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r/Hs// täubung söÄsr"« ibn 1. 1- r Platze. edr. len S10 1. VLr riK b-OInM »K nnersdorf Blatts Ile s erbeten- ageben in Periode»' stbewährt^ »rpulvek Versand au Ottil- Badeanst« i K > W Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins kjaus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 Hfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. Ü- S AM W > . W Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Korpus-Zeile oder deren Raum 10 Hfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Hetit-Zeile 25 pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhrmittags Beilagegebühr nach Vereinbarung. 8 : A des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Gttendorf-Moritzdorf. !Nit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" Druck u. Verlag der La. H. Rühle, Inh. R. Storch in Groß-Gkrilla. Lür die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Dkrilla. No. 41. Mittwoch, den 6. April 1910 9. Jahrgang. Amtlicher Teil. Kontrollverfammlung ln Hermsckorf „Gsltkok". Alle in der Gemeinde Grols-Okrilla wohnhaften Unteroffiziere und Mannschaften der Reserve, Landwehr und Seewehr I, Aufgebots (einschließlich der Dispositionsurlauber, aus Zeit anerkannten Ganzinvaliden, Halbinoaliden, Militär-Rentenempfänger und den zur Disposition der Ersatzbehörden entlassenen Mannschaften) und sämtliche Ersatz-Reservisten der Iahresklassen 1897 bis 1909 erhalten hiermit Befehl Montag, den 11. April, 1910 vormittags 9^ Uhr pünktliich zu erscheinen. Sämtliche Militärpapiere sind mitzubringen. Nichterscheinen wird mit Arrest bestraft. I und 11 Dresden. Der erste Schulgang! wie muß ich dir nachschaun' immerzu, Allein herziger kleiner Liebling du, Wie du auf den schmalen Schultern den Ranzen Leichtfüßig, als ging es zu Spiel und Tanzen, An der llNutterhand die Straße entlang Zur Schule nun machst den ersten Gang. Wie lacht dein Auge die Welt froh an, Als hing noch nie eine Träne dran, Wie blühn deine Wangen frisch und rot Dom Leuer der Erwartung durchloht, Wie blitzt dir ums Mäulchen der Uebermut, Du drolliger, schelmischer Tunichtgut! 5s ziehst du nun, herzel mit tändelndem Sinn Zum ersten Mal zur Schule dahin! Du weißt nicht, dir ists ja Spielerei, Daß heut ein Stück deines Glückes vorbei, Daß heut« geht ein scharfer Riß Durch deiner Aindheit Daradies. Du weißt es nicht, ahnungsloses Aittd, Daß heute der Ernst deines Lebens beginnt. »Herz hielt und Lust dich bisher am Band Zetzt regiert -ich strengre Hand, Die rauhe Wirklichkeit fordert den Raum Don deiner Jugend schönstem Traum. 5o ziehe denn hin und wachse und blüh', And lohne des Lehrers treue Wüh'. Du mußt die Hand des Gärtners spüren, Am einst den Garten der Menschheit zu zieren ^un lerne, mein einziger Liebling du, And Gott geb' seinen Legen dazu! Sertliches und Sächsisches. Vttendorf-Dkrilla, den 5. April GW- * Recht schnell haben die Frühlingsstürme "ut dem letzten Nestchen Winter aufgeräumt und Mnd klingt ihr Brausen kurch Feld und N-üd und in den Gehöfl.n und Wohnungen M.nschm rütteln sie an Tür und Tor und dem Klirren der Scheiben klingt eS: „Es ">uß doch Frühling werden " Denn alles harrt ^S Frühlings, man ist des Winters über- früfsig und nichts kann ohne warme Frühlings- A unternommen werden. Der Landmann "E säen, der Gärtner pflmzen und in Handel "»d Judustrie sehnt man d n neuen Herrn herbei Das Neue hat ja immer Reiz. Auch heute wieder einmal bei unsern A-B-C Schützen, e leuchteten die Auoen der kleinen Leutchen da der Ausnahmefeier! Nun ist ja der erste schritt zum „Großwerden" getan, Und dann "ie Zuckertüte! Wie wichtig man sich üorkam wie eilig man den Weg zur Schule fand. Heute ist nun der erste Schulgang geschehen Md damit möge all den kleinen Leutchen ein tcht glücklicher Lebensweg vorgeschrteben sein. —* Feueralarm unterbrach die Ruhe des letztens Sonntags. Spaziergänger bemerkten im Laden der Peschebchen Wohnung Nauch und mit Hilfe herbeigecilter Nachbarn drang man in den Laden ein, denn die Familie war nicht zu Hause. Es gelang noch des Fernes Herr zu werden che dasselbe größeren Schaden angerichtet hatte. Herrn Peschel war noch am Sonntag morgen ein Pferd verendet und der Nachmittag hätte ihm fast noch schwereren Schaden gebracht. —* Der Gasthof zu Cunnersdorf, der bisher dem Gasthossbesitzer Vorwerk gehörte, wurde in der Zwangsversteigerung von Herrn Fabrik besitzer Julius Werlhschütz erstanden. —* Unser Gesangverein Gemischter Chor eröffnet nach dem Osterfest den Reigen und veranstaltet am Donnerstag im Hirsch eine Gründungsfeier. Der Abend bietet neben den üblichen Gesangs- und Solooorträgen eine Theotsraufführung und schließt mit Festball und gemütlichem Beisammensein ab. —* Daß das Gute sich Bahn bricht, hat die Zschiedrichsche Thcalertruppe hier erproben dürfen. Es ist bekanntlich gerade hier allem „fahrenden" Volk, als da sind Sänger- und Theatergesellschasten und Andere schwer gemacht, Erfolg zu ernten. Denn man ist wohl hier früher zu ofpgetäuscht und mißtrauisch geworden. Aber der Zschiedrichschen Truppe hat man da» Vertrauen bewahrt. Vor etwa einem halben Dutzend Jahren ist Herr Zschiedrich einmal hi-r zu Gast gewesen und damals hat ec sich so fest in die Herzen der Ottendorfer eingespielt, daß sie alle gern zu seinem ersten Gastspiel wiederkamen. „Der fidele Bauer" hat auch hier wieder die alte Freundschaft ge stärkt und neue geschaffen. Das Spiel der Zschiedrichschen Truppe ist ein einheitliches Ganz«, eine voll- Leistung Nichts verrät, daß man nur einem Dorsgastspiel beiwohnt. Die Truppe ist fest in allen Sätteln und der stürmische Applaus an den Aktschlüssen zeigte wie dankbar man gerade in Ottendorf für gute Darstellung sein kann. Der Besuch war sehr gut Morgen Mittwoch folgt das zweite Gast spiel und zwar geht diesmal der Walzertraum in Sz-ne, Das Stück eignet sich vortrefflich für die Truppe, denn für alle Personen dieser Operette sind beste Kräste vorhanden. Man versäume nicht, die Aufführung zu be suchen. —* Wenn der Steuerzettel wieder ins Haus flatt-rt, so will das bedeuten, daß der Em pfänger des „freundlichen Grußes von oben" mit einem — blauen Auge glücklich durch das Winters Tücken hindurch . . . aber nicht da von gekommen ist! Komm mit deinem Scheine süßes Engelsbild . . . Doch nein, so dürste wohl niemand auSrusen; ganz davon abgesehen daß uns den St-uecsch-in eine recht irdische Gestalt präsentiert. Im allgemeinen freu! sich ja der »Mensch, wenn er von denen, die er kennt, möglichst hoch eingeschätzt wird, nur gegenüber der Einschätzung der Steucrkommission steht er auf dem Standpunkt: weniger wäre mehr. In den letzten Jahren sind, wie alles andre, außer den indirekten Abgaben auch die direkten gestiegen, so daß es keinem noch so wackeren Staatsbürger zu verdenken ist, wenn er dem so hoch im Preise stehenden notwendigen Uebel eines Steuerzettels mit einigermaßen ge mischten Gefühlen entgegensteht. Teure Lebens mittel, teures Wohn-n. hohe Steuern! Während sich die Ausgaben für den Lebensunterhalt in den letzten zehn Jahren ständig erhöht haben, sind manchen »Mannes Einkünfte nur mäßig gestiegen — vielleicht gar gesunken. Ja eine teure Zeit ist die gegenwärtige ohne allen Zweifel Pulsnitz. Am 2. April entstand Nach mittag 5 Uhr im hiesigen städtischen Elektrizitäts werk Feuer. Die alarmierten Wehren traten in Tätigkeit und wurden des Feuers bald Herr. Meißen. Der Streik der Hilfsarbeiter in den hiesigen Ofensabriken ist, wie das »Meißner Tageblatt meldet, wegen Aussichts losigkeit gestern nach siebenwöchiger Tauer in den Versammlungen der Streikenden für beendet erklärt worden. Es handelt sich um 840 Streikende, deren Stellen zum Teil von Arbeitswilligen besetzt wurden, und um eine Lohndifferenz von einem Pfennig für di- Stunbe. Die Fabrikanten haitn den Lohn von 27 auf 29 Pfg. erhöht, während die Streikenden 30 Pfg verlangten. Leipzig. In der Mordversuchsaffäre gegen das Dienstmädchen Seyfferth sind jetzt zwei Verhaftungen erfolgt, die nicht "grundlos erscheinen. Ein 20 Jahre alter Markchelfer ist, wie schon mitgeteill, am Vorabend des Verbrechens in einem Restaurant der Ge:brr- straße im Besitze eines FliederstraußeS beobachtet worden. Weiler ist festgestcll!, daß der Ver dächtige im betreffenden Gasthause mit einem zweiten Manne heimlich verkehrt hat und daß er meist nicht in der elterlichen Wohnung, sondern in Gasthöfen usw. genächtigt hat, ob wohl er sich in der Gotlschedstraße in Stellung befand. Auch wurden dem Verhafteten gehörige blutbefleckte Kleider vorgefunden an andern Kleidern, auch dem Hute, war nachzuweisen, daß versucht war diese vom Blute zu reinigen. Im Laufe des Sonnabends erfolgte dann eine zweite Verhaftung, welche mit der ersten in Verbindung steht. — Der Kriminalpolizei stellte sich der 41 Jahre alte Kaufmann bzw. Versicherungsagent Iustus Jeep mit der An schuldigung, daß er seiner in Taucha wohnenden Tante, Frau Lehmann, sowie seinen Neffen welcher der alten Frau zu Hilfe eilte, mittels eines Hammers schwere Verletzungen beigebracht habe. Jeep hat von der Frau Geld haben wollen, und als ihm dies verweigert wurde, das Verbrechen begangen. Aus der Woche. Der Reichskanzler von Bethmann-Hollweg hat sich über den Erfolg seiner Romreise im vertraulichen Kreise sehr befriedigt ausgesprochen Freilich, ehe wir ein abschließendes Bild von unsern Beziehungen zu Italien und damit von der Dauerhaftigkeit des Dreibundes erhalten, müßen wir abwarten, ob bei der Entwirrung der Balkansragen und der griechischen Krise Italien zu dem Dreibunde halten wird, oder zu Rußland und dem ihm verbündeten Eng land. Mit Recht hat nämlich der „Temps" vor einigen Tagen darauf hingewiesen, daß Italien seit König Eduards Besuch in Gaeta immer wieder zu Extratouren neigen werde. Wenn daher des Kanzlers Besuch nebenbei auch für ein immer besseres Verhältnis zwischen Oesterreich und Italien gewirkt hätte, so wäre damit der europäischen Politik ein großer Dienst erwiesen. Denn im Dreibund beruht nun ein mal die europäische Fliedensbürgschaft — heut-, noch, wie zur Zeit Bismarcks, der weitschauenden Blick-S dieses »Mächteverhältnis einst schuf. — Und wahrlich! Solcher Friedensbürgschaften brauchen wir. In England wird mit eifer süchtigen Augen unser Flottenbau, in Frank reich die Entwicklung unserer Luftschiffuhrl, in Rußland der Ausbau und die Organisation unsrer Armes verfolgt. Deutschland ist überall der »Maßstab, an dem die Anstrengungen ge- messen werden, die bei der Rüstung zu machen sind. Deutschland ist immer wieder das Schreck gespenst! Daran ändern alle Liebenswürdig keiten, alle Friedensbeteuerungen nichts. — In allen Festlands-Zeitungen ist zu lesen, daß, falls in dem großen bevorstehenden Entscheidungs kampfe zwischen Liberalen und Unionisten in England die letzteren den Sieg behalten, das starke Jnselreich Rüstungen vornehmen wird, die alles in den Schatten stellen. Natürlich um den Frieden zu wahren. Aber in Eng land hat man ein feines Gefühl für die Not wendigkeiten staatlichen Lebens. Zu denen ab r zählt man — und macht kein Hehl daraus in gewißen Kreisen — die wirtschaftliche oder kriegerisch- (! !) Niederzwingung Deutschlands. — Je weiter wir unsern Blick in die Ferne richten, um so unerfreulicher werden die Bilder di- das Auge auf dem Welltheater sieht. In Persien wirkt die Geldnot geradezu demorali sierend. Im allgemeinen Schrei nach Geld er stickt jeder staatliche Gemeinsamkeitstrieb. Lauter denn je erhebt sich der Ruf nach der Republik, drohender als je in vergangenen »Monden zieht das Schreckgespenst der Revolution auf. Und die Regierung ist ohnmächtig, weil ihr das Geld fehlt, mit dem sie den Erforder nissen des Tages entsprechen, mit dem sie die als notwendig erkannten Reformen durchführen kann. Es ist traurig aber wahr! Das große Perserreich, das unter Lecxes einst berufen schien, die Welt zu beherrschen, ist auf dem Wege zum Versinken. Rußland und England werden sich die Beute teilen. — Und noch einen Schritt weiter auf dem Erdenrund sehen wir wiederum trostlos graue Wetterwolken. Sie senken sich schicksalsschwer über China« Erde, besonders über die Mandschurei. Auf den Gefilden, die vor wenigen Jahren Zeugen eines unerhörten Blutbades waren, wird die entscheidende Schlacht der Zukunft geschlagen werden, eine Schlacht, die nicht nur die Macht verhältnisse der einzelnen Völker beeinflussen, sondern vor allen Lingen das Schicksal der gelben Raffe besiegeln wird — und durch einen Sieg wird dann die gelbe Menschheit künftig für sich Herrenrechte beanspruchen, die sie bis her nur im Verborgenen am heimatlichen Herde üben konnte. Damit aber beginnt eine neue Kulturepoche. Schlachtvieh-Preise. am 4. April 1910. Zum Auftrieb waren gekommen: 296 'Ochsen 2oO Kalben und Kühe, 257 Bullen, f250 Kälber 1325 Schafe und 2054 Schweine, zusammen 4382 Schlachtstücke. Es erzielten für 50 Kilo Ochsen Lebendgewicht 25—43 »Mk. Schlachtgewicht 57 —79 Mk., Kalben und Kühe Lebendgewicht 26—42 Mk., Schlacht gewicht 48—74 »Mk.» Bullen Lebendgewicht 30—42 »Mk., Schlachtgewicht 60—73 »Mk Kälber Lebendgewicht 44 -56 Mk., Schlacht gewicht 74—86 »Mk. Schafe Lebendgewicht 35—44 »Mk. Schafe Schlachtgewicht 74 bis 84 Mk., Schweine Lebendgewicht 47—55 Mk. Schlachtgewicht 64—72 Mk. Der Produktenbericht befindet sich auf der 4. Seite. kriselt oiiiAetroMn! jiplelrisea ' 3 Stück.10 Pfg, -AO StückM Pfg. „ —10 „ ^40 O „ -.10 „M50-„ .1 „W8W„ -10 „M^,, empfiehltM -M Oleineus.