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März 4908. —* Seit einigen Jahren wendet man in Kreisen der Forstleute und Landwirte sowie der vielen Freunde der heimatlichen Natur dem Schutze der Vogelwelt, soweit dieselbe nützlich ist, teils aus praktischen, teils aus aesthetischen Gründen erhöhte Aufmerksamkeit zu. Der Landeskulturrat für das Köni reich Sachsen, der Sächsische Forstverein, der Bund für Heimatschutz und ande-e Korporationen haben sich m t der Vogelschutzidee schon lange und eingehend beschäftigt. Vor allen Dingen hat aber auch die Königlich Sächsischen StaatS- regierung an der Sache tätigen Anteil ge nommen. Nach Entsendung des Professors Groß von der Königlichen Forstakademie zu Tharandt und des Forstmeister TimaeuS vom Colditzer Staatsforstrevier zum Studium der in der Welt einzig dastehenden Vogelschutz einrichtungen des bekannten Freiherrn von Berlepsch in Seebach im Kreise Langensclza hat das Königliche Finanzministerium an die Oberforstmsistereien, die Beamten der Revier- verwaitungen und förmliche Waldwärter Druck schriften zur praklischen Verwirklichung der Bogelschutzfrage von ersten Kapazitäten verteilen lassen und in einer Generalverordnung an d e Oberforstmeistereien. die Direktion der König!. Forsteinrichtungsanstalt, die König! Forst akademie zu Tharandt, die Staatsforstrevier verwaltungen und die Forstrentämler verfügt, daß vor allen Dingen sirr die die Insekten vertilgung besonders in Frage kommenden Höhlenbrüter (Meisen. Stare, Spechte) durch geeignete Verwendung der von Berlepschschen Nistkästen Nist- und Brutgelegenheiten ge schaffen werden sollen Die Sache soll nach und nach eingesühct werden damit die mit Mit ihrer Ausführung betrauten Personen die gemachten Erfahrung» n verwerten können Die Anlage von besonderen Schutzgehölzen für die Freibrüter, die in der Hauptsache nur für Reviere im Niederland? in Frage kommen, wo Umfangreicher Obst- und Gartenbau getrieben wird, sollen in der Hauptsache Privaten und Gemeinden überlassen werden. Musteranlagen sollen zunächst in der Nähe der Staatsfmst- reviere Tharandt und Colditz auf Staatskosten angelegt werden und außerdem hat das Königs Finanzministerium darauf hingewiesen, daß Nistgelegenheiten für Freibrü er auch durch die Anlage natürlicher Umzäumungen bei Forst gehöften, Pflanzgärten und dergleichen geschaffen werden könne'- Weiter ist die Bekämpfung der Feinde der Vogelwelt den Beamten zur Pflicht gemacht Word n, wobei allerdings eine völlige Ausrottung der Tierart vermieden werden soll. Nimmt die Zahl der Vogelfeinde außergewöhnlich überhand, so will die Staats kasse sogar für Fang- und Schußprämien auf kommen, die gegenwärtig der Allgemeine Deutsch« Jagdschutz-Verein und einzelne Private bestreiten. Auch an die Gewährung kleinerer Beiträge zur Winterfütterung der Vögel aus Ansuchen der Nev erverwaltungen denkt das Finanzministerium. Beim forstlichen Unter richte an der Forslakadem'e soll der Bedeutung des Vogelschutz s für die Waldwirtschaft be sonders gedacht werden und event. sind sogar öffentliche Vorträge zur Belehrung weiterer Kreise geplant. Das König! Finanzministerium sieht seinerzeit Berichten über den Erfolg sei, er Anordnungen entgegen und wird darnach weitere Verfügungent reffen. Sache des ganzen Volkes ist die Regierung in ihrem dankens werten Vorgehen durch Mitarbeit, durch Schaffung entsprechender Anlagen auf dem Privatbesitztum und ein geeignetes Verhalten beim Aufenthalte in Wald und Flur zu unter stützen. —* Diejenigen jungen Leute, welche be absichtigten, im Oktober !908 als Zweigjährig- Freiwillige beim Gurde-Jäger-Batnllon ein zutreten, werden gebeten, sich möglichst am 19 oder 20. März zum Zwecke der ärztlichen Dtersuchung unter Vorlegung eines Melde- cheins zum freiwilligen Eintritt auf dem Geschäftszimmer des Bataillons in Potsdam zu melden. Das Mindestmaß beträgt 1,70 ui es wird jedoch darauf aufmerksam gemacht, daß nur besonders kräftige und vollkommen tadellos gebaute junge Leute mit tadellosem Sehvermögen Aussicht auf etwaige Einstellung laben. Dresden. Die Ehffrau des Griechen Contos, der wie gemeldet, diese schwer durch Revolverschüsse verletzte und sich selbst tötete, gibt an, ihr Mann habe die Tat wegen inanziell-r Schwierigkeiten verübt Dem gegen über steht der Inhalt des vom Verstorbenen hinterlassenen Testaments, in welchem dieser sein 130 000 Franken oetragendes Vermögen mehreren Verwandten vermacht. Die Frau, die einen Schuß in die Schulter, in den Arm und in die Achsel erhielt, dürfte mit dem Leben davonkommen. — Am Freitag nachmittag 4 Uhr ließ sich in der Gegend teö Arsenals ein Mann vom Perionenzug aus Arnsdorf überfahren. Als der Zug noch etwa 300 Meter von d-r dort befindlichen Brücke entfernt war, sprang der Betreffende auf das Gleis, nnrf sich hin und legte den Kopf auf die Schienen. In dem selben Augenblick war auch schon die Maschine herangekommen und hatte den Kopf abgefahren — Beim Legen der elektrischen Lichtleitung noch einem Fabrikneubau auf der Leipziger Straße stürzte am Donnerstag nachmittag der Maurer Schmidt aus Weixdorf aus der zweiten Etage in den Hof herab und erlitt einen Schädelbruch, der bald darauf seinen Tod herbeiführte. Ein Verschulden Dritter liegt nicht vor. — Die Strafkammer des hiesigen König!. Landgerichts verhandelte am Freitag gegen den 44 Jahre alten Schachtmeister, früheren Schuh macher Schmitt wegen Erpressung und Betrugs Im Mai vorigen Jahres kaufte Schmitt in der Filiale einer großen Molkerei ein Stück Butter. Er brachte in die Butter Watte und Heftpflaster, teilte dem Molkereiinhaber mit, daß er die Butter in diesem Zustand in der F liale erhalten habe und drohte mit Ver öffentlichung. Der Angeklagte erhielt ein Geldgeschenk von 10 Mark. Am 11. De zember v. I. kaufte Schmitt in einem hiesigen Schokolcdengeschäft ein Pfund Bisquit und Christb umschmuck. Er steckte in die einzelnen Stücke kleine Drahtnägel und gab ein derartiges Stück seiner 7 Jahre alten Tochter zum Essen. Als das Kind hineinbiß, zog der An geklagte das BiSguitstück zurück und ließ einen Arzt holen, der es untersuchte und auch die Nägel fand. Schmitt wandte sich darauf nicht unr an den hiesigen Geschäftsinhaber, sondern auch an den Fabrikanten des Bisquits; beiden drohte er mit Veröffentlichung. Um Un annehmlichkeiten zu vermeiden, erhielt er von den Fabrikanten 20 Mark und von dem hiesigen Geschäftsinhaber Waren im Werte von 15 Mark zugesandt. Am 30. Dezember v. I kaufte der Angeklagte in der hiesigen Geschäfts filiale einer großen Mühle ein Brot und brachte in dieses Gaze, Walte und Heft pflaster, wandte sich dann an den Mühlen besitzer, schwindelte diesem vor, er habe in dessen Geschäft das Brot in dem ekelerregenden Zustand gekauft und drohte mit Vrröffentlichung in der Parteipresse Der Angeklagte erlangte in diesim Falle 20 Mark. Schmitt, dessen Gebaren an den Tag kam, wurde zu 1 Jahr 8 Monaten Gefängnis und 3jährigen Ehren- rechlSverlust verurteilt. Radeberg. Der Sächsische Hagelver sicherungsverein halt am 22 d. M. hier seine Generalve sammlung ab. Bautzen. Die an Privatum'kereien liefernden Milchproduzenten der Kreishauptmannschafl Bautzen haben in einer hi r abgehaltenen V rsammlung beschlossen, infolge der um ca. 25 bis 30 Prozent erhöhten Produktions kosten eine dementsprechende Preissteigerung der Milch durchzusetzen Gleichzeitig haben sich die Lieferanten der Kreishauptmannschaft zu einer Vereinigung zusammengeschloffen, um lohnendere Milchverwertunggpreise anzustreben. Eisenberg. Zum dritten Mal war für ein Brautpaar die Trauung onberaumt und zum drittenmal war der Bräutigam, der eine gewisse Angst vor diesem Schritt zn haben scheint, nicht zur Stelle, sodaß abermals die Trauung verschoben wurde. Das vierte Mal sofft ihn die Braut aber mitzukriegen. Meißen. Ein tödlicher Unglücksfall hat ich im Gramtwerk Oswald Köhler ereignet, und zwar an der Stelle, an der vor einigen Tagen eine große Sprengung vorgenommen worden ist. Dort war einer der Dampfkränc tätig, größere Steinblöcke in die Höhe zu winden Unten in der Tiefe machten zwei Arbeiter die Ladungen für den Kran zurecht Der Kran hatte gerade drei größere Blöcke emporgehoben und der Ann des Krans drehte ich den Gleisen zu a's das Drahtseil riß und die Blöcke herabstörzten. Sie schlugen auf die Kante des Dammes und stürzten dann in die Tiefe. Unglücklicher- und unvorsichtigerweise lütte da unten sich einer der Arbeiter, wohl im Vertrauen oui die bisher stets bewährte Festigkeit des Seck s und der Ketten, b-reits wieder an die Arbeit gemacht. Die herab- 'türzenden, insgesamt wob! 30 bis 40 Zentner chweren Blöcke schlugen neben ihm auf, er- äßteu ihn und zerschmetteren ihn. Der Tod muß augenblicklich eingetieten sein. Der Ver unglückte heißt Emil Wolf, wohnt in Zscheila, Kabelstraße 1, und hinterläßt Frau und drei Kinder. Er stand im Alter von 40 Jahren. Die Uni-rsuchung wild ergeben, ob irgend ein Verschulden vorliegt. Kurz vorher waren noch größere Steinlasten, die herabgestürzten, hoch gezogen worden, ohne daß sich irgend eine Unregelmäßigkeit am Seile gezeigt hätte. Der traurige Vorfall ist eine erneute ernste Mahnung zu größter Vorsicht in dem an und für sich zefährlichen Steinbrucbsbetriebe. Röderau- Die Zahl der zurückkehrenden Auswanderer aus Oesterreich-Ungarn aus Amerika ist noch nie so groß gewesen wie im aufenden Jahre. In den ersten beiden Monaten sind bereits rund 12 000 Personen nach Oesterreich zurückgekehrt, während nur etwa 1200 Personen auswanderten. Leipzig. Der 15jährige Dienstknecht Golde aus Kotzschbar war am 28. November v. I. von seinem Dienstherrn, dem Gastwirt Becker m Großdalzig, wegen Faulheit mehrfach ge tadelt worden In der Wut darüber zündete er eine Scheune seinos Brotherrn an, wodurch ein Schaden von etwa 11000 M. entstand, da außer der Schenne auch der Pferdestall und ein Schuppen vom Feuer vernichtet wurden. Golde ward der Brandstiftung sofort ver dächtigt und verhaftet, er legte vor dem Amts gerichte Zwenkau auch ein Geständnis ab, be zeichnete dasselbe aber in der am Donnerstag stattgefundenen Verhandlung vor dem Land gericht hierselbst als erzwungen und widerrief es, natürlch ohne Erfolg. Das Landgericht verurteilte ihn zu vier Monaten zwei Tagen Gefängnis. — Der 43 jährige Bautechniker Eiszler, der bei dem Fürsten Bathianv in Ungarn in Stellung war und wegen Betrugs und Schwindeleien steck!"ieflich verfolgt wurde, ist am Donn rstag von der Kriminalpolizei hie? entdeckt und verhaftet worden. — Verhaftet wurde ein 21 Jahre alter Maler aus L.-Neustadt, der zusammen mit einem gleichaltrigen Arbeiter aus Borsdorf, der noch nicht gefaßt werden konnte, unter erschwerenden Umständen aus einem Fabrik- grundstück am Körnerplatz 14 verschiedene silberne Uhren gestohlen hatte. Die Uhren konnten zum Teil wieder zur Stelle geschafft werden. Groitzsch. Hier wurde in der Nacht zum Sonntag im Hofe einer Restauration der Eisendreher R. ans Pegau von dem Färber Wenzel Kocholaty aus geringfügiger Ursache in den Kopf gestochen. Infolge starken Blut verlustes brach der Verletzte auf dem Nach hausewege bewußtlos zusammen. Seine beiden Begleiter liefen, den Verletzten im Blute liegen lastend, mit K davon, letzterer,., ist verhaftet worden. Hohenstein-Ernstthal. Dieser Tage be lustigten sich hier mehrere junge Männer damit, rin hochgeworfenes 2 Markstück mit dem Munde auszufangen. Der Nadelmacher Jahr verschluckte dabei das Geldstück. Obwohl er sich sofort nach Chemnitz in ärztliche Be handlung begab und sich auch mittels Röntgen strahlen durchleuchten ließ, konnte der Fremd körper nicht gefunden und entfernt werden. Markranstädt. Der 14 jährige Schulknabe A. hatte beim Soldatenspiel einen seiner Schulkameraden mit einem Pistol durch den linken Oberschenkel geschossen, Anstatt sich einem Arzte anzuvertrauen, haben die Burschen dem Verwundeten die Kugel mit einem Taschenmesser herausgeschnitten. Derselbe fahr lässige Schütze ist kurz nach seiner fraglichen Heldentat wiederholt in die Ladenkasse des Bäckermeisters Busch daselbst eingebrochen und hat in drei Fällen 21 Mark gestohlen. Glauchau. Infolge Entwickelung schlechter Gase explodierte in der Stadtbrauerei beim Pichen ein großes Bierfaß. Unter heftiger Detonation sprang der Boden heraus, die einzelnen Teile flogen in der Luft herum, während sich das brennende Pech über den Hof ergoß. Der mit der Ausführung der Arbeit beauftragte Böttcher sah sich bereits am Ziele seines Werkes, als die Explosion erfolgte Er kam glücklicherweise nur mit dem Schreck davon. Glauchau. Dem 25 Jahre alten Geschirr« führer Oskar Billing im benachbarten Lipprandi» gingen auf der Fahrt nach Reinholdshain die Pferde durch Billing wurde vom Wagen ge schleudert und ein Stück geschleift, an deren Verletzungen er starb. Oberwiesa. Ein von Lichtenwalde kommendes Automobil geriet auf der Chemnitzer Straße in Brand. Ein Löschen war infolge fehlender Löschmittel nicht möglich, sodaß das Vehikel bis auf das Eisengestell verbrannte. Geyer. Der Erweiterungsbau des städtischen Elektrizitätswerkes ist trotz des wenig günstigen Bauwetters fertiggestellt und konnte am Dienstag an die Stadt übergeben werden. Tas Werk ist mit einer Dynamomaschine und einer KOpferdigen Turbine neu ausgestattet und erweitert worden. Reichenbach. Die Vorarbeiten zur Er richtung eines städtischen Elektrizitätswerkes werden eifrig betrieben. Als technischer Leiter der Vorarbeiten ist Ingenieur Großmann in Berlin gewählt worden. Im Frühjahr soll mit dem Bau begonnen und im November dieses Jahres in Betrieb gesetzt werden' Elsterberg. In der Elster wurde hier die Leiche eines etwa 50 Jahre alten Mannes angeschwemmt. Es war bis jetzt nicht fest zustellen, wer der Tode ist. Die Leiche mag etwa 2 bis 3 Monate im Master gelegen haben. Annaberg. Am Freitag fand unter Vorsitz des Herrn Amtshauptmanns Freiherrn van Welk eine Sitzung des Ausschusses des „H mmerbundes" statt, der sich bekanntlich die Ausgabe gestellt hat. den altertümlichen Frohnauer Hammer, (bestehend aus zwei Gebäuden nebst verschiedenen Nutzungswerken) als kulturgeschichtliches, ehrwürdiges Denkmal zu erhalten. Zur Verwirklichung des Ge dankens ist ein Kap'tal von gegen 65 000 M. erford-rlicht Bis jetzt sind gegen 15000 M. gezeichnet. Außerdem haben Gemeindeverbände und sonstige Kreise noch größere Zuwendungen in Aussicht gestellt-