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WMM U MM vlatt Kmls Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff Forstrentamt zu Tharandt. für die Königliche Amtshauptmannschast Meißen, für das sowie für das Königliche Insertionspreis Pfg. für die L-gespaltene Aorpuszeile oder deren Raunr, von außer halb des Amtsgerichtsbezirkes 20 pfg., Reklamen 45 pfg. Zeitraubender und tabellarische! Satz mit 50 Prozent Aufschlag. Bei Wiederholung und Jahresumsätzen Rabatt narb Torii, Bekanntmachungen im amtlichen Teil (nur von Behörden) die Spaltzeile 45 pfg. bezw. 60 pfg. Nachweisungs-und Vffertengebühr20bez.30pfg. 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Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff, Für die Redaktion verantwortlich Oberlehrer Gärtner, Wilsdruff. unä Amgegenä. Erscheint seit cleni Safire 1841 Nr. 94. Sonnabend, den 12. August 1916. MM«WWWWWWWMWMW»WMMWMW«II Der amtliche Teil befindet sich in der Beilage. 7S. Jahrg. 6sr? in italienischer Hana. MsmmeiBiWn. — Reim eOlMer WanM Ns Englands Mste. - Sm Juli 81 MW FlNMge nerlaren. Der Krim. WW-smzWe und niWe UM wig Die tote Slacit. Die Italiener jubeln — Görz ist m ihren Händen I Endlich etwas Greifbares, ein Name, eine Stadt, ein Stück feindlichen Bodens, der ihnen nicht von vornherein aus strategischen Gründen freigegeben wurde, um den das Blut von tausenden und tausenden treuen Vater landsverteidigern geflossen ist. Seit vierzehn Monaten berannt, beschossen, belagert und bestürmt, hat die Hauptstadt der österreichischen Küstenprovinz alle Schrecken des Krieges bis zur Neige ausgekostet, und was jetzt dem Grafen Cadorna preisgegeben wurde, ist nicht viel mehr als ein Trümmerhaufen, in dem menschliches Leben kaum noch anzutreffen sein dürfte. Wer er innert sich nichts noch der furchtbaren Schilderungen über die „tote Stadt", die schon vor Monaten durch die Presse gingen, als die schweren italienischen Ge schütze den unglücklichen Ort wieder und immer wieder heimsuchten und alles, was er an bemerkenswerten Bau lichkeiten trug, unbarmherzig zusammenschossen? Schon damals erwartete man jeden Tag die Nachricht, daß unsere Verbündeten die auf diese Weise „erlöste" Jsonzo-Stadt den, Gegner überlassen würden. Sie haken sie trotzdem > weiter verteidigt, bis auch für die Italiener der Tag der „groben" Offensive gekommen war. Nun haben sie sich ! hinter die Stadt zurückgezogen. Der Verlust ist zu ver schmerzen. Wie gesagt: nach vierzehn Monaten der erste Erfolg der italienischen Waffen. Das wollen wir nicht vergessen. Als Herr Salandra in den urwergeßlichen Pfingsttagen des Jahres 1915 das Schwert aus der Scheide zog, geschah es in der festen Überzeugung, datz damit das Schicksal Oster reich-Ungarns besiegelt sei. Bis zum Hochsommer, allen falls bis zum Herbst gab man der schnöde verratenen Donaumonarchie noch Zeit, ihr kümmerliches Dasein zu fristen. Dann wollte König Viktor Emanuel, dieses , Muster eines Vertragstreuen Bundesgenossen, als Herr und Gebieter von Triest und Trient in Innsbruck oder vielleicht gar schon in Wien seinen Einzug halten und j dem alten Kaiser auf Habsburgs Thron den Frieden diktieren. Von Görz wurde damals in Rom über haupt nicht gesprochen. Das lag ja sozusagen zum Greifen da, das nahm man einfach im Vorüber gehen, um sich sofort inmitten der Erlösten häuslich einzu richten. Es ist anders gekommen. Der österreichische . Generalfiab hatte am Jsonzo einen Brückenkopf angelegt, ! dem wir dann in seinen Berichten fast Tag für Tag be gegneten. Nahezu fünf Vierteljahre hat dieser Brücken kopf die Italiener auf ihrem Spaziergang nach Wien auf gehalten und ihnen furchtbare Opfer an Gut und Blut abgefordert. Und nun beginnen erst die eigent lichen Schwierigkeiten für sie, denn hinter Görz er warten sie die unwirtlichen Höhen des Karst, auf denen sich vortrefflich ausgebaute Stellungen der Landes verteidiger vermuten lassen. Und selbst wenn man an- nehmen will, datz sie in dem gleichen Tempo wie bisher ihren „Vormarsch fortsetzen werden: wann soll dann wohl Trient, wann Triest an die Reihe kommen? Diese Rechnung besitzt eine fatale Ähnlichkeit mit dem Programm der Verbündeten für die Westfront: alle paar Tage ein paar Meter vorwärts, dann hoffen sie schließlich bis an den Rhein- zu kommen. An diesen Siegesaussichten mögen Engländer und Franzosen und nun auch die Italiener sich ruhig berauschen, soviel sie wollen — der Krieg müßte dann wirklich zehn, oder sagen wir lieber zwanzig Jahre dauern, ehe sie ihr Ziel erreicht haben. Und so lange hält selbst die stärkste Begeisterung nicht vor. Aber für den Augenblick, natürlich, haben die Italiener ihren „großen Sieg bei Görz". D'Annunzio kann endlich wieder einmal seine Leyer in Bewegung setzen, und der alte Herr Boselli erlebt wenigstens eine Freude, ehe es mit seiner Ministerherrlichkeit wieder aus und vorbei sein wwd. Wie bescheiden die guten Leute doch geworden sind! überlassen wir sie ihrer Freude; sie wird ohnedies nur von kurzer Dauer sein. Großes Hauptquartier, 9. August. Westlicher Kriegsschauplatz. Die gestern berichteten Angriffe der Engländer und Franzosen nördlich der Somme gegen die ganze Front vom Foureaux - Walde bis zur Somme sind gebrochen. Die Engländer ließen 10 Offiziere, 374 Mann an unver wundeten Gefangenen m unserer Hand und büßten sechs Maschinengewehre ein; sie hatten schwere blutige Verluste. Ebenso scheiterte ein heute nacht aus der Linie Ovillers— Bazentin le Petit vorgetragener starker englischer Angriff. — Rechts der Maas griffen erhebliche französische Kräfte mehr mals im Thiaumont- und Fleury-Abschnitt, im Chapitre- und Bergwald an. Mit schwersten Verlusten mußte der Gegner unserem Feuer und an verschiedenen Stellen unseren Bajonetten weichen. Die Zahl der in unsere Hand ge fallenen Gefangenen ist auf rund 350 Mann gestiegen. — Ergebnis der Lustkämpfe im Juli: Deutscher Verlust: im Luftkampf 17 Flugzeuge, durch Abschuß von der Erde 1 Flugzeug, vermißt 1 Flugzeug, ikn ganzen 19 Flug zeuge; französischer und englischer Verlust: im Lustkampf 69 Flugzeuge, durch Abschuß von der Erde 15 Flugzeuge, durch unfreiwillige Landungen.innerhalb unserer Linien 6 Flugzeuge, bei Landungen zwecks Aussetzen von Spionen 1 Fluffzeug, im ganzen 81 Flugzeuge, von denen 48 in unserem Besitz sind. Östlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg. An der Nordspitze von Kurland fügten wir heute früh durch unser Feuer einer größeren Zahl feindlicher Torpedo boote, Dampfer und Segler schweren Schaden zu und ver trieben sie dadurch. — Russische Übergangsversuche östlich von Friedrichstadt wurden vereitelt. Stärkere Patrouillen zwischen Wiszniew- und Narocz - See abgewiesen. — An der Serwetsch- und Schtschara - Front verschärfte sich der Artilleriekampf; feindliche Angriffe in der Gegend von Skrobowa sind gescheitert. — Mit sehr starken Kräften nahmen die Russen ihre Angriffe am Stochod wieder auf. Zu vielen Malen sind ihre Angriffs wellen südlich von Stobychwa, im Stochodbogen östlich von Kowel und nördlich von Kisielin im Artillerie-, Jnfanterie- und Maschinengewehrfeuer wieder zurückgeflutet. In schwerem Nahkampf mit dem an Zahl weit überlegenen Feinde blieben unsere Truppen bei Kuchary und Porskaja Wolka (nord östlich der Bahn Kowel—Luck) Sieger. Die Kämpfe west lich von Luck sind zu unseren Gunsten entschieden. Durch entschlossenen Gegenangriff österreichisch-ungarischer Truppen sind verlorene Teile der Stellung östlich von Szelwow restlos wiedergewonnen; 350 Gefangene sind eingebracht und mehrere Maschinengewehre erbeutet. Front des Feldmarschallentnants Erzherzogs Karl. Die Zahl der südlich von Zalocze gemachten Ge fangenen ist auf 12 Offiziere, 966 Mann gestiegen. — Südlich des Dnjestr sind die verbündeten Truppen über die Linie Nizniow—Tysmienica—Ottynia zurückgenommen. Balkan-Kriegsschauplatz. Keine wesentlichen Ereignisse. Oberste Heeresleitung. Amtlich durch das W.T.B. Wl Wien, 9. August. Nach dem heutigen Heeresbericht bildet das Vorgelände am Stochodknie ein großes russisches Leichenfeld. Auf dem italienischen Kriegsschauplatz dauern die Kämpfe im Raume von Görz fort. Gestern erreichten einzelne feindliche Abteilungen die Stadt. Großes Hauptquartier, 10. August. Westlicher Kriegsschauplatz. Der Artilleriekampf zwischen dem Ancre-Bach und der Somme wird mit großer Kraft fortgesetzt. Englische An- griffsabsjchten bei Bazentin - le - Petit wurden durch Feuer unterbunden. Die Zahl der seit den: 8. August in unsere Hand gefallenen unverwundeten Engländer hat sich auf 13 Offiziere, 500 Mann erhöht. Zwischen Maurevas und der Somme scheiterten abends und während der Nacht acht heftige französische Angriffe. — Rechts der Maas wird abgesehen von kleinen Hand granatenkämpfen keine Jnfcmterietätigkeit gemeldet. — Im Luftkampf und durch Abwehrfeuer sind zwei feindliche Flug zeuge südlich von Bapaume, je eins südlich von Lille, bei Lens und bei Saarburg in Lothringen abgeschossen. Östlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg. Südlich von Smorgon herrschte lebhafte Feuer- und Patrouillentätigkeit. — Diehrfache russische Angriffe sind am Strumen und bei Dubczycze am Stochod bei Lubie- szow—Berezycze, bei Smolary—Zarecze und bei Witoniez blutig abgewiesen; bei Zarecze nahmen wir bei Gegen stößen zwei Offiziere, 340 Mann gefangen. Unter nehmungen kleinerer feindlicher Abteilungen und ein Über rumpelungsversuch im Stochodbogen östlich von Kowel blieben ergebnislos. — Südlich von Zalocze entwickelten sich heute früh neue Kämpfe. Front des Fcldmarschallcutnants Erzherzogs Karl. Bei und südwestlich von Welesniow sind starke russische Angriffe, teilweise im frischen Gegenstoß, zurück geschlagen. Hier und südlich des Dnjestr sind die be foblenen neben Stellungen planmäßig eingenommen. Balkan-Kriegsschauplatz. Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung. Oberste Heeresleitung. Amtlich durch das W.T.B. * Unsere A koste am Merk. (Nur in einem Teile der letzten Nummer veröffentlicht.) (Amtlich.) Berlin, 9. August. In der Zeit vom 31. Juli bis S. August hat eines unserer Unterseeboote in der Nordsee 1S englische Fisch- dampfer und eine» englischen Regierungskohlcndampfer versenkt. Aus London wird gemeldet: Der griechische Dampfer „Achilleus" wurde am 5. August um 1 Uhr nachmittags auf der Höhe von Kap Bagur von einem Unterseebot ver senkt. Ferner glaubt man, daß der britische Dampfer „Trident" versenkt worden ist. Wie aus Stockholm be richtet wird, ist bei dem Feuerschiff Sinngrundet eine dänische Brigg von einem deutschen II - Boot versenkt worden. steuer Luftangriff auf Englands Küste. (Amtlich.) Berlin, 9. August. Mehrere unserer Marincluftschiffgeschwader haben in der Nacht vom 8. zum 9. August England erneut angegriffen und Marinestützpunkte der Ostküste und Industrieanlage» von militärischer Bcde»tnng in den Küstcngrafschaften von Northnmberland hernnter bis nach Norfolk ausgiebig mit Sprengbomben schwersten Kalibers und nrit Brand bomben belegt. Der Erfolg war an alle» Stellen hervor ragend und konnte bei der verhältnismäßig Hellen Nacht deutlich beobachtet werden. So wurden in Eisen- und Bcuzolfabriken bei Middlcsborongh sehr starke Ex plosionen und große Brände in de» Hafenanlagen von Hull und Hartlepool und den Wcrftanlagcn am Tyne sehr gute Spreng- »nd Brankwirkungfcstgestellt. Auch in den Industrie anlagen bei Whitby nnd den Bahnanlagen bei Kings Lynn wurde starke Wirkung erzielt. Sämtliche Luftschiffe sind trotz der heftigen Gegenwirkung durch Scheinwerfer, Nb- wehrbatteric» und Tecstreitkräft« unbeschädigt znrückgckchrt. Der Chef des Admiralstabes der Marine. * Erfolge äeutstster Seeflugreuggefckwacier. Gegen englische Flottenstreitkräfte und russische Flugstation (Amtlich.) WTS., Berlin, 10. August. Ein Geschwader unserer Seeflugzeuge hat am 9. Augu mittags vor der flandrischen Küste stehende englische Mo nitore «nd leichte Kräfte erfolgreich mit Bomben in gegriffen und mehrere einwandfrei festgestellte Treffer er zielt. — Am gleichen Tage sind ferner die russischen Flur stationen Arensbura und Lebara auf Osel von mehrere