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KL WG s v4 ^vGGGAGGN Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend »1N1IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII, 2 Die .Ottendorfer Zeitung' erscheint Diens- - tag, Donnerstag und Sonnabend. E Der Bezug,»Preis wird mit Beginn jeden Monat« bekannt gegeben. E Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. 3 » irgendwelcher Störungen de» Betriebes der L I Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung^ " A Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- »» spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der -» »» Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreise«, ü »»IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII,! Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. MeOwW- K, M MeWM Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen »Neue Illustrierte*, »Mode und Heim* und »Der Kobold*. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. »iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiii««« E Anzeigen werden an den Erscheinung»!»«« ? - bi« spLtest»n, vormittag 10 Uhr tu »t, g Geschäftssiell» erbeten. - Die Festsetzung des «l«,,tg,«.ar,ts,i S ». wird bei etntretender Änderung «ine Nmm»«» L « vorher bekannigegeve». L Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, we« 5 - der Anzeteen-B-trag durch «lag, cingypg« z - werden muß oder wen« der Austra-gekch t» 8 Konkurs gerkit. Äiiiiiiiriiiiiiiiiiiiiii,iiiii««iiii» Gemeinde-Giro-Konto Nr. 136. Nummer 27 Freitag den 4. März M7 26. Jahrgang. OertlicheS «nd Sächsisches. Vttendorf.Vkrilla, den t. 1N«z l9rr. — Am Fastnochtk-Dievttag benschte auch in unserem Orte ein frohe« Treiben Die Kinderwelt bkvö kerte die Ttraßen de- Orte« und besonder« den Prbplatz, Alle möglichen Kostüme hatte man angesogen. Bnlfach mußte die ältere Garderobe der Eltern b-rhalten. So gab r« höchst drollige Bilder. Schließlich setzte sich auch ein Umzug in Bewegung, dem sich viele anschlossrn. Doch fehlte dem Ganzen eine leitende und beratende Hand. Darum dürste «» sich empfehlen, wen« von irgendeiner Seite die ganze Vorbereitung und Durchführung dieses harmlosen und doch so fröhlichen Kinderfcherzes in die Hand genommen würde Dabei muß aber, soll sich bei den bet uns herrschenden großen Gegrnsätzen überhoupt etwa« Ordentliche« und Grmeinsame« ergeben, auf »in« neutrale Führung geachtet werden, die, da »« sich ja um Kinder handelt, leicht zu finden sein müßte. — Barablösung der Anleihelleinbeträge. Deutsche Rrichrangehörige, die im Inland wohnen und im Kalender jahr 1926 nicht mehr al« 1500,—Mk. Einkommen haben erhalten auf Antrag für ihre Altbrfitzanleihen des Deutschen Reich« sowie der übernomenen Anleihen der Bundesstaaten fall« diese zusammen weniger al« 1000,—Mk. betragen haben wenn die Papiere mit dem Anträge auf Gewährung de« Au-losungsrechteS bereits eiugereicht find, ein« Barab- lösung. Die Anträge find bi« spätesten« 31. März 1927 bei der Anleihealtbesttzstelle de« Finanzamtes Radeberg «in- zurrichru. Nähere Autkünste erteilen genannte Stelle sowie auch die Sparkassen und Gemeindebehörden. Diese Letztere haben die entsprechenden Vordrucke erhalten. — Nicht umsonst haben unsere Vorfahren den März den Lauten" genannt, denn viel öfter al» mildes Lenzwetter schickt er heftige Stürme, Schnee und trübe, sonnenarme Tage. Soll da« Märzwrtter dem Gedeihen der Natur Segen bringen, muß es vor allem trocken sein. „Läßt der März sich trocken an bringt er Brot für jedermann," sagt da» Volkswort oder: „Trockener März füllt die Keller". „Lenzmonat" nannte ihn schon Karl der Große, und dem Gott de« Frühling« hatten auch die alten Römer den Märzmonat geweiht. Aus dem Martius meusis", dem Kars-Monat, wurde im 5. christlichen Jahrhundert bei uns der „merze" die Bezeichnung aus der sich das Wort „aur- werzen* gebildet hat. Wie die Märztage in diesem Jahre sich dem Wetter noch gestalten, davon berichtet, der 100jährige Kalender kurz: Der März ist vom 1. bi« 21. meistenteils trübe, kalt und unfreundlich, vom 22 bi« zum Ende ver- taderlich: kalt trübe, rauh und ungesund, Wind, Regen. — >« 21. März ist Frühlingsanfang. Trotz dieser Prophr- »eihung hoffen wir doch auf etwas mehr frühlingshafte« Wetter, damit am 21. März der Frühling nicht nur kalendermäßig einzieht. Der März ist so recht der Monat der jugendlichen Kraft und der viel versprechenden Hoffnung. Die größte Natursreude aber, die der März beschert, ist die Rückkehr der ersten Zugvögel. Wenn die Lerche hoch über den braunen Schollenacker ihr Jubellied trillert, im knospenden Garten der Star pfeift und durch die Wirsen der Storch stolziert, dann ist der Frühling eben da, denn in ihnen hat er seine ersten Boten gesandt. Und die Menschen die ihren abgematteten Körper wieder aufhelfen wollen, beginnen den März mit den Frühjahrskuren; die ersten grünen Kräuter kommen auf den Markt. Den Jagdfrcunden bescheren im März wenn da« Wetter mild ist, die „Schnrpfentage" Manche genußreiche Stunde. Denn dem Abendanßand auf die streichende Schnepfe im Vorfrühling«wald kommen nur wenig« Jagdfreuden gleich. Schont man die Schnepfe im Frühling, so bietet der Herbst noch einmal gute Schußge- kgettheit. Noch vor der Schnepfe ist auch die Wildtaube zurückgekehrt. Ferner beginnt jetzt die Balzzeit von Au«r- Und Birkhahn und Haselhuhn, doch soll auch bei diesem^ Flugwild der Abschuß möglichst eingeschränkt werden. Ja der Regel findet man auch schon die ersten Junghasen, und? kS hängt jetzt allein vom Märzwetter ab, ob ein gutes Hasenjahc zu erwarten ist oder nicht; wenn der erste Satz ßugmnde geht bedeutet das einen Schaden der sich im Laus« der Jahres kaum wieder gutmachen läßt. Dresden. Der Einbrecher und Ausreißer Stenzel der in vergangen« Woche während eines Spazierganges aus dem Gefängnishosc auf tollkühne Weise entwichen war konnte bereit« wtedn von der Polizei ausgegriffen und der »esangeuanstalt Dresden 1 zugesührt werden. Freital. Als Sittlichkeiisverletztr verhaftet wurde hier ein 40 jähriger Mann namens Gollm«r ou« Berbis dorf, Vater von zwei Kindern. Er wurde von zwei jungen Mädchen, dir er auf Abwege gelockt und sich dann vor ihnen unsittlich benommen hatte, zur Wache gebracht. Dir Kiiminalpolizei ließ ihn nach Dresden zum Landeskriminal amt überführen. Mohorn. Von 178 Bewerbern wurde Oberslkretär Krocker in Coßmannsdorf zum Bürgermeister unseres Ortes gewählt. Zur engeren Wahl standen mit ihm Bürgrrmeister Weber, Omsewitz, und Schumann, Steinigt wolmsdorf. Pirna. Aus Liebeskummer ließ sich in Heidenau der 20 Jahre alte Kretzschmar aus Birkwitz von d«r Eisen- bahn überfahren; ihm wurde der Kopf abgetrennt. Häßlich bei Pulsnitz. Der Kopf vollständig zer quetscht wurde dem Kutschrr de« Gutsbesitzer« Eisold in Friedersdorf auf der Birgstraße von dem von ihm geführten mit Steinen beladenen Wagen. Bautzen. Bei einer Flugstaub-Exploston im Kupfer hammer erlitt der Schichtausseher Eduard Przaschka so schwere Verletzungen, daß der Unglückliche bald darauf ge storben ist. — Ein Zigeuuerbsgräbnt« fand hier unter zahlreicher Teilnahme de« Publikums auf dem katholischen Friedhof statt. Sogar aus Beilin, Magdeburg und Hamburg waren Angehörige der verstorbenen 17 Jah-.e alten Artistin Bartha Reichmann einer Tochter der wohlhabenden und vielerorts berühmten Artistenfamilte, zum Begräbnis gekommen. Nach Zigeunerart spielten die Geiger zum Begräbnis aus. Dar Mädchen ist an Grippe gestorben. Königswartha. Bei dem Autounfall auf der Fahrt von hier nach Bir«ky hatte der Fahrradschloffer Bräuer sofort den Tod gefunden. Nun ist auch der Mit fahrer, Volontär Nikolaus seinem bei diesem Unfall erlittenen schweren Verletzungen erlegen. Nikolaus war 21 Jahre alt und da« einzige Kind seiner in Daubitz lebenden Eltern. Elsterberg. Der am Donnerstagabend bei der Einlieferung in« Zuchthaus aus dem hiesigen Bahnhöfe entsprungene Wirtschaft« gehilst Grimm ist in Schleiz fest- genommrn worden. Leipzig. Die Angelegenheit der Aktenbeseitigungen beim Leipziger Amtsgericht zirht immer weitere Kreis«. Außer den in Hast befindlichen Gerichtsvollzieher Große und Kanzleiasfistenten Werner find in den letzten Tagen wiederum ein Kanzleiinspektor und ein Justizsekretär vom Amtsgericht am Peterstrinweg verhaftet worden. Auch zwei der Justiz nahstehende Persönlichkeiten sollen in die Ange- legenhrit mit verwickelt sein, find jedoch, da die Verdunkelungs gefahr nicht besteht, außer Haft. Die Ermittelungen find noch nicht abgeschlossen, so daß mit weiteren Verhaftungen zu rechnen ist. — Vor einiger Zeit berichteten wir über einen Riesen- einbruch in Leipzig-Lindenau bet einem Kartoffelgroßhändler dem u. a. au« dem Geldschrank Schmucksachen im Werte von 5000 bi« 20 000 Mark, 84 Dollarnoten, 101 eugliche Pfund, sowie eine Sammlung gehamsterter gentscher Gold- und Silbermünzen im Nennwerte von 6160 Mark gestohlen worden sei sollten. Am Montag wurde der Großhändler Riederich verhaftet und der Staatsanwaltschaft zugeführt. Dem Manne wird Versicherungsbetrug zur Last gelegt den er dadurch begangen haben soll, daß er den Einbruch fingiert hat. Er war gegen Einbruchdtrbstahl sehr hoch versichert. Ehemuitz. Da« hiesige Kriminalamt teilt mit : Die zwei am 25 Februar im Walde bei Grießbach erschossen aufgefundenen Männer find al« ein 23 Jahre alter Ver- sicherungrbeamtcr und rin 23 jähriger Kaufmann, beide au» Königsberg, festgestellt worden. Sie sind seit dem 21. Oktober 1926 wegen begangener Unterschlagung von dort flüchtig geworden und haben bereit« am 22. Oktober 1926 von Leipzig au« nach Häuf« geschrieben, daß sie Selbstmord begehen werden. Netzschkau. Ein schwerer Autounfall ereignete sich gestern abend zwischen den Stadtbad und den ersten Häusern der Stadt. Ein Auto, dar gegen l/z9 Uhr von Lausch grün nach der Stadt zu eilte, überfuhr einen in den 50e>! Jahren stehenden Mann. Die Schuldstage ist noch nicht geklärt, auch ist noch nicht festgestrllt, wer der Besitzer de«- Auto« gewesen ist. Gegen 11 Uhr abends starb drv Schwerverletzte im hiesigen Krankenhaus wohin er gebracht worden war« Zwickau. Hier wurde der am Schloßgrabenwcg wohnhafte 28 Jahre alte Handelsvertreter Fritz Welling tot aufgesunden. Bi« jetzt konnte noch nicht festgestellt werden, ob er sich um einen Unglückssall oder um ein Verbrechen handelt. Man vermutet, daß Welling von einem vorüber, fahrenden Fahrzeug angefahren und zur Stile geschleudert worden ist. FviEchÄ Vemschenyatz. Seitdem es au Deutschlands Ostgrenze wieder einen polnischen Staat gibt (seit 8 Zähren), hören die „Zwischen fälle" mit Deutschland nicht mehr auf. Wir haben erst vor wenigen Tagen von der Ausweisung mehrerer deut scher Reichsangehöriger aus Ostoberschlesien durch Polen gehört. Dieser letzte Akt von polnischer Gehässigkeit gegen Deutsche hat ja die Unterbrechung der schwebenden deutsch» oolniichen Haudelsoertragsverhandlungen zur Folge gehabt. Es ist bei lem Charakter der polnischen Regierungsleute nicht anzunehmen, daß dieser letzte Ausbruch von Polens Deutschenhaß wirklich endgültig der letzte sein wird, wenn auch vielleicht unter dem Druck unserer Regierung der pol nische Uebermut etwas in die Schranken gewiesen werden wird. Der polnische Haß qe^en alles, was deutsch ist, der polnische Größenwahn und die Abhängigkeit Polens von Frankreich sind viel zu stark, als daß Polen gegen Deutsch land eine Dauer versprechende, vernünftige Haltung ein nehmen wird. Weder Deutschlands Zugehörigkeit zum Völkerbund — in dem Polen ia auch einen Ratssitz hat — noch der „Geist von Locarno", noch irgend etwas anderes wird vermögen, Polen deutschfreundlich zu machen. Was haben sich die Polen seit 1018 nicht alles für Gehässigkeiten und Rüpelhaftigkeiten gegen Deutsche herausgenommen. Man denke nur z. B. an die buchstäbliche Ausrottung alles Deutschtums in den ehemals preußischen Gebietsteilen, man denke an die zahllosen groben Mißhandlungen Deutscher, ferner an die polnische Schulpolitik u. a. Kein Versprechen, das den Deutschen gegeben wurde, wurde gehalten, kein Spruch des Völkerbundes war für Polen verbindlich, wenn es galt, Deutsche zu tyrannisieren und an ihrem Besitz zu berauben. Polen glaubt eben, es könne einem wehrlosen Deutschland alles bieten und fühlt sich stark km Schutze der französischen Kriegsmacht. Dieses Bewußtsein ist mit eine Ursache zu dem polnisch m außenpolitischen Größen» wahn Jahrzehnte sckon vor dem Weltkriege fabelten die nationalistischen-polnischen Hitzköpfe von einem „Eroß- polen", d. h. von einem polnischen Staat, dessen Grenzen in Deutschland von der Ostsee die Oder entlang und zum Teil westwärts derselben bis zu den Sudeten gehen sollten. Mit andern Worten: Die ..Großpolen" wünschten van Deutschland ganz Schlesien Posen, Pommern rechts der Oder, West- und Ostpreußen, ferner die Lausitz und gut halb Sachsen! Der Versailler Vertrag hat diese wahnwitzigen Wünsche nur zu einem Teil erfüllt. Aber die Erreichung auch der Ziele, deren Erfüllung zurzeit noch auosteht, spukt nach wie vor in den Köpfen der großpalnischen Deutschen fresser. Die Polen wissen natürlich ebenso genau wie andere, wie morsch ihr Staat innen ist. Aber, gestützt auf ihr Heer, das viermal so groß ist wie unsere Reichswehr und von Frankreich bis. an die Zähne bewaffnet ist, gestützt auf die Macht des ..großen Bruders im Westen" suchen sie außenpolitisch die innere Morschheit zu vertuschen Natürlich auf Kosten Deutschlands — dem die Polen mit beispiellosem Haß begegnen, wo sie nur irgendeine Gelegen heit dazu finden. lieber kurz oder lang werden die immer währenden Krisen zwischen Deutschland und Polen gefähr liche Formen annehmen — nämlich dann, wenn die Polen glauben, daß die ^eit zur Verwirklichung ihrer Zukunfts- Pläne gekommen ist. Ns LirsGZMM ÄSk Mik. 8ie gsbalänge dekmgc in tzw.ln HMMlM K117 21 /dl 0Lv78cktI.ttdtl) 57545 S7VV0 S25S1 x—-M kku-urnv 3S27L >— eeiEn 110SL —, 1VA