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WMmfferMÄM Das Wilsdruffer Tagedlati enthält die amtliche« Bekanntmachoaae» der «mtshauptmoanschast Weihen, de« Amtsgericht« nnd Stadtrat« za Wilsdruff. Forstrentamt» Tharandt. Finanzamt, Raffe» für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbelter. Ax,«I,«»»««<»: »t« »,«s»»Itrx« A»xx,,rili» «aldps«»»!,, dtkrLrsp»ItexcJeiIk»«ramlU<I>«xBe!<«xnkm»ch»x^x4«G«» »X« >,«I»»N«n-rlr«Iam«,«Nk I» t«kt«n>«x Trttr loowolvvlrxnt,. M-chwriiun,»,«I>ühr 2V »oldpkxxt,«. »X» z«IchNedr»«<rr<a,^,xx^». — , ,, . „ - la», uxd PI-x»»r«»«MM »««de» xx» W,«n«»»«n Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. S dk«ü-kfi»a,«. »xxoh««»^,»^. IVUIn FL, di« Rich«i,d^I »M dxrid Femnit Ld«««in«lr«»A«^,,rx»d«rx«»a>e» dcixr «v»i»nne. JrdrrRxdxnonIpnich «Kischi, w«xx dr«B«r«, d«»^ KI»,« «x,«,»,«x Werd«» mutz,»«,»«, >xsnx„«dk« ix Koxdu,» »erLl. An,rt,e» nrhmrx olle D«^xinUl»,,ftrL«x rx«,^M. Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, .«Uidixtfrr T»,«hl»«- k«<<»kixi «L,Nch «chm. » Utz» ft« dx» t»l,«x»«x e^. B«i A»holxx, «X « »«fchM.ftkt« uxd drx L«,godrft-llex r Md. Im Mxxxi. d«» zxdelxx, »XI^ »i« i^«xx r.L0«»., »kl v-ftdkd.axx, «!«P»'ftaxft7l'l?» Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegeud AAi» 5!»»°^«^! ^i,k,-x»»«,L>rft»dkL«» — x«d»«x ,»,<»«»-«'«-. «dm>,«x «XI,«^X. Im K»t« didr^r Gkwsli, Kn«, »d«, i»xtti,rr dktn«d»Ii^»«,«» »kXktzr »kix Uxfxkxch »xf Ärfixx, »« S«,tux, »d«, KLr,xx, »ks BktU,»p,k,l«M. — «Lldtrxdxx, «i»,«t«»d»kr ,<dnd»1-»k <«f,I,l xx,. »ex» Pon» ,«»««,«. Nll 85 — 84 Aahruanq Telcqr.-Adr.: .Amtsblatt- Wilsdruff s Dresden Postscheck: Dresden 2640 Mül !!! s»N!Wi,I!i!!!! Fre'tao, den 10 April 1825 ! l !!i!III>iW««III!UI!!WU»I«Nl» Karfreitag. Ev. Joh. 12, 24: Es sel denn daß das Weizen- korn in die Erde solle und ersterbe. sonst bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, so bringt es viele Frucht. Der Leidensweg ist zu Ende. Er ist am Ziel. Jie wollten ihn Hinabstotzen in die Nacht. Und siehe da: der Tag bricht an! Es ist ein wundersamer Weg, der Weg vom See Gene, zareth nach Golgatha. Aus dem Evangelium des Markus kann man es noch ziemlich deutlich herauslesen, wie das harte Ringen 'ich entwickelt hat. In Kapernaum fing es an. Seine erste Heilung dort hatten die Pharisäer nicht angefochten, trotzdem sie am Sabbat geschah. Da dachten sie wohl noch, er werde sich ganz mit ihnen halten, mit den Pharisäern und Schristgelehrten, wie es sich ja auch für den Messias gehörte. Aber als sie dann merkten, wie er sich barmherzig zu den Sündern stellte, da sind sie scharf hinter ihm her und nutzen jeden Verstoß gegen ihr Gesetz aus. Er aber schlägt sie regelmätzig mit ihrer eigenen Waffe, mit der Schrift. Ta rufen sie Herodes' Diener, die Polizei, zu Hilse. Herodes aber ließ nicht zu greisen. Ihm schlug das Gewissen wegen seines Mordes an Johannes. Nun schickten die Pharisäer Galiläas, die ja selbst ein fache Leute waren, wohl nach Jerusalem um Hilfe. Jeden falls kamen Schriftgelehrte von da, gewiegte Herren, und nun nahmen sie den Kampf auf in ihrer Weise. Kann man ihm im offenen Kampf nicht beikommen, so macht man es aus Umwegen. Sie reden den einfachen, frommen Menschen ein: er ist mit dem Teufel im Bund, wer sich mit ihm ein- lätzt . . . Tas wirkt. Und zugleich bringt man den Seinen bei: er ist von Sinnen. Sie kommen und wollen ihn nach Hauje yolen. Aber Jesus geht nicht mit. Er sagt sich von Mutier und Geschwistern los. Die Herren von Jerusalem arbeiten weiter. So behandelt er seine Mutter? Er hat den Teufel in sich. Und in seiner eigenen Vaterstadt Naza reth stößt er auf volle Ablehnung. Jetzt ist's Zeit: nun können die Herren von Jerusalem offen angreifen. Jesus weicht ihnen mehrmals aus und geht über die Landesgrenze. Er darf sich ja erst dann zum Todeskampf stellen, wenn seine Jünger reif sind, sein Werk sortzuführen. Bei Cäsarea Philippi erkennt er, daß sie es sind. Nun geht er vor: jetzt kann er, jetzt will er sterben. Er zieht nach Jerusalem. Hier greift er an. Der Königs- cinzug, die Tempelreinigung, seine Anklagereden im Tempel vor allem Volke. Er zwingt die Obersten, sie greifen zu. Jetzt vernichten sie ihn! Und dann ist er aus- gclöscht! Und wie sich nur alles auf ihn häuft, Qual uns Schmach. Die Auspeitschung, die Dornenkrone, die hohn volle Überschrift am Kreuz, rechts und links gemeine Ver brecher; sie speien dem Gekreuzigten ins Gesicht, selbst der Belänbungstrank wird ihm mit Spott geboten. Alles ver läßt ihn; kein Trost, keine Treue. Aber je mehr seine Menschlichkeit verwüstet wird, desto Heller steigt sein göttliches Wesen heraus. Klar und willig geht er in den Tod. Hoheitsvoll steht er vor dem Nat, vor Pilatus und Herodes. Ihr Frauen, nicht um mich weint, weint um euch und eure Kinder! Den Betäubungstrank lehnt er ab; bei klarem Bewußtsein will er leiden bis ans Ende. Mit Trost für den Schächer, mit dem Wort der ver gebenden Liebe geht er in den Tod? Nein, zum Vater, ins Leben. Und nun, da es erstirbt, bringt das Weizenkorn die Frucht, der römische Hauptmann ist der erste. Und viele, viele folgen — und alle Zungen be kennen, daß er der Herr ist, zur Ehre Gottes. Die Evangelien berichten viel von seinen Wundern. Das größte Wunder ist Vas Kreuz. Und das Wort vom Kreuz, einst ein Wort des Schreckens, ist uns zur Gotteskraft geworden, selig zu machen, die davon glauben. — Ich glaube, Herr — hilf meinem Un glauben! Pastor Pankow. Das Aufwertungsproblem Im Reichsrat. Im Neichsratsausschuß ist die Debatte über die Hy- Pothekenaufwertung geführt worden. Der Ne-ch-- ratsausschuß hat sich den Vorschlägen des vorläufi gen Reichswirtschastsrates angeschlossen. Danach soll es bei einer allgemeinen Aufwertung von 20?L für mündelsichere Hypotheken und Obligationen bleiben. Der Neichsfinanzminister ist bestrebt, die Verabschiedung sämtlicher Steuer- und Aufwertungsvor- l.a g e n durch den Rcichsrat bis zum 21. April zu sichern. Uber den Finanzausgleich zwischen Neich und Ländern kann natürlich erst dann abschließend verhandelt werden, wenn sämtliche Steuervorlagen erledigt sind. In dieser Be- Uehung bietet die erheblichsten Schwierigkeiten die H a u s- r,l ns steuer, die noch eine sehr umstrittene Vorlage vlldet. MMg, der Retter aus Zwietracht! Deutsche Männer! Deutsche Frauen! Deutsche Jugend! Am 29. März haben sich 10,5 Millionen Deutsche durch ihre Stimmenabgabe zur Neichspräsidenten- wahl in dem Willen vereinigt, an die Spitze des Reiches einen national, christlich und sozial empfin denden Mann zu stellen. Die Gegensätze von Par teien und Konfessionen sind dabei bewußt ausge schaltet worden. Unser Kandidat, der Reichsminister a. D. Dr. Jarres, hat sich mit ganzer Kraft seines Geistes und seiner tapferen Persönlichkeit in den Dienst dieser Bewegung gestellt. Ihm dafür den Dank der Millionen, die hinter ihm standen, auszusprechen, ist uns Pflicht und Bedürfnis. Für den 26. April steht der zweite Wahlgang be vor. An diesem Tage den Endsieg für den vaterlän- , bischen Gemeinschaftsgedanken zu erringen, ist das Ziel aller guten Deutschen, die das Vaterland über die Partei stellen. Diesem Gedanken folgend hat die Bayrische Volls partei, der Bayrische Bauernbund und die Deutsch- hannoversche Partei sich bereit erklärt, sich auf Hin denburg als gemeinsamen Sammelkandidaten mit den in dem bisherigen Reichsblock zusammengeschlos senen Parteien und Verbänden, vereinigen zu wollen. Von Anfang an hat Dr. Jarres betont, daß eine > Einigung aus breiterer Grundlage an seiner Person keineswegs scheitern dürfe. Er hat damit wieder das Vorbild eines wahrhaft deutschen Mannes gegeben; Ihm folgend, hat die nunmehr so verstärkte Front des Reichsblockes beschlossen, dem deutschen Volk einen Mann für das Amt des Reichspräsidenten vor zuschlagen, dessen Namen in aller Welt das Pro gramm deutscher Ehre, Treue und Kraft und Festig keit bedeutet: Generalseldmarschall von Hindenburg. Hindenburg hat als der getreue Eckart des deut schen Volkes sich diesem Ruse nicht entzogen, sondern sich in stets bewährter Pflichterfüllung bereit erklärt, das große Opfer dieser Kandidatur zu bringen. Wir betrachten es als die ganz selbstverständliche Pflicht aller Deutschen in Stadt und Land, ohne Unterschied des Standes und des Bekenntnisses, sich mit ganzer Kraft und Hingabe für von Hindenburg einzusetzen. Hindenburg war Euer Führer in großer und schwerer Zeit. Ihr seid ihm gefolgt, Ihr habt ihn geliebt, er hat Euch nie verlaffen. Kämpft für ihn auch jetzt, wo er in alter Führertreue wieder an Eure Spitze treten will, um seinem Vaterland in Frieden und Ausbau zu dienen. Unsere Losung lautet deshalb: Mit Hindenburg zum Siege für Einheit aller Deutschen, für christliche Art und sozialen Fortschritt, für des Vaterlandes Größe und Freiheit! Hindenburg, der Retter aus der Zwietracht! Der Reichsblock. Ei« AM der MrtWtSMtei. ! Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". Berlin, 9. April. Der Partcivorstand der Wirtschaft-Partei ! erläßt nachstehenden Ausruf: Parteifreunde! Unseren heißen Bemühun- ! gen, im Sinne des einmütig gefaßten Beschlusses der am 7. April aus dem ganzen Reiche nach Berlin herbeigcci.ten Parteifreunde und Ver trauensleute eine Kandidatur Hindenburg durchzusetzen, ist ein völliger Erfolg beschicken. Der Marschall ist ausgestellt und hat dir Kandidatur angenommen. Das deutsche Bell wird dem Feldmarjchall Dank wissen, daß er trotz seines Hetzen Alters auch in dieser schweren Schickfalsstunde das Land nicht im Stiche läßt. Parteifreunde! Die Parole lautet jetzt: Mi! ganzer Kraft, mit ganzem Herzen ans Werk! Der Sieg muß unser i sein! Es lebe unser Fcldmarschall von Hindenburg! LOttldekss Mt Äkdkk ousgkstellt. Eigener Fernlpreckdiensi des ..Wilsdruffer Tageblattes" Berlin, 9. April. Wie die D.A.Z. aus München meldet, wird der Vö.kische Block in Bayern seinen Wählern für den zweiten Wahl gang zur Neichspräsidrntenwahl die Wahlfreiheit geben und von der Wiederaujstellung des Kandidaten Ludendorff absthen. Annahme im englischen Unterhaus. Tas Unterhaus und das Oberhaus nahmen den An rag Churchills auf Inkraftsetzung des englisch-dentfchen Abkommens über die Erhebung der 26 SSigen Repara- ionsabgabe einstimmig an. Bei den Beratungen im Unterhaus gab Schatzkanzler Churchill eine Erklärung aber die neuen zwischen Deutschland und Großbri- annien getroffenen Abmachungen. Tiefe bestehen darin, -aß an Stells des bisherigen Verfahrens, bei dsm 26 H ves wertes der eingeführten deutschen Waren von der briti- chen Negierung bei den britischen Importeuren einge- Wgen wurden, etwa 800 der führenden deutschen Erport- irmen sich verpflichtet haben, durch eine Organisation, die Zahlungen abzuführen, die sie für ihre Waren erhalten. Oiese Zahlungen müssen groß genug sein, um den britt- chen Anspruch auf die Dawes-Jahreszahlungen zu Lecken. Zur Aushebung der Reparationsubgabe in England. Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". London, 9. April. Die 26prozentige Reparationsabgabr aus die deutschen Einfuhrwaren nach England wird am 9. April 12 Uhr nachts aufgehoben. Vie Ssnalsmehrhrit gegen Oerriot. Eigener Fernfpiechdienft des „Wilsdruffer Tageblattes". Paris, 9. April. Im Senat kam es gestern im Rahmen der Deoatte über das Unlerncylsoubget zu einer bedeutsamen ! Avsummung. Herriot stellte die Vertrauensfrage. Die Avstim- mung ergao 142 Stimmen für und 140 Stimmen gegen die Re gierung. Bei Schluß der Debatte stellte sich jedoch heraus, daß zwei Senatoren Nicht für, sondern gegen die Regierung gestimmt halten. Ein offizielles Abstimmungsergebnis kann aber nach der i Geschäftsordnung nicht geändert werden. Doch wird die Regie- - rung, wie man allgemein annimmt, die Konsequenzen aus dem ° wahren Abstimmungsergebnis ziehen und vielleicht zurücktreten. ' Um 10,30 Uhr veröffentlicht Havas folgende Mitteilung: Die Be° j ratungen des Kabinetts, die vor dreiviertel Stunde begonnen haben, werden anscheinend länger dauern. Die Mehrzahl der Kabinettsmitglieder ist, wie es heißt, der Ansicht, daß die Re gierung die Durchführung ihres politischen und finanziellen Pro gramms fortsetzen müße, solange es nicht formell durch eine Ab stimmung des Parlaments mißbilligt würde. Wenn, wie man augenblicklich glaubt, diese Meinung im Kabinettsrat schließlich siegen sollte, würde Herriot entschloßen sein, eine in diesem Sinne gehaltene Erklärung im Senat abzugeben. Herriot soll vor dm Stoatsgerichtohos. Eigener Fernfprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". Paris, 9. April. Wie die Telunion erfährt, haben die Gruppen der Opposition beschloßen, in der Kammer eine Ent schließung einzubringen, wonach Herriot wegen ungesetzmäßiger Notenausgabe vor den Obersten Staatsgerichtshof gestellt werden soll. Ihr wird die Tatsache zugrundegelegt, daß die Regierung ohne die Genehmigung des Parlaments zwei Milliarden Vor schüße von der Bank de France genommen hat. sackoul ireigefprocken. Eigener Fernspieckdienst des „Wüsdrufser Tageblattes". Berlin, 9. April. Die „Vossische Zeitung" meldet aus Paris: Das Kriegsgericht in Orleans hat gestern nachmittag den früheren Hauptmann Sadoul mit 4 gegen 3 Simmen srel- gesprochen. Der Freispruch wurde vom Publikum mit Beifall be- ! grüßt.