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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Mil den Beilagen »Neue Illustrierte", »Mode und Heim" und „Der Kobold". ÜMPiiNP- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates MdÄzWIM!°WE amtlichen Bekanntmachungen Z zu OLtendochOKMa. - H D>, .Ottendorfer Zeitung' erscheint Vien»« L tag, Donnerstag mw Sonnabend. E v« B«>«g,«Prei» wird mit Begin« I jede» Monat» bekannt gegeben. m 3* Fall» ddherer Gewalt (Krieg ob. sonst. « irgendwelcher Störungen de» Betrieb«, der L H Leitung, d. Lieferanten »d. d. Beförderung»- Z H Etmichdmge») hat der BeUeher keinen An- - »> sprnch auf Lieferung »d»r Nachlieferung d»r -» »> Zeitung »d. Nückgahlung d. Beplgipreise». ü Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Gemeinde - Giro - Konto Nr. 138. Nummer 60 Sonntag, den 22. Mai M7 26. Jahrgang. OertlicheS Gächfifches. Dttendorf-Dkcilla, den 2s. Mai (42?. — „Jedem da« Seine" betitelt sich das heutiger Nummer beiliegende Flugblatt über die vorzüglichen S. L N. Fahrräder. Und mit Recht werden die QualttälS-Eizeugniffe d« Seidel L Naumann Ä.-G jeden Wunsch ihre« Besitzer« jederzeit erfüllen. Leicht laufend, unverwüstliche Stabil! ät und formenschöne Ausführung sind auch heute noch die Grundlagen auf die die Erzeugnisse ihren Weltruhm bauen. Die hiesige Fa. Herm. Schulze hat die Vertretung dieser Fabrikate und verfügt deshalb ständig über reiche Auswahl. — Kirchgemeindeversammlung. Am Sonntag hielt in der Kirchgemeindeversammlung der Bunderwart de« Landesver bände« Sachsen de« volkiktrchlichen Laienbunde« in Dresden Len Pokojrwski einen Vortrag über „Der evangelische Christ im Kampfe gegen die Kirchrnfeindschast". Zunächst sprach er von den Ursachen der KIrchenau«tritt«bewrgung. So erwähnte er, daß nicht nur die Kirchensteuer Anlaß da zu gebe, sondern di» allgemein zunehmende Verweltlichung die ihren Au«druck auch finde in der Vermännlichung des weiblichen Geschlechte« und der Verweiblichung des männ- lichm, die Maschine, die den Geist der Menschen töte, die Neigung, Göttliche« und Unsichtbares, Bibel, Geheimnis volle«, den Glauben abzulehnen. Diese KtrchenaustrittS- bewegung wirke sich tu einem Kulturkampf in Staat und Schule au«. In diesem Kampfe müsse der evangelische Christ sein Christentum, seinen Glauben und seine K'rche verteidigen. So gelte i« auch gegen da« höchst ungerechte KirchenauStrittSgesetz oorzugehen. Die Kirche müsse unbe- dingt wilder da« Recht haben, die Austritt-Meldungen selbst durch ihre Organe eutgegenzunehmen. Dabet könne immer Noch die Staatsautorität gewahrt bleiben. Und e« sei zu begrüß»», wenn der Staat auch dir Vorgänge auf religiösem Gebiet« statistisch erfass». Für den praktischen Kamps des evangelischen Christen gelte e« als Laien hinter die Geist- ltchrn sich zu stellen und mit ihnen Jesus zu verteidigen. Der Vortrag war von wahrem christlichen Ernste erfüllt und sehr geeignet, nicht nur die Schwierigkeiten der ganzen kirch lichen Lag», sondern auch di» ungeheuren Aufgaben der »in- »einen Christen vor die Seele zu stellen und zu drren freu diger Erfüllung im Aufblick zu Gott zu Ermuntern. Im Verlauf der Aussprach« wurde auch «ine statistische Mit teilung gemacht über di« Beruftstellung und das Lebensalter d" hießg«n Ausgetretenen, die deutlich ziigte, wo die Kirchen- au«lrttt«agitation ihre Früchte gitrageu hat. Schließlich beschloß man auch hier für den volkikirchlichen Laienbund und mit ihm zusammen für die Kirche zu arbeiten. Mit einem geistlichen Bolkrlied fand di« sehr anregend ver laufene Kirchgemeindeversammlung ihr Ende. Weitere sollen solgen. — Sterblichkeit der kleinen Gänse. Die Pressestelle der Landwirtschastskammer macht darauf aufmerksam, daß noch mrhr als in früheren Jahren jetzt über große Ver luste bet der Gänseaufzuchl geklagt wird. Abgesehen von der ungünstigen Witterung kommen hierfür «ine Reihe von Gründe in Betracht. Vor allem ist darauf zu achten, daß «an dem Weichfutter Futterkalk beimische, da sonst leicht die gefürchtete Beinweiche entsteht. Das Futter der kleinen Gänse kann zur Hälft« au« Grünzeug bestehen, wobei vor allem Brenutsfeln zu verwenden find. Gestandene« Wasser und Jauche sind Gist für die Jungen Tiere. Auch Petersili« und Kartoffelkeime bedeutet eine große Gefahr. Im übrigen schütz« man dir Gänse anfangs vor praller Sonne und lasse sie nicht zu zeitig auf« Wasser. . Dresden. In Dresden wurde der 28 jährig« Naturheilkundig« Zschunke au« Chemnitz festg«nommen, der Erre Betrügereien in Chemnitz verübt und eine Anzahl Paptermarkbefitzer um etwa 600 Mark geschädigt hat. Er gab an, gute Beziehungen nach dem Ausland zu haben Und Borkrtrg«geld mit 40 Prozent aufwertcn zu können. Al« Gegenleistung ließ er sich seins angeblichen Unkosten im voran« bezahlen, um dann auf Nimmerwiedersehen zu ver- schwinden. — Ein Opfer de« Verkehrs wurde am Donnerstag W der auf dem Albertplatz aufgest«llte Verkehrsturm, «l« in der 7. Morgenstunde «in au« dem Motor- und 2 Anhängrwagen bestehender Straßrnbahnzug drr Linie 7 über di« Kreuzung fuhr, sprang plötzlich der 2. Anhänge- wagen au« dem Schienen, prallte gegen den Verkehrsturm und riß diesen um. Glücklicherweise befand sich der Vrr- kehttposien noch nicht auf dem Turm, so daß Menschen s nicht gefährdet waren. Die Fahrgäste und Passanten kamen ^mit dem Schrecken davon. Der BerkehrSturm mußte weg geschafft und in Reparatur genommen werden. Er wird dem nächst in vttändrrtrr Form wieder au? dem Albrrtplatz aus gestellt werden. Pulsnitz. Mittwoch früh gegen 7 Uhr setzte sich ein vor dem Ratskeller stehendes Auto der Firma Daimler L Benz A -G. Dresden ohne Führer von selbst in Be-; wrgung. Dasselbe nahm seinen Weg quer über den Markt, und fuhr mit Gewalt in das Schaufenster der Ueberland- kraflwerke, hierbei die Fensterfchribe einschlagend und den Sockel de« Schaufensters demolierend. Bautzen. Die ausfehenerreg«nd»u Maffenbrand- flistungen in Malschwitz fanden ihre teilweise Aufklärung in der Schwurgerichtsverhandlung gegen den Hausschlächtrr E. Tomaschk. Er legte ein offenes Geständni« ab, die Brandstiftungen im Auftrage resp. Einvernehmen der Besitzer aurgeführt zu haben. Der Grund dazu wäre die Aurzaylung der Brandversicherung«». In vielen Fällen sei schon vor- her Baumaterial angeschofft worden. Da« Urteil lautete auf 3 Jahre 6 Monate Zuchthaus, 300 Mk. Geldstrafe und 5 Jahre Ehrenrechtsvrrlust. Deutfchenbora. Am 9. Mai diese« Jahres ent gleisten kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof Deutschen- bora die Lokomotive, Postwagen, Gepäckwagen und vier Personenwagen vierter Klasse de« von Dresden kommenden Mlttagszuges. Zwri Personen wurden verletzt. Jetzt ist eine neue Wachs bei der ÜrffMeU« eingelegt worden Außerdem wird eine Scheibe ausgestellt, die nur eine Ge- schwindigkeit von 15 bi» 10 Kilometer de» Zuge« zuläßt. Meißen. Gelegentlich eins« im Gcschichttvsrein Meißen gehaltenen Vortrage« über die Geschichte der Meißner Abdrücke wurde mitgeteilt, daß an amtliche Stelle in Dresden gegenwärtig an vier Projekten für den Bau einer neuen Straßenbrücke in Meißen gearbeitet wird, und zwar erfolgt die Ausarbeitung in erster Linie unter Be- rücksichttgung der waffertechnischrn Verhältnisse. Dier ist notwendig, da das Elbtal an keiner Stelle in Sachsen ein» so geringe Breite ausweist und weil die Userverhältniss» in folge ihrer geringen Höhe nirgends so ungünstig find wie in Meißen. Eins weitere Schwierigktit stärkster Art ist die Schaffung von Zufahrtsstraßen, da die jetzigen, au« ältester Zeit stammenden, den gesteigerten Verkehr keineswegs mehr? genügen. So wird auf dem linkn Ufer der Bau einer i Hochuferstraße notwendig werden, durch die man drm gr- f samten Durchgangsverkehr Dresden—Leipzig wird au» drr inneren Stadt herausbringen können. Man hofft, daß der Bau im kommend««! Frühjahr in Angriff genommen werden kann. — Drr größte Elbkahu der zurzeit existiert und dessen Besitzer in Hamburg wohnt liegt seit einigen Tagen am hiesigen Elbkai. Das Fahrzeug hat sine Länge von 84,5 m, > eine Breite von 12 m und vermag 26 000 Zentner zu tragen. Hainichen. Auf dem hiesigen Jahrmarkt wurden infolge de« Trubel« zwei Pferde eines an der Schulstraße stehenden Geschirr« scheu. Sir überrannten eine Würstchen bude und eine de« Wege« daherkommendr Frau mit vier Kindern, von denen da« jüngste im Sportwagen lag. Letztere« und die Mutter wurden schwer verletzt, während der größt« Knabe mit leichtrren Verletzungen und die beiden anderen mit dem Schrecken davonkamev. Später stürzte auch noch ein klein«« Krttrnkaruffrl infolge einseitiger Be lastung um. Verletzt wurde niemand. Brand- Erbisdorf. Der unverheiratete Schlosser Jentzsch von hier fuhr mit dem Motorrad direkt in den von Langenau nach Brand-Lrbisdorf an dem schrankenlosen Uebrrganße der Staatsstraße vorübrrkommendrn Personenzug hinein. Er erlitt schwere innere Verletzungen, an denen er im Freiberger Stadtkrankenhau« verstorben ist. Ein auf dem Soziussitz mitfahrender Beifahrer ist nur leicht ver letzt worden. Das Motorrad wurde zertrümmert. Bei der Reichsriscnbahn ist die Stadtverwaltung wiederholt wegen einer Sicherung de« schrankenlosen Bahnüberganges an dieser unübersichtlichen Stelle der Staatsstraße vorstellig geworden. Leider bisher vergeblich. Penig. In der Nacht znm Dienstag brach in dem Grflügtlwärmrraum des Rittergute« Penig ein Schaden feuer aus. 85 Hühnerkückrn fanden dabei den Lod. An nehmbar liegt Selbstentzündung durch Holzkohle vor. Oel« nitz (Erzgebirge). Auf dem hiesigen Vereinigt ¬ feldschacht war der Polier Müller der Firma Heinicke- Chemnitz mit dem Aufrüsten des Gerüste» für eine Esse be schäftigt. Infolge eine» Fehltritte» stürzte der Mann aus einer Höhr von 15 Meter ab und erlitt so schwer» Ber- letzung»», daß er im Krankenhaus verstarb. Meerane. Der Jahrmarkts-Montag war »in wahrer Unglückrtag, der leider auch ein altes und ein junges Menschenleben forderte. Um V» 5 Uhr nachmittags wurden plötzlich aus der Leipziger Straße die beiden Pferde eine« Geschäft» - Fuhrwerke« scheu, rasten di« Straßen »ut- lang und kamen zum Sturz. Sie rissen dabei eine der ältesten Frauen Meeranes, di« grrade vorüberg«hend« 82 jährige Frau verw. Friederika Meyer, mit zu Boden. Frau Meyer erlitt dabei fo schwere innere Verletzungen, daß sie auf der Stelle tot war. Gleichzeitig wurde auch »in fünfjährig«» Mädchen da« di« Jahrmarktsfreuden d«s Schützenplatzes aufsuchen wollte, von den fallenden Pferden umgeriffeu und an Kopf und Brust so schwer verletzt, daß es hoffnungslos »ach dem Krankenhaus übrrführt wurde. Um dieselbe Zeit fuhr auf der Poststraße ein Motorrad fahrer in die beiden Pferde eine« ihm entgegenkommenden Lastwagens hinein, wobei er zu Fall kam. Wärend er selbst nur leichtere Verletzungen davontrug, wurde da« eine Pferd sehr schwer verletzt. Rodewisch. In der an der Straße nach Wildenau gelegenen Sandgrube des Gutsbesitzers Ernst Seifert brach bei der Arbeit eine größere Sandwand »in und bedeckte den Besitzer mit Sand, wobei er gegen ein Wagenrad geschleudert wurde, so daß er schwer« Verletzungen und Wunden am Kopf und ein«» Obsrarmbruch davonttug. Auch der in der Sandgrube beschäftigte Knecht Otto Müller von hier wurde mit verschüttet und erlitt ein« Rückgratverstauchung. Al« dir beiden Verschütteten nicht zu Haus» rintrasen, wurde ein« Dienstmagd de« Btfitzers nach der Sandgrube geschickt. Erst nach zwei Stunden entdeckte man da« Unglück. Der bewußtlose Besitzer und der ebtnfalls bewußtlose Knecht wurden ausgegrabev, und nachdem ihnen ärztliche Hilf« zu teil geworden war, erfolgte die Ueberführung der Verun glückten in eine Privatklinik nach Auerbach. Ellefeld i. V. Im benachbarten Ellefrld versuchte am Douuer«lag die 24 Jahre alte Ehefrau I. Röbisch ihren um zwei Jahre älteren Mann, den Heizer Max Röbisch, in einem Anfalle geistiger Umnachtung die Kehle zu durch- schneiden. Sie brachte ihm «ine fünf Zentimeter lauge und zwei Zentimeter tiefe Wunds am Halse bei. Der Manu erwachte jedoch und ergriff die Flucht. Als mau später iu da? Zimmer eivdrang fand man die Frau in ihrem Blute schwimmend tot auf. Sie hatte sich die Halsschlagader durchschnitten. Die Verletzungen de» Mannes find nicht lebensgefährlich. Geyer. Trotz der kühlen Witterung der letzten Tage konnte ein Spaziergänger auf einem einzigen Spaziergang« nicht wenig« al« vier Kreuzottern zur Strecke bringen. E« erweckt deshalb den Eindruck, als ob auch dieser Sommer wieder zu einer Kreuzotternplage im oberen Erzgebirge werden wollte. 8 p « r 1. Sonntag, den 22. Mai 1927. Fußball. Jahn I. — Radeberg I. Anstoß nach« V» 3 Uhr auf hiesigen Platze. Handball. Polizei-Dresden — Jahn I. Anwurf nachm. Vr 3 Uhr auf dem Sportplätze in der Polizei- Kaserne in Dresden. MrchermKchrichter« Sonntag, den 22. Mai 1927. 9 Uhr Predigtgottesdienst Vr 11 Uhr Kindergottesdienst und Unterredung mit Neukoufirmierten. Kie«« «i»s BMsM-