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VIN > dringet - «Ml- tt d!' '«ijlls clutti' veile' i!cdl fpe in üeüer »r üittw-^ lWtt- n vK ussallen'' Kummer 89 ^8. Iührgang Freitag, den 1- August 1919 Ubr 9 Kreitag, de« 1. August 1919, vorm. von 8 öis 12 Ahr. dunkelbraunen Umrahmung tragen. Unberührt vom Aufruf ein Recht zu noch nicht zur Verschleppung zahlloser Frauen, Mädchen Gegenstück. Aber wir, die wir nicht in Asien leben, wollen auch die Belgierschande, und ähnliches, gesühnt sehen, und darum erhoffen wir nicht nur ein Weißbuch darüber, sondern auch eins für den Staatsgerichthof bestimmte Anklage schrift. Deutschlands an diesen entsetzlichen Ereignissen beziehen, grifft und cneinandergereiht, und er unterbreitet sie dem Meil der zivilisierten Welt. Lepsius hatte schon im Jahre ^15 hxj einem Aufenthalt in der Türkei Material über die Ungeheuerliche Armeniertragödie erhalten, und er hatte einen "Bericht über die Lage des armenischen Volkes" verfaßt, ^ie in Deutschland streng die Ungetrübtheit der Seelen und ^e Unbefangenheit des Gemütes bewachende Zensur verbot dü Verbreitung dieses Berichtes, und der Presse wurde, Halil und Enver mit den dreistesten Lügen hinweg. Am 7. Dezember 1915 berichtete der Botschafter Graf Wolff- Metternich dem Reichskanzler v. Bethmann Hollweg aber mals: „Ich habe eine äußerst scharfe Sprache geführt", aber „Proteste nützen nichts". Dem Grafen Wolff-Metternich, und Männer aus Nordsrankreich geführt hatten, und auch noch nicht, der deutschen Schwerindustrie zuliebe, die Depor tation der belgischen „Arbeitslosen" verfügt worden war. Von den 56000 verschickten und wie Sklaven behandelten Belgiern sind, wie der Abgeordnete Wels mitteilt, in zwei Monaten 1500 umgekommen, das deutsche Publikum weiß noch u wenig, wie sehr dieses militaristisch-schwerindustnelle Geschäft alle Friedensichritte geschädigt und Deutschland geschändet hat. Was „die hungrigen Wölfe des Komitees", wie Graf Wolff-Metternich die jungtttrkrfchen Herren nennt, den Armeniern angetan haben, ist beispiellos, voll asiatischer Zur Vermeldung von Uebeczahlungen sind Beuc- «ubungen und Entlassungen sofort bei der Gemeinde- behücde zu melden. Httendorf-Moritzdorf, am 31. Juli 1919. Der GemeindevorMnd. Marken - Ausgabe. Die nächste Lebensmittelmarkenausgabe findet Areitag, de« 1. August 1919, vo« avends ^6 -^7 Mr »all uno zwar: Bezirke I bis V (Haus-Nr. I—1I2O) in der neuen schule zu Ottendorf, Bezirk VI (OrtSteil Motttzdorf Haus 1 — 19) im Gasthof zum goldenen Ring Die Aushändigung der Marken erfolgt nur an er schiene Personen gegen Vorzeigung der Markenbezugs Mweiskarten. Für verloren gegangene Marken wird kern Ersatz geleistet, die Marken sind daher sofort berm Em- psange ziachzuzählen- Die nicht fristgemäß abgeholten Marken können vor Mittwoch, den 6. August nicht verausgabt werden, da sich einzelnen Markenlisten bis dahin noch in den Händen der Vertrauensmänner zwecks oorzunehmender Abrechnung befinden. Httendorf-Morihdorf, am 31. Juli 1919. Der Gemeindevorstand AmLücher Cei!. Stockhol;-Abgabe. Staatsforstrevier Okrilla, aen r. August a. I. vorm. bald Schlag 11 (am Wolf). OertNches um- Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, zp Juli l<W — Fleischoersorgung in der Amtshauptmannschoft Dresden-Neustadt einschl. der Stadt Radeberg. Für die Zeit vom 28. Juli bis 3. August 1919 erhalten auf die Mittelfeld aufweist. Alle diese Geldzeichen bleiben gesetzliches Zahlungsmittel, müssen also von jedermann auch ferner in Zahlung genommen werden. — Infolge Bewilligung eines Frankenkredits an den Kreis Eupen sind die Lebensmittel plötzlich bedeutend im Preise gesunken. Ausländisches Weizenmehl kostet nur noch 90 Psg., Kaffee 1,90 Mk-, Reis 95 Pfg., Erbsen 55 Pfg., Schmalz 3,20 Mk„ Speck 3,30 Mk., Gefrierfleisch 2,60 Mk-, Auslandszucker 1 Mark je Pfund. Milchbrötchen sind für 6 Pfennige das Stück zu haben. Schönborn. Ein Einbruchsdiebstahl wurde vor gestern vormittag zwischen 8 und 9 Uhr im hiesigen Ge meindeamt verübt. Den Dieben fielen dabei eine Anzahl Brotmarken, einige Mark Kleingeld und ein Fahrrad zur Beute. Waldheim. Nachdem am Sonnabend abend in Hartha von den Arbeitern der Stuhlfabriken der Beschluß gefaßt worden war, in den Streik einzutreten, sind am Montag die Arbeiter dieser Betriebe von hier, Geringswalde, ! Leisnig und Mittweida nicht an ihrer Arbeitsstätte erschienen. verhaftet, irgendwohin ins Land geschleppt und dann umge bracht. Vorher hatte in Wan ein sogenannter Armenier- aufstaud stattgefunden und nachdem die Enver Bande sich durch diese provozierten Kämpfe den Vorwand zu angeblich militärisch notwendigen „Sicherungsmaßnahmen" verschafft statte, begann die „Deputation", begann die Abschlachtung. Die armenischen Männer, Frauen und Kinder wurden über all aus ihren Wohnstätten Herausgetrieben, von erbarmungs losen Henkern und Eskorten bis zum Wüstenrande, wo die „Konzentrationslager" waren, gepeitscht. „Die Männer wurden von Frauen und Kindern getrennt, abseits ge führt und getötet, die jüngeren Frauen und Mädchen auch Kinder, in türkische Harems und kurdische Dörfer verkauft und verschleppt." Am 18. Juni meldet der Leiter des deutschen Konsulats in Erzerum der Botschaft in Konstan tinopel mit den Worten: „Vernichtung der ausgewiesenen A meuter auf dem W ge über Erfindjan nach Charput" die e ite Metzelei. Kurden und Regierungstruppen der 86. K vallerubrigade hatten unter Führung ihrer Offiziere an vier Tagen zwanzig bis fünfundzwanzigtausend Frauen und Kinder in der Kamachschlucht, ganz nahe beim Kommando des 3. Armeekorps, erwürgt. Am 18. Oktober meldete das deutsche Konsulat aus Aleppo, daß bei Radju und Katma vierzigtausend Vertriebene konzentriert, zur „Ansiedelung" nach Süden dreihunderttauiend weitergesandt worden seien, ? Reichsfleischkarten Reihe „T" im Blasewitzer und Radeberger und das Konsulat fügte hinzu „Allgemeine Ueberzeugung l Schlachtstellenbezirk Personen über 6 Jahre auf die Reichs- ist, daß sämtliche Verschickten dem Tode verfallen." In den f flsischkarte 1—10 150 gr Gefrier-Rindfleisch, Personen bi» Konzentrationslagern am Wüstenrande kamen diejenigen, die'zu 6 Jahren aus die Reichsfleischmarken 1—5 75 gr Gefrier- hingelangt waren, an Hungerkrämyfen um. Mitleidige! Rindfleisch. Für die Zeit vom 7. Juli bis 3. Auaust 1919 türkische Beamte, die wenigstens mildern wollten, wurden f werden für die fehlende Flcischmenge laut Anweisung der -w esetzt. Deutschen, Amerikanern und Schweizern wurde' Landesfleischstelle bei Abholung des Fleisches von dem jeder Versuch, Hilfe zu bringen, untersagt. Auf türkischen' Fleischer 170 gr bez. 85 gr Graupen geliefert. Boden wurden, nach den bisherigen Schätzungen, ungefähr s - Die Reichsbank ruft nunmehr ihre Fünfzigmark, eine Mckwn Menschenwesen so in unsagbarer Scheußlichkeit: noten mit dem Datum vom 20. Oktober 1918 auf. Die vernichtet, und dazu noch hunderttausend im Kaukasus. j Besitzer werden aufgefordert, diese Noten bis zum 10. Sep- Die Ententepreffe hat behauptet, Deutschland habe dieses Uember 1919 bei einer Dienststelle der Reichsbank in Zahlung ungeheure Verbrechen begünstigt, deutsche Beamte hätten so-'M geben oder gegen andere gesetzliche Zahlungsmittel um- gar zu solchen Schufterein ausgereizt. Lepsius weist in - Mäuschen. Mit dem 10. September versiert die aufge- jedem besonderen Falle die Unwahrheit solcher Anklagen nach Kusine Note ihre Eigenschaft als gesetzliches Zahlungsmittel, Gerade diejenigen, die mit den infamsten Beschuldigungen daß zur Folge hat, daß nach diesem Tage niemand mehr beworfen wurden, haben unermüdlich und unerschrocken alles, verpflichtet ist, die Fünfzigmarknoten vom 20. Okt. 1918 was Menschenpflicht ihnen gebieten mußte, getan. Die anzunehmen. Es empfiehlt sich deshalb schleunigst, all- zahllosen Schreiben, die Lepsius veröffentlicht, find ein i Fünfzigmarknoten dieser Ausgabe bei einer Reichsbankanstalt, einziger Schrei nach Hilfe, eine einzige Anklage gegen die! öffentlichen Kaffe, Bank, Sparkaffe oder Geldinstitut in Mörder, und zeugen von dem unablässigen und fast immer! Zahlung zn geben oder umzutauschen. Versäumt man den erfolglosen Bemühen, den Verfolgten beizustehen. Limans Termin vom 10. September 1919, so kann man die Noten v. Sanders zwingt den Wali von Smyrna im Ultimatums- nur noch bei der Reichsbankhauptkaffe in Berlin eintauschen, tone, einen Befehl zu Maffenverhaftungen zurückzunehmen, i die eine Emlösung aber auch nur bis zum 10. Sept. 1920 und v. d. Goltz ersucht telegraphisch um seine Abberufung, vornimmt. Mit letzterem Zeitpunkt erlischt für die Reichs- weil auch aus Mofful, wo er weilt, die Armenier deportierti bank die Einlöfungspflicht überhaupt. Um jedem Irrtum werden sollen. Während die deutschen Konsuln im Innern ivorzubeugen, wird aber ausdrücklich darauf hinaewiesen, daß »UV rurrrve, der wieder mit Protesten kam, entgegnete Talaat einmal, »durch offiztele Instruktion Schweigepflicht über dre Aunemer-, Deutschland würde in einem ähnlichen Falle ebenso handeln Pleuel auferlegt." 'wie die Türkei. Talaat hatte umso weniger tt.. „ ^lürz zusammenfafsend ist zu sagen, daß das „Komitee solchen Ideen, da damals die „militärischen Notwendigkeiten" ur Einheit und Fortschritt", aus dem alle jungtürkischen - ^gierungen hervorgegangen sind, in der ersten Kriegsperiode en Beschluß faßte, feine nationalen Ideen zu verwirklichen, ^r türkischen Raffe und dem reinen Islam die Alleinherr- chast zu sichern und zu diesem Zwecke zunächst die Armenier ll „assimilieren" oder zu vernichten, von denen es damals m der Türkei nicht ganz eine Million achthundertundfünfzig. Msend und alles in allem ungefähr drei Millionen sechs- Mderttausend gab. Um die Operation einzuleiten und Men lauten Protestschrei vorläufig unmöglich zu machen, ^bdn in der Nacht zu 25. April 1915 sechshundert führende Msönlichkerten des armenischen Volles, Abgeordnete, Schrift- ... »»u. klier, Advokaten, Geistliche und Aerzte, in Konstantinopel Bluttollheit, und hat in seiner Furchtbarkeit nirgends ein Kriegsfamitien-UttLer stützung. Die Auszahlung der Kriegssamilien-Unterstützung erfolgt NeAesies vom Tags. — Der „Times" zufolge berät der Oberste Rat der Alliieren über die Maßnahmen, durch die die große Ver- Mögensabgabe in Deutschland restlos den Alliierten zugeführt und dann auf die Schadenersatzansprüche verrechnet werden kann. — Wie die „Times" melden, wird Lloyd George Anfang kommender Woche über die englischen Friedens bemühungen im Sommer 1917 im Unterhaus sprechen. — Die „Times" melden aus Washington, daß der Senat den Friedensvertrag wahrscheinlich erst im Oktober oder später ratifizieren werde. Weltgeschichte n. Man darf sich einem anderen Kapitel zuwenden, Während Erzberger nun in Weimar sich bereit zu neuem Mage macht. Es scheint, daß wir am Beginn der Ent- Mungsperiode stehen. Die diplomatischen Dokumente aus ^Ul Juli und August 1914, die Kautsky im AuSwäriigen zusammengestellt hat, sind noch nicht veröffentsichl Horden, und auch von den Aktenstücken, die in Wien zu bl»er umfangreichen Sammlung vereinigt wurden, sieht man ^4 nichts. >vLl.vr» .Indessen ein Band mit amtlichen Dokumenten ist jetzt, im des Landes sofort die wahren Absichten der türkischen Be-^'s sich bei diesem Aufruf lediglich um die Reichsbanknoten ^mpelvxrlag in Potsdam, erschienen, und auch diese erste'Hörden erkannten, glaubte die deutsche Botschaft zuerst den W 50 Mark mit dem Datum des 20. Oktober 1918 EsröffentUchung, die nur eine Einleitung zu kommenden Versich rungen der türkischen Regierung. Als die Konsulats- ; handelt, die auf der Vorderseite links ein grünes Zierstück Gingen fein darf, hat einen außerordentlich historischen und berichte über die Schandtaten eintrafen, wendete sich die und rechts daneben den Aufdruck in einer quadratischen, Uralischen Wert. Im Auftrage des Auswärtigen Amtes Botschaft mit Vorstellungen, Protesten und Warnungen dunkelbraunen Umrahmung tragen. Unberührt vom Aufruf M Dr. Johannes Lepsius die diplomatischen Akten, die mündlich und schriftlich an das türkische Kabinett. Aber bleiben sämtliche übrige Reichsbanknoten, Reichskaffenscheine W auf die Ereignisse in Armenien und auf die Beteiligung s die Proteste und „Memoranden", die man den türkischen und Darlehnskassenscheine, also auch die anderen auf Ministern überreichte, wurden entweder gar nicht oder erst 50 Mark lautenden Darlehnskassenscheine und Reichsbank- nach vielen Wochen beantwortet, und über alle mündlichen, uolen, unter letzterem auch die Ausgabe vom 30. November schriftlichen und telegraphischen Vorwürfe halfen sich Talaat, 1918, deren Auftruck aus der Vorderseite von einem ge- " ' " ... - wellten Rahmen umgeben ist und deren Rückseite ein freies fer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Arnsprech-Anschluß: Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 3(. Postscheck-Konto: Leipzig Nr. 29sH8. Schriftleitung, Druck und Verlag: Hermann Rühle, Aroß-VkriRa Anzeigen - Preis : Die kledrgespaUe« Heilt oder deren Raum wird mit 28 Pfg., «f der ersten Seite mit 60 Pfg. berechnet. Anzeigen werden an den Lrscheinnngstageu bis spätestens vormittags 10 Uhr in die Geschäftsstelle erbeten. Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, wenn der Anzeigen-Betrag durch Klage etnge^gen w«ch«u «aß oder wen« de« Auftraggeber in Kaaltn» gerLt. Die „Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- si tag, Donnerstag und Sonnabend. Bezugs-Ppeis: Vierteljährlich 1,80 Mark, ff det Zustellung durch die Boten 2,— Mark. 2m Falle höherer Gewalt fKrieg od. sonst. 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