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Ottendorfer Zeitung. K- H Erscheint Dienstags, Donnerstags und Sonnabends abends. Bezugspreis: monatlich qo Pfg., zweimonatlich so pfg., vierteljährlich 1,20 Mark. O Einzelne Nummer io Pfg. O l t A Unter haituugs- und Alt zeigeblatt Wochenblatt und Anzeiger Neueste Nachrichten Bezirks- und General-Anzeiger 8 . »o Annahme von Anzeigen bis spätestens Mittags p Uhr des Lrscheinungstages. Preis für die Sxaltzeile za Pfg. Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Bei Wiederholungen Preisermäßigung. S lÜ Atit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt" sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", h „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Druck und vertag von H. Rühle, Inh.: R. Storch in Groß-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Dkrilla. No. 144. Freitag, den 3. Dezember 1809. 8. Jahrgang. ksBtigt sQbiON — In der Nacht zu Mittwoch wurde am Zwingerwall der etwa 35 Jahre alte, noch ledige Arbeiter Franz Streck, wohnhaft Kips- dorferstraße, mit einer Halswunde liegend aus gefunden. Er hatte Selbstmord begehen wollen. Die Wunde war nicht gefährlich. Streck wurde im Unfallwagen dem Stadtkrankenhause Friedrichstadt zugeführt. Nöhrsdors. Der 13 Jahre alte Sohn des Klempnermeisters Mehlhorn von hier wollte sich an einem vorüberfahrenden Schlitten an Vertliches und Sächsisches. ^Hrheikgetlene M>ttr!lung«n sin» der Redaktion stet« erwünscht. DNendors-Vkrilla, den 2. Dezember ryog. — * Dezember-Christmonat. Ein Putzer Gesell nicht selten, auch Heuer ist er i «an den Weltgelehrten schon im Voraus so charakterisiert, aber ein Träger der der großen Aieihnachtsfreude, der vielen, vielen Weihnachts- boffnungen Die schönste Zeit ist's dach im j Jahr, und die letzte dazu, und haben wir sie hinter uns, so sagen wir frohgelaunt: Ende gut alles gut! Vor einem Jahre war's ! nicht so ruhig in Europa wie gegenwärtig; da !lbng aus dem Orient Kriegslärm sehr ver nehmbar herüber, und es ist der deutschen Politik zu danken gewesen, daß nicht doch noch ^lank und vom Leder gezogen sworden ist. Solche Störung fehlt diesmal, dagegen fallen die '«sten Reichstaasdebatten in den Beginn der Advenlözeit. Nun, wir denken, es wird im ! hohen Hause dem deutschen Volke die Weihnachs- iiteude nicht verringert werden; nach dem ^ssimismuö wird auch wieder ein Stück vom hoffnungsfreudigem Optimismus bei nns ein- siehen. Der Steuerverdruß kann vorläufig in ^ie Rumpelkammer gestellt werden, denn wir brauchen Weihnachtsstimmung bei fröhlichen Einkäufen, sonst wird kein rechtes Geschäft heraus. Die Weihnachtszeit macht Millionen «robil für die Erfüllung freudiger Wünsche. And eS gilt auch, den Kindern diese Wochen «oll und ungetrübt zu erhalten; säen wir in der Adventszeit Samenkörner der Liebe und h«r Hilfe. Diese wachsen auch im Winter zu itinem gedeihlichen Strauch. Die gestern statlgesundene Viehzählung i i» der Gemeinde Großokrilla ergab 20 Pferde, Kühe, 58 Schweine, 9 Kälber, 1 Schaf ,«nd 27 Ziegen. —* Die Gasbeleuchtung gewinnt immer Freunde, denn die Annehmlichkeiten dieses Ächte stellen doch die nur kleinen Vorteste der früheren primitiven BeleuchtungSaUen in den schalten. NmerdingS hat man auch den Gast hof zum Hirsch an die Leitung angeschloffen. Unsere beiden heimischen Installateure, die Herren Müller und Langenfeld haben hier ein ^ine» Meisterwerk vollbracht, ist es ihnen hoch im „Hirsch" gelungen, durch Ausnutzen S'gebenec Vorteile den großen Saal mit nur wenigen Lampen prachtvoll zu erleuchten, ^ie nächsten Festlichkeiten werden zeigen, daß «och unsere heimischen Handwerkern Gutes Listen und besonders auch, daß Herr Lehnert kstne Kosten scheut, wenn es gilt, den Gästen Annehmlichkeiten zu bereiten. —* Wegen Abhaltung von Schießübungen «>it scharfer Munition wird das im Gefahren hereich des Infanterie-Schießplatzes bei Glausch nitz liegende, durch Warnungstafeln kenntlich gemachte Gelände vom 6. bis mit 11. Dezbr. dieses Jahres täglich von 8 Uhr Vorm, bis 2 Uhr Nachm. gesperrt. Das Betreten dieses Geländes ist mit Lebensgefahr verbunden und Häher verboten. Ksujakrs Karten - * Weihrachtssendungen. Die Reichspost- v-rwaltung richtet auch in diesem Jahre an das Publikum das Ersuchen, mit den Weihnachts sendungen bald zu beginnen. Bei dem Außer ordentlichen Anschwellen des Verkehrs, ist es nicht tunlich, die gewöhnlichen BesorderungS- sristen einzuhalten und namentlich auf weite Entfernungen eine Gewähr für rechtzeitige Zustellung vor dem WeihnachtSfeste zu über- nrhmen, wenn die Pakete erst am 22. Dezember oder noch später eingeliefert werden. Die Versendung mehrerer Pak-te mittels einer Post- paket-Adreffe ist für die Zeit vom 10. bis 25. Dezember weder im innern deuschen Ver kehr. noch im Verkehr mit dem Auslande (ausgenommen Argentinien) gestattet. Dresden. Die Mitteilung der „Sächs. Korresp.", König Friedrich August habe den Wunsch ausgesprochen, im nächsten Frühjahre an einer Fahrt eines dem Verein für Lust- sUffahrt gehörigen Ballons teilzunehmen, wird vom Präsidenten des genannten Vereins als unzutreffend bezeichnet, wenigstens sei dort nicht das geringste von solchem Wunsche des Königs bekannt geworden. ! Sparkasse Ollendorf - Moritzdorl «erzinst Einlagen mit 3-/, «/» und expediert an jedem Wochentage von 8—1, und von 5 Uhr, Sonnabends von 8—2 Uhr. Einlagen werden streng geheim gehalten f Einlagebücher fremder Sparkassen werden kostenfrei übertragen. hängen, err rutschte aber ab und fiel so nn- glücklich auf den Rücken, daß er bewußtlos liegen blieb. Der herbeigeruscne Arzt stellte eine starke Gehirnerschütterung fest. Noch auf dem Transporte zur Wohnung seiner Eltern starb der hoffnungsvolle Knabe, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben Kamenz. Der in Wiesa wohnhafte 58 Jahre alte Steinarbeiter Aug. Langheinrich wurde in seiner Wohnung erhängt aufgefundcn. Lebensüberdruß scheint ihn in den Tod getrieben zu haben. Zittau. Auf der Lokalbahn Friedland i. B.—Hermsdorf i. B. sind die Schncemaffen soweit beseitigt worden, daß am Sonntag nach mittag der Verkehr wieder ausgenommen werden konnte. Meißen. In einer der letzten Nächte waren in Meißen an zwei verschiedenen Stellen nach Erbrechen von Stallungen Gänse und Enten gestohlen und an Ort und Stelle ab geschlachtet worden. „HarraS" nahm an der Stelle, wo die Gänse abgeschlachtet worden waren, die Spur auf und verfolgte sie bis an die Dachwohnung eines übel berüchtigten Arbeiters, wo die Gänse und Enten gesunden wurden. Es wurde festgestellt, daß sich am Diebstahl mehrere Personen beteiligt haben, die sich nachts in die vom Hunde gezeigte Wohnung begeben und sich dort bei Schnapsgelage eine Ente gebraten verzehrt haben. Die Beteiligten wurden in Haft genommen. Riesa. Von einem aus der Umgebung stammenden Hunde sind auf dem hiesigen Rntergute seit September 49 Hühner erblffen worden. Das erste Mal waren es nicht weniger wie 30 Hühner denen er den Hals durchbiß; als er das zweite Mal in das Gehöft ein drang, brachte er 12 und beim drittenmal 7 Hühner zur Strecke. Beim vierten Versuch wurde der Hund vom Rittergutsp-rsonal ein gefangen. Dec Eigentümer des Hundes, dem die Mordlust seines Köters teuer zu stehen kommen dürfte, ist ermittelt. Döbeln. Infolge TauwetterS ist das Schmalspurgleis der Döbeln Mügelner Linir seit Montag nachmittag zwischen hier und Großbauchlitz überschwemmt und daher bis auf weiteres unfahrbar. Die Personenzüge der Linie Döbeln-Mügeln können infolgedessen seitdem nur zwischen Großbauchlitz und Mügeln verkehren. Freiberg. Zwischen einem aus Ruß land stammenden Studenten der Bergakademie und einem Offizier des hier garnisonierenden Jägerbataillons fand ein schweres Duell auf Pistolen statt. Da die Bedingungen auf sehr kurze Entfernungen lauteten, wurden beide Duell anten sehr schwer verletzt. — Hier wurden zwei 13 Jahre alte Jungen festgenommen, die mit unglaublicher Dreistigkeit einen verwegenen Diebstahl aus- geführt hatten. Der eine der Jungen, der aus Chemnitz stammt, hatte dort am Donners tag von der Straße weg einen Lastschlitten samt Pferd und Ladung (Grünwaren, Nüsse und andere Eßwaren) gestohlen und war da mit nach Frankenberg gefahren, wo er einen gleichaltrigen Jungen als Gehilfen engagierte. Von hier fuhren beide nach Freiberg, wo sie in aller Form die Waren als fahrende Händler verkauften und dann mit ihrem Ge schirr in einem hiesigen Gasthof übernachteten. Früh wurden die beiden vielversprechenden Bürschchen verhaftet. Die Waren im Werte von etwa 150 Mk., hatten sie bis auf einen kleinen Rest bereits verkauft. Mittweida. Seinen schweren Ver letzungen ist am Dienstag im Stadtkranken der Handarbeiter Kurt Seidel erlegen, der sich in der Nacht zum Montag beim leichtsinnigen Umgang mit einem Revolver eine Kugel in Kopf schoß. Untersachsenberg-Georgenthal. Hier wurden mehrere achtjährige Mädchen in dem Augenblick, als sie ins Schulhaus eintreten wollten, von den vom Dache obstürzenden Schneemaffen verschüttet. Die Kinder mußten ausgeschaufelt und zum Teil in ärztliche Be handlung gegeben werden. Zwickau. Ein trüber Gedenktag für Zwickaus Bergbau ist der 1. Dezember 1879. Abends in den 11. Stunde entstand im zweiten Brückenbergschacht hier seine Explosion von Schlagwettern, die nicht nur den zweiten nnd vierten Brückenbergschacht schwer beschädigten, sondern auch den Tod von 89 Bergarbeitern — teils durch Verbrennung, teils durch Einatmung giftiger Gase — zur Folge halte. 57 Witwen und 132 Kinder trauerten an den Gräbern. Die öffentliche Gabensammlung ergab 231 438,62 Mark, darunter Geschenke des deutschen Kaisers, der sächsischen Königsfamilie usw. — Dieser Tage kam in Zwickau ein 14 Jahre alter Schuljunge wegen Urkunden fälschung zur Anzeige. Um sich einen Rodel schlitten anschaffen zu können, hatte er durch einen zweiten Jungen mehrere Kleidungs- und Wäschestücke von seiner Mutter bei einer Trödlerin verkaufen lassen und jenem dabei eine Bescheinigung mitgegeben die er unbefugt mit dem Namen der Mutter unterschrieben hatte. Plauen. Der Student Baum in Groß- Weinstein, Sohn eines Pfarrers, ist am Sonn tag beim Rodeln im Fichtelgebirge so schwer verunglückt, daß er noch wenigen Stunden infolge Schädelbruchs vestarb. filein trautes keim. Wenn die Stürme draußen wehen, Einsam Wies' und Wälder stehen, Wenn die finstren Wolken jagen, Oed' und kahl die Bäume ragen, Wenn Schneeflocken lustig treiben, Klatschen an die Fensterscheiben, Uud im Ofen glüh'n die Kohlen, Kommt die Nacht auf leisen Sohlen. Breitet ihren dunklen Schleier Ueber Schnee und Stürme dann. Und im lieben trauten Heime Sitz ich einsam und alleine, Blick ins Feuer, horch dem Sturm. Bis die Uhr vom nahen Turme Schlägt die Abendstunde sieben. Horch, da kommt er auf den Stiegen, Die Tür öffnet er ganz leise Und herein nach seiner Weise, Tritt mein lieber, lieber Mann, 8L« Ilir»«» i « I»«««» gerutnn Hin in ^ergessönlleit. Leibst die Kesten Unrbn allei; Ljeitnn veriten vergessen. Hin müssen Dirnn Mtmensvlien immer SÄ «ieüep berirlsten, Üuss Hin üies ailer; jenes ru vnrknnken Kuben, saust «irr! ns vergessen. DesanÜers enr UniölMvhtsrinit ilurk nivht versÄumt Mertlen, Ihre Mrmu in Hpinnsiiung eu bringen. Diesen 2rverk erküllt ein Inserat in üer DttenAarkep Leitung billigst.