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WcheiM K MW Lrschelxt wöchrstütz dreimal aud zwar D!«rtaFk. DouuerStags «ud IoruabrvdS v«z>g»pl«i, vieneljShrNch 1,35 Mi., in Wilsdruff 1,30 Mi., durch dir Pol bezogen t,54 Mk Feruivrecher Nr. S. — Telegramm-ALrcifr: Amtsblatt WilSdrsfi. «ttö Am-e-ONtz Amtsblatt Inserate werd« Montag», Mittwoch« md Freitag» dir spätestm» 13 Uhr angMomm«. JasertionSpreiS 15 Psg. pro vteraespalten« Korpniizrik Allßerhalb des AmtSgerichtsbezir« Msdrnsi 20 Psg Zeika«b«der und tabellarischer Satz mit 50 «/, AnsM-g Mr dir Lgl. AmtshauptmannschaN Weihen, Mr das Lgl Lmtsgerichl und den Stadtral r» sowie für da» Lgl. ForÜrrntamt ru Tharaa^ Lokalblatt für WiUdraff, Nltta«»ederß, Birkenhm», Blankenstein Braunsdorf, BurkhardtSwalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Rohorn, HelbigStz^r'-, HrrzozOWnz» um ««>«»«» I Aaufback Keffelsdorf, Kleinschöuberg, Klipvhause«, Lampersdorf, Limbach, Lotzes, Rohom Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirches, NeutauNeber» Niederwartha, OderheM^'«^ Pohrsdorf, RöhrSdorf be, Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perur, SaHsdsrf, Schmkdkwaidk, Sora, Steildach Sri KeffelSdorf, Stetuba- bet RohorN, Seeligstadt, Spechtshame», Taubmhetm Unkersdorf WeiStropp Wildber« Mit -er wöchentlichen Beilage „Welt lm Vilö" und -er monatlichen Beilage „Unsere Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff Für die Redaktion verantwortlich: Artbur Zschunke, Wilsdruff. No. 3V. Sonnabend, den 12. März IS 10. j «s. Jahr«. Wegebau. Da zufolge der Witterung8verhältn>sse die Kommunikationswege deS Bezirks teil- weise weich und tiergleistg geworden stnv, nimmt die Königliche Amtshavptmannschast Veranlassung, olle Wegedaupflichligm des Bezirkes hierdurch besonders anzuhaiten, 1. die Fahrbahn der Wege rechtzeitig eingleisen und einebaen zu lasien, insbe sondere Löcher und Furchen mit Steinschlag auszubeffern und die abge- wasLenen Stellen mit sandigem Boden zu bedecken, 2. von der Fahrbahn der Wege häufig und in regelmäßigen Zeitabschnitten den Schlamm abzuztehen und für gute Wafleiadlrilung zu sorgen, wobei auch, soweit es nicht bereits im Herbst geschehen ist, zunächst die Hohm Wegerandstreifrn abzutreibe« und die verschlämmten und nach den bis herigen Erfahrungen zu kleinen Seitengräden zu reinigen und zu heben find, 3. soweit der Kanteoschutz der öffentlichen Wege unzureichend ei scheint, Bäume nackzupflanzen und an älteren Bäumen, die zu weit und zu tief über die Fahrbahn häng-nden und den Verkehr störenden A ste zu verschneiden sowie 4. dafür zu sorgen, daß die Qaerschleufen uad die für die Zufahrten der an« liegenden Grundstücke dienenden Grabenschleusen gereinigt und baulich in» stand gesetzt werden Die Herstellungen find noch vor der beginnenden Feldbestellung zu bewirken. Meißen, am 10. März 1910. E Nr. 289 x Die Königliche Amtshauptmannschaft. In dem Konkursverfahren über den Nachlaß des am 6. Juli 1909 verstorbenen Rittergutsbesitzers Earl Heinrich Kluge ist zur Prüfung der nachirägltch ange- Meldeten Forderungen Trimm aus den März 1940, nachmittags 4 Ahr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte anberaumt worden. Wilsdruff, den 9 März 1910. AN x 2/09 Nr 6 Königliches Amtsgericht. auswärtige Amt die Angelegenheit auch ferner aufmerksam verfolgen. Nachdem noch zwei wettere Redner ihre kurze Zustimmung zu dem Vertrag erklärt hatten, wurde dieser in erster und zweiter Lesung genehmigt. Hierauf wurde in der Beratung des Marinetats fort« gefahren. AtS erster Redner beglückwünschte Herr Dr. Struve von der Volkspartei den Reichskanzler zu seinem in der letzten Sitzung abgegebenen offenen und ehr» lichen Bekenntnisse der Förderung einer Verständigung mit England, um sich dann gegen die Acußerung des Polizei» Präsidenten von Berlin zu wenden, die äußerste Linke habe „übergenug" Gelegenheit, im Reichstag ihre Wünsche vorzubrtngen und warnte den „neugierigen Herrn Polizei» Präsidenten", sich in die Vorgänge tm Parlament zu mischen und es derart zu provozieren. Hierauf Polemisterte Freiherr von Gamp in ziemlich scharfer Weise gegen die letzte Rede des Graten OpperSdorf zugunsten des Herrn Thyssen und wunderte sich darüber, daß Graf Oppersdorf vielfach genau dieselben Ansichten äußerle, wie Thyssen in seinem Briefe, obwohl Graf Oppersdorf doch nicht selbst im Betriebe stehe. „Wenn Krupp hört, was Thyssen alles gefordert hat, wird er uns etwas husten, aber nicht mit den Preisen heruntergehm." Dann sprach Staatssekretär von Tirpitz in Erwide» ruug auf seine vocangegangene Anregung über unsere Küstenverteibigung, in welcher wir uns eine gewisse Reserve auferlegt Kälten, weil diese an sich nicht zur Ec» Haltung deS Friedens beitrage, was doch der Hauptzweck der Flotte fei. Weiter sprach er über die Verpflegungs gelder, das Leben an Bord und die Notwendigkeit eines gesellschaftlichen Verkehrs der Osstztere untereinander. Man dürfe nicht vergessen, daß unsere Leute von der Marine in einem eisernen Kasten eingesperrt seien und außerordentlich schnell verbraucht würden, so daß ste kaum 15 Jahre durchschnittlich im Dienst ständen. Dann pole» misterte Herr Bassermann gegen die alten, diesmal vom Abg. Südekum vorgetragenen Gedanken Bebels, baß die deutsche« Flottcnrüstungen England zu weiteren Rüstungen treiben und der Krieg unvermeidlich sei und erklärte, daß die Nationalliberalen nicht daran denken, unsere Fiottenorgamsation und unsern Flotttenbau England wegen zu ändern. Nach ihm spann der Sozialdemokrat Lrdebour den eben von Herrn Bassermann bekämpften Gevauken weiter und behauptete, daß unsere Flottenpolilik notwendig Mß- trauen im uslanve erregen müsse. Mit dieser Miß stimmung des Auslandes Deutschland gegenüber hatte er die Brücke zu oem Wahlrechtsspaziergaage am Sonntage und dem Verhalten der Polizei den Demonstranten gegen» über gefunden und schloß unter lebhafter Unruhe seine Rede. Eine von ihm angeiührte Aeußerung des Avg. Richter, daß die Regierung in hintery Micher Weise eine Beschleunigung der Indienststellung u>serer Schiffe be absichtige, rief dann den Staatssekretär von Tirpitz auf die Tribüne, der den Nachweis erbrachte, daß wir das Bauprogramm unserer Flotte streng eingeoalten Haden und der bann an der Hand deS Protokolls der Buogct- kommisfion ben weiteren Vorwurf LeoebourS zurückwtes, daß Fürst Bülow und er über etwaige Vereinbarung mit England hinterbältltche Angaben gemacht hätte«. Der Abg. Herzog von der Wirtschaftlichen Vereinigung bemerkte: Die Erklärungen des Reichskanzlers haben tu weitesten Kreisen befriedigt. ES muß den Angestellten freistehen, mit Abgeordneten in Verbindung zu trete». Neuer aus aller Welt. Der Kaiser hat gestern eine zweitägige Fahrt nach der norwegischen Küste angetreten. Prinz und Prinzessin Eitel Friedrich traten vom Anhalter Bahnhof in Berlin eine Ortentretse an. „Zeppelin IV", dessen Gerippe bereits vollständig montiert ist, wird voraussichtlich Anfang Mat seine Probe fahrten beginnen. Der Haasesche Lenkballon „Ruthenberg", der auf der Dresdner Vogelwiese ausgestellt werden sollte, wurde vorgestern in Hamburg bei der Landung völlig vernichtet. Der deutsche Flugtechaiker HanS Grade wird am Sonnabend, den 19. und Sonntag, den 20. März, auf dem Sportplatz Leipzig Flugvorführungen mit seinem Eindecker-Flieger unternehmen. Der Komponist Prof. Dc. Carl Reinecke ist gestern früh im 86. Lebensjahre in Leipzig gestorben. Das Mitglied der Ersten sächsischen Ständekammer und langjährige Vorsitzende des Aafstchtsrates der Dres dener Bank, Dr. Ing. Geh. Finanzrat a. D. HanS F. Jencke, ist in Dresden gestorben. Der Abg. Langhammer ist nicht wieder in den Vor stand des nattonalliberalen LandesvereinS gewählt worden. DaS Defizit der Frankfurter „Ila" beträgt über 200000 Mark. Der neue englische Flottenctat beläuft sich insgesamt auf 812 Millionen Mark und fordert fünf neu- Linienschiffe. Die bulgarische Regierungsmajorität beschloß, gegen die Mitglieder des letzten stambulowistischen Kabinetts die staatsgerichtltche Untersuchung einzuleiten. Am 27. Mai trifft der Zentralverband deutscher Krieger, und Veteranen-Vereine von Nordamerika auf seiner Dkutschlandtahrt in Dresden ein. Infolge der Unruhen an der Elfenbeinküste hat der französische Gouverneur dringend um Truppen ersucht. Aus Chardin wird gemeldet, daß der Kaiser von Japan m den nächsten Tagen die Annexion Koreas pro klamieren werde. politische Rundschau. WtlSdruff, den 11 März. Die Führer der Berliner Hochfinanz — Schiffsgäste des deutschen Kaisers. Das gesellschaitliche Ereignis dieser Woche, das in den Salons und Klubs von Brrlm aufs eifrigste be- sprachen wird, ist die Teilnahme von sechs der hervor- raacndsten V-rtreter der Berliner Hochfinanz und Groß- industrte an der mehrtägigen Nordiandfahrt, die der Kaiser auf dem Schnelloampfer „Wilhelmi!" des Nord- deutschen Lloyos unternimmt. Diese Herren find, wie man bereits aus offiziöser Mitteilung weiß, der Geheime Bau at Dr. ing. Emil Rathenau, der Geheime Kommerzien rat F itz von Friedländer-Fuld, die Direktoren der Deut schen Bank Arthur von Gwinner und Paul Manklewitz und die Bankiers Dr. Paul von Schwabach und Ludwig Delbrück. Daß der Kaiser gerade diese sechs Herren eiu- geladen hat, einige Tage in der Intimität des Lebens an Bord mit ihm zu verbringen, erscheint tn der Tat be- merkenswert als ein Beweis dafür, daß die letzten Schranken gefallen find, welche die Berliner Hochfinanz bisher von der exklusiven Hofgesellschaft fernhielten uns sich uur tn ganz seltenen, besonderen Fällen vor ihnen hoben. Dr. Lueger f. Der Bürgermeister von Wrea, Dr. Lueger, ist gestern früh 7,55 Uhr im Alter von 66 Jahren gestorben. König Eduard ist vorgestern abend in Btariitz etngetroffrn. König Eduards Unterredung mit Kallirres. Die Unterredung, die König Eouard mit dem Präsidenten FalliLres am Dienstag in Paris hatte, säuerte drei Viertelstunden, lieber den Inhalt dieses Gesprächs wird kein amtliches Bulletin aus gegeben, jedock versichert die Umgebung PichonS, des Ministers oer auswärtigen Angelegenheiten, daß in allen schwebenden Fragen zwischen der englischen und französischen Regierung volle Uebereinstimmuug bestehe. König Eouard wurde bei seiner Ankunft in Paris, obgleich inkognito reisend, vor dem Hotel Bristol von einer zahlreichen Menge respektvoll begrüßt. Der Monarch stattete dem Maler Eduard Detaille, der im B griff ist, für den nächsten Salon ein großes Gemälde „Fahnevübergabe an die britischen Territortaltruppen" zu vollenden, einen Besuch in seinem Atelier ab. Nach dem Diner begab sich der König nach dem Theater Porte Saint Martin, um einer Aufführung von „Chantecler" betzuwohnen. Bei seinem Eintritt erhob sich das Publikum von den Sitzen und applaudierte. Der König sprach sich sehr befriedigt über seine Eindrücke von RostandS Tierdrama aus. Bei der PrästdentemWahl in Brasilien sind für Hermes da Fonseca tm ganzen 365918, für Barbosa 174300 Stimmen abgegeben woroen. Im Staat Sao Paulo erhielt Hermes nur 25541, Barbosa dagegen 86018 Stimmen Deutscher Reichstag. 50. öffentliche Sitzung vom 7. März. Am Bundesratsttsch: von Schön, Krücke, Wackerzapp, von Tiipitz. Auf der Tagesordnung stand heute zunächst die erste Beratung des am 13. Oktober 1909 in Bern zwischen dem Deutschen Reick, Italien und der Schweiz abgeschlossenen neuen V-rliages, betreffend die Gotlharbvahn. Der Staatssekretär deS Auswärtigen Amtes, Freiherr von Schön empfahl namens der verbündeten Regierungen den Vertrag zur Annahme und trat dabet den tn einem Teil der schweizerischen Presse erhobenen Vorwürfen entgegen, als sei die Schweiz van Deutschland und von Italien übervorteilt worben. Nachdem dann der Präsident des Reichscisenbahnamts Wackerzapp an der Hand der Denk- schritt die in Betracht kommenden Verhältnisse eingehend geschildert hatte, trat Fürst Hatzfeld von der Reichspartei dafür ein, daß bei der bevorstehenden Verstaatlichung den deutschen Aktionären eine entsprechende Entschädigung ge zahlt werde, wogegen sich H rr Dove von der Volkspartet mit der Begründung wandte, daß es sich bei dem vor- liegenden Vertrage lediglich um eine Vertretung des deutschen Verkehrsinteress-s handele. Der Staatssekretär wies in seiner Antwort darauf hin, daß die Verhandlungen zwischen den Aktionären und dem schweizerischen Bund gegenwärtig noch in der Schwebe seien und daher eine amtliche Vermittlung zurzeit weder am Platze sei, noch von den Beteiligten gewünscht werde. Doch werde das