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A Jahrgang. Mittwoch, den 7. ^u!i ^920 ummer 76 ,au. — Auf der Braunkohlenzeche Gustav in Dettingen am war dix Belegschaft zum Protest gegen den Steuer- neue . , l) telegraphisch an die Relchsregierung gewandt und u lauf die Bedeuiung der Bergarbeilerausstände Ws ihr Möglichstes getan um ein gutes Gelingen de U ^Maltung herbetzusühren. Uod nicht getäuscht in semei len uin.e^^ iM verdiente. Ein Leidende^-! H-uil'-n" rret§ !8 8-tii'E ' sestgebenben Verein zum Vortrag gebrachten Chor- SlL, wie Quartett und ein lustiger Einakter sanden Belfast, wovon einen Hauptteil dessen Lieder- durch sE Ruhe und Sicherheit l ^E« Herrn Hofmann, sowie die inelB'A d. O!-^ -NU ^.ruttt zuiumuir« um nua^ uurr ^ruriryeo L >whem Sang noch Eins zu trink n, ehe sie gingen, k morgen fand bereits um 8 Uhr im Gasthof '^">4 die Sitzung der Musikkommission statt. Um Oertliche- rmd Sächsisches. GUendori-Vkrilta, den e Juli ^920. soll in Neustadt das Bundesfest stattfinden. Die Aufnahme gebühren werden festgesetzt auf 15 Mk. bei Vereinen mit 25 Mitgliedern, auf 25 Mk. bei Vereinen mit 50 Mit gliedern und auf 40 Mk. für große Vereine, der Bundes beitrag beträgt für das Mitglied eine Mark. Die aus- ichndenden Mitglieder Becker, Leiberg und Hennig des Bundesausschuffes wurden wiedergewählt. An Stelle des ireiwillig ausscheidenden Herrn Hille wurde Geschäftsführer Richter-Dresden neugewählt. — Die nicht an den Beratungen teilnehmenden Sänger unternahmen in den Vormittagstunden einen feuchtfröhlichen Ausflug nach der Buschschänke. Nach mittag 3 Uhr sammelten sich die noch anwesenden Sänger im tzirschgarten zu einem Dankesabschiedsgesang. Manch herrliches Lied wurde hier zu Gehör gebracht und boten so manchem Gelegenheit sich am Deutschen Lied zu ersreuen. In den Spätnachmittag, und Abendstunden verließen dann die Sängerscharen unseren Ort. Allgemeine Anerkennung und berechtigten Dank verdiente sich und fand der Vorsitzende des festgebenden Vereins für seine unermüdliche Tätigkeit in den Vorarbeiten und der Leitung des Festes. — Die Ortskohlenstelle schreibt nach einem Bericht des Reichskohlenrat« folgendes: „Die Kohlenwirtschaft nähert sich einer besonders kritischen Zeit. Die Teuerung der Lebenshaltung bringt neue Lohnforderung der Bergleute auf den Plan. In Westfalen liegen sie bereits vor, Forderungen, die ohne Kohlenpreiserhöhung nicht bewilligt werden können. Ein weiteres Moment ist auch der beab sichtigte Ausbau der Kohlensteuer (20 auf 30"/o) die eine weitere Belastung der des Kohlenpreises bringen wird. In Oberschlesien erhalten die Deutschen erst dann Kohlen, sobald Polen, Tschechen, Oesterreich und Italien vorweg be liefert sind. Was wir bisher an die Entente geliefert haben, sind bekanntlich Vorlieferungen auf den Friedensvertrag. Die Lieferungen auf Grund des Friedensvertrages beginnen erst im Juni. Dann muß immer wieder darauf hingewiesen werden, daß unsere Verkehrslage noch ganz ungenügend ist. Der Lokomotivmangel hält in unverminderter Schärfe an. Die Eisenbahn muß aber mit der Steigerung ihrer Leistungs fähigkeit der Steigerung der Förderung vorangehen. Die Versorgung der Eisenbahn, Gasanstalten, Elektrizitätswerken ist noch ganz ungenügend uMwenn dieselben im Sommer nicht etwas bevorratet werden können, d. h. westn die Lieferungen nicht besser werden als jetzt, muß im, Winter wieder mit größerer Sperrstundenzahl gerechnet werden. Der Hausbrand und die Landwirtschaft müssen aus der drückenden Kohlennot herauskommen. Letzten Winter sind in einzelnen Orten im ganzen nur 10 Zentner geliefert worden. (Bei uns ca. 20 Zentner im Jahr). Deutschland sinkt und fällt mit der Kohlenförderung. Wenn das ganze deutsche Volk sich nach dem Abbau des allgemeinen Preis niveaus nach menschenwürdigen Lebensverhältnissen sehnt, so muß deutlich gesagt werden, daß der Schlüssel dazu in der Steigerung der Kohlenproduktion liegt. Wohl werden die Kohlenpretse nicht zu den ersten gehören, die die Kurve nach unten nehmen, sondern die Steigerung der Förderung ist das Mittel zur Senkung der Kohlenpreise. Hiernach muß dringend empfohlen werden, die rationierten Kohlenmengen vom Kohlenhändler zu entnehmen und nicht, wie jetzt so häufig geschieht, darauf zu warten, daß die Kohlen billiger werden, was nach dem Bericht keinesfalls zu erwarten ist, noch dazu in nächster Zeit mit einer abermaligen Erhöhung der Kohlensteuer und der Frachtsätze zu rechnen sein dürste. Wer die ihm gebotenen Kohlen jetzt nicht abholt, hat es sich selbst zuzuschreiben, wenn er mit Kohlenknappheit im Winter zu rechnen hat. Nach wie vor bleibt verboten, Kohlen markenfrei abzugeben und vom Händler sich geben zu lassen, was im Zuwtderhandlungsfall bestraft werden muß. — Zusammenschluß der Rentner. Wer hätte wohl je geglaubt, daß die Rentner sich auch noch organisieren würden? Sicherlich niemand. Wie so oft im Leben, ist e» auch hier anders gekommen. Hunderttausende von Rentnern haben ihr Leben hindurch gearbeitet, um im Alter gegen Not ge- schützt zu sein, sind aber nun durch die über uns hereinge brochene Geldentwertung ost nicht imstande, sich die nötigen Lebensmittel auf Marken zu kaufen, ohne das Kapital, was den Lebensabend beschließen soll, anzugretfen. — Zum Ueberfluß ist der Rentner noch weil er trotz seiner Armut zu den „Besitzenden" gehört, mit Steuern derart reichlich bedacht, worden, daß es wohl ein Ausfluß der Verzweiflung war, als sich die ersten Rentner vor Jahresfrist zur Gründung eines Vereins zusammenfanden. Inzwischen sind die Ver hältnisse weitaus schlechter geworden. Während jeder andere Meitig eine elektrische Ueberlandzentrale besitzt, sind Offenburg, Darmstadt und 40 andere Orte ohne Licht Strom. e-. Vorüber ist nun der 51. Sängertag des Sächsischen ^ausängerbundes, mit ihm all die vielen Mühen und Arbeiten des festgebenden Vereins „Deutscher Gruß", n und freudig hatte jeder Sänger und jedes Mitglied ^'"dkks aber der Vorstand und der Liedermeister dieses — Die Bergarbeiter im Mansfelder See- und GebirgS- sind heute in den Streik getreten. Sie wollen die nicht eher wieder ausnehmen, als bis die Ausnahme- Kimmung im Reichseinkommensteuergesetz und der 10-v °H. Mabzug wieder aufgehoben sind. Die Bergarbeiter im .''stlchal beraten im Augenblick, ob sie ebenfalls in Streik sollen. Das Bezukssekretariat der U. S. P. D. ha telegraphisch an die Relchsregierung gewandt und unte Neuestes vom Tags. — Die Ankunft der deutschen Delegation in Spaa ist M Zwischenfall verlausen. . — Das amerikanische Abkommen mit der Hamburg- Mrika-Linie ist unterzeichnet worden. — In Großjena bei Naumburg ist Max Klinger einer Zähmung erlegen. 'ichw^/^ , n Leide" -k und Trank zusammen um nach alter Deutschen tlv w -v""* P»,-»»»>>, IW»«, Begleitung durch Tey fanden volle Anerkennung. Auch einzelne aus- Ehöre erfreuten durch herrlichen Vortrag und ernteten Bestall. Freudige Feststimmung hielt die Sänger (Zungen im festen Vertrauen zum guten Erfolge, kann V Verein mit dem aufs neue errungenen Lorbeeren zu- sein. Nicht zuletzt gebührt besonderes Lob und An« ^"dung dem Liedermeister des Vereins, Herrn Lehrer .. welcher an dem Sängertage bewiesen hat, daß Wicht zum Dirigenten für den Verein eine glückliche D>c am Sonnabend nachmittag eintreffenden Sänger M am festlich geschmückten Bahnhof mit SangeSgruß ^-^gen und ihren Quartieren geleitet. In ihrem >,'^den da» Fest zu dem zu gestalten, was es wirklich ^den, wurden sie besonders von dem weitaus größten der Einwohnerschaft unterstützt, waren doch die Häuser reichem Schmuck von Kränzen und Ranken versehen, ^Pforten mit Sängersprüchen boten ein herzliche« Will- Nach dem im Gasthof zum Hirsch abgehaltenen des Bunoesau-schuffes und der Musikkommission 'm Gasthof zum Roß ein Begrüßungsabend zu Ehren (i ^sch,enenen Sänger statt. Begrüßende Ansprachen des "Senden Herrn König vom Deutschen Gruß, de« Ge- ^'^vorstano Herrn Richter, sowie de« Bundes-Vorsitzenden Leiberg hießen alle Erschienenen herzlich willkommen. usem ille o;s wurde durch den Bundesvorsitzenden Leiberg der tag lröffnet. Nach dem Jahresbericht zählte der Ma? 226 Vereinen 7571 Sänger. Die Rechnungs ei, Z für 1919 wurde für richtig befunden und genehmigt, ^.^sührung der Ehrenzeichen aus Eisen hat sich als erwiesen und wurde zu deren Herstellung Neusilber ' Tste Adolf - Leiberg - Stiftung hat die stattliche von 12000 Mk. erreicht. Am 17. u. 18. Juli 1921 Mensch in der Lage war der Geldentwertung und Ver teuerung der Lebenshaltung entsprechend wenigstens annähernd seine Einnahmen aufzubessern, find die Einnahmen de« Rentners dieselben geblieben, ja, viele sind heute als Besitzer ausländischer Papiere bettelarm. — Mit dem 1. Juli ist die Erhöhung der Fernsprech gebühren in Kraft getreten. Ein Hauptanschluß kostet in Berlin 800 Mark; bei Anschluß mit Gcsprächszählung eine Grundgebühr von 480 Mark, jede Verbindung 20 Pfg. Außerdem sind al« Ausbaubeitrag für jeden Hauptanschluß 1000 Mark und für jeden Nebenanschluß 200 Mark zu entrichten, die auch in vierteljährlichen Raten von 250 Mk. gezahlt werden können. Zur Zahlung des Ausbaubeitrages hat sich eine Gesellschaft gegründet, die die Beträge gegen eine Verzinsung von 3 v. H. vorstreckt. Nur die Gebühr für Automatengespräche ist wegen des Kleingeldmangels un verändert auf 20 Pfg. geblieben. Auch die Gebühr für Ferngespräche ist von jetzt ab erhöht; ein Dreiminuten gespräch bei einer Entfernung bis 20 Kilometer kostet 80 Pfg., bi« 50 Kilometer 1 Mk., bis 100 Kilometer 2 Mk., bis 300 Kilometer 3 Mk., bis 500 Kilometer 4 Mk. bis 750 Kilometer 5 Mk., bis 1000 Kilometer 6 Mk., über 1000 Kilometer 8 Mark. Dringende Gespräche kosten das Dreifache. Gegen diese neue ungeheure Belastung de» Geschäftsverkehrs haben alle Proteste nichts genutzt, und auch die „SchutzverbSnde der Fernsprechteilnehmer", die sich in mehreren Großstädten bildeten, haben nichts auszurichten vermocht. Als Protest haben sie zu Massenkündigungen aufgefordert, und die find denn auch in großer Zahl ein gelaufen. Allein in Berlin sind etwa 16 000 Anschlüsse gekündigt worden, in München über 5000, in Halberstadt hat ein Drittel aller Fernsprechteilnehmer gekündigt, von 75Oo Neuanmeldungen wurden 1000 wieder zurückgezogen. Die Postverwaltung rechnet zunächst mit einem empfindlichen Ausfall von Einnahmen, glaubt jedoch, daß die freiwerdenden Anschlüsse sehr bald wieder besetzt sein werden. — Die demokratische Fraktion der Volkskammer richtete an die Regierung die Frage, ob ihr die Maßnahmen be kannt sind, die die zuständigen Reichsstellen vorgesehen haben, um die längst überflüssig gewordene ZwangS- bewirtfchaftung der Fett- und Margarineversorgung ohne weiteren Verzug aufzuheben, und wie man den planmäßigen Abbau der LebensmittelzwongSwirtschaft schnell durch zuführen gedenke. — Niedrigere Benzin- und Petroleumpreise. Der Grundpreis für Benzin ist vom 1. Juli d. I. ab auf 6,35 Mk. pro Kilo herabgesetzt, nachdem er am 16. Juni von 8,55 Mk. auf 7,93 Mk herabgesetzt worden war. Der Preis für das Kilo Benzin wird jetzt für den Verbraucher einschließlich Zoll, Fracht und sonstige Unkosten etwa 8 Mk. sein. Der Petroleumpreis ist am 1. Juli von 5,50 Mk. aus 4,45 Mk. das Liter ab Laden des Händlers herab- gesetzt. Dresden. Am Sonnabend vormittag gegen 10 Uhr drangen zwei mit Handgranaten und Revolver bewaffnete Männer in die Wohnung des Privatmanns Döring in der Tharandter Straße, unmittelbar neben der Sicherheitspolizei (!) ein und zwangen den Inhaber der Wohnung durch Drohung zum Oeffnen seines Geldschrankes, au» dem die Räuber eine größere Geldsumme raubten, um dann da» Weite zu suchen. Der eine der Männer trug Militär- klcidung. Man hat bisher die Spur der Räuber nicht ver folgen können. — Auf dem Bahnkörper in Vorstadt Plauen unterhalb des Hohen Steins wurde in zeitiger Morgenfrühe de» Montags ein schwerverletztes 32 Jahre altes Fräulein auf gefunden. Es war von einem GUterzug überfahren worden und wurde mit einem schweren Schädelbruch dem Kranke n- hause zugeführt. Radeberg. In der Nacht zum 4. Juli sind aus dem Stcll de» Rittergutes Kleinwollmsdorf zwei wertvolle Pferde, ein Schwarzschimmel (Wallach), 6 Jahre alt hinten weiß gefesselt (ausgezahnt), und ein dunkelbrauner Wallach, 10 Jahre alt, hinten weiß gefesselt, gestohlen worden. Die Pferde sind in der Richtung nach Dresden zu abgeführt worden und dürften hier oder in der Umgebung verkauft worden sein. Leipzig. Die Belegschaften des Bornaer Broun- kahlenreviers sind wegen des 10 prozentigen Steuerabzuges in einen Proteststreik eingetreten. in den Streik getreten, der ursprünglich nur einen dauern sollte, nun aber schon seit drei Tagen fort- rW wird, offenbar in der Absicht, die Arbeiter der Nach- ^Ae mit in den Streik hineinzuziehen. Da die Zeche »-merz aus die Bedeutung der Bergarbetterausstande um Hebung de» Steuerabzugs ersucht. Ebenso haben sich DlUW Bergarbeiter selbst telegraphisch an die Regierung gewandt um sofortige Aufhebung des Ausnahmegesetzes isi" Arbeiterklasse aufgefordert. Bei längerer Dauer ^.Streiks hätte er eine katastrophale Bedeutung. Hartig »Ak« M! Lokal-Anzeiger dfür Ottendorf-Okrilla und Umgegend MeiWtngs Msprech-Anschluß Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 26148. Schriftleitung, Druck u. Vertag Hermann Rühle, Groß-OkriSa. der ersten Seite mit 12b Wz. berechn. Anzeigen werden an deo Srschetuou-et»««! bis spStestens »»rmitta-s 1S Uhr in otr Sesch^fi^eve erdete». Jeder Anspruch sich Nuchtutz «Gcht, wen» .Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens tag. Donnerstag und Sonnabend. ^sZugs-Preis: Monatlich 2,25 Mark, Zustellung durch die Boten 2,50 Mark. 3m Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst, kgendwclcher Störungen des Betriebes der Wtung, der Lieferanten od. d. Besörderimgs- -mrichlunqens lgu der Bezieher keinen Än- ans Lieferung oder Nachlieferung der «h»ng od. aafNAchzahlung d. Bezugsvreises.