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y- G So. 58. Sonntag, den 16. Mar 1910 9. Jahrgang »SLÄ ch gt. v.g Amtlicher Teil. «it zu ra?öe// aen ^tgenommen. Die Eltern, sich Erwachsene aus reinen Kleidern zur des Impflings die >8- tv» G A v Mas« zestattet. sietäubung. Höckeri- Ldn 1.1- am Platze. in. en Nun heißt der Lenz in Wald und Feld Die tausend Knospen sich entfalten, <Ls rüstet sich die frohe Welt, Nach Ostern Pfingsten jetzt zu halten; Und heute zieht's durch Wald und Flur Wie wunderseliges Frohlocken: psingstzauber atmet die Natur, Und „Pfingsten" jubeln rings die Glocken. Großdittmannsdorf. Vorm. 8 Uhr: Predigtgottesdienst. SN terleids- Ver- nach dem Me. Großdittmannsdorf. Vorm, ^/,11 Uhr: Predigtgottesdienst. In beiden Kirchen an beiden Tagen Kollekte für den Allgemeinen Kirchenfonds. Montag, den 16. Mai. Ottendorf-Okrilla. Vorm. 9 Uhr: Predigtgottesdirnst. (Herr Pfarrer Schneider aus Dresden.) Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins lfaus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel- jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. Drum auf, du armes, müdes Herz! was soll dein Grübeln noch dein Zagen? was drückt dich noch des winters Schmerz In diesen sel'gen Lenzestagen? Es ruft der Glockenklang dir zu: „G, gib dich hin des Lichtes Strahlen! Der Morgen leucht, so eil auch du, In Flammen Pfingsten nun zu halten! Kirchennachrichten. Sonntag, den 15. Mai. Ottendorf-Okrilla. Vorm, r/,9 Uhr: Beicht«. Vorm. 9 Uhr: Predigtgottesdienst und Feier des heiligen Abendmahls. (Herr Pfarrer Schubert aus Langebrück.) Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Korpus-Zeile oder deren Raum 10 Pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhr mittags Beilagegebühr nach Vereinbarung. Medingen. Vorm. 8 Uhr: Predigtgottesdienst. Medingen. Vorm. i/,11 Uhr: Predigtgottesdienst. es ist einerlei, wie wir Pfingsten feiern, die Hauplsache ist nur, daß es wir so feiern, daß uns auch noch nach dem Fest di« Erinnerung an die Pfingstfreuden erneut zu freuen vermag. Solches Pfingsten wünschen wir allen unsern Leserinnen und Lesern! — * Der Mannergesangverein „Deutscher Gruß" unternimmt am 22. Mai seine Partie n die Sächsische Schweiz. Früh dreiviertel jeden Uhr fährt er von Ottendorf nach Pötzscha- Wehlen. Von hier aus geht es zu Fuß durch den Wehlner Grund mit der Teufelsschlucht durch den Uttenwalder Grund mit dem einzig artigen Felsentore zum weltberühmten Bastei- felsen. Dann Abstieg durch die landschaftlich reizenden Schwedenlöcher zum Amselfall. Von hier über Rathewalde nach dem herrlichen Hock- tein, dann durch die enge Felsengaffe „WolfS- chlucht" ins stille Polenztal. Rückkehr durch das Füllbolzel nach Rathen. Von hier mit dem Schiff nach Dresden mit evtl. Unter brechung in Pillnitz. Besuch des Königlichen Gartens mit dem jetzt in Blüte stehenden über 100 Jahre alten Kamelienbaum. Rückkehr abends einviertel 10 Uhr. Freunde de« Ver eins sind zu der Partie hierdurch eingeladen. Sie werden aber gebeten, bei Vereinsmitgliedern bis Donnerstag sich anzumelden, da die Bahn verwaltung jersucht werden soll, Wagen für die Reisenden bereit zu stellen. Der Fahrpreis betiägt für eine Tour 1 Mark. Dresden. Tot aufgefunden wurde gestern früh in seinem Zimmer der erst seit einigen Tagen hier weilende praktische Arzt Dr. med. Nazolt aus Prag, wo seine Ange hörigen wohnen. Er hatte sich auü unbe kanntem Grunde eine tödlich wirkende Morphium ¬ einspritzung beigebracht. Sein Leichnam wird nach Prag übergeführt. — Im benachbarten Weißig verunglückt« ein 12 Jahre alter Knabe in schwerer! Weise, als er eine mit ungelöschtem Kalk gefüllte Flasche zum Explodieren brachte. Ein Auge ist ihm ziemlich verloren gegangen, das andre gilt als halb verloren. — Freitag vormittag gegen 11 Uhr ist au dem Neustädter Güterbahnhof der Wagenrücker Ebert tödlich verunglückt, indem er zwischen zwei Puffer geriet. Er wurde durch die Wohlsahrtspolizei nach dem Friedhöfe gebracht. Häslich. Aus noch nicht ermittelter Ur sache brach gestern abend 11 Uhr im Holz schuppen des Hausbesitzers Bruno Großmann in Häslich Feuer aus, das sich auch bald au das dicht daneben stehende Wohnhaus verbreitet und beide mit Stroh gedeckten Baulichkeiten bis aus die Umfassungsmauern zerstörte. De Kalimttose konnte nur das Vieh retten, währen Mobilar und alles übrige ein Raub der Flammen wurde, doch ist der Schaden wenigstens teilweise, durch Versicherung gedeck Herrnhut. Hier beging die Brüder gemeinde die 150. Wiederkehr des Todestages ihres Stifters, des Grasen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf. endlich viel Reiz. Das Sommerfest des Grund- und Haus - Besitzer-Verein bildet alljährlich eine der Hauplfreuden des Festes. Unsere Grund» und Hausbesitzer haben es stets gut verstanden, alle Einwobner an dieser ihrer Pfingstsreude teilnehmen zu lasten und gerne lenkte man seine Schutte nach dem Friedrich WilhelmS-Bad. Besonders die Freude eines guten Tropfens finden dort und in all den freundlich herge richteten Lokalen unseres Ortes und den Nachbargemeinden ein gemütliches Asyl. In Cunnersdorf begrüßt Herr Fuchs im neureno- vieiten Gasthof die Gäste und ist zu erwarten, daß auch dort Alt und Jung rechte Pfingst freude findet. Besonders für die Jungen ist gesorgt, denn allüberall erklingen am zweiten Feiertag fröhliche Tanzweisen. Den ganz Kleinen wird Herr Theaterdirektor Zschiedrich einr Pfingstsreude bereiten durch Veranstaltung einer Kindervorstellung und am Abend gibt er im Roß die „Anna Liese". Im Hirsch wird der Turnverein „Eiche" einen Theater abend «rangieren und soll dort „die Dorshexe" zur Aufführung gelangen. Also überall Freuen und Fröhlich sein! — Die Pfingstsreude ist eben ein Gemeingut I Für alle gegeben. Und like menprarts L6. se. "Ml Die Nachschau wird in demselben Lokal und zwar iiis klstlmpMiige M kür Aleaerlmpkllnge rusammen, Mittwoch, is. Mi iyio ebenfalls nachmittags 4 Uhr Dertliches und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, den iq.. Alai sgso. ,, Vkingklen unä wie wir Pfingsten "ern. Niben dem Weihnachtsfest wird wohl "'nem unserer gesetzlichen Feiertage so über- viel Freude entgegengebracht, als den ^ngstiagen. Unendlich reich ist die Zahl der WWtbräuche. Gar mancherlei davon hat sich Jahrzehnten aus die Nachkommen vererbt. Zieles ist Jahrhunderte alt. Und >S ist eigen, ^8 uns modernen Menschenkindern nicht auch ^Nial die Pfingstbräuche veraltet Vorkommen. ^°hl der schönste Pfingstbrauch ist das schmücken der Häuser mit Pfingstmaien. Die l^ge Birke trägt jetzt das Maienkleid und es M keinen sinnigeren Schmuck als die Maie, symbolisch bezeichnet sie das Erwachen der mlur und in den Herzen weckt sie zu neuem ^'ben auf. Es ist Pfingsten! rust ihr Grün zu. Vergeßt des Lebens Trübsal! Feieri dgsten, so wie eü Eure Vaier getan I Auch trägt man gerne der Pfingstsreude Rech- Und gar reichlich ist gerade uns diese schieden. Unsere Wälder laden zu fröhlichen Mngsltouren ein. Lie Umgebung bietet un- , 3. Die im Jahre 1898 geborenen Kinder unter denselben Voraussetzungen wie l und 2. Die öffentlichen Impfungen für hiesigen Ort finden statt für AieaerlmpMnge, Dienstag, gen 7. Mi 1910, nachm. 4 Ubr, für krftimpfiinge, Mittwoch, «len r. Mi iqio, nachm. 4 Ubr m Saale des Gasthofes zum sckrvsrren k-oss, hier. . Die Kinder müssen mit reingewaschenem Körper und mit Mpfung gebracht werden. Auch nach dem Impfen ist möglichst große Reinhaltung Öligste Pflicht, Ottenckorf-^loritraorf, am 12. Mat 1910. Der Gemeindevorstand. termin gehabt und war wohl auch geschieden worden. Nach Hause gekommen, machte er der Frau Vorwürfe, daß sie ihm Geld sowie andere Wertobjekte entwendet habe. Der dem Trünke ergebene Mann wurde hierbei so er regt, daß er in einem Wutanfalle seine Wirt- tchaft zertrümmerte und sich zuletzt mittels seines Taschenmessers drei Stiche in die linke Brust seite beibrachte. Er verletzte sich so schwer daß er noch am selben Tage in das Leipziger Stadtkrankenhaus überführt werden mußte. Borna. Bei Schießübungen mit Platz patronen auf dem hiesigen Exerzierplatz entlud sich durch die Unvorsichtigkeit eines Karabiners dessen Waffe in so unglücklicher Richtung, daß der beim Karabinierregiment zur Dienstleistung kommandierte Leutnant von Ehrenkrook vom 7. Feld-Art.-Negt. 77 so schwer am Auge verletzt wurde, daß er sich sofort in die Augenklinik nach Leipzig begeben mußte. — Auf einer Schutthalde des nahen Wilhelmschachles hatten gestern mittag mehrere Kinder eine Höhle gebaut, in die sich der fünf jährige Sahn des Maschinenmeisters Bolz ver kroch. Plötzlich brach die Höhle in sich zu sammen und trotz sofortiger Hilfe konnte der Junge nur noch als Leiche geborgen werden. Flöha. In großer Gefahr schwebte am Montag abend der D-Zug 107 hier. Von ruchloser Hand war in der zehnten Stunde ein von einem Holzschlag im nahegelegenen Walde stammender Baumstamm von 4 Meter Länge und 15 Zentimeter mittlere Stärke etwa 300 Meter vom Einfahrtssignal des Bahnhofs Flöha auf die Schienen gelegt und von der Lokomotive des Reichenbach-Dresdner D-Zuge» etwa 600 Meter weit mit fortgenommcn worden. Die Polizei forscht eifrig nach dem Täter. Crimmitschau. Der gemeldete Zu sammenbruch des Paul Auerbachschen Bankge schäftes ist noch immer das Tagesgespräch. Man spricht von ziemlich bedeutenden Summen mit denen eine große Anzahl Personen und auch Vereine in Mitleidenschaft gezogen werden' in der Hauptsache sind es mittlere und kleinere Leute, welche ihre Sparpfennige dem Bankhaus anvertrauten. Der Firmen-Jnhaber, Herr Paul Auerbach, war Stadtrat, Branddirektor und Kommandant unserer Freiwilligen Feuer wehr. des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Gttendorf-Moritzdorf. ^it wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" u. Verlag der Fa. H. Rühle, Inh. R. Ttorch in Groß-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Vkrilla. Impfung betr. Im laufenden Jahre sind der Impfung mit Schutzpocken zu unterziehen: 1. die im Jahre 1909 geborenen Kinder, sofern sie nicht nach ärztlichem Zeugnis natürlichen Blattern überstanden haben; 2. Die in früheren Jahren geborenen Kinder deren Impfung ohne gesetzlichen Grund Mnblieben oder erfolglos gewesen ist; Die Eltern, Pflegeerltern, Vormünder pp., deren Kinder und Pflegebefohlene ohne Mlichen Grund und trotz erfolgter amtlicher Aufforderung der Impfung fern geblieben werden nach § 14 Absatz 2 des Reichsimpfgesetzes mit Geldstrafe bis zu 50 Mark M mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft, wenn die Befreiung von der Impfung nicht durch McheS Zeugnis nachgewiesen wird. Aus einem Hause, in dem Scharlach, Masern, Diphteritis, Kroup, Keuchhusten, Fleck- Nu«, rosenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrschen, dürfen Impflinge zum allgemeinen Impftermine gebracht werden, auch haben Elchen Häusern vom Impftermine fern zu halten. hl und in lN . WIi NM