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SU 2LSNSN euung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Oknlla und Umgegend ^rnsprech-Anschluß Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. Kummer 72 Sonntag, Sen 27. Juni ^920 Sayrgang — Das Gesamtdcfizit aller Reichsressorts sür die m Monate April und Mai beläuft sich nach zuverlässiger parlamentarischer Information auf 6-/4 Milliarden Mark äN-k- «Nev Neuestes vom Tage r, geb. e Üicmng, rbreitun«. W an Verlusten, indem sie Margarine und der ersten SeNe I2S Pßz. berrchxt. Ein seltener Diebstahl ein Hofhund mit der wurde in Gosel Hundehütte ge- Meerane, cusgeführt, indem stöhlen wurde. Zwickau. »Die Hallcfche Arbeiterschaft fordert das gesamte Deutschlands zum Protest auf. Klar und deut- u.» auf Aufhebung dieser ^^mmmung im Reichstag zu rechnen. In einer von mehreren tausend Arbeitern, Angestellten ^Mmten besuchten Versammlung in Halle, in der Segen den zehnprozentigen Steuerabzug protestiert G<schüst»ft««e Jeder Anspruch a»s N«chi«ß erNscht, wnm Der Rückgang der Reichseinnahmen in den beiden Monaten beträgt gegenüber dem Vorjahr fast 30 Prozent. Während nch in Berlin seit mehr als vierzehn Tagen die Pmteien darüber herumstreiten, wie das „Ministerium des Wieder aufbaues" gestaltet werden soll, geht das Reich selbst mit Riesenschritten seinem Verderben entgegen. Wenn sich die Fehlbeträge so weiter häufen wie in den beiden ersten Monaten des Rechnungsjahres, dann werden wir Ende März 1921 zu unseren bisherigen Schulden eine neue große Last in Höhe von über 80 Milliarden zu tragen haben Wie dafür Deckung geschafft werden soll angesichts der Tat fache, daß uns an Steuern das Menschenmögliche bereits ausgepreßt wird, ist vollkommen unerfindlich. Immerhin sollte die niederschmetternde Feststellung des Fehlbetrages von 6»/i Milliarden die Parteien veranlassen, nun rasch mit dem trostlosen Gefeilsche um den Aufbau des Kabinetts zu Ende zu kommen, damit endlich der Aufbau des Ne-ches begonnen werden kann. rkläk"s l Trau hohen Preisen eingekauft und infolge des plötzlichen Pcns- sturzes mit etwa 50 Prozent Verlust abgeben muß. be-alB — Schutz gegen Waldbrand. Die sächsische Forst- verwallung hat zur Verhütung von Waldbränden, wie sie gerade in den letzten Jahren infolge Funkenfluges der Eisenbahn große Werte vernichteten, einen Versuch unter nommen, von dem sie sich viel verspricht. Sie hat einen etwa zwei Meter breiten Streifen längs der Eisenbahnlinien bis auf die Erdschicht von Moos und Nadelboden (bekannt lich den Fortleidern des Brandes) freilegen lassen. In diesem trockenen Frühjahr hat sich dieser Versuch, der Nach ahmung verdient, bereits bewährt. Die Kosten eines solchen Schutzgttrtels sind bei dem Wert, der den Waldungen heute innewohnt, verschwindend. — Abwartende Haltung auf dem Holzmarkt. Es zeigt sich jetzt, daß sehr viele Betriebe des Holzverbrauchs in den Monaten Januar und Februar über ihren Bedarf hinaus Holzeinkäuse tätigten, ja sogar Rundholz zum Selbst- einschnitt erworben haben und nun nicht in der Lage find, dieses Material selbst zu bearbeiten. Daraus ergeben sich fortgesetzte Angebote in Schnitthölzern aus der Hand von Möbelfabriken und Tischlereien. Besonders auffallend ist diese Erscheinung im Eichenholzgcschäft, das einen weiteren Rückgang erlitten ha^. Hier ist sehr viel geringes Eichen holz mit der Absicht eingeschnitten worden, das fertige Manrial dem Tischlerei n werbe zuzuführen. Es ist aber Hute unmöglich, das gute Schnittholz, aus wertvollen Eichen hergestellt, abzusctzen, geschweige denn geringes Eichenmaterial, das für Tischlereizwecke weniger geeignet ist Am Eichenmarkt sind dis Preise gegenüber den höchsten Notierungen im März dieses Jahres um 40 v. H. durch- 'chttitlliÄ zurückgegangen. Kieferne Stammware dagegen wird immer noch nicht in erheblicheren Mengen unter 1200 Mark angeboten Freilich finden sich dafür keine Käufer, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage weiter entwickelt. Die Tischlereien haben wenig zu tun. Die Mob lfabnk n berich e i über lüalichc Streichungen von festen Auftrag.n. Aeyul che Kia, e > lugen aus der Sluhl- und Kistenindustne vor Die Kistenbretter-Preise sind sür 16 Millimeter auf etwa 680 Mark je Kubikmeter zurück gegangen. Großröhrsdorf. Von einem plötzlichen Tode er eilt wurde am Mittwoch die im 28. Lebensjahre stehende Ehefrau des Färbers Willschke. Sie war mit ihren beiden jüngsten Kindern, .von denen das ältere noch nicht drei Jahre alt ist, in den Forst in die Heidelbeeren gegangen, als in der Nähe der „großen Buche" ein Herzschlag ihrem Leben ein plötzliches Ziel setzte. Bald darauf wurde sie von hinzukommenden Leuten tot bei ihren Kindern auf gefunden. Der schwergeprüften Familie wendet sich allseitige Teilnahme zu. Bautzen. Vom Großseuer heimgesucht wurde das bei Neupetershain an der sächsisch-preußischen Grenze ge legene Braunkohlenwerk Kausche. Die ganze Förderungs anlage wurde von den Flammen zerstört, sodaß das Werk stillgelegt wurde. Erst etwa in vier Wochen dürfte es wieder gelingen, die Förderung aus dem Tiefbau wieder auszunehmen. — Tot aufgefunden wurde in der Nähe de» Lauta- werk- auf dec Strecke Schwarzkollm — Hohenbocka der 56 Jahre alte Bademeister des ersten Ofenhauses im Lauta- werk. Er war vom Zuge überfahren worden und hatte eine Borschaft von 20000 Mar! mit sich. Ob Unfall oder Selbstmord vorliegt konnte bis jetzt noch nicht festgestellt werden. Dresden. Zum Amtshauptmann von Dre»den-N. wurde der Mylauer Bürgermeister Dr. Lempe ernannt, welcher der sozialdemokratischen Partei angehört. Roßwein. Unweit des Schützenhauses überfuhr der hiesige Zigarrenfabrikont Uhlrich mit seinem Auto dar sechsjährige Töchterchen de» Gastwirts Walter (Schutzen- hau«). Da» Kino erlitt tödliche Verletzungen. Leipzig. Großfeuer brach in der Nacht zum Donnerstag in der Wagenhalle de» Slraßenbahndepots Paunsdorf aus. Die Halle wurde vollständig eingeäschert 64 Wagen sind mit verbrannt. Die Entstehungsursache ist noch nicht aufgeklärt- 'stehlt i n SNWNS' Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schriftleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Groß-OKM«. OerMHes uns Sächsisches. Gtrendorf-Akrilla, den 2S Juni 1920, — Gestern abend 7.56 Uhr tief blinder Alarm unsere Freiwilligen Feuerwehren auf dem Plan. Die Kirche war als Brandobjekt ausersehen. Die Freiwillige Feuerwehr rückte um 8 Uhr an und gab 8.07 Ubr Wasser. Die Wehr oes Onsterls Cunnersdorf erschien 8.07 Uhr und konnte 8.09 Uhr Wasser geben, während die Ottendorfer Wehr die Ausgabe halte, vom Turme aus einzugreifen. Trotz der beträchtlichen Höhe war die Wassersäule recht ansehnlich. In der auf die Uebung folgenden Versammlung konnte der Hauptmann Herr Knöfel den Angriff als wohl gelungen bezeichnen. Bei dieser Gelegenheit wurde von Herrn Ge meindevorstand Richter das vom Landesausschub sächsischer Feuerwehren verliehene Diplom sür 20 jährige Dienste mit beglückwünschenden Worten dem Hauptmann der Feuerwehr des OrlSteilS Cunnersdorf Herrn Thieme überreicht. Auch dem früheren Hauptmann dieser Wehr, Herrn Diwisch, ist die gleiche Anerkennung zu Teil geworden. — Fleischversorgung im Bezirke der Amtshaupt Mann schaft Dresden-Neustadt einschließlich der Stadt Radeberg. Für die Woche vom 21. bis 27. Jun, 1920 erhalte» auf die Reichsfleischkarten Reihe „U" Personen über 6 Jahre auf die Reichsfleischmarken 1—10 180 Gramm Rindfleisch oder Wurst für 3,50 Pik. und 70 Gramm Schweinefleisch für 1,65 Mk., zusammen sür 5,15 Mk. Personen unter 6 Jahren auf die Reichsfieischmarken 1—5 90 Gramm Rind-- fleisch oder Wurst für 1,75 Mk. und 35 Gramm Schweine fleisch für 80 Pfg, zusammen für 2,55 Mk. Abschnitt 4 der Lungenkrankenlarte wird in dieser Woche mit 250 Gramm Butter sür 7,30 Mk. oder 250 Gramm Margarine für 7,80 Mk. und 250 Gramm amerikanisches Schweinefleisch sür 5,90 Mk. beliefert. — Fleischhöchstpreise. Infolge der, durch Verordnung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft über Preise für Schlachtvieh vom 4. Juni 1920, eingetretcncn Erhöhung der Viehpreise sind die Fleischhöchstpreise mit sofortiger Wirkung wie folgt festgesetzt worden: Rindfleisch mit eingewachsenen Knochen oder Knochenzulage 9,70 Mk da« Pfund, Hackfleisch 11,65 das Pfund, Rindzunge 11 Mk. das Psund, Kalbfleisch mit cingewachsenen Knochen oder Knochenzulage 9,70 Mk. das Psund, Hackfleisch 11,65 Mk. oas Pfund, Schweinefleisch 9,35 Mk. das Pfund, Schweine fleisch (geräuchert) 10,50 Mk. das Pfund, Blut-, Lebcr- und Brühwurst 9 Mk. das Pfund. Diese Preise gelten als Höchstpreise im Sinne des Höchstpreisgesetzes. Unsere Stadt erleidet Hunderttausende Marmelade zu Die.Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- tag. Donnerstag und Sonnabend. st ^czugs-Preis: Monatlich 2.25 Mark, ff -ei Zustellung durch die Boten 2,50 Mark, ss Ü Äi Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst, ff tffsmdwelcher Störungen des Betriebes der j, destunq, der Lieferanten od. d. Beförderung-,- ff . kinöchlunqcni Hai der Bezieher keinen Än- Much aus Lieferung oder Nachlieferung der st — Der Reichspräsident hat auf Vorschlag des Reichs- Meir Fchrenbach folgende Minister ernannt: Reichsjustiz- ^iicr, betraut mit der Vertretung de» Reichskanzlers, Heinze, Reichsminister des Auswärtigen Dr. Simons, , ».M^mintster des Innern Dr. Koch, Reichsfinanzminiper ' Im Ursi Wirth, Reichsernäbrungsminister Dr. Hermes, Reichs- . Knister GieSbert», Reichsverkehrsministe, Groener, Reichs- ' ^MMster Dr. Geßler, Reichswirtschaftsminister Dr. Scholz, v^schützm.nister v. Raumer. Die Besetzung der Wteder- ^Mmüttsterrums in noch Vorbehalten. Die Verhandlungen U die Besetzung des Reichsarbeitsministerium werden in abgeschlossen sein. Das Kabinett wird morgen zu ersten Sitzung zusammentreten und sich entsprechend " Beschlüssen des Seniorenkonvents am Montag dem Mag vorstellen. nd aE""' wurde eine Entschließung gefaßt in welcher es u. a. »fiehlt -r.— Amtlicher Teil. MMg, Sen rs Juni, MM r Uln ötknUM SemeiMrstt-Atzung ' Halihof z«m Kirsch. Hroß-Hkrissa am 26. Juni 1920. Der Memeindevorkand. Bedaus zu werden, schreiben die AuSfuhrungroenimmungen ick und soweit nicht in Lohntarisen Vereinbaiungen ge- Ueber die Anrechnung der Naturalbezüge beim - ^labzug wird mitgeteilt: Der Wert der Natural- und Beleih Sachbezüge ist gemäß 37 des Gesetzes nach den na. glichen Mittelpreisen anzusetzen. Um diesen Vorschriften ,^t zu werden, schreiben die Ausstthrungsbestimmungen »?*tmund. Gegen den Steuerabzug vom Lohn den Bergarbeitern der Streik propagiert. In , Bergarberterschaft herrscht große Geneigtheit Zum H den Streik. Aus Anordnung des britischen Bezirksdelegierten der Rheinlandkommisston wird den Regierung»- ! in Köln bekanntgegeben, daß der auf Grund des N Nn b ""Sesetzes vom 29 März 1920 vom ArbeitS- ... Mbehallende zehnprozentige Abzug im besetzten ' auf weitere« nicht erfolgen darf. lü ME '! k Der Bund der Landwirte hat an den Reichskanzler »rückcrlir^-^öabe gerichtet, die sich gegen den Steuerabzug in ^,?"is<haft wendet und erklärt, der Abzug sei in der ; und "sichaft technisch ohne große Ungerechtigkeiten nicht tut vvakl bei kkeumL, tlexsn8cbu6,HKop5-, Hals-, ^Llwscbmsrren. Verlsngen Lie in <1en Vei-Icsutsstellen suscirUc^iick Lsrmol. Können 5ie unsere Pk-Zparate sm Orte nlcbt et-balten, so v-enclen 3ie rieb, bitte, Zil-ekt an uns, v/ii- »epsnlssren Zsnn Nöliges d.sk'moi-^abi'i^ kbeinLbek-g, (2Z2) ,7" sind, die von den jeweils zuständigen Bersicherungs- aßeracb M^ Gruno der Reich oelsiche.ungsoronung senge —maßgebend sein sollen Nun hat sich aber haß gje BersichnungSämicr k»n außec- lp schwankenden Pleyen der Lebe-Shaltung mcht nicht gleichmäkig gefolgt sind, sodaß die augen- Festsetzungen dieser Aemter große, sachlich nicht ade guM.LMsemgte Unterschiede ausweisen. Die Gleichmäßigkeit ^öe jedeilHAefteuerung erfordert es, daß zunächst noch für die üh 9—l^t,'üling der Natural und sonstigen Sachbezüge einheit- - schwarz-kl Bluildsätze ausgestellt werden. Dec Neichsfinanzmimster lh, °"Uer zu der Anordnung entschlossen, daß der dem tzk» - iUg vom Arbeitslohn, der bekanntlich am 25. Juni ( e trat, die Natural- und sonstigen Sachbezüge nicht Anrechnung kommen sollen. Die Anrechnung dieser 4'Se soll vielmehr erst am 1. August, und zwar mit t empM 4'^g von diesem Tage ab in Kraft treten. Wo also ""nm M «eskunlghn eine» Arbeiter» gleichzeitig aus Barlohn Ul MäwHj-Muralbezügen besteht, wird der A>'zug bis 1. August et Cumie ^M ^ vom Barlohn und erst von diesem Tage ab vom Mohn vorgenommcn. H wir Regierung erklären, daß dos Proletariat wlf Klost^ ch von allen ihm zu Gebote stehenden Machtmitteln p 7 ru machen, wenn die blutalc Maßnahme, die dieser darstellt, nicht sofort beseitigt wird." ' l i n. Die Unabhängigen haben sich auf Antrag i, ZMtk^fMlalen Gewerkschaften gegen das zehnprozentige ' angeB A ^jUnS.Vcrsahren auf Arbeitslohn und Gehalt aus- e der A Es ip mit einem Antrag a'"'^ rer Ka^,,