Volltext Seite (XML)
Ottendorfer Zeitung «mfSl-Ä Lokal-Anzeiger für Ottendorf-OKMa und Umgegend Gemeinde - Giro - K.onto Nr. Mit den Beilagen .Neue Illustrierte", »Mode und Heim" und »Der Kobold Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendors-Okrilla. Md WiMM amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. MeOMyßii- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gememderates mm in ui» " Die ^Ottendorfer Zettuny- erscheint Diens- " » tag, Äonnersiag und Sonnabend. Dir Bezug,-P re t» wird mit Beginn jeden Monat, bekannt gegeben. Im Fall« höherer Gewalt (Krieg vd. sonst. - - irgendwelcher Störungen de, Betriebe, der " ü Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung,- 2 Z Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An» - spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der » -- Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreise». " «IIIIItI1III1I1IIIlII1IllIIIII»IIIIlI» Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. »mm " Anzeigen werde« a» den - bi, sptt» 2 Di, L wird Nummer 37 Sonntag, den 27. März ^927 26. Jahrgang. OertlicheS «n- Sächsisches. GttenLorf-Dkrilla, den 26. März (927. — Mit dem WafferlUtungrbau ist nun begonnen worden. Die Arbeiten au der Pumpstation wurden am 16 März ausgenommen, während mit dem Leaen der Druckleitung am 24. März begonnen wurde. Zur Zeit werden gegtN 40 Erwerbslose aus uns-rer Gemeinde beschäftigt. Nach Ein gang von weiteren Rohrmatsrial werden weitere Arbeits kräfte eingestellt werden. Zu warnen iß vor Beschädigung der auf den Straßen auigelrgten Röhren. Die Eltern und Erzieher wollen ihre Kinder entsprechend belehren und ver warnen. Es ist recht zu wünschen, daß die Bauarbeiten rüstig und ohne Unfall und Scheiden vorwärtsschreiten Möchten. — Das sächsische Justizministerium hat an die Amtsge richt« und Staatsanwaltschaften folgende Verordnung erlassen: Wiederholt haben Strafvollstreckungsbehörden, auch wenn es sich um kürzere oder kurze Freiheitsstrafen handelte, den Strasantritt der Brrurteilten in di« letzten Woche» vor den hohen Festtagen verlegt In diesen Wochen, besonders, zu Weihnachten einschließlich Neujahr, und zu Ostern sind aber im Berufsleben stehende Personen und Familien angehörige häufig durch die verschiedenen Angelegenheiten — Weihnacht«- und Ostcrgeschäste, Vorbereitungen in Haus Und Familie, Konfirmation oder Verbringung von Kinder« in Schule und Lehrstelle usw. — in Anspruch genommen. Auch kann auf das Zusammenblelben der Familienglieder an den Festtagen selbst angemessene Rückficht genommen Werden.- Die Strafvollstreckungsbehörden wollen deshalb den Strafantritt nicht ohne Notwendigkeit für dir erwähnten Zeiten, vielmehr erst auf einige Tage nach dem Festtagen bestimmen. Einem Anträge des Verurteilten, seine kurze Strafe während der Festtage verbüßen zu können, um seine Berufstätigkeit möglichst wenig fern zu bleiben, kann selbstver ständlich entsprochen werden. — Verkäufe nach dem sogenannten Schnreballsystem find neuerding« vom Reichsgericht als Ausspielungen erklärt worden, deren Veranstaltung mit Gefängnis oder Geldstrafe strafbar ist, wenn nicht ausdrücklich obrigkeitliche Erlaubnis zu ihrer Vornahme erteilt ist. Sir bestehen in dem Erbieten, nach Leistung einer Anzahlung Kunden zuzusühren, die die gleichen Verpflichtungen wie er selbst übernehmen. Da sich auch die Käufer durch das Anwerben neuer Käufer strafbar machen können, kann vor jedem Eingehen auf Ge schäfte dieser Art nur dringend gewarnt werden. — Die Regierungsparteien sind in Sachsen in einer inter- sraktioylllen Sitzung am Freitagnachmittag zu einer Einigung in der Frage der Lockerung der Wohnungszwang«- Wirtschaft gekommen. Die sächsische Regierung wird eine entsprechende Verordnung möglichst noch vor dem 1. April erlassen. Auch in bezug auf die Erhöhung der Mietzins- stcurr von je 10»/g am 1.4. und 1. 10. und über dir Ver. teilung wurde Einigung erzielt, und wurden dem Wohnungs bau von den insgesammt 20 Prozent Mietserhöhung 10 AoM, der Wohlfahrtspflege ein Prozent, drm Haurbefitz Neun Prozent zuzesprochen. Die neun Prozent für dem Hauibefitz sollen dienen zur Abgeltung der erhöhten Betriebs kosten in Form von Grundsteuer, Feuerschutzabgaben usw. Lausa. In der letzten Gemeindroerordneten-Sitzung wurde einstimmig beschlossen, da« staatliche Straßen, und Wafferbauamt dringend zu ersuchen, endlich die gefahrvoll« Kurve der Königsbrücker Staatsstraße am Pfarrhaus Lausa zur Vermeidung weiterer Unfälle zu beseitigen. . Dresden. Da« auf dem Rückfluge von Wien nach Berlin in der Nähe von Zinnwald, wie berichtet notge- landete Flugzeug befindet sich mitte« im verschneiten Wald«. Ein Weiterflug der Maschine von dort au« ist unmöglich. Da« Flugzeug, daß nur ganz gering« Beschädigungen an den Tragflächen und am Fahrgestell «r'itten hat — so gar die Fräste!scheiben blieben ganz —,muß abmontiert und mit der Bahn nach dem Flughafen gebracht werden, wo e»s Wieder zusammengesetzt und in Dienst gestellt wird. Radebeul. Da« WirlschaftSministerium hat den- Ausbau der bisher zweijährigen Handelr-Vollschule zu einer > dreijährigen von Ostern an genehmigt. Heidenau. Nachdem die Wahl de« Zweiten Bürger- Meisters auf die von der bürgerlichen Fraktion zur Klärung? der Rechtssrvg« in die Wege geleitete Anftchtungsfrage in,' die Wege geleitete Anfechtuvgtkkage vomsObrroeiwaltungrge^ Acht für ungültig erklärt worden war, fand in der letzte«' öffentlichen Sitzung der Stadtverordnete» die Neuwahl statt.' Nach zweieinhalbstündigen Auseinandechtzungen wurde gegen die neun Kommunisten der Gemeindtbeamte Edmund Erfurt, der den umstrittenen Posten bereit« innehatte, nunmehr zum Zweiten Bürgermeister bzw. besoldeten Stadtrat ge wählt. Postelwitz. Eine neue Serpentinstraße nach der Schrammkrinbaude ist jetzt nahezu fertiggestrllt. Durch sie erhält die Baude ein« zeitgemäße Verbindung mit der Straße nach Bad Schandau-Schmilka. Bischofswerda. Am Dienstag abend stürzte auf der Bautzener Landstraße der Bäckermeister Michalz au« Demnitz mit seinem Rade. Er hat eine schwere Gehirner schütterung erlitten und wurde bewußtlo« auf der Straße aufgefunden. Ein Kraftwagen der Sachsenwerke bemerkt« d«n Verunglückten und brachte ihn nach einem nahegelegenen Gasthof. Bautzen. Beim Schulausflug tödlich überfahren wurde auf der Staatsstraße Bautzen-Muskau die 12 Jahre alte Tochter de« Bürgermeister« Rötschke au« Halbendorf. Da« Mädchen hatte mit der Schule und mit ihren Lehrer eine Kinovorstellung in Bautzen besucht. Die Kinder fuhren mit Rädern heimwärts, al« sie in Zschillischau von einem Lastauto überholt wurden. Dabei wurde dir Rötschke vom Anhänger erfaßt und überfahren. Eine Schwester der Ver unglückten war Sri dem Unfall zugegen. Der hinzugezogen« Arzt konnte nur den Tod feststellen. Der Unfall zeigt erneut die große Verantwortung, welche die Lehrer auf Schulau«- flügeu zu tragen haben. Leipzig. Am Donnerstag gegen 10 Uhr wurde hier an der Einmündung drr Frankfurter in die Kuhturmstraße, eine Radfahrerin von einem Lastauto tödlich überfahren. Ver mutlich ist di« Verunglückte mit ihrem Fahrrade in den Straßenbahnschienen hängen geblieben, dadurch seitlich gestürzt und vom linken Hinterrad des neben ihr fahrrnden Last kraftwagens überfahren worden. Die Leiche wurde nach dem Institut für gerichtliche Medizin übergeführt. Meeran«- Bei Abbruchsorbeiten im Ortsteil Croten- laide wurde drr 66 Jahre alt« Maurer L. Schmidt durch den Ecksturz einer Mauer verschüttet. Drr Verunglückte dem drr Kops zrrtrümmert war, konnte nur al« Lriche ge- borgen weiden Ein ganz ähnlicher Unfall ereignet» sich in RÜßdarf bet St. Egidin. Als dort der 19 jährig« Sohn der GastwirtSwitwt Rauschenbach au« Egidin mit Erdarbriten beschäftigt war, löst« sich plötzlich vom Berge ein größerer Block Erbmassen und begrub den Unglücklichen unter sich. Die Erdmaffm zerdrückten ihm im wahrsten Sinne dlS Wortes den Kops, so daß der Tod auf der Stelle einge- trrten ist. Eibenstock. Der Schwindler, der al« ongrblicher Taubstummer Landwirte im Vogtland geprellt hat, ist hier verhaftet worden. Er befand sich aus dem Wege nach Chrmnltz. Auerbach. Dienstag abend brach in dem Gehöft der Gutsbesitzerin Meister im Stadtteil RempeSgrün ein Brand au«, dem di« Scheune, Stall und Schuppen zum Opfer fielen. Gegen 3 Uhr morg«n« wurde auch noch das Wohngebäude eingeäschrrt. Erntevorräte, Landwirtschaftliche Maschinen, das Kleinvieh und zwei Schweine find mit in den Flammen umgekommen. Das Feuer wird auf fahrlässige Brandstiftung zurückg«führt. Plauen. In der Nacht zum Donnerstag passierte «ine Anzahl Reichevbachir Webschüler die Elsterbrück« bei Jocketa. Einer der Schüler namens Richter aus Plauen der im 20. Lebensjahr stand, überkltttert« im Scherz da« Geländer und stürzte nachdem e« ihm einmal geglückt war beim zweitenmal« etwa 25 Meter in die Tief«. Ein sofort cu« Jocketa herbeigeholter Arzt konnte nur den Tod des unglücklichen hoffnungsvollen jungen Mannes fest- stellen. 8 p » r 1. Sonntag, den 27. März 1927. Fußball. Jahn I. — Tv. Klotzsche. Anßcß nachm. 2 Uhr auf hiesigen Platze. Handball. Tv. Niederau — Jahn I. Anwurf nachm. Uhr m Niederau. LLsdr und Lrmd. Bon nnierem volkswirtschaftlichen Mitarbeiter. Auch für die Beziehungen zwischen Stadt ustd Land gilt Las/ was man häufig bei den Beziehungen zwischen zwei tückügen Meirichen. die sich bisher nicht sonderlich schätzten, seststellen kann: Sie stehen einander ablehnend, ja fast feindselig, gegenüber, weil sie sich bisher noch nicht die Mühe Genommen haben, sich mit der Bedeutung und den Verdiensten des anderen Teiles zu beschäftigen. Ende Januar bis Anfang Februar hat in Berlin^die zweit« „Grüne Woche" stattgefunden. Der Berliner Oberbürger meister Böß, der die große landwirtschaftliche Fachausstel lung in den drei großen Hallen des Berliner Meßgeländes am Kaiserdamm'begrüßte, versicherte, daß es nur etwas beiderseitigen guten Willens bedürfe, um die Gegensätze zwilchen Stadt und Land zu mildern. Nichts ist aber mehr geeignet, feindliche Stimmungen zu verscheuchen, als die Einsicht, daß der eine ohne den anderen nicht leben kann. Die Neichshauptstadt ist nicht nur, ein Häusermeer, sondern auch ein Landwirt großen Stils; sie besitzt und bewirtschaf tet rund 24 060 Hektar Ackerboden und 21000 Hektar Wald. Die Bewohner Groß-Berlins verbrauchen täglich 900 000 Liter Milch. Sie sind für die ackerbautreibende Bevölke rung die Lieferanten zahlreicher Produktionsmittel und Ge- braüchsaegenstände. Wenn auch die „Grüne Woche" in erster Linie dazu bestimmt ist, dem Landwirt die Ergebnisse der jüngsten betriebswirtschaftlichen Forschungen zu zeigen, jo erfüllt sie doch gleichzeitig den Nebenzweck, dem Städter zu beweisen, daß zur erfolgreichen Durchführung der land wirtschaftlichen Produktion kein geringeres Maß von Arbeit und Intelligenz erforderlich ist als zur Durchführung irgend einer gewerblichen Produktion. Einen der wichtigsten Zweige der landwirtschaftlichen Forschung wird immer die Zucht von Sorten bilden, Lie auf den verschiedenen deutschen Böden ein Maximum an Erträ gen liefern, und die den klimatischen Einflüssen den stärkstes Widerstand entgegensetzen. In der diesjährigen „Grünen Woche" verdient daneben eine Neiße anderer Punkte er wähnt zu werden, die die Rentabilität der zurzeit schwer ringenden Landwirtschaft zu heben und zu sichern geeignet sind: nämlich die Kraftfuttermittel- und Dünger-Herstel lung. die Rassenzucht beim Kleinvieh (Geflügel und Kanin chen) und die landwirtschaftliche Buchführung. In einer be sonderen Abteilung zeigte die Forstwirtschaft, daß auch ns nicht gewillt ist, beim Streben um erhöhte Ausnutzung del wirtschaftlichen Möglichkeiten im Hintertreffen zu bleiben. Auch der Jäger, der Fifchzüchter und der Gartenbauer haben auf der diesjährigen „Grünen Woche" mannigfache An regung erhalten. Es kommt nun natürlich darauf an, vis theoretisch gewonnenen und in Einzelfällen erprobten Er fahrungen praktisch zum Gemeingut der Landwirte zu machen. Dazu fehlt es häufig an dem notwendigen Kapital. Zuweilen sind die an Mustern gezeigten Ergebnisse praktisch nur von bedingtem Wert, — so z. B. wenn die Erfolge der Düngung von Waldbäumen mit Tuperphospkat und mit Kali gezeigt werden. Ein Zweck wird aber stets erfüllt, nämlich der, daß der praktische Landwirt und Forstwirt, der Eartenbauer, Fisch- und Geflügelzüchter zum Nachdenken und zu praktischen Versuchen in seiner eigenen Wirtschaft angeregt wird. Die praktischen Anregungen gehen nämlich durchaus nicht etwa nur von öffentlichen und gemeinnützi gen Stellen, sondern auch in erheblichem Umfange von Prak tikern aus, die ihre erste Anregung solchen landwirtschaft lichen Ausstellungen verdanken. Mrche»«achrichte« Sonntag, dr» 27. März 1927. Borm. V, ^0 Uhr Predigtgottr«dienst. Vorm °/i 11 Kindergotterdienst und Unterredung mit den Konfirmanden und Konfirmandinnen. Alle haben zu erscheint«. — Kiens NeUsrL.