Volltext Seite (XML)
r. tt. —— besonder« kentert. 3 Sind, de. Der > erteilt! Saal Ticht er- M, iße t er. lbar und mpe. In n Kaffee, r 2 Per- ier usiv. atb ehrlich iS. Mit rchnahme Spree. >8. and F.iec' im alt!» 8. md Feier >l- nst v e .Ottsnerfcr Zeitung' scheint r-ir.lLtag, Donners, og und Lonnabend abends. Sezugspreir vierteljährli» I Mark. Durch die Post bezogen ,,20 Mark. Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Morrtzdorf und Umgegend. Alit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsdlatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" nnd „Deutsche Mode. „ Aanahmt »«« Jnsttati di, vormittag z« Uhr. Jnsvrate werden mit >0 p für dl« Spaltzeil» berechnet Tabellerischer Satz nach desenderem Tarts Druck und Verlag vor. ^ermann Rühl« in Groß-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Dkrilla No. 66. Sonntag, den 31. Mar 1908. 7. Jahrgang. Sparkasse vnenäsrs - MsriWtt verzinst Einlagen mit 3^/z "/« und expediert an jedem Wochentage von 8—1, und von 3—6 Uhr, Sonnabends von 8—2 Uhr. Einlqgen werden streng geheim gehalten Einlagebücher fremder Sparkassen werden kostenfrei übertragen. Oertlichrs und Sächsisches. Gttendorf'Gkrilla, dm 30. Mai »os. Ein bedauerlicher Unfall ereignete sich in den gestrigen Nachmittagstunden indem ein KjährigeS Mädchen beim Schaukeln so un glücklich zu Falle kam, daß sich dessen sofoitige Uebersührung in eine Dresdner Klinik not wendig machte. — 8. L- L. Psingstbitten, Pfiugstgaben. T^er allgemeine Kirchcnfonds bittet am Pfingst- seste, dem Geburtstage der christlichen Kirche, wiederum um freundliche Gaben. Die dichte Bevölkerung unseres Vaterlandes, ihre steigende Zunahme, fordert dringend weitere Teilung zu groher Kirchengemeindm, die Vermehrung der Kirchen und geistOchen Kräfte ganz besonders dort, wo eine mittellose Bevölkerung dicht bei sammen wohnt. Die wenigen Kirchenbau- kollekten im Jahre helfen nur 2 bis 3 O-ten. Hier will nun der allgemeine Kirch-nfonds ein treten. Diese im Jahre 1876 durch freiwllige Gaben begründete Stiftung hat den Znuck, namentlich dort zu dienen, wo die erfordert chen Mittel aus Staats-, Kirchengemeinde- und ""deren Kassen gar nicht oder unzulänglich be schafft werden können. Seine Kräfte und Mittel aber stehen in k-imm Verhältnis zu dm Bitten und Ansprüchen. Auf also, ihr Psingstgemeinden, die ihr zum Dank für Gottes Gnadengaben helfen sollt und wollt, die Kirche weiter zu bauen, auf zu willigem Opfer und reichlichen Gaben! Es gilt ein Geburtstagsgeschenk für die christliche Kirche in eurem Vaterland. —* Eine immerwährende Ouelle von Streitigkeiten zwischen Hausfrauen und Fleischern ist die Frage, wieviel Knochen dem Fleisch beigegeben werden dürfen. Die Haus- srauen sind ost der Ansicht, daß die Knochen- deilag, zu groß sei. Die Frag« ist nun ent schieden worden. Nach Untersuchungen der Deutschen LandwlrtschaftSgesellschaft beträgt da» Gewicht der Knochen bei Großvieh etwa 15 Prozent, bei Schweinen, je nach der Mästung 8 bis 12 Prozent des Schlachtgewichtö. Infolgedessen haben die Militärbehördn folgende Bedingungen für ibre Lieferanten festgesetzt: «In hundert Kilogramm rohem Rindfleisch dürfen nicht mekc als 11 Kilogramm, in der- s'Iben Quantität Hammelfleisch nicht mehr als 13 Kilogramm und in hundert Kilogramm Schweinefleisch nicht mehr als 9 Kilogramm Knochen vorhanden sein." Diese Bestimmungen heben einen Fingerzeig auch für Detail- einkäuse. —* Goldregen, Einer der schönsten, aber ^sgen seiner Gifthaltigkeit auch gefährlichsten Ziersträucher steht jetzt gegenwärtig in vollster Blüte: der Goldregen. Nichts wirkt ver lockender, als die herrlich goldgelben Blüten- lrauben des Goldregens. Als Zierstrauch wird er vielfach in unseren Wohnungen in Gläsern und Vasen aufgest-llt. Leider wird dabei nur zu wenig darauf geachtet, daß die Blüten stark gifthaltig sind. Durch ihr schönes -lussehen können sie leicht reizen, damit zu spielen oder die einzelnen Blüten gar in den Mund zu nehmen. Es sind nur zu oft schon Bergiftungen oder zum mindesten schwere Erkrankungen vorgekommen Derselbe Fall sann auch vorkommen, wenn die Kinder draußen sw Freien in ihrer Unwissenheit von solchen Sträuchern Blüten und Blätter abpflücken und w in den Mund nehmen. Es ist darum Nc ""Ütbracht, wenn seitens der Eltern und Bflegebesohlenen die Kinder immer wieder uuf die Gefährlichkeit dieser schönen Pslanze aufmerksam gemacht werden. Radeburg. Am Sonntag nachmittag gegen 3 Uhr ist das 3 ein halb jährige einzige Töchterchen des Mühlenbcsitzers H. Kobelt in Obeirödern beim Blumenpfücken in den Nöder- fluß gefallen und ertrunken. Dem dabei an wesenden 13 jährigen Schulmädchen war cs nicht möglich das Kind zu retten. Der kleine Leichnam des Kindes war trotz eifrigen Suchens noch nicht aufzufinden. Eisenberg. Auf eigentümliche Weise ver unglückte hier ein junges Mädchen. Es spielte mit einem Hunde und blies ihm im Scherz in die Ohren. Mit einem plötzlichen Ruck drehte sich das Tier um und blieb dabei mit einem Fangzahn so unglücklich an der Oberlippe des Mädchens hängen, daß diesem die Backe bis zum Ohr aufgerissen wurde. Dresden. Die Finanzdeputation der Zweiten Kammer hat sich soeben mit dem Etatskapital 91, betr, die Universität Leipzig beschäftigt. Sie beantragt, die Einnahmen mit 593 260 M. zu genehmigen und Ausgaben mit 4166661 M., dagegen 47455 M und 409 750 M. künftig wegfallend, zu bewilligen. Die Deputation beantragt weiter, den mit 30000 M. jährlich eingesetzten Staatsbeitrag mm Fonds für die Feier des 500 jährigen Jubiläums der Universität im Jahre 1909 um 45 500 M. auf 75 500 M. zu erhöhen, ferner den Betrag für den Um- und Er weiterungsbau der Heilanstalt für Augenkranke mit 580 000 M. einzusetzen und den für den Erweiterungsbau bim physikalisch-chemischen Institut, einschließlich der inneren Einrichtungen, eingesetzten Betrag von 100 000 M. jährlich zu streichen, der Staatsregieiung jedoch anheim zu geben, beim Wiederzusammentrilt des gegen wärtigen Landtages eine entsprechende Vorlage wieder einzubringen. — Die Abbruchsarbeiten der alten Augustus- brücke schreiten «ur recht langsam fort, da nach dem Verbot des Sprengens die Abtragung durch Menschenhand erfolgt. Obwohl fast ohne Pausen bis tnf in die Nacht hinein und auch Sonntags gearbeitet wird, dürften wohl noch einige Monate vergehen, bis der Zeuge einer längst vergangenen Zeit gänzlich vom Erdboden verschwunden sein wird. Besondere Anstrengung wird vor allem die Beseitigung der im Strombette gegründeten Pfeiler ersordcrn. — Ein feiner Konkurs ist jetzt wieder hier vor dem Amtsgerichte zum Abschlusse gekommen Es handelt sich um den Konkurs des früheren Hosphotographen W. Höffert, in dem jetzt die Schlußverteilung stattfinden soll. Den nicht bevorrechtigten Forderungen in Höhe von 963 038 Mark, auf die allerdings schon 3 Prozent abschläglich bezahlt worden sind, steht eine Teiluvgsmaste von 17 323 Mark gegen über. Was da auf jeden Gläubiger kommt, kann man sich leicht selbst ausrechnen. — Die Dresdner Aerzte beschlossen in ihrer letzten Sitzung, eine Gegenschrift zum Berichte des Vorstandes der QrtSkankenkasse Dresden auszuorbeiten und an die Aufsichtsbehörde ab zusenden. Die Schrift soll auch weiteren Kreisen zugänglich gemacht werden. Ein Herr Dr. med' Koch sprach gegen die freie Aerztewahl. Er gab an, daß dann ein erhöhter Zuzug von Aerzten nach Dresden stattsinden würde. Er gab weiterhin als Beweis für die Undurchführbar keit der Freiwahl an, daß sie in Frankfurt a. M. insofern hat eingeschränkt werden müßen, als der Patient während der Behandlung den Arzt nicht mehr wechseln darf. Trotz dieser Einwendungen wurde der Entwurf doch von der Versammlungsmehrheit gutgeheißen und seine Adschickung an die Kreishauptmannschait be schlossen. Blasewitz. Ein ebenso interessanter wie gewichtiger Fund ist gegenwärtig am Elbufer im großen Ostra-Gehege in der Nähe des Restaurants „Onkel Toms Hütte" gemacht worden. Gelegentlich der dort in der Aus führung begriffenen Erdarbeiten der Firma Philipp Holzmann und Co. stieß der dabei tätige große Trockenbaggsr auf ein Hindernis. Bei näherem Zusehen stellte sich dieses als eine Ablagerung von etwa 25 Stück gegen einhalb Meter starken und bis zu 1 Meter Durchmesser besitzenden Mühlsteinen heraus Aus bestem Sandstcinmaterial bestehend, zeigen die Steine die ihnen im Bruch zuteil gewordene Bearbeitung, sind also völlig ungebraucht. Wie sie an die Fundstelle gelangt sind, läßt sich nur vermuten. Es dürfte sich um die Ladung eines bei Hochwasser oder aus sonstigem Anlaß gesunkenen Kahnes handeln, wobei die schwere Last in das welche Erdreich versunken ist. Die Königliche Wasserbau- Direktion hat den seltsamen Fund in ^Ver wahrung genommen. Weinböhla. Der Bauplatz für das neu zu errichtende Gaswerk für die Gemeinden Weinböhla, Brockwitz und Sörnewitz ist in der Nähe des Neu-Sörnewitzer Bahnhofes gekauft worden. Dippoldiswalde. In der Zeit zwischen Pfingsten und den Sommerferien wird hier ein Kursus für Dorfschullehrer zur Förderung des Turnwesens auf dem Lande unter der Leitung des Lehrers Eidner-Dippoldiswalde stattfinden. Röderau. Beim Verladen von Ballen stroh durch Leuts des Rittergutes Fichtenberg auf hiesigem Bahnhöfe stürzte einer der schweren Ballen ob und verletzte den Arbeiter Roßberg tödlich Der Verunglückte, der Frau und sieben Kinder hinterläßt, hatte mehrfache Bein, und Armbrüche erlitten, Riesa. Trotz der vielen Niederschläge in unserer Gegend sinkt der Wasserstand der Elbe ständig weiter, da im gesamten böhmischen Stromgebiete Trockenheit herrscht. Der hiesige Brückenpegel stand am Freitag auf 31 Zenti meter unter Normalnull. Im Gröbacr Hafen sind sämtliche Umschlagslagen mit Kähnen be legt und außerdem liegen noch zehn Kähne in Reserve. Getreidekähne sind an den Aus ladestellen zwischen Riesa und Gröba nur fünf vorhanden Leipzig. Ein Einbruchsdiebstahl ist in der Zeit vom 27. Mai mittags bis Freitag früh in dem Rauchwarengeschäft Gebr. Assuschkewitz im Grundstück Ritterstraße 13 in der ersten Etage zur Ausführung gekommen. Hierbei sind gestohlen worden 26 Stück rohe sibirische Fuchsfelle, 2 gefärbte Fuchsfelle, 10 Skunks- 10 Murmel- und 205 Hasenfelle. Der Gesamtwert beträgt 1200 Mark. Borna. Gegen 10 Uhr abends hat sich von dem zu dieser Zeit unseren Ort passierenden Nersonenzuge kurz vor der Einfahrt ein Soldat der vierten Eskadron des hiesigen Karabinier- Regiments überfahren lassen. Dem Be treffenden, der aus Leipzig gebürtig ist, ist der Kopf vom Rumpfe getrennt worden. Stötteritz. In einem Straßenbahnwagen der Linie 6 der Leipziger Elektrischen Straßen bahn wurde am Freitag nachmittag ein bis zur Stunde noch unbekannter, ungefähr 50 Jahre alter Fahrgast vom Schlage ge troffen Der Tod trat auf der Stelle ein. Der Leichnam wurde nach der Parentationshalle des hiesigen Friedhofes gebracht. Der Tode ist allen Anschein nach ein Reisender. Er trug u- a. grauschwarzett Anzug und grauen Regen mantel. Lichtenstein-C. In einer der letzten Nächte sind aus der Schießhalle der privilegierten Sckützengesellschaft die beiden Böller entwendet, auch ein Schreibpult aufgebrochen und daraus eine Wanduhr gestohlen worden; außerdem war die Pulverkiste gewaltsam erbrochen. Die Täter sind noch nicht ermittelt. -- Die Gefahren der Straßenbahn. In der Carl-Heme-Straße in Leipzig-Plagwitz wurde ein 23 Jahre alter Schmied von einem Motorwagen der Straßenbahn umgefahren. Der Verunglückte erlitt einen Bruch des linken Wadenbeines. Strehla. Gründung eines evangelischen Arbeitervereins. Auf Anregung des Oschatzer evangelischen Arbeitervereins ist hier ein gleicher Verein gegründet worden. Crimmitschau. Unter zahlreicher Be teiligung von Behörden, der Lehrkörper sämtlicher Schulen, der Bürgerschaft und der ersten Schulklassen wurde der Grundstein zur neuen Bezirksschule im oberen Stadtteile gelegt, die 20 Lehrzimmer enthalten nnd mit einem Aufwand von 432 000 Rik. gebaut wird. Voitersreuth Auf dem hiesigen Bahn hofe ist am Mittwoch nachmittag halb 2 Uhr ein mit dem Teeren des Güterbodendoches be« schäjtigier Arbeiter beim Herabsteigen von der Leiter fehlgetreten und mit dem mit heißem Teer gefüllten Kessel herabgestürzt. Er erlitt schwere Verletzungen am Kopfe sowie Bruch beider Arme. Bockau. Es ist zu erwarten, daß demnächst eine Haltestelle an der Bahnlinie Aue—Eiben stock, und zwar unterhalb der Muldenbrücke, errichtet wird Oppach. Die vollständige Auflösung des Betriebes bei der Fabrikfirma F W. Lange und zugleich die Kündigung der gesamten Arbeiterschaft ist erfolgt. Durch diese Betriebs auflösung werden 170 Personen arbeitslos; außerdem kommen noch 100 außer dem Hause Beschäftigte in Mitleidenschaft. Bärenstein i. E. Das Gasthaus zum Goldenthal im angrenzenden Weipert ist nebst Wohn- und Saalgebäude aus bisher un aufgeklärter Ursache abgebrannt. Nur mit Mühe gelang es, die benachbarten Häuser zu schützen. Der Besitzer des Grundstückes war bei Ausbruch des Feuers vereist und fand bei seiner Rückkehr nur rauchende Trümmerhaufen vor. Hohndorf. Tätlich verunglückt ist auf dem Helene- und Jdaschachte der Bergarbeiter Oswald Schiller von hier beim Verbauen des Abbauortes durch unvermutet hereinbrechendes Gestein. Schiller hatte den Ruf eines sehr gewissenhaft und sorgfältig arbeitenden Mannes, ec ist verheiratet und Vater mehrerer Kinder. Thalheim. Während des Transporte» vom hiesigen Postamt nach Postamt Chemnitz 4 kam auf höchst rätselhafte Weise ein Post beutel mit 3500 Mk. Papiergeld abhanden. Auf die Ergreifung des Diebes und Wieder erlangung des Geldes sind 200 Mk. Belohnung ausgesetzt worden. Plauen. Auf der steilen Kaitzer Straße eignete sich Dienstag vormittag 11 Uhr ein verhältnismäßig gut abgelaufener Unfall durch einen beladenen Möbelwagen. Der schwere, unter anderem einen Kassaschrank enthaltende Wagen war die weniger ansteigende Coschützer Straße hinaufgefahren, um von oben her nach dem Hause Nr. 120 in der Kaitzer Straße zu gelangen. In besten Nähe versagten beim Bergabwärtsfahren die Bremsen und der mit zwei Pferde bespannte Wagen fuhr in ziemlich raschen Tempo die Straße hinunter. Trotz Anziehens auch der Hinteren Bremse gelang es nicht, den Koloß zum Stehen zu bringen. Der Wagen wurde erst aufgehalten, nachdem das eine Vorderrad in dem weichen Boden versunken war. Das Fuhrwerk geriet völlig auf die Gang bahn, wobei es drei Kirschbäume entwurzelte bezw. umbrach. Dicht vor einer Telegraphen stange machte es halt. Außer einigen geringen Verletzungen sind die Pferde unbeschädigt geblieben.