffe wurden abgewiesen. 4 Offiziere, 300 Mann sind gefangen genom men und 5 Maschinengewehre erbeutet. Bei und nordwestlich von Zalacze haben die Russen das westliche Seretschufer gewonnen. Front des Feldmarschall-Leutnants Erz herzog Karl. Bei der Armee des Generals Grafen von Bothmer fanden Vorfeldkämpfe ohne besondere Bedeutung statt. Die Erfolge der deutschen Truppen in den Karpathen wurden erweitert. Balkan-Kriegsschauplatz: Nichts Neues. Oberste Heeresleitung. Italienischer Dampfer auf der Flucht versenkt. Stach einer Reutermeldung aus Malla wurde der italienische Postdampfer „Letimbno", 2210 Tonnen, von einem E - Boot versenkt. 28 Überlebende sind in Malta angekommen und erklärten, daß der „Letimbno" mit einer Besatzung von 50 Mann und 115 Passagieren auf der Reise von Smyrna nach Benghasi begriffen war, als ein V-Boot zuerst einen Warnungsschuß löste und darauf das Schiff unter fortwährendem Feuern verfolgte. Das V-Boot holte den Dampfer, der die Rettungsboote ausfetzte, innerhalb einer halben Stunde ein. Es setzte die Beschießung fort und traf fünf Boote, die vernichtet wurden. Man glaubt.