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No. 68. 6. Jahrgang Freitag, den 7. Juni 1907 ustern reden mderr «tert. Stdn. Der wteilt: Saal )t er- Buch' «bischer 000 lcg its chn -13,23 190 — »at, pro r - 229 Per- usm. Irlich Mit st. neuer 68 bi» anischer is 197 >00 Irz —16l »bischer sie, pr- i, schl« che und ! —142 r, alter Micher g netto »bköroig Ochsen Kälber ammen ir 50 Mk- i und chlacht» gewicht ) Mk. chlacht« ögewich 76 bi» t1 Mk- kee. k n Ues s vir VMomer-sahn. Dresden. Nach der am Dienstag voll zogenen Annahme der, auch aus dem Auslande in großer Zahl hier eingetroffenen Automobile folgte am Mittwoch früh von 6 Uhr an die Abfahrt der an der Konkurrenz beteiligten Wagen. Den Startplatz bildete der Stübel- platz vor dem städtischen AusstellungSpalaste, in dessen weiten Hallen die Fahrzeuge über Nacht untergebracht waren. Mit dem Glockenschlage 6 wurde der erste Oerlliches und Sächsisches. Dttendorf-Dkrilla, den 6. Juni iyo?. sßs Der Landwirtschaftliche Verein zu Ottendorf-Okrilla veranstaltet am nächsten Montag den 10. Juni eine Spreewaldpartie. Die Abfahrt soll bei günstigen Wetter früh 4 Uhr 59 Min. ab Ottendorf über Dresden, Großenhain, KottbuS nach Burg erfolgen, von da an beginnen die interessanten Kahn fahrten durch den Spreewald nach. Lübbenau. Diejenigen, die noch am selben Tage die Rückfahrt antreten wollen, können schon mit dem Nachtzuge 12 Uhr 17 Minuten hier wieder ankommen. Herren und Damen, auch Nichtmitglieder, können sich daran beteiligen und wollen die Anmeldung im Gasthof zum schwarzen Roß bewirken. —* Fürsorgkverein für Taubstumme im Königreiche Sachsen. Eine besondere Ehrung uud Förderung ist dem Fürsorgeverein für Taubstumme dadurch geworden, daß Se. Exz der Herr Staatsminister von Schlieben den Ehrenvorsitz im Verein übernommen hat. Diese Ehrung wird wohl von ollen, die ein Herz für die Taubstummen haben, dankbar nnd freudig empfunden werden. Hat doch der Für- sorgeverein in allen Schichten der Bevölkerung freundwillige Aufnahme gefunden. Viele Land gemeinden und Städte sind dem Verein korporativ beigetreten, die Behörden unterstützen in jeder Weise die umfängliche Arbeit des Vorstände» und auch hochgestellte Persönlich keiten, an deren Spitze Ihre Exz. Gräfin von Hohentbal und Bergen mit anderen Damen der Gesellschaft, so besonders in Leipzig, stellten sich mehrfach in den Dienst der guten Sache. Nun gibt dem Vorstande die Förderung, die dem Vereine durch die Ucbernahme des Ehrrnvorsitze« seitens Er. Exz. des Herrn Ttaatsministerü von Schlieben geschehen ist, von neuem die Zuversicht, daß der Verein seinem schönen Ziel immer näher kommt, Not und Sorge da zu mildern, wo ein Gebrechen el doppelt schwer macht, wirtschaftlich selbständig zu bleiben. —* Schonzeit ist im Juni für Elchwild, Männliche» und weibliche» Rot- und Damm wild, Wildkälber, weibliches Rehwild und Rth- kälber, im Königreiche Sachsin auch für Reh- bicke, für Dachse, Enten, Trappen und alles andere Sumpf- und Wassergeflügel mit Aus nahme der Wildgänse und Fischreiher, ferner für Rebhühner, Auer-, Birk- und Fasanrn- hennen, Hoselwtld, Wachteln und Hasen. Nach dem Gesetz vom Juli 1876 haben dann Männliche» Rot« und Dammwild 4, Auer-, Birk-, Hafelhähne und Schnepfen 4^/,. Rch- döcke s, weibliche» Rot- und Dammwiid, sowie Wildkälber 6, Hasen und Fasanen 8 Reb hühner v, Ricken 10, Spitßcrböcke, Schmal- licken und Rehkätber 12 und die anderen jagdbaren Säugetiere (Nutzwild), einschließlich der Dachse, 7 Monate Schonzeit. Da» während der in Sachsen herrschenden Schonzeit i»M Verkauf gelangende Wildbret stammt aus dem Auslände oder aus anderen deutschen Staaten, in denen die Schonzeiten für Nutzwild v»n«tnander in mancher Beziehung abweichcn. Königsbrück. Auf dem Gesechtsschießplatz d»i Königsbrück wird in der Zeit vom 11. bis mit 17. Juni d. I. das Königliche 13. In fanterie-Regiment Nr. 178 täglich von 7 Uhr Vormittags bis 3 Uhr Nachmittags Schießen in größeren Abteilungen abhatt-n Langebrück Am vorigen Sonnabend vollendete Herr Oberlehrer Kantor Weller eine 25 jährige Tätigkeit an der hiesigen Schule und Kirche. Aua diesem Anlaß wurden dem Jubilar von seinem Vorgesetzten, der Lehrerschaft der Gemeindebehörde und von Vereinen zahl reiche Ehrungen zu teil, Dresden. In der Vorstadt Löbtau wurde am Mittwoch nachmittag ein 5 Jahre aller, e'waS schwerhöriger Knabe, der beim U-ber- schreitkn der Fahrbahn einen ankommenden Straßenbahnwagen nicht bemerkt hatte, von diesem umgerifsen und von der unter dem Vorderstandplatze befindlichen Schutzvorrichtung einige Meter weit geschleift, wobei er schwere innere Brustveiletzungen erlitt, die bald daraus seinen Tod herbeiführtcn Der Wagenführer ist schuldlos. — Am Dienstag starb in der Diakonissen anstalt der Steinarbeiter Schaaf aus Ober steina an den Folgen eine» ihm von dem Maurer Bader vrn dort beigebrachten Stiches in den Hals. Letzterer, der dir Tat in der Trunkenheit begangen haben soll, befindet sich bei dem Königlichen Amtsgericht Pulsnitz in Haft. Leu den. Zur Deihaflung der beiden Gauner Karl Linder und Franz Broy wird gemeldet, daß die beiden auch bei dem Fahrradhändler Rießlaud in Dresden-Leuben in der Nacht zum 18. d. M. eingebrochen und dabei nicht weniger als fünf Fahrräder im Gesamtwerte von 500 Mark entwendet haben. Im Besitze der Einbrecher wurden nur zwei Fahrräder gesunden. Auch in Königstein haben die beiden in der Nacht zum 5. April Einbruchö- diebstähle verübt, Zittau Ein hiesiger Schornsteinsegergehilfe türzte in N>ederoderwitz von einem 43 Meter when Fabrikschornstein ab. Mit schweren Verletzungen wurde er in das hiesige Stadt- lrankenbauS übergeführt. — Vermißt wurde seit dem 14. Mai der Schlosserlehrlirg Ebert von hier, und man glaubte, er habe sich aus Furcht vor Strafe das Leben genommen. Jetzt kommt aus Althabendorf bei Reichenberg in Böhmen die Nachricht, das Ebert dort einen schweren Ein bruch verübte, wobei ihm 3530 Kronen in die Hände fielen. Ebert ist seitdem flüchtig. Riesa. Infolge ausgedehnter Niederschlage im oberen und mittleren Elbgebiete ist in dem weiteren Fall des ElbwassirstattdeS eine Stockung eingetrelen. Der hiesige Brückenpegel zeigt die gleiche Höhe wie am Dienstag. Auch der Elbumschlagüverkehr Hal keine wesentliche Ver änderung erfahren. Im Gröbäer Hafen sind die vorhandenen Lücken durch neu angekommene Umschlagskähne ausgefüllt. Am Dienstag wurde u. a. am Eingänge des neuen Hafens ein Petroleum-Tankkahn der Pure Oil Company in die dortigen Niederlagetanks der Gesellschaft entleert. Li eben wer da. Am Dienstag früh wurde im Mühlgraben an der ,,Liebesinsel" bei Liebenwerda die Leiche der Schneiderin Hedwig Drößler aufgesunden. Die Ertrunke ist am Sonntag Abend noch einer Aussprache mit ihrem Liebhaber dem Hilfsarbeiter Winne, aus ihren Wunsch von diesem ins Wasser gestoßen worden und ertrunken. Winne ist ihr sofort nochgesprungcn. hat sie aber in der Dunkelheit nicht aufgesunden. Darauf ist er in seine Wohnung gegangen und hat sich erhängt, ist aber jedoch rechtzeitig von seiner Großmutter wieder abgeschnitten worden. Er befindet sich in Haft. Geringswalde. Nachdem bereits Anfang voriger Woche der Grundstein zu dem Aus sichtsturme, dessen Einweihung gleichzeitig mit dem am 31. August, 1- und 2. September stattfindenden Heimalfest verbunden werden soll gelegt worden ist, sind die Vorbereitungen nun mehr soweit gediehen, daß das Programm fest gelegt werden konnte. An alle alten Gerings- walder ergeht die Bitte, ihre Teilnahme bis spätestens 1. August dem Hauptausschuß für das Heimatfest mitzuteilen. Leipzig. Einem Betrüger in die Hände gefallen ist ein hier zugereistes polnisches Dienstmäschen. Das Mädchen hatte auf ihrer Reise einen Mann kennen gelernt, den sie auf besten Ansuchen ihren Reisekorb mit Effekten im Werte von etwa 250 M. anvertraule. Der Mann gab den Reisckorb auf der Bahn auf, holte, ih.i an der Gepäckstelle ab und ver schwand dann damit. An wertvollen Sachen Wagen, der dem Baron Adrien de Turckheim in Neuilly gehört, vom Start abgelasten, nach dem kurz zuvor ein durch deutliche Aufschrift kenntlich gemachter Oberleitungswagen voraus gefahren war. Insgesamt fuhren 161 Auto mobile, während 28 von den auf der offiziellen Startliste verzeichneten 189 Meldungen au»- fielen, da die Wagen nicht am Start er schienen. Die zurückgewiesenen 26 Auto» fahren nicht außer Konkurrenz, sondern mit 40 Kilo Belastung. Vom Auslande find an der Fahrt beteiligt: 23 italienische, 15 fran zösische. 6 belgische und 2 Schweizer Wagen. Die Autos waren je von drei bi» fünf Per sonen, darunter auch Damen, besetzt. Den Be schluß machte ein Sanitätswagen, so daß, da nach Nr. 77 auch ein solcher Wagen folgte, sich zwei Sanitättfahrzeuge aus der Fahrt be finden. Abgesehen davon, daß Wagen Nr. 66 ohne Start abfuhr, verlies die Ausfahrt in ge ordneter Weise und ohne jedlichen Zwischenfall. Freiberg. Heute früh wollte bet der Durch ährt der Wagen der Herkomer - Konkurrenz auf der Dresdner Straße ^der Glasarbeiter Zrmmrich einen großen Bernhardinerhund, der in Gefahr war, von einem Automobile über- ahren zu werden, retten, wurde dabei jedoch elbst von dem Wagen des Rittmeister» von lrnim-Oschatz erfaßt und überfahren. Der verunglückte wurde blutüberströmt mit verletzter Wirbelsäule in» Krankenhaus geschafft. Die Insassen de» Wagens, unter denen sich auch wci Damen befanden, stoppten sofort, fuhren dann aber weiter, sie sind an dem Unglücksfall gänzlich schuldlos, Zwickau. Die gefährlichen Kurven in der Stadt wurden ohne Unfälle genommen bi« auf einen Wagen, der an der Paradiesbrückt einen eisernen Zaum umriß, aber 'ohne eigene B«- chädigung die Fahrt fortsetzen konnte. Ein anderer Wagen hatte wegen Defekt hier längeren Aufenthalt. Meerane. Dem „M. Tgbl." zufolge wurde in Gößnitz in der Mittelstraße ein Mädchen au» dem benachbarten Born»hain von dem Wagen Nr. 138 (Frau Sternberg) ersaßt und eine Strecke weit mit fortgeschleudert, so daß es Verletzungen an der rechten Schulter erlitt. Altenburg. In Altenburg wurde ein Schulmädchen durch einen Wagen zur Seite geschleudert und leicht verletzt. Borna. Auf der Brücke zwischen Altenburg und Zschaschelwitz ist bei der Herkomerfahrt der Wagen Nr. 39, dessen Besitzer Friedrich Schön in Charlottenburg ist, gegen einen Pfeiler der Brücke gefahren, wobei die Insassen ohne Schaden zu nehmen herausgeworfen worden sind und das Vorderteil de» Wagen» demoliert wurde. Ferner ist in Serbitz der Wagen Nr. 20, dessen Besitzer Ernst Sach» in Schweinfurt ist, beim Ausweichen vor einem Geschirr an ein HauS gefahren und konnte in folgedessen die Fahrt nicht weiter mitmachen. Die Insassen blieben unverletzt. Leipzig. Die Herkomerfahrer kamen fast drei Stunden zu früh! Auf jemanden lange warten zu müssen, so schreiben die „Leipz. N. Nachr." ist bös, aber pünktlich zu kommen und zu erfahren, daß der Erwartete längst vorbei gerast tst, das dürfte wohl noch bitterer sein. Und des Publikums bemächtigte sich denn auch eine gerechte Empörung. In den amtlichen Bekanntmachungen war gesagt worden, daß die Automobile zwischen 12 und 3 Uhr in Leipzig eintreffen würden und in Wirklichkeit näherte sich bereits */< 10 Uhr das erst- Automobil der Stadt, und als die festgesetzte Zeit — 12 Uhr — herangekommrn war, kamen nur noch einige Wagen an. Die Folge dieser Verfrühung war nun nicht etwa blo» die Enttäuschung de» Publikums, sondern vor allen der Mangel an Absperrung und in Verbindung hiermit die Gefahr für die Passanten, wie überhaupt für den Verkehr. (Forschung auf der Jnseratenseite.) befanden sich in dem Korb eine goldene Damen- Remontoiruhr, 12 weiße Frauenhemden, ein blaues Kleid, ein rotbraunes Kleid, drei weiße w terröcke, Schürzen, Handtücher usw. Der Betrüger war etwa 26 Jahre alt, 1,75 groß, hatte blonde Haare, blonden Schnurrbart und trug dunklen Anzug. — Der im Jahre 1906 eingeführte Automobilbetrieb bei der Feuerwehr scheint der Stadt teuer zu werden. Für den seit März vorigen Jahres in B-trieb befindlichen Automobil, tender, welcher auf Gummi läuft, mußten bis jetzt allein 3000 M. an Reparaturkosten für Gummibelag und Gleitschutz bezahlt werden. Da die Gummiräder rauhes Pflaster nicht ver tragen können, muß außerdem auch noch der Fleischerplatz vor der Feuerwehrhauptwache neu gepflastert werden. — Ein 22 Jahre aller Student aus dem Stadtteil GohliS wurde verhaftet, als er ein m der Universität gestohlenes Fahrrad im Werte von 150 Mark bei einem Händler für 50 Mark versetzen wollte. Der Bruder Studio steht im Verdacht, sich noch weitere derartige Versatzobjekte auf demselben Wege verschosst zu haben. — Der Schlosser Leucht in Meuselwitz, der des Raubmordes an dem Geldbriesträger Rübner verdächtig war und verhaftet wurde, ist jetzt aus der Haft entlassen worden. Der Verdacht hat sich als unbegründet erwiesen und die ehemalige Geliebte Leuchts, die ihn aus Rachsucht verdächtigt hatte, wird vermutlich elbst gerichtlich zur Verantwortung gezogen werden. Zwönitz. Bei einem schweren Gewitter chlug der Blitz in das Slallgebäude des Gutsbesitzers Demmler und tötete fünf Kühe und ein Kalb, auch sonst sanden heftige elektrische Entladungen statt, doch zündete der Blitz nicht. Bärenstein. Schwer verbrannt wurde der in einer hiesigen Fabrik angestellte Feuermann R. Lehnhardt. Der Mann schlackte die Kessel feuerung aus, als durch den Zugwind die Flamme zurückschlug und den Bedauernswerten chwer an den Armen und am Kopfe ver brannte. Zwickau. Bei lebendigem Leibe verbrannt ist in Wilkau die 51 Jahre alte Henriette Steinbach, die Spiritus in einen Kocher nach- süllte, der kurz vorher in Gebrauch gewesen war. Der Kocher explodierte, wodurch die Kleider der Frau Feuer fingen. Mit schweren Brandwunden am ganzen Körper verstarb die Unglückliche im Kreiskrankenstift Zwickau. — Die Strafkammer zu Zwickau verurteilte am Sonnabend den früheren Kassierer und Prokuristen der Zwickauer Bank Klitzsch wegen Begünstigung des verstorbenen Direktors Stohn bei dessen Veruntreuungen zu fünf Monaten Gefängnis und in die Kosten. Stohn unter schlug der Bank 275000 Mark und führte dadurch das Fallissement der Bank herbei. Strafmildernd wurde zu gunsten KlitzschS in Betracht gezogen, daß er keinen pekuniären Vorteil au» seiner strasbaren Handlung gezogen hat. Plauen i. V. Einen Aufsehen erregenden Selbstmord verübte der 1868 in Gera ge borene Buchhalter Max Gruner. Aus dem Krankeuhause entlassen, kaufte er sich einen Revolver und schoß sich am Hellen lichten Tage mitten auf dem Neustadtplatze eine Kugel in den Unterleib. Druck und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Dkrilla. Mr die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Dkrilla Ottendorfer Zeitung Annahme »»« Inserat« bi, »»»«Mag llh». Inserat« werden mit «o p siir di« Spaltzetl« berechn«, rabellarisch« Satz nach b,s«nder«m laris Vie »Gttendorser Zeitung" erscheint Dienstag, Donners, tag und Sonnabend abtnds. Bezugspreis Vierteljahr!«» 1 Mark. Durch die Post bezogen «,2V Mark. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie -er abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Alode." Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Moritzdorf und Umgegend.