Volltext Seite (XML)
»»»her beh l«d« N>H>«ch «k 4 n ritz hrau- OertlicheS n«d Sächsisches. GttenLerf'Dkrilla, den z. Mai zyr?. — Dir freiwillige Sanitäts-Kolonns vom Roten Kreuz feierte am Sonnabend im Saale des Gasthofe« zum Hirsch ihr Stiftungsfest in Gestalt eine» BlütensesteS. Unter Be nutzung der noch zur Verfügung stehenden und bereit willigst überlassenen Dekoration der FrühlingSfests« des M. G. V. Deutscher Gruß hatten fleißige Hände von männlichen und weiblichen Mitgliedern der Kolonne dem Saale durch Hinzufügung des zu einem Blütenfest paffenden Blütenschmucke« ein herrliches Aussehen verliehen, da» so gleich schon beim Betreten des Saal?« in rechte Maien- Kimmung versetzte. Ein« überaus stattliche Zahl von Fest« Men von hier und auswärt« hatte sich Ungesunden. Auch waren Vertreter auswärtiger Kolonnen erschienen, so auch die Kolonne Niederlößuitz mit ihrem Spielmanu«zug, dessen klänge schon aus dem Marsch recht gefielen, zumal die so aufdringliche Pauke fehlte. Eine mit allen möglichen Gaben, auch lebenden Blumen in wundervoller Pracht, Lebens mitteln und sonstigen Gebrauch-gegenständen sowie pracht vollen Glaserz,ugniffen ausgestattUe Lotterie brachte der Kolonne Geld zur Anschaffung notwendiger Artikel für die Krankenpflege und den glücklichen Gewinnern viel, Freude. Da« Fest selbst zeigte die Dankbarkeit der Bevölkerung. Nun wacker weiter im Dienste der Nüchstenlirbe. — Die letzte Volkszählung fand am 16. Juni 1925 im ganzen Reiche statt. Danach läßt sich über die Br- vSlkerung Sachsen» u a. folgendes sagen: „Das heutige Sachsen mit seinen fünf Kr-Nhauptmannschaftrn Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau und Bautzen hat eine Fläche von 14 892,94 qkm. Nach der letzten Volkszählung vor dem Kriege, die am 1. Dezember 1910 abgehalten wurde lebten in diesen Gebiet 4 805661 Personen, davon 2 323 903 männliche und 2 482 758 weibliche. Am 16. Juni 1925 hielten sich in Sachsen 4 992 320 Personen (2372 091 männliche und 2 620 229 weibliche) auf. Es ist somit von 1925 eine BevölkerungSzunahme von intge- samt 185 659 Müschen (48 188 männliche und 137 471 wribliche Personeu) zu vnzeichueu. Interessant ist di« Zu nahme der weiblichen Personen im Verhältnis der männ lichen. Die Zunahme der Frauen von 1910 bi« 1925 be trägt über dreimal soviel als die Männer. Wie fast in allen Gegenden D-utschland« (außer Teilrn Westfalen») überwiegt auch in Sachsen die wtibliche Bevölkerung di- männliche. Auf 1000 Männer kommen im Durchschnitt 1105 weibliche Personen. Im Bezirk Zwickau erhöht sich sogar die Zahl der Wiiblein auf 1125 gegenüber 1000 Männern. Ein traurige« Bild ergibt sich, wenn man die Wanderungsbewegung Sachsen« betracht. Während in den Jahren 1905 — 1910 sich in Sachsen ein mäßiger Wanderungsverlust von 8700 Personen ergeben hat, hat sich die AbwanderungrMcr in den Jahren 1910—1925 auf 82 000 Menschen, also um mehr als da« Zehnfache ge steigert. Der Hauptteil hiervon entfällt auf di« Amts- houptmannschafl Zwickau mit 67 000 Personen, da hier vor ollem das mit der Textilindustrie verflochtene Hausgewerbe darntederliegt und die Bevölkerung zur Abwandelung zwingt. — Am 1. Mai wird in dem freundlich,n Kurort Augustusbad bei Radeberg der durch die großen Anlagen lvohlbrkannt ist, da« erste Kurhaus für Herzkranke Kinder in ganz Deutschland eröffnet werdrn. Ein Kurhaus wie jetzt ln Augustusbad entstanden ist, entsprach durchaus einen Br- dürsni». Herzkranke Kinder bedürfen nicht nur besonder» Pfleg« und ärztlicher Bttrruung, sondern für sie waren bither fast alle anderen Kinderheime verschlossen, weil solch« Kinder den übrigen Betrieb störten. In diesen Heim ollen Herzkranke Kinder nicht nur behandelt und verpflegt, sondern wieder g«sund gewacht werden. Eine gesunde Zukunft nur durch gesunde Kinder, so klingt immer und immer wieder die Mahnung. Dieser Ruf fand Widerhall schon cin- wal in Sachsen, al« vom damaligen Hauptveretn sü^ Innere Mission neben dem Kur- und Badehaus Augustusbad ein -BtthlehemM" — ein Erholungsheim für ^Kinder — im Jahre 1875 gegründet werden konnte. Es war damals dos "ste Kindererholungrheim in Deutschland, und jetzt hat die Innere Mission einen weiteren Schritt getan, indem sie dirfl« Erholungsheim, das unter der tatkräftigen Leitung von Diakonissen fast 16 000 Kindern Erholung geschenkt hat N «ine Heilstätte umgewandrlt hat. Herzkranken, blutarmen schwächlichen, nrurasthenischrn Kindern soll hier eine Heilbe handlung zuteil werden, die nach den modernsten Grund-i sitzen ausgrbaut ist. Da« neue Kurhaus ist eine Meister. leißung in seiner Art. Obwohl jeglicher Schmuck fehlt, ist die Linienführung und der einfache Farbanstrich so gewählt, daß dem Kranken ein freundliches Zuhause geschaffen worden ist. Dabei wurden auch die Möbel vom leitenden Architekten aufs zweckmäßigste entworfrn, so daß mit jedem Quadrat- meter Fläche gespart werden könnt, Das Kellergeschoß ,nt- hält die groß« Krffelanlagt, dis elektrische Stromverteilung«- einrichtung, Wäscherei und Lagerräume. Ein groß« Park mit großem Waldspielplatz, dessen Wege in freundlichen Auf und Ab zu einer Spielwiese führen, umrahmt das Heim da« sich als ein vorbildlicher neuer Schritt in der Be handlung unserer kranken Kinder darstellt. Er ist offen für Kinder au« dem ganzen Reiche und kann für die etwa fünf bi« sechswöchige Kur etwa 70 Kinder aufnehmen. — Zirkus Lryseck. Der in Ottendorf-Okrilla und Um gebung schon seit langer Zeit bekannte und gut eingeführte Zirkus Leyseck trifft hin ein und wird ab Donnerstag auf den Platz an der Wertschützstraße mit seinem Vorstellungen beginnen. Bedeutend vergrößert — 35 Personen und 20 Pferde — wird Zirkus Leyseck seinen guten Ruf aufrecht erhalten und sich neue Freund, .«werben. Klotzsche. In der G,metnd»verordneten-Sitzung wurde Bürgermeister Angermann wiedergewählt. Dresden. In den letzten Tagen haben mehrfach lebensmüde Personen sich von Eisenbahnzügen überfahren lassen. So fanden Arbeiter unwrit de« Bahnhofe« Wilthen eine entsetzlich verstümmelte männliche Leiche, in d,r ein 20 Jahre alter Fabrikarbeiter Michalk festgestellt wurde. Michalk war seit einiger Zeit schwermütig und hat sich an- scheinend von einem Dresden-Zittauer Zug überfahren lassen. — Auf der Strecke Bischheim—Pulsnitz machte am Donnerstag ein Techniker Walter Naumann seinem Leben ein Ende und fand den gesuchten Tod. — Am Mittwoch warf sich rin 25 Jahre alter Einwohner aus Weinböhla in der Nähr des Bahnhofrs Nirderau plötzlich vor dir Loko motive eine« nach Dresden fahrenden GüterzugeS und wurde sofort getötet. Der Unglückliche war an beiden Beinen ge lähmt. Radebeul. Am Sonntag früh in der sechsten Stunde sand ein hiesiger Polizeibeamter bei seinem Rund gange einen etwa dreijährigen Rehbock in den eisernen Spitzrn kincs Gartrnzaune« an der Rathenanstraße aufgr- spießt und noch lebend vor. Das Reh ist vermutlich von einem Hunde gejagt worden und in seiner Angst über dar Geländer gesprungen. Postelwitz b. Bad Schandau. Die neue Serpen tin-Autostraße nach der Schrammsteinbaude ist fertiggestellt. Die Schrammsteinbaude erhält dadurch sine direkte Ver bindung mit Bad Schandau durch Postelwitz. Löbau. Infolge eines Blitzschlages brannte im be nachbarten Kohlwesa in der Nacht zum Sonnabend die Schrune des Gutsbesttzrr« Johann Bedrich nieder. Friedebach. Die beiden neun- und dreijährigen Kinder de« Gutsverwaltrre OUo Glös wurden in den nahe der elterlichen Wohnung gelegenen Triche ertrunken aufge- funden. Der brdauerliche Unfall bedarf noch der Aufklärung da niemand den Hergang beobachtet hat. Man nimmt je doch an, daß da« größere Kind bei dem Versuche, - dar in« Wasser gefallene kleinere zu retten, selbst in» Wasser ge raten und da Hilfe nicht in der Nähe war, mit dem andern ertrunken ist. Leipzig. In der Nacht zum Sonntag sind au« d« G-fangrnrnanstalt I an der Moltk-straße zwei sogenannte schwere Jungen, die im Jahre 1926 eine Unzahl Einbrüche in der Leipziger Umgebung verübt hatten aurgebrochen. Die beiden haben, vermutlich nachdem sie sich verständigt halten, die Decken ihrer getrennt liegenden Zellen durch- krochen und sind über den Boden und dar Dach entkommen. Thum. Der am Ostersonntag mit dem Leipziger Sportflugzeug verunglückte Pilot Hensel ist soweit wieder- hrrgestellt, daß er jetzt aus dem hiesigen Kraukenhau« al- gesund entlassen werden konnte. Crimmittschau. Die.Lagergebäude der Baum wollfirma Degenkolb äc Otto wurden am Sovnabendvor- mittag von einem großen Schadenfeuer heimgesucht, wobei etwa 400 bis 500 Ballen im Werte von 80. bi« 100000 Mark vernichtet wurden. Da« Obergeschoß brannte voll- ständig au«, während die im Erdgeschoß lagernden Waren durch da« Wasser untauglich geworden find. Selbstent zündung wird al« Ursache angenommen. A d orf i. B. Wie der „Grenzbote" meldet, hat der 12 jährige Martin Schaller, Elsterstraße, ein scchjährige« , Mädchen aus der hochangeschwollenen Elster von der Gefahr ider Ertrinken« gerettet. Der mutige Retter schwebte dabei ! wegen der starken Strömung selbst in Lebev«gesahr. Mmmg MtsdSMArbMsZsssnmmkt Die Zahl der erwerbslosen Hauptunterstützungs empfänger in der Erwerbslosenfürsorge und in der Krisen- fürsorge ist, wie amtlich bekannt wurde, von rund 1954 000 am 15. Februar auf 1061 000 am 15. März zu- riickgegangen. Der Rückgang beträgt also im letzten Monat 293 000 oder 15 Prozent, was eine starke Besserung auf ollen Gebieten des Arbeitsmarktes zeigt. Auch die Besse rung der Berliner Arbeitslosigkeit, die entsprechend den in Eroß-Berlin arbeitenden Industrien bisher recht hoch war, schreitet fort und ist insgesamt in den vergangenen drei Wochen um rund 23 000 Köpfe zurückgegangen. Im merhin waren bei Ablauf der letzten Verichtswoche noch 251 142 Personen als arbeitslos eingetragen. So erfreu lich diese Feststellung auch ist, so darf man nicht vergessen, das; ein Rückgang der Arbeiislosigkeit wirtschaftlich be- rrachtet, jeweils in den ersten Frühlingsmonaten des Jah res zu verzeichnen ist, da beispielsweise im Baugewerbe und vielen verwandten Arbeitsgebieten um diese Zeit erfah rungsgemäß starke Belebung einzutreten pflegt und auch die Automobilindustrie und ähnliche auf die Sommersaison eingestellte Industrien reger zu arbeiten gezwungen sind und wieder mehr Arbeitskräfte benötigen. Aus diesen Ziffern heute schon eine allgemeine Besserung der Wirt schaftslage zu konstruieren, wäre zu optimistisch, besonders wenn wir die überaus ernste Etatsrede des neuen Reichs- finanzministers Dr. Köhler mit kritischen Augen zu lesen verstehen, der mit Recht betonte, daß unsere ganze Volks wirtschaft der äußersten Aufmerksamkeit und vorsichtigsten Gebarung bedürfe, wenn wir nicht wieder in eine neue wirtschaftliche Katastrophe hineinzugeraten gewärtigen wollen. 8 p » r 1. Sonntag, d«u 1. Mai 1927. Handball. Klotzsch, Knaben II. — Jahn Knaben 1:6 Ihr «sie« Spiel zu gewinnen war der neugegründeteu Mannschaft nur dadurch möglich, daß sie ihren Gegner körperlich bedeutend überlegen war. Dre-duer Gchlachtviehmarkt. 2. Mai 1927. Auftrieb: 138 Ochsen, 320 Bullen, 306 Kalben und Kühr 752 Kälber, 573 Schafe, 3725 Schweine. Goldmarkpreise für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 28—60, Bullen 44—60, Kalben und Kühe 25—56, Kälber 44—73, Schafe 46—70, Schwein- 47—56. Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Landespreisprüsuug«stellr für Rinder 20 °/„ für Kälber und Schafe 18 »/» und für Schwein, 16 -/, nitdrigrr al« di, hier aufgeführten Marktpreise. Produktenbörse. 2. Mai 1927. Weizen 28,9—29,4. Roggen inländischer 26,8—27,3. Wintergerste 22,5—25,5. Hafer 25—25,5. Mair 18,8— 19,3. Rap« geschäftslos. Erbsen 30—37. Wicken 28— 29,5. Lupinen 20—21. Trockenschuitzel 15—15,50 Kartoffelstöcken 35—35,50. Weizenkleie 15—15,5. Roggen- kleir 15,5-16,5. Weizenmehl, Type 70«/« 40-42. Roggen- mehl, Type 70°/o 39,5—41 Di« Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupinen in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dre«den, all,» andere in Mindeßm-ngen von 10000 Kilogramm wgrf' Dresden. Hierzu eine Beilage. Nummer 52 MitLwocb, den 4. Mai M7 26. Jahrgang. ZMMßM ^MMusW tz Mit Gemeinde-Giro-Konto Nr. 136. 1 den Beilagen »Neue Illustrierte", »Mode und Heim" und »Der Kobold Schristleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. »mm,»« - Anzeigen - bk spät« - DK ü wird amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. »IHIIIIIIIIIIIIIII,IIIIS »Illllllgli» M DK .Ottendorfer Zeitung' erscheint Diens» tag, Donnerstag und Sonnabend. * Der Bezugs-Pret» wird mtt Beginn » feden Monat» bekannt gegeben. * 2« Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. " - irgendwelcher Störungen de» Betriebe« der » H Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- L * Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An» »» sprach auf Lieferung oder Nachlieferung der -- - Zeitung od. Rückzahlung d. Dezug»preise». ü Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. MWItWS- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend