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Druck und Verlag von Arlhur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich Oberlehrer Gärtner, Wilsdruff. Nr. 96. Donnerstag, den 17. August 1916. 75. Jahrg. Der amtliche Teil befindet sich in der Beilage. Angriffe im Westen und Gen bluiig angewiesen. PGeqmsW der Höhe ölm MpcM in öen KaWheu. — MMltW siir »eil PMW-W. — (Weiteste MeiheplM des Merm- bands. — Mser Wilhelm M her MM. Vie vielbescksfligte Kegierung. Gegen den englischen Parlamentarismus verblassen be kanntlich alle sonstigen Regierungsmethoden nicht bloß nach der tiefeingewurzelten Überzeugung der Briten selbst, sondern auch in den Augen aller ihrer mehr oder weniger blinden Bewunderer in der Welt. Das Unterhaus ist die ver körperte politische Erbweisheit, und da die jeweilige Ne gierung aus seinen leitenden Geistern entnommen wird, ist das Reich in guter Hut. Die Persönlichkeit des Monarchen f spielt im allgemeinen keine große Rolle. Ist es ein Eduard der Einkreiser, dann um so besser: ist es nur ein Dutzend- kömg, dann bleibt er hübsch hinter der Front. Das Ministerium herrscht und regiert, und daS Parlament wacht Über dem Wohle des Landes. Dortrefflich, in der Tat. Aber in kritischen Zeiten wie dm jetzigen zeigt es sich deutlicher als in Friedensläustm, wie machtlos im Grunde genommen die Volksvertretung gegenüber der Regierung dasteht. Das Unterhaus ist sich ja eigentlich schon längst darüber einig, daß Herr Asquith mit seinen Leuten nur von einer Verlegenheit in die andere taumelt, bald an den sozialen, bald an den mili tärischen Fragen herumdoktert, heute die Iren versöhnt, um sie morgen wieder tödlich zu kränken, die Neutralen mit einer Hand streichelt, mit der anderen bis aufs Blut peinigt, und daß nur der Krieg einer Abrechnung im Wege steht, wie sie so gründlich wohl keiner? bis herigen Regierung des Jnselreiches beschieden gewesen ist. Erst muß der Krieg gewonnen sein, ehe man ans Auf räumen in der Heimat denken kann. Aber es zeigt sich, daß diese Nachsicht die Unbekümmertheit der leitenden Männer um die öffentliche Stimmung im Lande nur immer höher steigen läßt. Ein Beispiel: Unsere Zeppeline haben in der vorigen Woche an der englischen Ostküste wieder zu wiederholten Malen Umschau gehalten. Wenn man Reuter und die amtlichen Berichte der Regierung hört, waren es natürlich wieder nur nutzlose Spazierfahrten: allerdings, hier ist ein Pferd getötet worden, und da eine alte Bude eingestürzt, aber sonst — alles in Ordnung, und der Abwehrdienst der Küstenbewachung hat vorzüglich gearbeitet. Aber jetzt kommt ein Wissender im Unterhaus und erzählt, daß in einer Stadt an der Ostküste, in der einige Personen bei dem Zeppelin-Angriff ums Leben ge kommen wären, nur ein Abwehrgeschütz und ein unbe deutender Scheinwerfer vorhanden gewesen seien. In einer , anderen Stadt versagte, wie ein zweiter Abgeordneter hinzufügte, der Scheinwerfer völlig: ein dritter fragte, ob die betreffende Stadt, die ein bekanntes Angriffsziel für Luftschiffe sei, nicht besser geschützt werden könne, und ein vierter wollte wissen, wann der längst angekündigte Schutzplan gegen die Zeppelin-Pest a ngeführt werden würde. Also ein kleines parlamentarisches Trommel feuer gegen die Regierung, wie man sieht. Und was bekamen die Herren zur Antwort? Das Ministerium habe auch noch andere Aufgaben, erwiderte Major Baird im Namen der Regierung, und müsse sowohl die Bedürfnisse der Armee im Felde als die des Abwehr dienstes befriedigen. Wenn das kein Armutszeugnis ist für ein Kabinett, das seit zwei Jahren im Kriege steht und die Bedürfnisse des ALwehrdienstes dank der uner müdlichen Angriffslust unserer Zeppeline doch frühzeitig genug auf das gründlichste kennen gelernt hat, dann gibt es überhaupt keine Schuld auf Erden. Wieviel Mal hat Herr Asquith entweder in höchsteigener Person oder durch seine Ressortminister auch schon Besserung gelobt, wie oft hat er auch schon Personal- und Organisationsveränderungen in den zuständigen Regionen vorgenommen, um den Zeppelin-Schrecken wirksam bekämpfen zu können, von dem er weiß, daß er die Nerven auch der hartgesottensten Eng länder auf die Dauer ruinieren muß! M hat alles nichts genützt und jetzt redet er sich einfach darauf hinaus, er habe mehr zu tun als jedem deutschen Zeppelin nachzu laufen oder mit Geschützen und Scheinwerfern nachstellen zu lassen. Fürwahr eine vortreffliche Regierung! Und ein Parlament, das sich eine derartige Behandlung der elementarsten Lebensinteressen des Volkes gefallen läßt, kann sich auch für Geld sehen lassen; nur den Anspruch, anderen Ländern als ehrwürdiges Vorbild und Muster beispiel für ihre politischen Einrichtungen zu dienen, den soll es aufgeben. Einige Zuschauer gibt es wohl nn Lande, denen dieses Treiben auf die Dauer zu bunt wird. Vor allem der be kannte Spötter und Zweifler Bernhard Shaw findet für die Hilflosigkeit dieser Regierung bisweilen Worte schärfster Prägung. Er sieht es kommen, daß Grey eines schönen Tages dem Unterhause mitteilen muß, daß der Krieg zu Ende sei, trotz allem großspurigen Gerede dieser zwei Jahre, denn der Augenblick, wo der Krieg den Bundes genossen zum Halse heraushänge, könne doch nicht aus- bleiben. Das ganze scheinheilige Getue der Regierung wegen Belgiens, die törichten Redensarten über den deutschen Militarismus, hinter allen diesen Vorwänden versteckt sich Lie oft gebrandmarkte Heuchelei der Grey'schen Politik, nichts weiter. Belgien? Hierauf erwidert Shaw: »Was Deutschland mit Belgien tat, hätten die Alliierten auch tun müssen und getan, falls sie dazu Gelegenheit gehabt hätten. Admiralität und das Kriegsamt haben öffentlich erklärt, daß England seit fünf Jahren mit Frankreich über die Operation in Belgien einig war. Grey scheint der einzige Mensch in England zu sein, dem dies nicht be kannt ist." Schon 1906, meint Shaw weiter, sei man in England darüber einig gewesen, daß Grey nicht der richtige Mann für den Posten eines auswärtigen Ministers sei; er könne dem Lande keinen größeren Dienst erweisen als wenn er fein Amt niederlegt. Aber diese einzelne Stimme oerhaM natürlich in England wie eine Predigt in der Wüste. Viele mögen aber so denken wie Shaw, aber die wenigsten haben den Mut es zu sagen, und selbst das Unterhaus schwingt sich höchstens gelegentlich einmal zu kleinen, unge fährlichen Anfragen auf. So wird das Land diese Regie rung weiter ertragen, bis die Katastrophe nicht mehr auf- zuhalten ist. Uns kann es, uns muß es recht sein. Der Arieg. Großes Hauptquartier, 16. August. Westlicher Kriegsschauplatz. Vom gestrigen Mittag ab erneuerten die Engländer ihre Angriffe aus der Linie Ovillers—Bazentin le Petit und setzten sie mit großer Hartnäckigkeit bis tief in die Nacht hinein fort. Sie haben am Wege Thiepval— Pozieres in demselben Teil unseres vordersten Grabens Fuß gefaßt, aus dem sie gestern Morgen wieder geworfen waren; im übrigen sind ihre vielen sich in kurzen Zeitabständen folgenden Anstürme vollkommen und sehr blutig vor unseren Stellungen zusammen gebrochen. Die Franzosen wiederholten zweimal ihre vergeblichen Anstrengungen zwischen Maurepas und Hem. Zwischen dem Ancre-Bach und der Somme und über diese Abschnitte hinaus ist der Artilleriekampf auch jetzt noch nicht verstummt. An der übrigen Front - abgesehen von lebhafterer Gefechtstätigkeit südöstlich von Armentiöres, an einzelnen Stellen des Artois und rechts der Maas — keine besonderen Ereignisse. Östlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarfchalls v. Hindenburg. Alle russischen Angriffe gegen den Luh- und Grderka- Abschnitt südlich von Brody sind gescheitert. Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Karl. Die Armee des Generals Grafen v. Bothmer hat starke, zum Teil oft wiederholte Angriffe im Abschnitt Zborow—Koniuchy an den von Brzezany und Potutory lach Koczwa führenden Straßen und westlich von Monasterzyska mit schwersten Verlusten für die Russen restlos abgeschlagen. Balkan-Kriegsschauplatz. Südlich des Dorian-Sees griff etwa ein feindliches Bataillon die bulgarischen Vorposten an; es wurde ab gewiesen. Oberste Heeresleitung. Amtlich durch das W.T.B. Österreichisch -ungarischer Kriegsbericht: Amtlich wird verlautbart: Wien, 14. August. Ereignisse zur Lee. In der Nacht vom 13. auf den 14. hat ein Seeflug- zeuggeimwader den Bahnhof Ranchi, militärische Objekte und Stellungen in Cieris, Vermegliano, Selz und San Eanziano, sowie eine feindliche Batterie an der Jsonzo- Mündung sehr erfolgreich mit Bomben belegt und viele Volltreffer erzielt. Alle Flugzeuge sind trotz heftigster Be schießung unversehrt eingerückt. Flottenkommando. -r- Vie miUtäriscke L.age am »4. August. Von neuem hatten die Engländer mit äußerst starken Kräften versucht, an der Straße Thiepval—Pozieres durch zubrechen. Anfänglich hatten sie, wie es bei einer mit solchen Einsätzen an Mannschaft arbeitenden Offensiv bewegung nicht ansbleiben kann, kleine örtliche Erfolge. 700 Meter unserer vordersten Stellungen fielen in ihre Hand. Aber ein wohlvorbe'eiteterGegenangriff in der Nacht vom 13. zum 14. August entriß sie ihnen restlos wieder. Auch bei Guillemont versuchten sie das Schlachtenglück, wurden aber unter schwersten Verlusten für sie zurückgeworfen. Die Franzosen hatten bei einem starten Vorstoß an der Straße von Mariecourt nach Clery zwar einen ganz un bedeutenden Geländegewinn zu verzeichnen, den sie aber mit ganz unverhältnismäßig hohen Verlusten be zahlen mußten. Südlich der Somme ereignete sich nichts Besonderes. Dagegen suchten die Franzosen bei Verdun wiederholt, uns von der Höhe von Fleury und Thiaumont zu verdrängen. Besonders zwischen Fleury und dem Chapitrewald griffen sie mit starken Kräften an, ihre Ver lustewaren hier denn auch außerordentlich schwer. Inzwischen haben sie ihren edlen Vorsatz, unsere Ernte durch von Fliegern geworfene Brandbomben zu vernichten, in Flandern tat sächlich in die Wirklichkeit zu setzen, sich ernstlich bemüht. Sie hatten jedoch keinen Erfolg mit ihren ruchlosen Plänen. Den Bomben ihrer Flieger fiel aber leider eine gewisse, wenn auch nicht große Anzahl deutscher Militär personen, vor allem aber Zivilisten und Gefangene zum Opfer. Im Osten hatte bei der Armee des Prinzen Leopold von Bayern ein Unternehmen, das zwei und eine halbe pommersche Kompagnie am Oginsky- kanal aussührten, einen vollen Erfolg. Sie zersprengten mehrere russische Kompagnien gänzlich, sie selbst hatten nur vier Verwundete. Angriffe, die russische Ab teilungen in der Gegend nördlich der Bahn von Kowel nach Sarny machten, brachen sämtlich ohne Ergebnis zu sammen. Bei Zarecze am Stochod wurden vorgedrungene russische Kräfte durch einen deutschen Gegenstoß zurückge trieben. Russische Angriffe bei LuK wurden völlig abge schlagen. Die Umgruppierung unserer Streitkräfte nördlich des Dnjestr schreitet planmäßig fort. Zu größeren Kämpfen kam es noch bei Brody, wo russische Angriffe abgewiesen wurden, bei Zborow (40 Kilometer westlich von Tarnopol), wo in gelungenen Gegenangriffen 300 Russen gefangen wurden, und westlich von Halicz, auf dem Südflügel der Südarmee, wo die russischen Angriffe gleichfalls blutig zusammenbrachen. In den Karpathen herrschte infolge unsichtigen Wetters nur geringe Gefechtstätigkeit. Auf dem Balkan ist die Lage unverändert. Starkes Artillerie feuer des Feindes südlich des Doiransees wurde von unserer Seile wirksam erwidert. Auf dem italienischen Kriegsschauplatz hatten die österreichischen Stellungen östlich oün Görz sieben italienischen Angriffen standge- halten. Alle Anstürme wurden abgeschlagen. Auf dem Plateau von Doberdo rennen die Italiener besonders gegen die österreichische Linie nördlich von Lokvica an und erleiden dabei sehr schwere Verluste. Mailer Milkelm an 6er Ostfront. (Amtlich.) I47L., Berlin, 16. August. Seine Majestät der Kaiser hat sich wieder an die Ost front begeben, nachdem er gegen Ende seines mehrtägigen Aufenthaltes an der Westfront auch die Heeresgruppe Seiner Kaiserlichen Hoheit des Kronprinzen besucht und in Gegen wart des Oberbefehlshabers verschiedene Truppenteile hinter der Kampffront besichtigt hatte. Kaiser Wilhelm hat sich an der Westfront, wo er auch namentlich im Sommegebiet bei den gegen die englisch französischen Angriffe in schwerem Kampfe stehenden deutschen vordersten Linien weilte, davon überzeugen können, daß auch die mächtigsten Massenaufgebote.unserer