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Lokal-Anzeiger für Ottendors-Okrilla und Umgegend. Bezugs-Preis: VIrrteli-ihrlich beim Kbholrn von Ser SrschSstsstelle Mk., frei ins Haus I, 2 INK. Linzelne Nummer 1v pfg. Erscheint Dienstags, Donnerstags unö Sonnabenos Nachmittag. Wlkrhellmigs- Ar md AüffizkdiE Knz»i»rn-Pr»t»: Di» einspaltig» Zeil» os»r seren R«« 5 pfg., Lokrlprri» S Pf». Nrklamrn aus ser ersten Seit» M Pf,. Knzrig»n-6nn»hm» bi, spttesten, Mittag» Utz» «— Erscheinung»»»,»,. Druck unö verlng von Hermann Kühle, OttenSorf-Okrllls. VerantworMcher Schriftleiter Hermann Kühle, Srotz-OtzrM», Nummer 9 Nlittwoch, den 22. Januar M9- ^8. Jahrgang. 38 Personen ihrer Wahlpflicht Kleinokrilla stark. Man rechnet auf eine Wahlbeteiligung Der vierte Abschnitt handelt von dem Reichs- die die Wahllokale stürmten, die Wahlurnen dadurch also nicht statt, sondern eine Per- eine Tariferhöhung auszugleichen gedenkt. schwendung. Wenn jetzt bei der ungenügenden weltgeschichtliche Bedeutung innewohnt, ist geschlagen worden. Es war zum ersten Male, daß auch die Frauen mit wählten, dadurch erhielt die Wahl ein ganz anderes Bild, zumal diese die Mehrheit der Wähler bildeten. In den Gemeinden Ottendorf - Moritzdorf kamen 211 in den Gemeinden Groß, und weiterhin Vorsorge getroffen für eine um- saftende innere Kolonisation, wodurch die be» sodaß teilweise das Dreschen hat eingestellt werden müssen. An einer anderen Stelle - , an den Nationalwahl enist im ganzen rheinische Der dritte Abschnitt behandelt d.N Reichstag, j westfälischen Jndustriebezirk außerordentlich jede Spur. Die Tat ist vermutlich am Sonntag zwischen 5 und 6 Uhr nachmittag« erfolgt. Der Mörder hat seinem Opfer mit einer Raspel und einem Hammer vier tiefe Wunden am Kopfe betgebracht. Bautzen. Ein« Steuererhöhung um SO v. H. gegen da« Vorjahr wird hier ein treten. Nach einem Steuerrevisorium setzten die städtischen Kollegien die Steuer auf 1S7 v. H. fest, Erforderlich ist die Er hebung von 250 v. H., welcher Satz auch bei der endgültigen Festsetzung erreicht werden wird. Im Vorjahr wurden 16V ». H. erhoben. Leipzig. Nach zweitägiger Dauer ist der Leipziger Straßenbahnerstreik beendet worden, sodaß heute alle Straßenbahnen wieder ver kehren. Die Angestellten haben ihre Lohn sorderungen, nämlich 300 Mark Monatsgehalt und Wahllisten auf die Straße schleppten und sie dort unter Geschrei und Johlen ver brannten. Gleichzeitig fanden große Umzüge mit Musik statt. In Düsseldorf, wo die Spartakisten in den letzten Tagen eine kräftige Wühlarbeit entfaltet hatten, herrscht Ruhe, was darauf zurückgeführt werden muß, daß die spartakistischen Führer die Weisung ausgegeben halten, die Wahl nicht zu stören und Kundgebungen bis nach der Wahl zurückzustellen. In Elberfeld war für den Nachmittag eine Veisammlung der Spar takusleute angekündigt. Es wird von dort gemeldet, daß bei sehr starker Wahlbeteiligung olles ruhrg verlaufen sei. Gleichlautende Meldungen liegen auch aus Oberhausen, Mühlheim, Meiderich und Duisburg vor. denn gerade abend« kommen sicher Hunderte von Lampen in Frage, die, fall« da« Ga« nicht abgestellt wird, eben weiterbrennen. — Wegfall der Brotzv lagen für Schwer arbeiter. Der Staat«sekretär de« Reich«- ernährungsamte« hat an sämtliche Bunde«- regierungen einen Erlaß gerichtet, jwonach die Zulagen für Schwer- und Schwerstarbeiter nunmehr in Wegfall kommen. Diese ein- chneidende Maßnahme sei notwendig ge worden, nachdem mit der Demobilmachung de« Heere« hie eigentliche Aüstung«industrie aufgehört hat. Sämtliche Zulagen kommen in Zukunst in Fortfall. Die Bestimmung de« genauen Zeitpunkt» bleibt jedoch dem Ermessen der Bundesregierungen überlassen. Er soll jedcnfall« den 10. Februar nicht überschreiten. Die Zulagen im bi«hertg«n Umfang können für folgende Lrbeitergruppen weiterbestehen: 1. Bergarbeiter, 2. Schwer- und Schwerstarbeiter bei der Eisenbahn, 3. Binnenschiffer. — Für die Bergarbeiter erklärt sich die Ausnahme au« der besonderen Schwere ihre« Berufe« und au« der dringenden Notwendigkeit, die Kohlenförderung mit allen Kräften zu steigern. Aehnliche Gründe liegen bei den Eisenbahnarbeiten vor. Die bisher al« Schwer- und Schwerst arbeiter - Zulagen gegebenen Mehlmengen werden d»n Oberverteilungsstellen wie bi«her weiter geliefert. Sie können nach Ermessen der Kommunalverbände zur Erhöhung der allgemeinen Brotration oder der Zulagen für Kinder und Kranke, unter Umständen auch zur Bildung einer Reserve für Notstände ver wendet werden. Kamenz. Nacht« wmde die Tuchfabrik von Richard Minkwitz in Kamenz ein Raub der Flammen. Dresden. Der 60 jährige Schokoladen, geschäftsinhaber Burkhold wurde in seinem Geschäft an der Maxstraße hinter der Laden tafel liegend, tot aufgefunden. E« liegt Raubmord vor. Vom Täter fehlt bisher Reichspolitik. Jeder R-ächSminister ist selb ständig für die Leituna de« ihm anvertrauten Geschäftszweiges verantwortlich. — In Berlin ist der Wahltag bis in die Abendstunden hinein ruhig verlaufen. Das ist zum Teil wohl auf die umfassenden militärischen Vorbereitungen zurückzuführen. Von einer Besetzung der Wahllokale war verständigerweise Abstand genommen worden. Wohl aber ließen die zahlreichen Patrouillen in allen Gegenden der Stadt deutlich er kennen, dvß die Aussichten für irgendwelche Unrubestiftungen sehr gering waren. Der Andiang m den Wahllokalen fwar sehr stark und zwar auch besonders in den Vormittags stunden, vielleicht mit infolge der Mahnung in den Blättern, den Wahlakt nicht hinaus zuschieben. Sehr stark bemerkbar macht« sich die Wahlagitation, in der Hauptsache die Agitation durch Flugblätter. Daneben hatte aber auch noch eine starke P opaganda durch Plakate eingesetzt, die vielfach erst in der letzten Nacht angeklcbt waren. Auch die wilde Propaganda durch Redner fehlte nicht, die vor dem Wahllokaeen in letzter Stunde die Wähler noch umzustimmen suchten. Originell wor die Stimmungsmache druch Autos, von denen Flugblätter sür Ebert-Scheidemann in die Massen geworfen wurden, während aus den Autos selbst die Kapelle musizierte. Es handelte sich dabei vermutlich um StaatS- auto«, die für diese Zwecke freigegeben waren, was um so mehr verwundern muß, als in der Landwirtschaft über außerordentliche Knappheit an Brennstoffen geklagt wird, oben genannten Parteien ihre Listen nicht verbunden, so hätte die Unabhängige Sozial demokratie ein Mandat erhalten, die aber nunmehr leer ausaeht. Al« gewählt sind bis jetzt zu betrachten: Volksbeauftragter Dr. Gradnauer (soz.), Volksbeauftragter Buck, Parteisekretär Kahmann, Ernestine Lutze (soz ), Gewerkschastrbeamter Mack (soz.), Minister a. D und Kaufmann Nitzschke-Leutzsch, Haupt schristleiter Steindorf, Oberbürgermeister Dr. Külz, StaatSmtnister a. D. Dr. Heinze, Superintendent v. Költzsch. — Bei der jetzigen Gasnot stellen sich be einem großen Teile der Einwohnerschaft Schwierigkeiten heraus, die doch berücksichtigt werden möchten. Jetzt wird der Gasverbrauch durch die Verwaltung eingeschränkt um Kohlen zu sparen, weil keine vorhanden sind, daß aber andererseits dafür die Haushaltungen in die größte Verlegenheit kommen, und, wa» das Schlimmste ist, fall« sie überhaupt Kohlen besitzen, diese in weit größerem Maße verbrauchen, müssen al« früher, da weder am Sonnabend, Sonntag und Montag Ga« für die Gaskocher während des Mittags abge geben wurde. Obendrein wird bei dieser Gelegenheit im einzelnen weit mehr Feuerungs material verbraucht, al« das der Fall sein die Mehrheitssozialdemokraken 360066, die Unabhängigen Sozialdemokra'en 29212, die Deutsche Demokratische Partei 129512, die Deutsche Volkspartei 90631, die Deutsch- nationale Volkspärtei 85081, die Christlich- demokratische Partei 14984 Stimmen. Ver bundene Listen bestanden zwischen: Deutsch nationale VolkSvartei, Deutsche Volkspartet, Christlich-demokratische Volkspartet. Nach den vorliegenden Ergebnissen würden entfallen auf die Liste der Mehrheitssozialisten 5 Sitzt, Deutsche demokratische Partei 3 Sitze, Ver bundene Listen 4 Sitze. Hätten die drei für Führer und 275 Mark für Schaffner, durchgesetzt. Für die Straßenbahngesellschaft j bedeutet da« eine Mehrbelastung von etwa Hier werden wir uns an eine Aenderung des ^k. Man rechnet auf eine Wahlbeteiligung bisherigen Wortgebiaüchs gewöhnen muffen rund 95 Prozent. In Dortmund hatten Was im künftigen neuen Deutschland der - - Oerttiches und Sächsisches. VttenSorf-Dknlla, 2p Januar — Die Wahlschlacht, die nicht allein über das Geschick des deutschen Volke« entscheidet, sondern der auch im höchsten Maße eine Präsidenten und der Reichsregierung. Für die Wahl des Reichspräsidenten ist die Volks abstimmung eingefühlt, die nach Ablauf von fünf Jahren nach dem Inkrafttreten der Ver fassung in Form eines Referendum» auch sür alle Verfassungsänderungen vorgeschrieben ist. Zum Präsidenten knnn gewählt werden, wer das 35. Lebensjahr vollendet hat und seil ytndestens 10 Jahren Deutscher ist. Er ver tritt oas Reich vlkeriechllich. Kriegserklärung Und Fnedensschluß erfolgen jedoch durch Reichsgesetz Der Präsibent hat kein Veto gegen die vom Reichstag beschlossenen Gesetze, muß diese vielmehr binnen Monatsfrist aus führen. Kommt eine Üebereinstimmung zwischen den beiden Häusern des ReichstagrS Nrcht zustande, so ist er berechtigt, eine Volks abstimmung herbeizusühren. Seine Amtszeit ist aus sieben Jahre bemessen Wiederwahl ist zulässig. Dre Reichsregierung selbst wird künftighin aus dem Reichskanzler und den einzelnen Rnchsminiuern bestehen. Der R kantter trägt dem R^chstage gegenüber die Pcran wortung für die Richtlinien der nur um das Mittagessen schnell fertig zu Beschwerde an die Reich«regi«rung jin Berlin machen, oder wie e« vielemals der Fall ist, und an die sächsische Land«»regierung ge- das Volkskücheneffen wieder aufzuwärmen, richtet, da diese Vorgänge ein« beabsichtigte Wünschenswert wäre es dann schon, wenn Beeinflussung der Wahlen zur National- die Sperrzeiten, die für früh und abend« Versammlung seien, gegen die schärfster Sin- eingerichtet sind, genau eingehalten würden, spruch erhoben wird. Neuestes vom Tage. — Der Entwurf der künftigen Reichs- verfaffung ist vom Reichsamt des Innern sertiog-stellt und den einzelnen bundesstaat lichen Regierungen zur Begutachiung zugeleitet worden, sodaß er der Nationalversammlung Kei ih>em Zusammentreten oorgelgt werden kann. Der Entwurf zerfällt in vier ver schiedene Teile, deren erster Abschnitt von dem Reiche und den deutschen Freistaaten handelt. Ruch tz 1 besteht das Deutsche Reich „aus seinen bisherigen Gliedstaaten, sowie aus den Gebieten, deren Bevölkerung kraft des Selbst- bestimmungsrechts Aufnahme in das Reich begehrt und durch ein Reichsaesetz ausge nommen wird". Nach § 11 soll es dem deutschen Volke freistehen, ohne Rücksicht auf die bisherigen Landesgrenzen deutsche Frei staaten mit mindestens je 2 Millionen Ein- wobnern zu errichten. Daraus folgt, das z. A. Preußen in Teilstaaten ausgelöst werden kann. Ueber die Verfassung der einzelnen Bundesstaaten sind bestimmte leitende Grund sätze aufaeftellt. Darnach muß in jedem brutschen F eistaat eine au« einer Kammer bestehende Volksvertretung vorhanden sein, die in allgemeiner, unmittelbarer, gleicher und geheimer Wahl unter Beteiligung der Frauen nach dem Grundsatz der Verhältniswahl ge wählt wird. Die Landesregierung muß der Volköverlretung verantwortlich und von ihrem Vertrauen abhängig sein. Der zweite Ab schnitt handelt von den Grundrechten des deutschen Volkes Hier ist auch die Trennuug von Staat und Kirche vorgesehen und —-Am Freitag waren bekanntlich die Ernährungsweise auch noch derartige Uebel- bürgerlichen Zeilung«belriebe und die mehr- stände eintreten, so kann das sür die Gesund- heit« - sozialdemokratische Presse gewaltsam heit unserer Bevölkerung durchaus nicht gleich- stillgelegt und viele Tausende von Flug- gültig sein, ganz abgesehen davon, daß gerade blättern und Stemmzetteln vernichtet worden, die Gasabgabe am Mittag keinesfalls zur Der .Bezirksvorstand und der Vorstand de» Verschwendung reizt, da e» ja zu Be- sozialdemokratischen Partei-Verein« Leipzig leuchtungszwecken nicht gebraucht wird, sondern (Mehrheittsözialdemokratie) haben darüber . — ——""V stehende Grundbesitzverteilung geändert werden- verteilte ein Mann zwar Propaganda für die kann, sodaß eine gesunde Mischung von Groß-, bürgerlichen Parteien, machte aber persönliche Mittel- und Kleinbesitz entsteht. Fremd- Propaganda für die Pariei der Unabhängigen sprachiäe Volksteile innerhalb des Reiches. Sozialdemokratie. dürfen durch Gesetzgebung und Verwaltung. — Die Wablcn zur Naiionalversammlung n,cht in d«t ihnen eigenen volkstümlichen ^fuheen jm Ruhrgrbiet nahezu in allen Entwicklung, insbesondre jmcht im Gebrauch Siädlen einige Siörungen. Die Beteiligung ihrer Muttersprache, beeinträchtigt werden,! den Nationalwahl enist im ganzen rheinisch- Was im künftigen neuen Deutschland der- bis nachmittags 3 Uhr in den einzelnen Reichstag sein soll, das ist, die Zusammen- Wahlbezirken 80 Prozent Wähler und fysiung eines Zwei kämm ern-Systems, da« sich. Wählerinnen ihre Zettel abgegeben. Aehnlich im einzelnen in das Slaaienhaus und da«^^ wurde in Bochum, Essen und Duisburg Volkshaus gliedert. Da« Staatenhaus - „.wählt. Die Haltung der Massen ist im also etwa der bisherige Bundesrat — soll M„ernernen ruhig und würdig Zu schlimmsn aus Abgeordneten der deutschen Bundes- Ausschreitungen ist e« allerdings in Hamborn staaten bestehen, die von deren Landtagen gekommen. In Hamborn selbst, sowie in aus der Mitte der SlaalSangehöngen nach! Dinslaken nnd Walsum erschienen tn den Maßgabe des Landesrechts gewählt werden, > MchrnMagsstunden ^«le von Spartakisten, würde, wenn die Gaskocher usw. benutzt, »»» ..... werden könnten. Eine Ersparnis findet 8 Millionen Mark jährlich, die man durch nicht nach. Folgende Stimmen wurden ab- V v s w gegeben: s t- « V L r: L «> Z § L 8 Ottendorf-M. 942 46 50 63 171 9 Gr.-u.Kl.-Okrilla254 16 24 38 56 1 Cunnersdorf 287 7 26 8 31 — Medingen 290 6 27 5 32 — Hermsdorf 236 3 60 25 39 — Laufs 1002 36 193 135 277 1 Marsdorf 56 — 64 3 14 — Seifersdorf 168 14 166 2 31 — Schönborn 84 — 84 1 30 — Lomnitz 247 14 136 1 29 — In unserem Wahlkreis Dresden erhielten