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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend « vt» »Ottendorfer Zeitung' erscheint Dien»» " H tag, vonnereiag und Sonnabend. I V« B«l»g^»Pr»t» wird mit Begin» - - jede» Monat» bekannt gegeben. « I« Fall« Höhner Gewalt (Krieg ob. sonst. L » «genowelcher Störungen de» Betriebe» der L L Zeitung, d. Lieferanten »d. d. Beförderung,» L ü Einrichtungen) -al der Beltehn keinen An- - z svrnch auk Liderung oder Nachlies^ung der - » Zeitung »d. BLiktahlung d. Begugipretse». H lliterhaltngr- K m!> WWIM Diese Zeitung veröffenMcht dieamtlichm Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-OkriLa. MU den Beilagen .Neue Illustrierte", .Mode und Heim" und .Der Kobold". » Anzeigen werd'«» an den «rschei-Wgri-M - bi» spiiteß»«» »omstisL 10 Uhr t» »U ekschLft»?M «cketei». Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Nühle, Ottendorf-Okrilla. Gemeinde - Giro - Konto Nr. 134. Freitag den 2^. Juni M7 Nummer 72 26. Jahrgang. Deutliches t»«d Lächfisches. Dttendorf-Dkrilka, den rz. Juni l"27. — Am Sonnabmd den 25 Just wud in der KUche '/»9 Uhr eine Johanni«fZrr ubgchalien, »n der eine An sprache getalten und Chorlicd« geboten we-dm. Auch wird H'ri O^elbaumeister Jahn an« Dretdcn in liebenswürdig«! Wrise Orgelvorträge bieten. Der Eintritt ist frei. Die Kollekte wird der Orgel dienen. Die Feier selbst wird dem Gedächtnis der Toten und der Stärkung der Lebenden gr» miht sein. Auch wird der Toten de« Weltkriege» gedacht «erde». — Am 22. Juni um 11 Uhr vormittag, erreicht« die Sanne in ihrer scheinbaren Jahr««bnhn mit dem Wende kreis de» Krebse« ihren nördlichsten Stand. Wir haben den längsten Tag und die kürz st» Nacht; der astronomische Sommer beginnt und damit die normalerweise wärmste Zeit de« Jahres. Aber wie so ost, ist auch diesmal die Sommer sonnenwende praktisch genommen weit weniger der Mittel- punkt al« der Beginn der warmen Jahreszeit; denn der Frühling, der in diesem Jahr so ungemein verheißungsvoll genau auf den Tag, 1. März, »ins»tz!e hat un» in seinem weiteren Verlaus schwer enttäuscht. Die Moutae April und Mai ließen so gut wie alle« zu wünschen übrig; der April war in weiten Lande»teilen, was kaum je zuvor dagewesen ist, kälter al« drr März, und au« den drei Tagen der Ei«- heiligen wurden drei Wochen höchst unfreundlicher Mai- Witterung. Lediglich dik erste Maidekate und die erst« Juni- woch, haben ganz Mitteleuropa gute« Wetter gebracht; wohl war in Westen und Süden die warme Juni-Witterung vsu etwa« längeren Bestand als in den anderen Lande«- teilen; aber auch dort ist daun die naßkalt» Witterung mit aller Macht zum Durchbruch gekommen, und die Folge der anhaltrnden Trübung und der niedrigen Temperaturen «acht sich im Zurückbleiben der Feld- und Gartenfrüchte be reits unliebsam bemerkbar. Au« dem WitteruugSverlauf de« Frühling« und Vorsommer« lasten sich keineswegs sichere Schlüffe auf da« Wetter de« eigentlichen Sommer« ziehen. We t richtig« wäre, zu sagen: Da« Sommerwetter wird i« Winter gemacht. Denn man kann sich nach den Unter- luchungün Hellmann« mit ziemlich großer Gewißheit darauf vnlaffen, daß ein Sommer um so wärmer werden wird, ft wärmer der vorangegangene Winter g«wrsen ist. Ein Weiter Ersahruugssatz lehrt, daß schon im Frühling ein- lrrtende Sommerhitze ein ungünstige« Vorzeichen für die «lzentltchen Sommermonate bildet, und dir Erfahrung der ätzten Jahrzehnte hat dieser Satz fast ausnahmslos auch bGtigt. Im übrigen ist der nun beendet Frühling nicht einmal so sehr von den Erwartungen abgewichen. E« be- lägt auch sür da« Hochsommerwrtter wrnig oder nicht«, daß di« erste Juni-Hälfte nach einer kurzen Hitzeperiode, di« am ntensivsten in Süd-Deutschland zur Auswirkung gekommen ist, erneut einen Rücksall in kühles Regenwetter gebracht hat. Denn der Juni ist in unseren Bretten drr unsicherste und wetterwendichste unter den 3 Sommermonaten, der in der Mehrzahl der Jahr« verregnet und tu der zweit«» Monat«, »ekate mit so großer Regrlmäßigkit Rückfälle dringt. Ist di« Junikälle erst einmal überwunden, und dar scheint ge. lade jetzt der Fall zu sein, so nimmt die Witterung ge- Wöhnlich ein»« ganz anderen Charakter an. Damit iS noch gesagt, daß nunmehr der Hochsommer besonder« und »ocken sein wird; die Niedeischläge und Gewitter können so- star recht häufig sein, aber trotz vorwiegender Unbeständig- «tt find solche Sommer ihrem ganzen Charakter nach doch launig und warm. Will man aus dem vorangegangene» ^gewöhnlich kurzen und auch milden, wenn auch nicht normal warmen Winter sowie au« dem Fehlen großer Hitz» Während de« Frühling« Schlüffe auf den Hochsommer ziehen o wird man sagen dürfen, daß die Wahrscheinlichkeit eine« Ulen Regellsommer« gering ist, und daß man mit ziemlicher vtchnhrit auf warme, wenn auch etwa« unbeständige Hoch, lommermonat« rechnen kann- .Kamenz. Ein bedaurrlicher Rotorradunfall ereignete NH Dienstag abend in der 7. Stunde auf der äußeren Mtzner Straß« vor der Ofensabrik der Firma Gebrüder Ans. Dort wurd« rin« in Begleitung zwei« anderer vttsonrn stadtwäit«geheude, auf der HoyrKwerdaer Straße Wohnhafte 61 Jahre alte Frau von den Fußraste» eine« in Achtung Wiesa fahrenden Motorrades gestreift u. umgefahren, ^ie Frau, die an beiden Beinen komplizierte Unterschenkel, ^uche, sowie verschiedentlich Hautabschürfungen erlitten hat, "'urd» dem Barmh«rzigl»tt«stist zuglführt, wo ihr da« linke Bein infolge Zersplitterung des ganz»« Knochen« bis über da» Knie amputiert werden mußte. Dahlen. Auf halbem Wege zwischen Schmannewitz und Bucha ve unglückte ein mit etwa 50 Kindern »ine« Leipziger Krüppelheimes besetzte« Auto dadurch, daß drr Wagen auf dem schlechten Wege zur Sette und in den Straßengraben rutschte Zwei am Wege stehende Kiesern verhinderten zum Glück, daß der Wagen völlig umkippte. Einige Kinder wurden leicht verletzt. Zwickau. Am Dienstagvormittag gegen */, 11 Uhr hat der bei der Zwickauer Speditionsfirma Schenk« L Co angestellte 18 jährige Buchhalter Walther Roth d«n Direktor der Kölner Zweigstelle der Firma Schenker L Co. (Stamm haus Hamburg), Alfred Valnai, durch einen Schuß in die rechte Kopfseite lebensgefährlich verletzt, so daß dieser sofort dem Kreiskravkenßist zugeführt werden mußte. Nach der Tat richtete Roth die Waffe gegrn fsich selbst und brachte sich zwei Schöffe in« Herz bei, die seinen sofortigen Tod zur Folge hatten. Der junge Mann war seit vier Jahren bei der Firma beschäftigt. Gestern vormittag nahm Direktor Valnai ein» Revision der von Roth geführt»« Kaffe vor, bei der sich Unregelmäßigkeiten herausstellten. Roth zog daraufhin einen Revolver und gab au« nächster Nähe auf Direktor Valnai den verhängnisvollen Schuß ab. Noch bevor im Nebenzimmer beschäftigte Angestellte herbeieilrn konnten, tötete sich Roth durch zwri Schüsse. Ver ALMWH LZM me KrMETZSUMe. Es dürfte genugsam bekannt sein, daß der furchtbare Weltkrieg nicht zuletzt ein Kampf um einen der wichtigsten Faktoren der Krafterzeugung, nämlich die deutsche hoch wertige Kohle im Rheinland und Saargebiet war. Frank reich braucht unsere gute deutsche Kohle, um seine Eisen- und Erzindustrie voll auszunutzen und von der zwar gut- klassigen, aber im Vergleich mit der unsrigen weniger rationellen englischen Kohle unabhängig zu machen. Dör Verlauf der verschiedenen Vergewaltigungsmaßnahmen durch den französischen „Sieger" nach dem unglücklichen Ausgang des Krieges für uns hat dieser Annahme durch aus Recht gegeben. Die Kohle ist in der Tat heute und noch in absehbarer Zeit der Hauptkrafterzeuger der Weltwirt schaft, nimmt sie doch nicht , weniger als 61 Prozent der gesamten Krafterzeugung für sich in Anspruch. Ihr folgt Holz erst in sehr erheblicher Entfernung, nämlich mit nur 18 Prozent, wobei zu bedenken ist, daß die namentlich in Rußland betriebene Forstraubwirtschaft immer mehr die Wälder gelichtet habe, so daß die Verfeuerung von Holz auch in diesen hiervon einst besonders in Betracht kommenden legenden sw auch auf dem Balkan) sehr zurückgegangen ist. Mit 9 Prozent tritt die Wasserkraft unter die Kraft erzeuger. Hier ist vor allem drüben jenseits des großen Meeres in Amerika bereits ein außerordentlicher Auf schwung zu beobachten. Es ist bekannt, daß beispielsweise die großen Niagarafälle der Krafterzeugung dienstbar ge macht worden sind. Auch in Deutschland hat man in letzten Jahrzehnten an diesem wichtigen Problem der Kraft erzeugung eifrig gearbeitet. Zahlreiche Talsperren zeugen von den günstigen Ergebnissen unserer technischen Schöpfer. So hat das gewaltige Walchenseekraftwerk in Bayern die Bewunderung auch des Auslandes auf sich gezogen. Neue I große Wasserstauungen werden in nächster Zeit in den ver schiedensten Gegenden erhebliche weiters Kraftquellen er schließen. — Wenn wir nun durch den Mund der Statistik ! erfahren, daß ein weiterer Krafterzeuger, nämlich der- i jenige der flüssigen Brennstoffe, unter ihnen vor allem das ! Erdölen»! mit 7 Prozent der gesamten KrastKrzeugU,^ der Welt in Betracht kommt, so wird das die wohl wunverney- men, die mit offenen Augen die derzeitige weltpolitische Lage zu beobachten und ihre Schlüsse aus ihr zu ziehen verstehen. Das Erdöl ist in den letzten Jahren für verschiedene Staaten dieser Erde von größtem Wert geworden, nicht nur weil die moderns Technik die Oelfeuerung, da ratio neller als Kohlenfeuerung, geradezu fordert, sondern auch, weil nach Schätzungen maßgebender Stellen der heute sicht bare und zutage tretende Oelvorrat der Welt nur noch knapp 30 Jahre ausreichen dürfte. Nun ist die amerika nische Marine völlig, die englische zu 90 Prozent zur Oel feuerung übergegangen, so daß der Besitz von reichen Oel- gegenden für beide eine Lebensfrage bedeutet. Die Petroleumfrage ist also für diese Großstaaten von aus schlaggebend:. Bedeutung und spiegelt sich in ihrer Politik wider. Wir stehen somit wiederum unmittelbar vor einem Kamof um wichtige Krafterzeuger, und zwar mittelbar «wischen den Vereinigten Staaten von Nordamerika und Großbritannien, direkt dagegen zwischen den U. S. A. und Mexiko, ein Kampf, der den sog. panamerikanischen Ge danken längst in den Hintergrund gedrängt hat und mit Gewalt der Waffen über den bekannten Nikaraguakonflikt hinwea ausschließlich sich um den Besitz der reichen mexika- »ischen Oelfelder dreht, die bisher unter englischem Ein fluß standen. Der Schlüssel für die Erklärung dieser Konflikte, die jeden Augenblick zu einem neuen vielleicht noch grotesk vergrößerten Weltbrand führen können, ist im sog. Mossulabkpinmen zu suchen, durch den eine andere wichtige Oelgegend, nämlich in Kleinasien, mit französischer Hilfe, wie es scheint, in amerikanische Hände gespielt worden ist Auch hier steht sich zunächst im Kampf wirt schaftlicher Beeinflussung Amerika und England gegenüber, und zwar in Gestalt der beiden Interessengruppen Standart-Oil-Trust Rockefellers (U. S. A.) und der Royal Dutch-Shell-Eruppe, der anglo-persischen Interessengemein schaft. Da also hier der amerikanische Einfluß immer mehr an Boden gewann und die zwar geheimgehaltenen Artikel des erwähnten Mossülabkommens England stark in den Hiniergrund drängten, mußte sich diese Großmacht ander weitig sichern und hat anscheinend mit Erfolg die Ver bindung mit Mexiko ausgenommen, was nun den U. C A.- Jnteressen durchaus zuwiderlief. Der amerikanische Angriff gegen Nikaragua, der letzten Endes Mexiko gilt und dies an sich schwächt Land unter amerikanischen Einfluß zu bringen als Endziel hat, wird wiederum durch Frankreich „moralisch" unterstützt. Hier ergibt sich ein sehr pikanter Gegensatz zwischen den beiden Ententebrüdern, der für uns vielleicht einmal nicht ohne Bedeutung bleiben könnte 8 por 1. Am vergangenen Sonntag herrscht« im Lag« der Motorradsport!« Hochbetrieb, galt «« doch, die vom Bautzener Motorrad-Klub aurgeschriebene 4. Zuverlässigkeit«- fahrt „Rund um die sächsische Oberlausitz" au«zufahren. Der von herrlichstem Wetter begünstigte 230 Kilometer langen Fahrt wurd« überall von Seiten de« Publikums regste« Jntrrlff» entgegengebracht. Auch die Streckenbesetzung war gut organisiert. Die Straßen waren durschnittlich in guter Verfassung, mit Ausnahme der schlechten Wrgevrrhältuiff« bei Hirschselde. Die ersten Fahrer erreichtrn das Ziel kurz nach V, 2 Uhr, wo sie von einer großen Anzahl von Zu schauern lebhaft begrübt wurden. Von den vom hiesigen Motorradclub „Rödertal" beteiligten Fahrern konnten sich Güttner auf Wanderer mit Seitenwagen (4 Strafpunkte) und Rühle auf Mabeco (2 Strafpunkte) ft eine Silberne Plakrtte erwerben. Der dritte hiesige Teilnehmer, Jehnicheu, mußte sich infolge mehrmalig«, Ketteuschaden« mit 45 Straf punkten abfinden. Eine Sonnenwendfeier veranstaltet der Turnbezirk Rade» berg D.T. s fr seine Jugend am Sonnabend, 25. Juni. Alle beteiligtrn JuMdgruppen der Bezirksvereine möchten dazu vollzählig mit ihren Wimpeln 8 Uhr abends aus dem Turnplätze dcs Turnvereins Radeberg an der Pulsnitzer Straße zur Stelle sein. Punkt 8 Uhr «folgt gemeinsamer Abmarsch zur Feuerstille hinter den Felixturm in der Schneiderschcn Sandgrube und nach eintretend« Dunkelheit die geplante Feier. Unter frohem Gesang wird d« Holz stoß errichtet. D« Jugendführ« spricht begetstrrnde Worte von Volk und Vaterland, von Turngemeinschaft und Volks» gemeinschaft, von deutscher Geschichte, von Heimatfiun und deutschem Lied. Das Feuerlied braust zum Himmel empor Daun springt und tanzt man wohl um« Feuer herum, Lieder ertönen, ein Dankgrbet steigt au« erfülltem Herzen zum Himmel empor und Gedichte werden vorgetragen. Und wenn die Glut verglimmt, dann erfolgt wieder gemeinsamer Rückmarsch zum Turnplatz wo sich die Gruppen nach kurz« Schlußfei« trennen, um wandelnd ihren H»imat«ort zu erreichen.