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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und »»»»»»»IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII, 2 Di« »Oilendorser Zrltung' erscheint Diens- - - tag, Donnerstag und Sonnabend. 2 D« B«>ag,«Preis wird mit Beginn seden Monat« bekannt gegeben. 2 Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. H W irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der 2 2 Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderungs- 2 2 Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An« - M spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der - - Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreise«. !! lloterhiiltmgs- K M AMW Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen »Neue Illustrierte', »Mode und Heim' und „Der Kobold'. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Umgegend 2 Anzeigen werden an'den Eks^eÄwsetagm.L - bi» spLtest « « , vsruritiag 10 Ühr »» U» « Geschöstsstclli «rbeken. » ' - Di« Festsetzung de» Änzetg«n-V^,is„ ? 2 wird b«i etntretender Änderung «tm Nmntner 2 2 vorher beKänntgeMM. 3 2 Jeder Anspruch auf Nachts Echt, wen« 8 ' - d«k Dnzrigen-Detrag durch Mg« tiägyoMss . - werden maß «der wenn der Anftraggeter üt « KonKm» gerR. L HiiiiiiiiiiiiiiiriiiiiiiüiiliiiiiiiiiiH Gemeinde - Giro - Konto Nr. 13Ü. s Nummer )8 Freitag den Februar 26. Jahrgang. Amtlicher Teil. Numerierung der Häuser. Die bebauten Grundstücke scllcn innerhalb der einzelnen Straßen mit fortlaufend n Nummern vrsehenen werden, da die Orientierung nach den sich mehrfach wiederholenden Ortslistea-Nummern sehr erschwert und unübersichtlich ist. Nach § 3 der vertehrrpoli,etlichen Bestimmungen ist an kdem Gebäudekomplex die Hau« - brz. Ortelisten-Nummer nach dem vom Gemrinderat bestimmten Muster nach der Straße zu leicht sichtbar anzubringen und dauernd in guten Zustande zu erhalten. Demgemäß werden die Hausbesitzer ersucht, dis Nummer Schilder der an den Haurgrundtzücken bez. bei von der Straße abgelegnen Grundstücken an den Einfriedigungen an« zubringen. Die Schilder werden den einzelnen Hausbe- fitzrrn zugestellt werden. Die Kosten von 50 Ps-nigrn für Schilder mit einstelligen Zahlen und 60 Pfennige für Schilder mit 2 und 3 stelligen Zahlen find an den Zu- stellungsbeamten sofort zu entrichten. Durch Aufgabe einer Sammelbestellung tonnte ein äußerst niedriger Preis erzielt werden. Wir erwarten von allen Hausbesitzern, daß fi« dieser im Interesse der besseren Verkehrsregelung innerhalb des Orte« erforderlichen Anordnung verständnisvoll entspreche». Htteudorf-Hkrtfla, am 9. Februar 1927. Der Bürgermeister. OertlicheS und Sächsisches. (SttenLorf-Gkrilla, den w. Februar (dir. — Sonntag den 13. Februar werden zum erstenmal die bekannten Dresdner Berufsfahrer Hartmann, Herrlich, Fischer im Gasthof zum „Schwarzen Noß' an Start gehen. Liese Veranstaltung wurde bis jetzt nur in größeren Ver gnügungsstätten gezeigt. Es ist Herrn Hanta gelungen diese Herrn an kommenden Sonntag zu verpflichten. Auch «erden noch einige gute Amateure aus Dresden, Stiegel und Blüher, mit fahren. E« können sich auch hiesige Fahrer zu den Rennen im schwarzen Roß melden Die Rennen werden auf dem bekannten Hometrainerapparat aus- gefahren werden, wo Geschwindigkeiten bi« zu 100 km. in der Stunde erzielt werden Es versäum« niemand diese Sensation. — Au« der letzten öffentlichen Sitzung der Gemeind«, verordnet«» ist sür unseren Leserkreis folgende« von Interesse. Die Sitzung wurde vom stellv. Vorsteher Herrn König er« öffnet btschäftigte sich zunächst mit mehreren Dringlichkeit«, anträgen der sozialdemokratischen und bürgerlichen Fraktion Ünd einem Anträge der K. P. D.-Fraktion auf Umstellung der Tagesordnung. Herr Bürgermeister Richter erstattete einen längeren Bericht über die Berwaltungrtätigkeit im ver« gangrnen Jahr», au« welchen wir unseren Lesern da« Wesentliche in besonderen Artikeln bekannt gaben. Das Ministerium sür Volksbildung fordert die Kosten für Er« feilung de« Stenographteunterrichte« auf 2 Jahre mit rund 1100 Mk- zurück, da der Unterricht nicht bestimmungsgemäß an alle Kinder der betr. Klaffen erteilt worden sei. Mit den gegen dies« Forderung «ingeleiteten Schritten erklärte Pan nach längerer Aussprache Einverständnis. Herr Bürger meister Richter berichtet« im Weit«ren eingrh«nd über den Stand der Wafferleitungsfrage. Die zahlreich eingegangenen Kostenanschläge ergeben erhebliche Abweichungen» Der «tedrigste Anschlag stellt« sich auf 308 280 Rk. dir höchste Plf 367 967 Mk. Die Kosten der Pumpstation und Brunnensaffung find hierin nicht inbegriffen. Mau hat sich zunächst mit den 7 Mindestfordernden in« Einvernehmen ge- fltzt, da die Möglichkeit besteht, daß die Gemeinde die Rohre selbst beschafft uyd nur die Erdarbeiten vergibt. Di» Ent- scheidüng soll noch getroffen werden. W^zen d«r Ausführung vdn Installationen, der Erhebung des Wafferzins usw. «erden noch rechtzeitig Bestimmungen erlassen werden. Aus dem Lastenaurgleichstock find der Gemeinde rund 2200 Mk. al« Vorschuß überwiesen worden, die zurückgefordrrt werden, da die Gemeind« nach einem besondtreu Berechnungrmodus nicht bedürftig sei. Der Bürgermeister will versuchen, die Rückjorderung abzuwenden. Ein Nachtrag zur Gemeinde- Verfassung regelt die Zusammensetzung des Steueraurschuffes aus 2 Gemeinderatsvertrelern und 5 Gemeindeverordneten. Der Nachtrag wurde genehmigt und au« dem Kollegium wurden di« Herren Lödrich, Hornoff, Thieme, Grafe und Wirth gewählt. In den Wohnungsausschuß wurden mit Mehrheit gewählt als Vertreter der Mieter Herr Wagner, al« Vertreter der Vermieter Herr Hermann Thieme. Mit den Stimmen der S. P. D. und K. P. D. Fraktion wurde beschlossen, den Kinderreichen eine Vertretung im Wohlfahrts ausschuß einzuräumen, und den Vertretern sder Rentner und Kriegsbeschädigten, die bisher nur beratende Mitglikder waren, da« Stimmrecht im Ausschuß zu geben. Dir bürgerl. Fraktion enthält fich der Abstimmung und hatte durch Herrn König erklärt, daß die Interessen aller Kreise schon seither voll vertreten worden seien. Hinsichtlich der Anlage einer Feldbahn vom Wachb»rg durch da« Baugelände an der Radeburgerstraße trat man dem Vorschlag de« Gemeinde rates bei, der dahin ging, dem Projekt zu wiederßrrbin, da e« die Entwicklung de» Ortes schädigen müsse. Herr Wirth erklärte für die K. P. D. Fraktion, daß diese im Interesse der Arbeitsbeschaffung unter Bedingungen und auf Wieder, ruf geneigt sei, dem Projekt näherzutreten. Einen Vor schläge de« sächsischen Gemeindetage« auf Bildung eine« K ffenrevistonrverbandes soll nach Prüfung der Kostenfragr zugestimmt werden. Auf eine Anfrage de« Turnverrin« Jahn, mit welcher Begründung die Urbernahme de« Licht- gelbe« für da« Kinderturnen abgelehnt worden ist, wurd- beschloffen, »S bei der bisherigen Bescheidung bewenden zu lassen. Herr Birnstengel führte hierbei aus, daß die Stellung seiner Fraktion au« der grundsätzlichen Einstellung seiner Partei- gegenüber ei»um bürgerlichen Vereine sich ergebe. Dem Fo^tbildungsschulverband Ottendorf - Okrilla—Lausa— Hermsdorf beschloß man brizutreteu. Zu verschiedenen Ge suchen um Gewährung von Darlehen aus der Mietziursteuer erklärte der Grmeinderat, daß irgend welche Zusicherungen leider nicht gegeben werden könnten, da die Gelder auf lange Zeit hinaus srstgelegt find. Hierauf setzten sich die Herren Ringel und Petzold mit Herrn Wirth wegen eines Artikels in der Arbeilerstimme auseinander. Herr König frug noch an, mit wessen Genehmigung im Freibanklokal Frischfleisch verkauft würde. Vom Bürgermeister wurde ge antwortet, daß nur ein« Genehmigung zum Verkaufe von zollfreiem Gefrierfleisch erteilt sei. Es folgte eine geheime Sitzung. — Im Sächsischen Finanzministerium haben Verhand lungen mit Vertretern der Stadt Meißen über den Bau der vou Meißen gewünschten neuen Elbbrück« stattgefunden. Nach einer Meldung au« Meißen soll die Regierung dem Bau nicht abgeneigt sein, doch soll die Stadt «inen erheblichen Beitrag zu den Kosten, die insgesamt auf 2 Millionen Mark geschätzt werden beitragen. Die Ange- legenhett wird demnächst auch auf Grund einer deutsch- nationalen Anfrage im sächsischen Landtage zur Sprach« kommen. Wachau. Ein schwerer Unglücksfall ereignet« fich heute vormittag. Der 23 jährige Kutscher Karl Laubsch von der Buschmühle Lomnitz, der nach Liegau fahrrn wollte, glitt beim Andrehen des Hemmschuhs am Wachau» Berg infolge der Straßenglätte au« nnd geriet unter den schwerbeladenen Wagen, der über ihn Hinwegsuhr. Der Bedauern«werte erlitt schwere Verletzungen am Kops», am linken Arm und am linken Fuß. Er wurd« im Krankenauto nach dim Rade berger Krankenhaus gebracht. EdleKrone. Ein tragischer Unglücksfall ereignete fich am Sonnabendabend auf Bahnhof Edle Kron«. Ein in Tharandt beschäftigter Steinarbeit» hatte zur Fahrt nach Dorfhain einen Eilgüterzug benutzt. Beim Abspringen vom Zug blieb er vermutlich mit dem Rucksack an «inem Wagen hängen, geriet unter die Räder uud wurde gräßlich verstümmelt. Neustädtel. Al« «in hier auf Besuch w«tl«nder Kaufmann au« Berlin früh auf der Straße von Schnee- berg kommend, nach seiner Wohnung ging, geriet er mit mehreren Männern iu Streit, der zu Tätlichkeiten führte. Um fich der Angreifer zu wehren, zog er «inen Revolver und gab auf einem Handelsmann einen Schuß ab, der diesen im Gesicht verwundete. Der Kaufmann wurde im Amtsgericht Schneeberg g«richtlich vernommen, aber auf freiem Fuß belassen. Lunzenau. Am Sonntag in der neunten Vor- Mittagsstunde erschoß der Markt 4 wohnende Techniker Grahn seine Ehefrau und daun fich selbst. Das Paar hinterläßt drei schulpflichtige Kinder. Der Grund zu dieser unseligen Tat ist noch nicht bekannt. Leipzig. Der 33 Jahre alte Krastwagenführer Ernst Pötzsch au« Leipzig, der am 1b September v. I. fich an der zwanzig Jahre alten Katharina Presch«r in schwerster Weise vergangen und sie dann mit einen Beil erschlagen hatte, wurde wegen Notzucht zu 15 Jahren Zuchthaus uud 10 Jahren EhrenrrchtSverlust uud wegen Morde« zum Tode und zn lebenslänglichem EhrenrrchtSverlust ver urteilt. Schwarzenberg. Auf der Straße Schwarzrnberg Schneeberg stürzte ein Personenkraftwagiu au ein« Kurv« «ine steile Böschung hinunter und überschlug fich. Vou den vier Insassen wurden zwei schwir verletzt, wovon der «iue später verstorben ist. - Eingesandt. Für diese Veröffentlichung übernehmen wir nur die preßgesetzliche aber nicht die ideelle Verantwortung. Vorbemerkung. Dem Arbeiter-Turnverein wird au« Gem«inde«itttlu da« Ltchtg«ld für das Kinderturnen erstattet. Folgenden Schriftwechsel bringen wir zur Kenntnis unjerer Mitglieder und der Oeffeutlichkeit: 27. Oktober 1926. An die Gemeindeverwaltung Ottendorf-Okrilla. Mit derselben Begründung wie der Arbeiter-Turnverein bitten auch wir um Erstattung de« Ltchtgrlde« sür da« Kinderturnen in derselben Höhe, wie e« dem Arbeiter-Turn verein gewährt wird4 Bet dieser Gelegenheit teilen wir mit, daß wir i« Winterhalbjahr in der zum RathauSgrundstück gehörigen tzolzhalle nicht turnen. Hochachtungsvoll Tv. Jahn eV., Ottendorf-Okrilla. O.-O-, 26. November 1926. An den Turnverein „Jahn', hier. Aus da« Gesuch vom 27. Oktober d. I«. wird Ihnen mitgeteilt, daß dir Erstattung des Lichtgelde« für das Kinder» turnen von den Semeindeverordneten abgelehnt worden ist. Der Gemeinderat. 30. November 1926. An den Gemeiuderat Ottendorf-Okrilla. Wir bikenneu uns zum Empfang de« Schreiben», in welchem UN» die Ablehnung unsere» Gesuche» um Erstattung des Lichtgelde« für das Kinderturnen mitgeteilt wurde. Wir bitten heute um Mitteilung der Gründe, di« zur Ablehnung geführt haben. Tv. Jahn »V., Ottendorf-Okrilla. O -O., 8. Februar 1927. An den Turnverein „Jahn" hier. Auf die Anfrage vom 30. 11. 26 wird Ihnen mitgr- teilt, daß die Gemeindeverordneten e« ablehnen, Ihnen eine Begründung für die Ablehnung ihre« Gesuche« vom 27. 10. 26 — Lichtgeld für da» Kinderturnen — zu geben. Ihre beiden Eingaben find in öffentlicher Sitzung behaudilt worden. Zur Orientierung sei mitgeteilt, daß die Uebe» nahme de« Lichtgildc« sür da« Kinderturnen aus Gemeinde- mittel mit den Stimmen der bürgerlichen und kom munistischen Vertreter abgelehnt wurde, während die sozial demokratischen Fraktion sich zustimmend erklärte- Der Gemrinderat. Weitere Erklärungen find wohl überflüssig. Di« Auge- legenhcit ist damit natürlich noch nicht erledigt. Turnverrin „Jahn" eV., Ottendorf-Okrilla. — Uns sind in letzter Zeit annonym Artikel zugesandt worden, welche wir unter „Eingesandt" veröffentlichen sollten. Wir sind gern bereit, dies« Artikel zu veröffentlichen wenn uns der Verfass» oder Ueberseud» uamentlich bekannt ist. Wir ersuchen die E.nsrnd» dieses noch nachzuholen, damit die Veröffentlichung nicht unnötig verzögert wird. jDi« Namen werden natürlich streng geheimgehalten. Der Verlag. Hierzu eine Keilaae.