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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend »IIS»« lligster Nummer 57 Sonntag, den ^5. Alai 26. Jahrgang. Bild fröhlichen Militärischen Lagerlebsns, dessen Eindruck von du Finanzwache als Lockspitzel nngestellt, ja erhielt Buschin-ki als Gutschein für seine Schuld. Als er sie wieder unvermuteterweisr zurückbegehrte und Buschinsky die Rechenberg-Biene nmühle. Am Mittwoch Dresden. Außer Verkehrsunfällen leichterer Natur erkauf' Nr. it neu irrirzi Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Bienenmühle verübt und aus dem erbrochene» Geldschrank 4800 Mk gestohlen. Bei der Verfolgung war e« dann mit der tschechoslowakischen Gendarmerie zu einem heftigen Feuer- gefecht gekommen, wobei Glöckner angeschossen wurde. Leipzig. Ein Boolunglück, dem 2 Personen zum Opfer fielen ereignete sich am Dienstag abend gegen 7 Uhr in der Nähe eines Bades an drr Pleiße. Ein in einen hießigen Hotel beschäftigte« 21 Jahre altes Hausmädchen hatte mit ihren Bräutigam, einem 20 jährigen Bauschüler Amtlicher Teil. Wohnungszählung 1927. Am 16 ds. Js findet eine Wohnungszählung im Deutschen Reiche statt. Den Grundstückseigentümer oder deren Vertretern werden durch die Gemeindebehörde dir zur Zählung bestimmten Erhebungrpapiere Grundstückrliste (Drucksache Nr. 1) und «chtzcittg zugestellt werden. Die Grundstück«liiirn haben die Grundstücksbesitzer selbst auszusüllen- Die Wohnungskarten buben sie an dis Mieter zur Ausfüllung abzuzrben. Dir Grundstückseigentümer oder deren Vertreter find verpflichtet die von den Mietern ausgefüllten Wohnungskarlen zu prüfen, ob die darin gemachten Angaben sich mit dem Stande vom 16. Mai 1927 decke» und daß die Angaben vollständig sind. Die Listen werden am 16. bezw. 17. Rai von den ehrenamtl ch tätigen Zählern wieder ab- geholt. Es wird um sorgfältige Ausfüllung der Listen er- 'ucht und gebeten den Zählern in jeder Brziehung Elltgegcn- kommen zu erweisen. Wer die Grundstücksliste und die Wohnungikarte viffenlltch oder grobsahrläsfig unrichtig ausfüllt oder die Ausfüllung nicht fristgemäß entführt wird mit Geldstrafe be legt Außerdem hat die Gemeindkbehörde das Recht, die Angaben auf «osten der Betrefiendeu herbeizuziehsn. Auf di« Bekanntmachung der Amtshauptmannschaft Dresden vom 21. April 1927 wird hingewiesen. Htteudorf-HLriira, am 10. Mai 1927. Der Bürgermeister. Mrchesmachrichtesr l/z 10 Uhr Predtgtgottesdienst: Herr Pfarrer Wols tritt Wachau. Kollekte für den Laudeskirchenchorverband. 11 Uhr Kindergottesdienst. Katholischer Gottesdienst vom. 10,30 Uhr im Ring. Dort war gegen 5,30 nachmittags kurz vor der Görlitzrr Bahnüberführung «in Radeberger Personenauto in voller Fahrt in den Straßengraben gefahren. Zwei Insassen des Wagens und ein vier Jahre alter Knabe, der sich an der Unfallstelle im Straßengraben aufgehalteu hatte, wurden erheblich verletzt. — Weiter sanden noch zwei Zusammen stöße zwischen Radfahrern und Personenkraftwagen statt, und zwar in drr achten Abendstunde aus der Kreuzung Kaiser-, Leipziger und Antonstraße und gegen 11,15 Uhr nachmittag« Ecke Leipziger, und Kötzschenbrodaer Straße. Beide Radfahrer trugen hierbei schwere Verletzungen davon, an deren Folgen der an der Kötzschenbrodaer Straße Ver unglückte, ein 52 Jahre alter Zimmerpolier au» Groß röhrsdorf, auf den Transport nach dem Krankenhaus vrr- starken ist. Kamenz. Zur Pflege und Förderung der gesamten Luftfahrt in technischer, wissenschaftlicher und praktischer Hin sicht wurde hier «in „Lausitzer Flugvereiu. Sitz Kamenz gr- gründet. Zum Vorsitzenden wurde der ehemalige Flieger leutnant Tonwarenfabrikant Hanns Hauffe-Elstra gewählt. Herrnhut. Die Brüdergemeinde Herrnhut flirrte am Donnerstag ihr 200 jähriges Bestehe». 200 Jahre seien an diesem Tage vergangen, seit sich eine etwa 300 Serlin starke, au« d«n Nachkommrn der böhmischen und mährischen Brüder heroorgegangsne Gemeinde verband. Mit dieser Rcligionsgrsellfchast ist der Name des Grafen Nikolaus Zinsendorf unlöslich vrrbunden, denn mit dessen Erlaubnis kannten sich dis böhmischen und mährischen Brüder seit dem 17. Juni 1722 auf den Nittergute Berthelsdorf in der Näh« de» Hulbergrs nicd«lasse», wodurch drr Ort Herrnhut entstand. Warnsdorf. Auf da« schon so gebrandmarkte Verhalten der Finanzbehörde, in den Grenzgebieten Lock spitzel anzuwerben, die dann ihre Kundschaft wieder verraten warf «ine Gerichtsverhandlung in B.-Leipa neuerdings ein bezeichnende« Schlaglicht. Vor diesem Gerichte hatte sich der 29 jährige Arbeiter Rudolf Zabel aus Obergrund bei Warnsdorf zu verantworten. Zabel wohnte seit Oktober des o rigen Jahre« b:i der Gastwirtin Buschinskt iv« Wölm«- darf. Da er seine Verpflegungsschulden nicht bezahlen konnte, bot er seine Dienste drr Grenzfinanzwachr an, und zwar dergestalt, daß er in Sachsen da« Salz einkaufte, über die Grenze paschte und in Böhmen wieder abzusetzen vrr- suchte, wobei er sich bereit erklärte, die Parteien die ihm das Salz abnahmen, sogleich wieder anzuzeigen. Anstatt aber den Lumpen hinauszuwerfen, wurde Zabel tatsächlich OertlicheS ««d Gächfifches. Vttendorf-DkrtUa, den Mai 49«. Vr 9 Uh' rl« «her, Straße. bB Auswahl Mähige" M WWV - amtlichen Bekanntmachungen Z zu Ottendorf-Okrilla. Wohnung«karlen ( „ Rautenkranz. Auf dem Marsche au» dem oberen """" ^».«Vogtland in die Schwarzenberg« Gegend hatte am Montag- am Donnerstag drei Unfälle die den Tod bzw.° abend eine größer, Reichrwehrabteilung im idyllisch ge- LLWL, »«-« «äch «VN »NIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII« n Di» .Ottendorfer Zeitung' erscheint Die«»- tag, Donnerstag uns Eonnatend. Der D«t«p»-Pret» wird mit Begin« » jede« Monat« bekannt gegeben. A I« Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. T » irgendwelcher Störungen de» Betriebe» der - L Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- L - Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- » spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der »» L Zeitung «d. Rückzahlung d. Bezugepretse«. L »IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII» Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Kops blutend, noch soviel Geistergegenwart gehabt da« ein« Bootsfahrt unternommru. Hierbei scheint das Boot Stand zu setzten, daß er den Arzt heranholen umgeschlagen zu sein. Beide Insassen gingen unter und i, Der Verunglückte wurde dem Radeburgrr Kranfln- konnten erst nach längeren Sachen als Leichen geborgen Wtführt und liegt zur Zeit noch ohne Besinnung, werden. Wiederbelebungsversuche waren leider ohne jeden 2m s?""^ soll durch den Kartoffeldämpfer ent- Erfolg. schwere Verletzungen der Verunglückten im Gefolge hatten, legenen Tal zwischen Rautrnkcanz und Morgenröte Biwak be- In den Nachmittagsstundrn wurde die Unfallkommission des zogen. Da« jetzigin unserer Heimat so selten gewordene Küminalamte« nach der Langebrücker Landstraße gerufen. i" "" Hundesterrer. Der irfie Termin Hundesteuer 1927 ist am 15. dss. Mts. Wg geworden. Die Beträge sind bi« zum 30. ds«. Mt«. an die hiesige Skuerkasse abzuführen. Htteudor-Hkrissa, am 14. Mai 1927. Der Gemeinderat. Anzeige« werde« em den EflchMqngrtage« A bi» sKSteS««» ro Uhr WsfchSstiM« «ckrtm. LNLELL'L'kLL Z — Der Fahrplan für den Sommerabschnitt wird am Sonntag dem 15 Rai, eingeführt Mit dem Inkrafttreten neuen Fahrplan« werben bei der Reichsbahn die,—. -- Siunden durchgehend von 1 bi« 24 bezeichnet. Der Tag isogar eine schriftliche Bescheinigung darüber, daß ihm in dchinnt mit 0 00 und endet um 24.00. Die Abfahrzeit j-dem einzelnen Falle eine Ergreiselprämie zugesichsrt wird. jetzt genau um 12 Uhr Mitternacht abfahrenden Züge! Diese Bescheinigung übergab Zabkl drm Mann« drr wird demnach 0.00, die Ankunftszeit der genau um Mitter- f" Acht «intreffenden 24.00 sein. Wenn auch dar Studium u.'.— - ——-i. Fahrplans den Ungeübten zunächst Schwierigkeiten be- Herausgabe verweigerte, wurde er derart gewalttätig, daß sAen, so bringt doch die Einführung der durchgehruden die Polizei und Arndarmerie einschreiten mußte, um den 8«it da« Aut« mit, sich daß künftig keine Verwechslung der Gewaltüliaen zur Raison zu bringen. Er wurde nun wegen Vor- »ad Nachmiltagtstunden mehr Vorkommen kann. öffentlicher Gewalttätigkeit zu sechs Monaten schweren Kleinnaundorf. Zu dem bereits grmrldeten Kerker verurteilt. Arand der Frldmühle ist noch hiuzuzufügen, daß Frau Rechenberg-Bienen mühle. Am Mittwoch Arsche zufällig gegen V» 1 Uhr erwachte und alles um sich ist der 28 Jahre alt« Bergmann Emil Watzke au» Offeg Flammen sah, sich mit den Ihrigen nur mit Not retten aus dem Bezirksgericht Teplitz au-gebrochen und entkommen, konnte, ohne auch nur einen Augenblick an warme Kleidung Watzke halte kürzlich mit den Arbeitern Glöckner nnd Porzal zu können. Löschmannschaften au« Kleinnaundorf, die dm verwegenen Einbruch in das Gemeindeamt Rechenberg- Dobraer Motorspritze und Tauscha waren zur Stelle. Die Mut ließ die Mannschaften schwer heran. Nicht nur das Wohngebäude und die Schneidemühle, das Maschinenhaus M Dreschmaschine und eine Unmenge von Holzvorräten Arden trotz günstiger Windrichtung ein Raub d« Flammen, i!" Unglück kommt seltrn allein I Ein Motorradfahrer sollte «chlauchmaterial au« Radeburg heranholen, « kehrte nicht Brandstätte zurück, er ist in der Dunkelheit durch einen Aolordefeckt verunglückt. Der Sozius hat, über und über am Abend durch die auslodernten Biwakseuer noch «höht wurde, hatte viele Schaulustige aus der nächsten und weit««« Umgebung angelockt. Chemnitz. In dem Gießereigrundflück der Kraut- hrim A -G. in Chemnitz-Borna brach Grobfeuer aus. Bei Ankunft der Feunwchr standen da- rund 1000 qm große sich im freien befindliche Kistenlag«, Licht- und Telephon masten, Gartenzaun- und Eisenbahnschwellen in Hellen Flammen. Die Feuerwehr mußte zur Unterdrückung de« Feuers aus zwei starken Rohren von zwei Motorspritze» etwa zwei Stunden Wass« geben. Der Betrieb ist in keiner Weise gestört. Mylau i. V. Anläßlich der Meisterprüfung zweier hiesig« Fleifchergehilfen wurde wieder, wie iu der früheren Zeit, der zur Prüfung notwendige Ochse ein Prachtexemplar von einigen Lehrlingen durch dir Straßen drr Stadt gr- führt, und »ach alter Sitte gab jeder Geschäftsmau« irgend einen Gegenstand, der dem Todeskandidaten äuge- hängt wurde. ——. Einfachheit. Eine grundlegende Verschiebung der Besitzverhältnisss haben die Folgen des isges mit sich gebracht. Für viels wurde die ganze Leben altung, der ganze Lebenszuschnitt verändert,' manche, die früher ohne Not und Sorge, ja, ohne genaues Einteilen müssen lebten, stehen heute vor den Resten einstigen Vermögens und wissen sich nun, in den ver änderten Verhältnissen, nicht zu helfen Sie klagen und jammern und stemmen sich innerlich gegen ein Geschehen, das nun einmal da ist und so oder so überwunden, zu dem Stellung genommen werden mutz. Der weitaus grötzte Teil des Volkes besteht heute aus solchen, die rechnen, dis jede Mark sorgsam abwägen müssen, und für sie alle heißt das Gebot der Zeit: Einfachheit. Und auch für jene andern, die ,.es nicht nötig haben", sollte es so heißen, damit sie, die die Mittel und also auch die Verpflichtung haben, helfen und unterstützen können, wo es nottut. Und wieviel tut es not!! Einfachheit ... das heißt nicht: Aufgsben innerster, feinster Kulturgüter und die Form ihrer äußeren Auswir kung, das heißt nicht, die Lebensverhältnisse zurückschrauben in überängstlicher Sparsamkeit, das heißt: Das Leben und die Lebenshaltung so zu gestalten, daß die vorhandenen Mit tel, richtig und bewußt angewandt, immer noch eine gewisse Kultur zu schaffen vermögen, und sei sie noch so schlicht. Das setzt voraus, daß der Schaffende, und hier wird es sich meist um die Frau und Mutter handeln, sich klar dar über ist, was Kultur bedeutet. Und hier fehlt es in den meisten Fällen, dieser grundlegende Begriff wird noch immer viel zu oberflächlich, viel zu äußerlich genommen. Kultur heißt nicht, unzählige Wertsachen, seien sie es nun durch Alter, Material oder Seltenheit, um sich her aufzu- bauen, heißt nicht, in einer „vornehmen" Gegend wohnen und diese teure Wohnung vielleicht mit allen möglichen schädlichen Opfern erkaufen. Kultur kann in der kleinsten und engsten Vorstadtwohnung sein, kann im Arbeiterviertel wohnen so gut wie in der Villenkolonie: oder auch nicht, hier wie da. Kultur ist Echtheit, ist Treue und Zuverläs sigkeit des Materials, und sei es das schlichteste, das sich nicht hinter einer schönen Tünche versteckt. Kultur ist die Liebe und das Verständnis, mit dem die Dinge in den Räumen aufgestellt und zum Sprechen gebracht sind, ist eine kleine, feine, liebevoll hergestellte Handarbeit, ein schönes, getrie benes kupfernes Gerät, das sich nicht hinter einer so bald verschwindenden Versilberung versteckt. Wahre Kultur ist immer einfach und schlicht, ohne Ver- schnörkelungen und ohne unnötigen Zierat. Sie schafft sich Geräte und Möbel, Schmuck und Kleidung in schönen, ruhi gen Linien, in sparsamer Anwendung von Schmuck und Zierat und ohne aufsehenerregende Wunderlichkeiten. Einfachheit ist das große Gebot unserer Zeit, das so oft versinkt unter dem Rausch lärmender Feste und Vergnü gungen, oder unter dem Klagen um verlorenes Hab und Gut, von dem doch so oft noch reichlich genug blieb, um sich her tiefste und feinste Kultur zu schaffen. Den Menschen die Augen zu öffnen für diese Aufgaben und Möglichkeiten ist Pflicht und Beruf eines jeden, der erkannt, um wie große und wichtige Werte für das Volksganze und seine deutsche Kultur es sich hier handelt. Mit den Beilagen „Neue Illustrierte*, „Mode und Heim* und „Der Kobold*. - «En» «E. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Gemeinde - Giro - Konto Nr. 13S. ls von wurde, Mu;