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WMM U NlskW blatt für die Königliche Amtshauptmannfchast Meißen, für das sowie für das Königliche Das Wochenblatt für Wilsdruff erscheint wöchentlich dreimal und zwar Montags, Mitt wochs und Freitags abends 6 Uhr für den folgenden Tag. — Bezugspreis bei Selbstäbholung von der Druckerei sowie allen Postämtern monatlich 55 Pfg., vierteljählich 1,60 Mk., im Stadt bezirk zugetragen monatlich 60 L>fg., vierteljährlich 1,75 Mk., bei Selbstabholung von unseren Landa»''gabeftellen monatlich 60 s?fg., vierteljährlich 1,65 Mk., durch unsere Landausträger zagetragen monatlich 65 s>fg., vierteljährlich 1,85 Mk. — Im Falle höherer Gewalt, Ärieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen der Betriebe der Zei tungen, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen hat der Bezieher keinen An spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugs preises. 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Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich Oberlehrer Gärtner, Wilsdruff. Nr. 117. Donnerstag, den 3. Oktober 1918. 75. Jahrg. Der amtliche Teil befindet sich in der Beilage. Zunehmender Arlilleriekampf an der Somme. SIM stWW Angriffe adzeWW. — 1 SM, 128 Mm gesmW, 2 Ms-iMMtzre erbeutet - AMe MW Ägmiesm. — Ernale Were Niederlage der Weit — Die BaWreLe Mnm—PrM von Lberleiümt Ml dm- Sprengung nnierbrv-en. — FW der Aber die Dom gesetzten rnnws-en KWe. Deutscher Sparer, zeichne Kriegsanleihe, Hindenburg erwartet es von Dir! Der beirar. Sehr originell mutet der Gedanke nicht an, der da in den vertraulichen Beratungen des HauptausschufseS des Reichstages geboren worden ist: einen Beirat für aus wärtige Politik der Regierung zur Seite zu stellen. Mit solchen Körperschaften hat man es schon auf den verschie densten Gebieten versucht — warum sollte also nicht auch auf diesem mit einer solchen Einrichtung einiger Staat zu machen sein? Selbst dem angeblichen Diktator Les Kriegs ernährungsamtes, Herrn 0. Batocki, hat man neben einem ziemlich umfänglichen Vorstand einen Beirat mit auf den Dornenweg gegeben, einen doppelten sogar, einen männlichen und einen weiblichen; was lag deshalb näher als sich dem Kanzler und dem Staats sekretär des Auswärtigen für gleiche Zwecke in Vorschlag zu bringen? Einige führende Abgeordnete der national liberalen Partei griffen den Gedanken auf, die Fort schrittler schlossen sich an, und nun sieht es so aus, als sollte nach dieser Richtung hin unter allen Umständen etwas getan werden, damit man wenigstens sein Gewissen gegenüber der Gegenwart und Zukunft beruhigt habe. Einen Mittelweg sucht das Zentrum, praktisch wie immer, einzuschlagen: es beantragt, der Reichstag solle seinen Haupt- ausschuß ermächtigen, zur Beratung von Angelegenheiten der! auswärtigen Politik und des Krieges während der Vertagung^ des Reichstages zusammenzutreten. Auch diese Fassung birgt. Bedenken, namentlich insofern, als sie einen Teil der, Volksvertretung sozusagen zur ständigen Einrichtung er- klärt und ihren Zusammentritt von der Zustimmung der Regierung unabhängig macht. Aber damit wird man sich wohl leichter abfinden können als mit den Unstimmig-, ketten, die sich durch die Einrichtung eines besonderen Bei- irats für die auswärtige Politik unfehlbar ergeben würden. Deshalb möchten wir es nicht Mr ausgeschlossen halten, daß -er Bundesrat dem Vorschlag der Zentrumspartei seine Zustimmung geben wird. Allerdings: eine Teilung der Verantwortlichkeit Mr die Führung der auswärtigen Politik schließt auch der Zentrumsantrag noch in sich, und das wäre ein Beginnen, dem man nur mit äußerstem Widerstreben zusehen könnte. Unsere Anhänger einer Erweiterung der Volks- und Parla mentsrechte verweisen immer auf England; und doch hat dort Herr Grey das Land auf eigene Faust in den Krieg hineingesteuert und sich erst an dem Tage, als seine Ent scheidung schon gefallen war, die Zustimmung des Unter hauses dazu eingefordert. Sie konnte ihm, als die Dinge erst einmal so weit gediehen waren, nicht verweigert werden, und ist ihm natürlich auch nicht verweigert worden. Es liegt eben im Wesen der auswärtigen Politik begründet, daß sie sich mit dem Schleier des Geheimnisses umgeben muß, wenn sie nicht von vornherein gegenüber den fremden Mitbewerbern um Macht und Einfluß in der Welt ins Hintertreffen geraten soll. Damit ist dann aber auch schon ausgesprochen, daß sie nur das Werk von Einzelpersonen sein kann, nicht von größeren oder kleineren Kollegien, und daß die Verantwortung, die sie mit sich bringt, eine höchstpersönliche und unteilbare ist. Es ist zum Vergleich schon wiederholt auf den Reichskriegsrat unseligen An gedenkens verwiesen worden, der zum Untergange des alten deutschen Reiches sein möglichstes beigetragen hat. Nicht einmal in Frankreich hat man sich jetzt versucht ge fühlt, die Selbständigkeit der Führung durch parlamentarische Überwachung zu beeinträchtigen; wo Ansätze dazu hervor traten, hat der energische Herr Briand sie mit äußerster Entschiedenheit sofort unschädlich gemacht. Die Führung der auswärtigen Politik bedarf aber keiner geringerer. Entschlußfreiheit, namentlich in kritischen Zeitläutten. Wird Ne darin gehemmt, so können Gelegenheiten verpaßt werden, die niemals in der Geschichte wiederlehren mögen. Und ob auf der anderen Seite Unheil verhütet werden würde, wenn vor der Entscheidung der verantwortlichen Stelle Männer gehört werden müssen, die nicht ständig die volle Kenntnis der Personen, der Tatsachen und Ver- hältnifse besitzen, die sich auch erst den geschulten Blick für die richtige Beurteilung der politischen und diplomatischen Vorgänge der großen Welt erwerben müßten, das müßte' doch auch erst einmal erprobt werden. Wer aber wollte den gefährlichen Boden der auswärtigen Politik für Ver suche hergeben? Kurz, so gut gemeint der Beiratgedanke auch ist, und so berechtigt der Wunsch der Volksvertreter sein mag, bei den wichtigsten Entscheidungen über Deutsch lands Geschicke nicht immer erst zugezogen zu werden,' wenn alles vorüber ist, sie laufen doch nur Gefahr, sich in selbstgelegte Fallstricke zu verwickeln, wenn sie sich über» den natürlichen Zusammenhang der Dinge hinwegsetzen« wollen. Das kann nur zu neuen Fehlern führen, von denen man nicht weiß, ob sie geringer fein würden als dir allen, die man aus der Wett schaffen null. Aber wie gesagt, der Zentrumsari' , scheint wenigstens das kleinere Übel zu sein, weil er n neue Körperschaft ins Leben rufen, sondern nur *>em Hauptausschuß des Reichstags vermehrte Gelegenheit »ur Aussprache mtt deu verantwortlichen Leitern unserer auswärtigen Politik ver schaffen will. Das ist immerhin «La Verlange«, über da» sich wohl reden läßt. Der Krieg. Äckwere s^ieckeviage cier Küssen bei Großes Hauptquartier, 3. Oktober. Westlicher Kriegsschauplatz. Trout des Genoralfeldmarschalls Herzogs Albrechr von Württemberg. Bei Lombartzyde nabe der Küste brachten unsere Mattosen von einer erfolgreichen Pattouillen- Unternehmung 22 gefangene Franzosen mit. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Die Schlacht nördlich der Somme ging unter andauernd gewaltigem beiderseitigen Artillerieeinsatz weiter. Nördlich von Thiepval und nordwestlich von Courcelette entrissen wir den Eng ländern einzelne Grabenstücke, in denen sie sich eingenistet hatten, und erbeuteten mehrere Maschinengewehre. Be sonders erbittert wurde zwischen Le Sars und der Straße Ligny—Thilloy—Flers gekämpft. Mit schwersten Opfern erkauften die Engländer hier einen geringen Gelände gewinn beiderseits des Gehöftes Eaucourt-L'Abbaye. Zwischen Gueudecourt und Morval hielt unsere Artillerie !nach Abwehr von vier am frühen Morgen aus Lesboeufs vorbrechenden Angriffen die feindliche Jnfauterie in ihren Sturmstellungen nieder. Starke französische Angriffe an und westlich der Straße Sailly—Rancourt, sowie gegen den Wald St. Pierre Vaast gelangten zum Teil bis in unsere vorderste Verteidigungslinie; sie ist im Nabkampf wieder gesäubert. Südlich der Somme verschärfte sich der Ärtillerie- kampf an der Front beiderseits von Vermandooillers zeit weise erheblich. Ein französischer Angriffsversuch erstickte im Sperrfeuer. Östlicher Kriegsschauplatz. Heeresfront des Gencralfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayer». Von der Heeresgruppe des Generals v. Linsingen wird gemeldet: Der erwartete all gemeine Angriff westlich von Luck gegen Truppen des Generalleutnants Schmidt v. Knobelsdorff und die Gruppe des Generals v. d. Marwitz — Armee -es Generaloberst v. Tersztyanski — fetzte heute (am 2. Oktober) nach außer ordentlich heftiger Artillerievorbereitung ein. Von 9 Uhr vormittags ab brach der Angriff los. Unter rücksichtslosestem Menschenverbrauch stürmten die russischen Korps bis zu zwölf Malen, die beiden Gardekorps siebzehnmal an. Das kürzlich bei Korytnica schwer geschlagene vierte sibirische Armeekorps ist augenscheinlich aus der feind lichen Linie verschwunden. Alle Angriffe brachen unter durchweg ungewöhnlich hohen Verlusten des Gegners zu sammen. Wo feindliche Abteilungen in völlig zerschossenen Gräben eindringen konnten, so nördlich von Zaturoy,