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Ottendorfer Zettung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend L Dti .Ottendorfer Zeitung' erscheint Dten»» - ta-, Donnerstag und Sonnabend. Dir B»t»a»»Pr«t» wird mit Begtim » leden Monat» bekannt gegeben. -> I« Fall« höherer Gewalt (Krieg od. sonfi. » M irgendwelcher Störungen de» Betriebe» der - L Zettung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- ü Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- - » spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der »» - Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreise». 2 Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. UnterWuzs- K M AMW Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen »Neue Illustrierte", »Mode und Heim" und »Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Nühle, Ottendorf-Okrilla. 2 Anzeigen werden an d«n Trschetnuvgetag« S - bi» spLt . u » vormtttaa 10 Uhr tu r» W vlsLäflsstE- »rdeten. I Di- F-stsetzu», de» <!»,«tg»«««r»ts», 8 2 wird bet etntretcnd»r Dndttuug et« SUmm« 2 2 vorher b«kanntgeg«v»u. 2 Jeder Anspruch auf HaHloL «tischt, »V« 8 - der Dnzrtgen-Betrag durch Ma« «ingy»-« « - werden muh »der wen» der Auftrags»« w S Konkur» gerät. Gemeinde-Giro-Konto Nr. 1SL Nummer 29 Mittwocb, den 9. März 1927 . 26. Jahrgang. Zlmtlicher Teil. vettenUM Huttoraerung r»r Hdgade Ser LeverbesteuererlrlSrung für Sar ^echnungrjsbr 1-27. Dir Steuererklärungen für die Gewerbesteuer find bi« Mm 15. März 1927 unter Benutzung der vorgrschtiebenen Vordrucke absugeben. Letztere können von der unterzeichneten Veranlagung«behörd« bezogen werden. I. Di« Verpflichtung zur Abgabe einer Gewerbesteuer«» klärung besteht für alle diejenigen Betriebe, a) deren Ertrag im Durchschnitte der letzten drei Be- triebsjah« dc« B-trag von 8000 RR. überstiegen hat oder bj deren Ertrag aus S undlage de« Abschluffe« der Bücher zu ermitteln ist oder c) leren Unternehmer zur Abgabe einer Steuererklärung besonder« aufgesordert worden find. In den Fällen unter a und b besteht die Verpflichtung zur Abgabe einer Steuererklärung auch dann, wenn rin Vordruck nicht zugesandt worden ist. Sind mebrere Unternehmer an demselben Gewerbe be- teiligt, so genügt e«, w«nn einer die Gewerbeßeuernkiärung abgibt. Für mehrere selbständige Gewerbe desselben Unter nehmer« sind getrennte Steuererklärungen abzugeben. II. Für Personen, die unter Pflegschaft oder Vormund schaft ober elterlicher Gewalt stehen, sind die Gewerbesteuer- rrklärungen von dem Pfleg», Vormund oder Träger der elter lichen Gewa't, für juristische Personen und selbständig steuer pflichtige Personenvereinigungen oder Vermögenrmaffen sowie für Betriebe und Verwaltungen von Körperschaften des öffent lichen Recht« von deren gesetzlichen Vertretern, Värfiändrn oder Geschäftsführern abzugeben. Wer durch Abwesenheit oder sonst verhindert ist, dir Ge- werbefteuererklärung abzugeben, kann die Erklärung durch Bevollmächtigte abgeben lassen. Die schriftliche Vollmacht iü der Steuererklärung beizufügen, sofern sie nicht bereit« zu den Akten de« Finanzamte« gegeben ist. III. Wer die Frist zur Abgabe der ihm obliegenden Steuer- §k!ä unq versäumt, kann durch Geldstrafen zur Abgabe d-r Steuererklärung angehalten werden; auch kann ihm «in 8 schlag bi« zu 10 v. H. der festgesetzten Steuer auferlrgt werden. Die Hinterziehung oder der Versuch einer Hinterziehung der Gewerbesteuer sowie fahrlässige Vergehen gegen di« TleNergesitz« sSteuergefährdung) werden bestraft. Vadeöerg. den 5. März 1927. Pas Jivavzamk. OertlicheS und Sächsisches. Vttendarf-Vkrtlla, den «. März <Sr?. — Am Sonntag Nacht stürzt« kurz hinter dem Bahn- Hof K ctzsche der hiesige Einwohner K. au« dem fahrenden Zuge. Der Zug wurde mittels Notbremse zum Halten ge bracht, mittlerweile hatte sich der Heraurgrstürzt», der glück licherweise nur Hautabschürfungen erlittin^hatte, zu Fuß nach dem Bahnhof Klotzsche zurückbegeben, sodaß vom Zugpersonal vergeben« nach ihm gesucht wurde. Mit halbstündiger Ver spätung setzte der Zug seine Fahrt fort. Einige Stunden später soll der so unfreiwillig abgesetzte Fahrgast zu Fuß in seiner hiesigen Wohnung angelangt sein. — Dai Finanzamt gibt im amtlichen Teil« dieser Zeitung eine »Oessentliche Aufforderung" zur Abgabe der Gewerbesteuererklärung für das Rechnungjahr 1927 bekannt, auf die hiermit besonder« hingrwiesen wird. — Der Schrecken der Landbevölkerung find Brand- ftistung»u, Einbrüche. Ja den vergangenen Wochen war in den verschiedensten Landesteilen Sachsens «ine ganze Anzahl Brände von Sch-unev, Feldscheunen, Feimen oder sonstigen Objekten zu verzeichnen. Fast kein Tag verging, an dem Licht aus der einen oder anderen Gegend »in Schadenfeuer Semeldet wurde Dabet kam fast immer vorsätzlich« Branö- stistuna in Befracht. Al« n-u-n- größerer Scheunenbrand in der Nacht zum Sonnabend in Purschwitz bei Bautzen und rin Schadenfeuer in Cannewitz bei Purschwitz »u verzeichnen. Im letztgenannten Falle brannte in der Nacht zum Sonntag ein Wohnhau« voll ständig nieder. Für Ermittlungen von Brandstiftern hat die Brandverstcherungtkammcr des Freistaate« Sachsen beträcht liche Belohnungen au«gesetzt. In verschiedenen Gegenden wurden besondere schützende Nachtwachen und nächtliche Polizeistreifen eingerichtet, um auf verdächtige Personen zu fahnden. Aber auch die Tätigkeit der Einbrecher und Dieb« auf dem Lande hat anscheinend nicht nachgelassen. In Prausitz bei Riesa wurde der Geflügelstall eine« Gute« erbrochen, 20 Hühner gestohlen und vermutlich lebend wegge bracht; «ine Woche vor Weihnacht«« waren auf demselben Grundstück auf gleich« Weis« zehn Hühner entwendet worden. In der Umgebung von Kreischa, und zwar in Kautzsch und Umgebung Brösgen wurden in «in und derselben Nacht eine Anzahl Hühner, ferner Hähne und Enten in den Ställen abgeschlachtet und gestohlen. An den Tatorten wurde eine stark riechende Flüssigkeit verspritzt, vermutlich, damit Spür- Hunde keine Witterung nehmen können. Ja Schönfeld bei Dresden wurden fünf Hühner und ein Hahn, alles wieder, holt prämierte Zuchttiere, gestohlen. In Nentmannsdorf bei Liebstadt wurde vor Wochrnfrist von unbekannt gebliebenen Dieben ein Stall erbrochen, darin ein Schwein im Gewicht 2^, Zentner abgefchlachlet und gestohlen. Die Diebe, die kürzlich in drr Umgebung Dresden« verschiedentlich Maffen- einbrüche in Gastwirtschaften verübten, scheinen ihre Tätig keit nach dem Erzgebirge verlegt zu haben. Au« ver schiedenen Ortschaften werden 'vollendete und versuchte Einbruchtdiebfiähle gleicher Art bi» zu zwölf in einer Nacht gemeldet. Grünberg. In der Nacht zum Wontag gegen V» 12 Uhr wurde da« dem Obermonteur Robert Menzel ge hörige mit Stroh bedeckt», seit längerer Zeit geräumte und durch einen Neubau ersetzte Wohnhau« ein Raub der Flammen. Lausa. Sonntag abend halb 6 Uhr fuhr hier kurz hinter dem Bahnhof ein Dresdner Auto infolge Versagen der Steuerung gegen einen Baum. Di« neben dem Chauff«ur sitzende Tochter de« Autobefitzer« wurde bei d«m Anprall durch die Windschutzscheibe geschleudert und erlitt sehr ge- jährliche Schnittwunden im Gesicht, die ihre sofortige ileber- führung in eine Dre«dner Klinik notwendig machte. Klotzsche. Am Sonntag beging der hiesige Männer- gesangverein in der Alberthöhe da« Fest de« vierzigjährigen Bestehens, an dem die Vertut» zahlreicher Vereine de» Deutschen Sängerbünde« teilnahmen. Mit dieser Fei» war gleichzeitig da« vierzigjährige Dirigentjubiläum ihre« Liedermeister« und Dirigenten der Gruppe Radeberg, Herrn Kantor Heinisch, verbunden. Die Ansprachen und Geschenke di« dem Verein und ihrem Liedermeister gewidmet wurden, zeigten die Wertschätzung, der sich die Jubilcre in Klotzsche, bet den auswärtigen Vereinen und bei der Bunde«leitung erfreuen. Dresden. In der Nacht zum Sonnabend bestieg an drr Ecke der Wettiner« und Könneritzstraße ein jüngerer Mann in der Uniform eines Straßenbahner« einen Wagen der Rundbahnlinie 26, um ein Stück mitzusahrrn. Ec er- zählt; dem Führer jene« Straßenbahnwagens, er habe die Absicht, in die Elbe zu springen; er könne sich vor Schulden kaum retten. Da der Wagen nach dem Depot in der Wallherstraße einrückte, lies der Mann nach der Marienbrück« sprach dort einig« junge Leute an und erbat sich eine Zigarette, die ihm auch gewährt wurde Dann sprang er plötzlich von der Brücke in die Fluten. Hierbei muß sich der Lebensmüde durch Aufschlagen auf di« Pfeilergründung offenbar schwer verletzt haben, denn er schrie laut um Hilfe di« man ihm aber ohne weitere« nicht zuteil werden lassen konnte. Der Leichnam wu-de von den Flut«n abgetrieben. Nach den behördlichen Ermittlungen handelt r« sich um einem zum Straßenbahnhof Freital gehörenden, noch unver- heiratet«!, bei d«m Eltern wohnhaften Schaffner der auf so tragische Weise sein Leben beend»te. Kötzschenbroda. Am Sonnabendnachmiltag in der 4. Stunde ereignete sich an der Ecke Grenz- und Moritzburger Straße ein Zusammenstoß zwischen einem Auto und einem Radfahrer. Der Radfahrer erlitt einen Schenkelbruch und wurde in das ländliche Krankenhaus Meißen übrrgeführt. Laußnitz. Ein Motorradfahrer fuhr mit seinem r» F'milie Haupold au« Lausnitz hinein, die auf dir Staatrftraße von Laußnitz in Richtung Königsbrück spazieren ging. Die Frau schob den Kinder wagen in den »/«Jahre alt« Zwillinge saßen. Der Kinder wagen wurde zertrümmert und an ein« der am Straßenrand« stehenden Steinsäulen grdrückt. Da« Motorrad mit Führer und einen Fräulein kam gleichfalls zum Sturze. Von dem im Wagen fitzenden Kindern erlitt der Knabe einen Schädel bruch das Mädchen blieb unverletzt. Die Mutt» wurde leicht verletzt und ihre Kleider zerrissen. Da« auf dem Soziussitz mitgesahrende Fräulein «rlitt außer anderen Verletzungen ein« Gehirnerschütterung. Vorüberfahrende Kraftfahrzeuge fuhren die Verletzten zum Arzt und in ihre Wohnungen. Die Schuld hat der Kraftradsahrer, d«r von Dr«Sd«U au« eine Spazierfahrt unternommen halt«. Großenhain. Die Amlshauptmannschaft Großen hain war längere Zeit durch Brandstiftungen in Landorte« beunruhigt worden, so daß nächtliche Streifen der Lande«- poltzei eingesührt werden mußten. Ein guter Fang scheint nun in d»r Nacht zum Sonntag in der Gemeinde Ermen dorf gemacht worden zu sein. Am 5. März gegen 7 Uhr abends brannten in Flur Gävernitz eine Strohfeime und r/,10 Uhr abrnds.in Flur Ermendorf drei Strohfeimen nieder die sämtlich nicht verfichert waren. Im letzteren Orte ge lang es durch die Entschlossenheit von zwei Einwohnern, de« Brandstifter aus frischer Tat festzunehmen. Der Täter ist geständig, die vier Feime vorsätzlich in Brand gesteckt zu haben. E« ist ein Kaufmann und Fuhrwerksbefitzer au« Dresden, der mit seinem eigenen Personenkraftwagen über Meißen in die Großeuhaiueic Gegend gefahren war. I« Gävernitz war er mit dem Wagen bi« an die Feime heran- gefahren, konnte aber nachdem er sie angezündet hatte auf dem schlechten Wege nicht mihr weiter. Er ließ den Kraft wagen stehen und lief querfeldein nach dem Gasthof Baßlitz steckte dabei auf dem Wege dorthin die weiteren drei Feime in Brand. Der von ihm steheugelaffene Persouenkrafwagen ist von d» Polizei mit Beschlag belegt worden. E» besteht die Annahme, daß e« sich um einen Pyromanen handelt, einen geistig anormalen Menschen, der eine unnatürlich« Freude am Feuer empfindet. Riesa. Die 18 jährige Tochter eine« Fleischer» be stand ihre Gesellenprüfung mit vollem Erfolge. Al« Ge sellenstück halte st« «in Stück Großvieh für den Verkauf fertig zu machen. Chemnitz. Auf der Eisenbahnstrecke Flöha—Anna- birg wurde am Freitag der ZugSoekehr zweimal gestört. Mittag« 1 Uhr entgleiste aus Bahuhos Wolkenstein von «tnem einfahrenden Gütnzuge die Maschine mit zwei Achse« und abend in der 7. Stunde eriignetr sich auf Bahnhof Flöha «in kleiner Rangierunfall, wodurch da« durchgehende Hauptgleis zwei Stunden gesperrt war. Durch den ersten Unfall wurden einige Züge etwa 20 Minuten aufgehalten, bei der zweiten Verkehr«ftöruug erlitten dir Abendzüge bi« anderlhalbstunden Verspätung. Am Freitagabend ließ sich auf dem Hauptbahnhof ein 22 jähriger Konditorgehilfe in selbstmörderisch» Absicht von dem Leipziger Schnellzug» überfahren, er wurde auf der Stelle getötet. Dresdner Gchlachtviehmarkt. 7. März 1927. Auftrieb: 155 Ochsen, 285 Bullen, 360 Kalben und Kühr 732 Kälber, 730 Schafe, 3029 Schwein«. Goldmarkprets« für 50 Kg. Lebendgtwicht: Ochs«n 27—56, Bullen 40-57, Kalben und Kühe 23-53, Kälber 42—78, Schaf- 35—64, Schweine 53-66. Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Landesprei«prüfung»stelle für Rinder 20 o/,, für Kälber und Schafe 18 °/„ und für Schweine 16 «/. niedriger al« die hier aufgeführten Marktpreise. Produktenbörse. 7. März 1927. Weizen 26,5—27. Roggen inländischer 25,6—26,1 Wintergerste 21—23,2. Hafer 20,7—21,7. Mats 18,3— 18,8. Rap« geschästtlos. Erbsen 30-37. Wicken 30- 33. Lupinen 17,50—19. Lrockenschuitzel 13,50—13,80 Kartoffelstöcken 31,25-31,78. Weizenkleie 14,70—15,60 Roggenkleie 15-16,50. Weizenmehl, Type 70°/o 37,50- 39,50, Roggenmehl, Type 70 o/g 40—42. Di» Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark.