Volltext Seite (XML)
Ottendorfer Zeitung !g Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins ^aus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel, jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. S — S Matt Anzeigenpreis: Für die kleinfpaltige Korpus-Zeüe oder deren Raum 10 pfg. — Im Reklameteil für die klemspaltigp Petit-Zeile 25 pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhr mittags Beilagegebühr nach Vereinbarung. l > - des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Ottendorf-Moritzdorf. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" Druck u. Verlag der Fa. H Rühle, Inh. R. Äorch in Gr.oß-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Dkrilla. No. 150. Freitag, den 16. Dezember 1910 9. Ishrgsna- Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Ein Ring wurde hier als „Akkullätzll" abgegeben. Verlustträger wolle sich im Gemeindeamt melden. OttonckorL-Llorit^ckork, den 14. Dezember 1910. Der Gemeindevorstand. Stistungsxinsen sind an zwei würdige und bedürftige Einwohner aus dem Ortsteil Moritzdorf zu vergeben. Gesuche sind bis zum 20. ä. N. schriftlich oder mündlich hier anzubringen. OttenäorL-AIoritMort, den 1v. Dezember 1910. Der Gemeindevorstand. Vas Neueste kür eilige Leser. In der Blumenthalerstraße in Berlin wurde! die 69 Jahre alte Rentiere Margarete Hoff mann tot in ihrem Bette aufgcfunden. Die Leiche war bereits stark in Verwesung über gegangen. Sowohl der ärztliche Befund, als auch die Ermittlungen brr Kriminalpo lizei ergaben, daß zweifellos Mord vorliegt. Es sind bereits 3000 Mark Belohnung auf die Ergreifung des Täters ausgesetzt. An der russisch polnischen Grenze ver einigten sich einige Bauerndörfer zu einem Zug gegen die Räuberbanden und fingen 30 Mann, darunter mehrere russische Poli zisten und Leute die über 12 Raubmocd- verübt haben, ein. Andrew Carnegie hat eine neue Stiftung von 10 Millionen Dollar für den Welt frieden gemacht Oerttiches und Sächsisches. wahrheitsgetreue Mitteilungen Und der Redaktion stets willkommen MtenSorf-Bkrilla, den ;5. Dezember Wo. —* Am 1. WeihnachtSseiertag findet im Orte eine Bestellung statt, die gewöhnliche und eingeschriebene Briefe, Pakete (Wert- elc. Pakete), Geldvriefe und Postanweisungen umsatzt. Am 2, Feiertag werden wie an gewöhnlichen Sonn tagen nur gewöhnliche und eingeschriebene Briese abgetragen. Die Landbestellung ruht am 1. Feiertag gänzlich, am 2. werden einmal gewöhnliche und eingeschriebene Briefe, Pakete (auch Wert- elc. Pakete), Geldbriefe und Post anweisungen bestellt. —* Mit Rücksicht auf die in letzter Zeit so zahlreich austretende Maul- und Klauenseuche sei folgende Vorsichtsmaßregel bekanntgegeben: Um seine Viehbestände vor der Ansteckung mit Maul- und Klauenseuche zu bewahren, bringe man am Hofeingang, ebenso vor jeder Stalllür eine Vertiefung an. die man mit Kalkmilch ausfüllt. Jede Person und jedes Tier, doS den Hof oder Stall betritt, muß durch die Kalkmilch hinducchgehen und desinfiziert das Schuhwerk. Auf diese Weise soll vor einigen Jahren die Maul- und Klauenseuche von dec Domäne Friedrichswerth ferngehalten worden sein, trotzdem dec ganze Ort verseucht war. Dresden. Aus der Tagesordnung des Bezirksausschusses der Amlshauptmannschasl Dresden-Altstadi steht unter anderem -Vereinigung der Landgememüen Deuben, Polschappel, Nieder- häslich und Döhlen zu einer Stadt mit revidierter Städteordnung. Kamenz. Sämtliche Gewerbetreibende, die im Bezirke der Amlshauptmannschasl Kamenz einschließlich der Slädte Kamenz und Pulsnitz, das Müllerhandwerk selbständig ausüben, haben vom 1. April 1911 ad der mit dem Sitze in Kamenz sür den genannten Bezirk zu errichtenden Müller-Zwangsinnung als Mit glieder anzugehören. Pulsnitz. Im Alter von 98 Jahren verstarb hier die älteste Einwohnerin der Stadt, Frau verw. Grohmann. Arnsdorf. Ab 1b. dieses Monats Werden auf hiesigem Bahnhof« die abgehenden Personenzüge in den Vestibüls und Warte räumen wieder abgerufen werden. Herren Hut. Zu dem Doppelraubmord in Ruppersdorf wird noch berichtet, daß nach den Angaben der 29 Jahre alten Enkelin der mitermordeten Witwe Gedlich eine Summe von 500 Mark fehlen soll- Den einzigen Anhalt zur etwaigen Aufhellung des Doppel- mordes dürste das Stückchen Wurst geben, das die Feuerwehr im Laden gefunden hat. Es soll dieses bereits nach Dresden zur Unter suchung abgeschickt worden sein. Im „Mohr" ist am Montag früh Wurst verkauft worden, doch soll es kaum noch festzustellen sein, wer die Käufer gewesen sind. Dec Arbeiter Rein hold Döring ist die einzige Person, die sich noch in Untersuchungshaft befindet. Er leugnet weiter, die Tat begangen zu haben, doch ist sein Alibibeweis noch immer nicht vollständig. Die Untersuchung wird auf das eifrigste be trieben, hauptsächlich auch nach der Seite hin, Belastungsmaterial gegen den verhafteten Arbeiter Döring zutage zu fördern. Sonntag nach mittag wurde eine Saugspritze nach dem aus Oberoderwitzer Flur gelegenen, bereits früher einmal erwähnten Steinbruch dirigiert, in dem sich bekanntlich Döring zur Zett der Tat ausgehallen haben will. Dort befindet sich ein ziemlich tiefes Wasserloch, das!auögepumpt werden soll. Man vermißt nämlich eine Schürze, mit der Döring häufig gesehen wurde, und glaubt, diese eventuell noch auf dem Grunde des Wasserloches zu finden. Wenn Döring wirklich der Täter ist, und wenn er die Schürze bei Verübung des Verbrechens an- gehabt Hal, dann muß diese Blutspritzer auf weisen. Die Schürze könnte mit Steinen be schwert in das Wasser versenkt worden sein. In dem Wasserloch ist nicht» verdächtiges ge funden worden. 8«II ivk ko»»»»«»? mit den Mustern reizender Neujahrskarten? Dann erbitte Bescheid l N. Storch, Inhaber der Buchdruckerei H. Rühle, Groß-Okrilla. Großenhain. Tot aus der Röder gezogen wurde jüngst vormittags nach 8 Uhr am Rechen der Firma Weiße und Häslich, hier, AugustuSallee, die 44 Jahre alle Fabrikarbeiterin B- von hier. Die immer kränklich Gewesene dürste Schwermut in den Tod getrieben haben. Großdobritz. Die am Dienstag hier abgehaltem: Treibjcgd ergab folgendes NesusiM: 198 Hasen, 6 Kaninchen, 20 Fasanen wuroen von 24 Schützen erlegt. Oschatz. Die Stadtverordneten haben für len Bau eine« neuen Wasserturmes mit 600 ebar. Fassungsvermögen den Betrag von 50000 Mork und sür eine erweiterte Rohr- eitung 30000 Mark bewilligt. Der neue Turm oll an Stelle des im Frühjahr am Tage nach der Betriebseröffnung eingestürzten auf dem Weinberge erbaut werden. Grimma. Im hiesigen König!. Lehrer- eminar ist Scharlach ausgebrochen. Die An- talt wurde deshalb geschlossen. Der Wieder- teginn des Unterrichtes wurde auf den zweiten Januar 1911 festgesetzt. Chemnitz. Gestern vormittag wurde im Zeisigwalde, der in Hilbersdorf beschäftigte Arzt Dr. Brückner erstochen aufgefunden. Brückner war vor einigen Tagen verhaftet worden, weil er im Verdachte stand, Sittlich keitsverbrechen an Knaben begangen zu haben. Er war jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Man nimmt an, daß Selbstmord vorliegt. Zwickau. Auf Morgensternschacht 3 ge riet der 17jährige Fördermann Schellner aus Pohlau beim Kohlensördern zwischen Hunt, Bolzen und Berg, wobei ihm das Genick ein gedrückt wurde. Der Tod trat sofort ein. — Die Tambourierer der hiesigen Textil- ndustrie haben beschlossen, den Fabrikanten einen neuen Taris vorzulegen und nach Weih nachten in eine Lohnbewegung einzulreten. Böhlitz-Ehrenberg. Hier fand ein 9 Wochen altes Mädchen, dessen Kinderkorb zu nahe am Ofen gestanden hatte, den ErstickungS- od, da in der Wohnstube mehrere Windeln, die in der Nähe des Ofens an einer Leine aufgehängt waren, auf unaufgeklärte Weise in Brand geraten waren und di« Flammen dann den Kinderkorb ergriffen hatten. Leipzig. Der 20 Jahre alte Student der Medizin Hesse aus Sondershausen, Sohn eines dortigen OberzahlmüsterS hatte mit einem Kommilitonen, dessen Name nicht genannt wird, ein Säbelduell ausgefochten. Der junge Mann erlitt eine schwere Hiebverletzung, zu der sich eine Lungenentzündung htnzugesellte, die zu seinem Tode geführt hat. Leutzsch. Eine unliebsame Ueberraschung erlebten die Mitglieder des Sparvereins „Vater Jahn" in Leutzsch. Der Vorstand mußte nämlich bekannt geben, daß der langjährige Kassierer des Vereins, der Bildhauer Ernst Ermisch in Leipzig-Lindenau das gesamte Spargeld in Höhe von über 2000 Mark unter schlagen habe. Der ungetreue Kassierer ist bis her nicht in seine Wohnung zurückgekehrt. Plauen. Der 8 Jahre alte Sohn des Waldwärters Weidlich wurde auf dem Wege zur Schule zwischen Brotenseld und Arnolds- grün vom Strome der Hochspannung der Ueberlandzentrale Bergen getötet. Wie sich das Unglück ereignet hat, ist noch nicht aufge klärt. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist in der Leitung ein Fehler aufgetreten. Die Umge- bung der Unfallstelle wird abgesperrt und die Leitung abgestellt werden Die Direktion der Ueberlandzentrale gibt folgende Erklärung: Das Unglück dürfte auf einen Racheakt zurück- zusühren sein. Der Täter hat mit Holzstangen einige Ankerdrähte aus die Hochschutzleitung gelegt, wodurch sie mit dem Draht Verbindung bekommen haben, der in die Erde eingegraben ist. Als der kleine Weidlich mit andern Knaben aus der Schule kam, faßte er an den Draht und war sofort tot. Sein zwölfjähriger Bruder, der die Leiche fortziehen wollte, wurde von dem Schlage zu Boden gestreckt. Auch ein Kutscher der Oberförstern, der den Knaben anfaßte, wurde vom elektrischen Strome be täubt und mehrere Meter fortgeschleudert. Der Vater des Gelöteten war gerade aus dem Felde beschäftigt. Es ist eine strenge Unter suchung eingeleilet. Die Plauener Staatsan walischaft hat sich bereits an Ort und Stelle begeben. ich bin in manchem Hause ein lieber Gast geworben; kann wohl di« Ottendorfer Zeitung von sich sagen. Auch fernerhin sollst o» die guten Ziele verfolgen und möge e» Dir vergönnt sein, neue Leser und Gönner zu er werben. Der Geschäftsmann soll behaupten, daß er durch Insertion in der Ottendorfer Zeitung große Vorteile sür seinen Geschäftsgang erreicht. Die Ottendorfer Zeitung soll ihm das Organ sein, durch das er zur Hausfrau spricht, damit Sie darin unterrichtet werde, wo sie preiswert und gut ihre Einkäufe besorgen kann. Der Familie, sie in den langen Winterabenden oder sonstigen Mußezeit eine Unterhaltung will, soll kt in seinen Romanen, Erzählungen, seinen ver mischten Neuigkeiten au» aller Welt, sowie dem Hausherrn, der doch meistens etwa« politisieren will, eine gute und reichhaltige Lektüre sein. AK Verlag und Redaktion der Ottendorfer Zeitung werden auch in dem kommenden Jahre bemüht ein, allen Ansprüchen an eine gute Lokalpresse ;erecht zu werben. Idr Leser und Freunde der Ottendorfer Zeitung, an Euch ist es, uns in unserer Arbeit zu unter- tützen, sei es durch fleißiges Inserieren, sei«» rurch ein kleines Entgegenkommen in der Be richterstattung. Sit spielt eine nicht unerhebliche Rolle in dem Werdegang einer Zeitung. Aus diesen und manchen anderen Gründen wird e« niemanden gereuen zu Lesen Ule üttenSotter Leitung l Sie kostet vierteljährlich 1.20 Mk. srei ins Haus, in der Expedition (Hosgebäude) abgeholt 1.— Mk. Bestellungen nehmen unsere Aus träger und die Briefträger entgegen. Vermischtes. — Kaiser Franz Josefs gutes Herz hat sich auch wieder gegenüber seiner Schwiegertochter, der Witwe seines einzigen Sohne» Rudolf, der heutigen Gräfin Lonyay, bewährt. Die Gräfin litt bekanntlich sehr unter ihrem Ausschluß Sü den Hoskreisen, und der alte Kaiser bewog des halb seine Tochter Valerie, ihre Tante und deren zweiten Gemahl zu sich einzuladen. Damit ist da» Eis gebrochen und die einstige österreichische Kronprinzessin verkehrt nun wieder in Hoskreisen. — Einen guten Witz machte man in Warschau. Es waren Plakate angeschlagen, worin die Spitzbuben milteilten, daß sie von jetzt ab streikten, weil die Polizei von ihrer Beute drei Viertel, statt bisher die Hälfte ver lange. Von einem Viertel könne man aber nicht anständig leben. Das Gerücht, die Po lizei lasse sich von den Dieben Schweigegelder zahlen, geht übrigens in einer ganzen Reihe von russischen Städten. SM G Jüngere Frau oder Mädchen tagsüber als Aufwartung für sofort gesucht. Oskur Lelimickt, Maschinist Klein-Okrilla 7